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M.
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zuletzt 19. Aug.

Barf Rohfütterung vs. industrielle Futtermittel

Ein Thema mit dem sich jeder Hundehalter befasst. - Ernährungswissenschaft trifft auf Ideologie - Kommerzielle vs. professionelle Umsetzung - Mythen und Fakten Alle haben ihre Beweggründe, wieso sie sich für einen Weg entscheiden und/oder den anderen vermeintlich meiden. Sachliches Hinterfragen einzelner Aussagen und Annahmen ist herzlich willkommen. Was fällt euch in diesem Zusammenhang ein? Was würdet ihr gerne wissen?
 
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Tom
13. Aug. 16:55
Um so wichtiger ist es den Blick wirklich auf seinen Hund zu lenken. Wir machen hier regelmäßig Blutbilder usw. Auch das barffen ist inzwischen ein riesiger Markt mit vielen vermeintlichen Fachleuten.
Auf den Hund gucken:
Immer super, immer richtig und immer wichtig. Nur sieht man dort vieles nicht.

Blutbild:
Für manches hilfreich, aber defizite in der Ernährung sieht man auch dort manchmal erst wenn, es schon zu spät ist.

Da verweise ich doch erstmal beispielhaft auf nen Artikel von Fachtierärztin Cornelia Rückert (Universität Leipzig, , Institut für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diätetik) Darin Seite 3 oder 4, wenn es ums Blutbild geht.

"Der BARF-Trend in der Hundeernährung –
Eine Herausforderung für den Tierarzt?"

https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-101858.pdf

Zusätzlich auch interessant ist das Merkblatt Nr. 181 der Deutschen Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz
https://www.tierschutz-tvt.de/fileadmin/downloadbereich/merkblatt_181_Juli_2017.pdf

Neben vielem anderen an Literatur gibt es zusätzlich einen schönen Übersichts-Artikel von Kölle & Schmid 2015.
Petra Kölle ist (oder war?) übrigens langjährig die Leiterin der Ernährungsberatung der Kleintierklinik der LMU München.

Volltext evtl (!) zu finden unter
https://sd2b223bd6d604a94.jimcontent.com/download/version/1526538988/module/7590824975/name/Barfen%20Risiko%20LMU%20M%C3%BCnchen.pdf


Wenn jetzt Teilnehmer dieser Diskussion mir persönlich kommen mit angeblichem "Blabla", was ich da mir servieren würde und mir und ihrerseits gleichzeitig stattdessen lieber was vom Wolf und Dosenöffner erzählen möchten, dann bin ich da echt einfach raus.
Habe diese Diskussionen ÜBER JAHRE schon zu oft geführt mit solchen Leuten und bin da langsam einfach echt müde.

Gegen manchen Bullshit und komplette Faktenresistenz und persönliche Angriffe kann man nicht inhaltlich diskutieren, ohne irgendwann auch mal unfreundlich zu werden.


Jetzt wird vielleicht wieder rumgeheult, dass mein Posting zu lang war.

Sorry dafür. Kürzer hab ich es nicht hin bekommen.
😕😇✌️
 
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M.
13. Aug. 17:05
Auf den Hund gucken: Immer super, immer richtig und immer wichtig. Nur sieht man dort vieles nicht. Blutbild: Für manches hilfreich, aber defizite in der Ernährung sieht man auch dort manchmal erst wenn, es schon zu spät ist. Da verweise ich doch erstmal beispielhaft auf nen Artikel von Fachtierärztin Cornelia Rückert (Universität Leipzig, , Institut für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diätetik) Darin Seite 3 oder 4, wenn es ums Blutbild geht. "Der BARF-Trend in der Hundeernährung – Eine Herausforderung für den Tierarzt?" https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-101858.pdf Zusätzlich auch interessant ist das Merkblatt Nr. 181 der Deutschen Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz https://www.tierschutz-tvt.de/fileadmin/downloadbereich/merkblatt_181_Juli_2017.pdf Neben vielem anderen an Literatur gibt es zusätzlich einen schönen Übersichts-Artikel von Kölle & Schmid 2015. Petra Kölle ist (oder war?) übrigens langjährig die Leiterin der Ernährungsberatung der Kleintierklinik der LMU München. Volltext evtl (!) zu finden unter https://sd2b223bd6d604a94.jimcontent.com/download/version/1526538988/module/7590824975/name/Barfen%20Risiko%20LMU%20M%C3%BCnchen.pdf Wenn jetzt Teilnehmer dieser Diskussion mir persönlich kommen mit angeblichem "Blabla", was ich da mir servieren würde und mir und ihrerseits gleichzeitig stattdessen lieber was vom Wolf und Dosenöffner erzählen möchten, dann bin ich da echt einfach raus. Habe diese Diskussionen ÜBER JAHRE schon zu oft geführt mit solchen Leuten und bin da langsam einfach echt müde. Gegen manchen Bullshit und komplette Faktenresistenz und persönliche Angriffe kann man nicht inhaltlich diskutieren, ohne irgendwann auch mal unfreundlich zu werden. Jetzt wird vielleicht wieder rumgeheult, dass mein Posting zu lang war. Sorry dafür. Kürzer hab ich es nicht hin bekommen. 😕😇✌️
Was wäre der sinnvollere Weg ergänzend zu "auf den Hund gucken" und regelmässige "Blutbilder", um einer Mangelversorgung entgegenzuwirken?
 
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Tom
13. Aug. 17:06
Nachdem ich, vom industriell hergestellten Futter, mehr weggeschmissen als in den Hund bekommen habe, bin ich auf Barf umgestiegen. Mit Hilfe einer EB wurde ein Plan erstellt, der auch mehrfach geändert werden musste, bis es passte. Heute, drei Jahre später, bin ich noch immer beim Barf. Die Ration wird von mir zusammen gestellt. Ich verteufle andere Futtermethoden nicht, hab aber momentan das Richtige für mich und den Hund gefunden. Mir ist bewusst, dass es aber auch ins Leben von Mensch und Tier passen muss
Dein Amiro ist aber auch echt speziell und du hast lange daran rum experimentieren müssen. .
Die Zielsetzung war doch vor Jahren am Ende, was zu finden, was der überhaupt mal frisst.
Scheiß erstmal auf Bedarfsdeckung, Hauptsache überhaupt erstmal Futter in diesen Hund rein kriegen.
Das ist ne völlig andere Zielsetzung.

Würdest du den Amiro und eure Probleme als repräsentativ bezeichnen für jeden Hund?
 
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Bettina
13. Aug. 17:11
Was wäre der sinnvollere Weg ergänzend zu "auf den Hund gucken" und regelmässige "Blutbilder", um einer Mangelversorgung entgegenzuwirken?
Hat der Tom weiter unten schon geschrieben...Ration richtig berechnen (lassen)/regelmäßig überprüfen obs noch passt
 
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M.
13. Aug. 17:18
Hat der Tom weiter unten schon geschrieben...Ration richtig berechnen (lassen)/regelmäßig überprüfen obs noch passt
Also am Ende vom Tag geht es eigentlich darum:
Man soll sich nicht einfach auf die pauschalen Angaben des Herstellers oder des Verkäufers von einem Produkt verlassen, sondern eine fachärztliche Unterstützung (wenn man nicht vom Fach ist oder keine Kenntnisse hat) dazuholen, um eine tatsächlich bedarfsdeckende Ration zu ermitteln? Egal ob Barf, Nass, Trocken oder sonstiges...?
 
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Tom
13. Aug. 17:22
Was wäre der sinnvollere Weg ergänzend zu "auf den Hund gucken" und regelmässige "Blutbilder", um einer Mangelversorgung entgegenzuwirken?
Entweder ein gutes, bedarfsdeckendes Fertigfutter geben oder sich selbst schlau lesen aus seriösen und kompetenten Quellen.
Das ist komplett möglich, aber halt zeitlich aufwendig. Muss man schon auch wollen dafür dann sinnvolle Quellen vom Unsinn und Werbung unterscheiden können. Auch möglich, muss man nur aufpassen.

Wenn man da selbst was tüfteln und zusammen stellen möchte - eine sinnvolle und tatsächlich kompetente (!) Rations Überprüfung von Leuten mit erkennbarem Fachwissen.
Darauf spezialisierten Tierärzte, die das AKTIV anbieten, können das in der Regel leisten und kennen sich auch dann meist ents aus damit. Facharzt ist ohne gesundheitliche Probleme aus meiner Sicht nicht unbedingt notwendig, aber evtl auch nicht mal teurer.

Selbst (auch...) Ernährungsberaterinnen können das MANCHMAL leisten, aber nur, wenn sie tatsächlich gut ausgebildet sind.

Aber das sind von mir grob geschätzt nur zu 20 - 30 % derjenigen, die da ihre Dienste anbieten.
Bei THP und Trainern, die da gerne mit quatschen möchten oder Zeugs verkaufen wollen, sehe ich persönlich die kompetente Quote nochmal geringer als bei EBs.
Aber dazu hab ich keine Quellen, das ist nur meine persönliche Einschätzung der Sachlage.


Also nur blabla am Ende.
Einfach nur, was ich empfehlen würde.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Aug. 18:14
Dein Zitat steht so ziehmlich am Anfang und daraus ist nicht erkenntlich ob der Mangel in der barf.ration festgestellt wurde oder beim hund...denn wie du sicher nicht verneinen kannst ist die Nährstoff.aufnahme an viele dinge gekoppelt und wenn man abwechslungsreich füttert gleicht sich das meiste doch aus...meine meinung...und ich wollte damit nur sagen dass ich zumindest weiss was ich mach...für andere kann ich nicht sprechen...ein zwei sachen stehen auch in dem buch da halt ich zugegebenermaßen nix von...hab mir mit meinen fast 50 jahren schon ne eigene meinung gebildet...und ich kenn vorallem meine Hunde...und ich versuche niemanden zum roh füttern zu überreden...will nur kommunizieren dass es klappen kann🤗
Ohne Zweifel kann Rohfütterung klappen, wenn der Fütterer sich umfassend bei wirklich kompetentem Fachpersonal informiert, sich an die notwendige Supplementierung hält und der Hund rohes Zeug mag und verträgt.

Dagegen argumentiere ich zumindest nicht, sondern gegen die Werbung/Empfehlung von Barfen als eine generell bessere oder artgerechtere Ernährungsform für Hunde.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Aug. 18:26
Leider hab ich auch die Erfahrung gemacht dass Medikamente schnell gegeben werden ohne die eigentliche Ursache der Beschwerden zu kennen und die wenigsten Tierärzte kennen sich mit Ernährung so gut aus dass sie da nen anderen weg gegen würden ...Medikamente gibt's für alles und genug🫣
Das ist aber ein Charakteristikum der Schulmedizin generell.

Ich halte in dem Bereich - wie eigentlich in jedem anderen - sehr viel von Selbstverantwortung.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass jeder sich fundiertes medizinisches Wissen aneignet, aber die gängigen Hausmittel zu kennen und ein wenig Verständnis dafür zu entwickeln, wann sie erstmal ausreichen und ab wann es schärfere Geschütze braucht, ist imho keine grosse Hexerei.
Zu meiner Zeit fiel sowas in die Kategorie "Hausverstand".
 
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Melanie
13. Aug. 18:26
Auf den Hund gucken: Immer super, immer richtig und immer wichtig. Nur sieht man dort vieles nicht. Blutbild: Für manches hilfreich, aber defizite in der Ernährung sieht man auch dort manchmal erst wenn, es schon zu spät ist. Da verweise ich doch erstmal beispielhaft auf nen Artikel von Fachtierärztin Cornelia Rückert (Universität Leipzig, , Institut für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diätetik) Darin Seite 3 oder 4, wenn es ums Blutbild geht. "Der BARF-Trend in der Hundeernährung – Eine Herausforderung für den Tierarzt?" https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-101858.pdf Zusätzlich auch interessant ist das Merkblatt Nr. 181 der Deutschen Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz https://www.tierschutz-tvt.de/fileadmin/downloadbereich/merkblatt_181_Juli_2017.pdf Neben vielem anderen an Literatur gibt es zusätzlich einen schönen Übersichts-Artikel von Kölle & Schmid 2015. Petra Kölle ist (oder war?) übrigens langjährig die Leiterin der Ernährungsberatung der Kleintierklinik der LMU München. Volltext evtl (!) zu finden unter https://sd2b223bd6d604a94.jimcontent.com/download/version/1526538988/module/7590824975/name/Barfen%20Risiko%20LMU%20M%C3%BCnchen.pdf Wenn jetzt Teilnehmer dieser Diskussion mir persönlich kommen mit angeblichem "Blabla", was ich da mir servieren würde und mir und ihrerseits gleichzeitig stattdessen lieber was vom Wolf und Dosenöffner erzählen möchten, dann bin ich da echt einfach raus. Habe diese Diskussionen ÜBER JAHRE schon zu oft geführt mit solchen Leuten und bin da langsam einfach echt müde. Gegen manchen Bullshit und komplette Faktenresistenz und persönliche Angriffe kann man nicht inhaltlich diskutieren, ohne irgendwann auch mal unfreundlich zu werden. Jetzt wird vielleicht wieder rumgeheult, dass mein Posting zu lang war. Sorry dafür. Kürzer hab ich es nicht hin bekommen. 😕😇✌️
Ja, das Blutbild ist bei uns auch nur ein Teil.

Man kann mich nun auch sehr gerne Beratungsresistent nennen, aber ich habe bisher gute Erfahrungen mit unserer Form des barffens gemacht.

Bei uns gibt es die regelmäßige Bedarfsprüfung und Blutbilder. Ich sehe hier z.B. auch das Tessa seit nun mehr 2,5 Jahren kein Sodbrennen mehr hat. Ich bin eine Halterin die wirklich schon beim aller geringsten Anzeichen dafür das irgendwas anders ist bei unseren Hundedamen ist, bei unserer Tierärztin sitzt.

Sollten meine Damen irgendwann die kleinsten Zeichen zeigen das irgendwas nicht OK ist, habe ich kein Problem damit das barffen zu beenden.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Aug. 18:36
Wenn mir ein Arzt wegen einer Magenreizungen auf eine tägliche Medikamentengabe verweisen würde, würde ich zuerst in nach Alternativen suchen (PS: ich habe in meiner ganz anderen Frage, mich nicht richtig ausgedrückt, ich verfüttere aktuell Fertigfutter aber in Form von Trockenfutter...allein der Begriff Fertigfutter finde ich als Laie manchmal schon verwirrend und setzte es wohl völlig falsch ein, ich entferne lieber beide Beiträge, um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften 😅🙈), darum wäre meine Folgerung daraus, dass mein Hund evtl. die FütterungsFORM nicht verträgt und wenn mir ein tägliches Medikament als die ultimative Lösung bei Magenreizung verschrieben wird, würde mich das nachdenklich machen und ich würde mich zuerst über andere FütterungsFORMEN (je nach dem welche meine aktuelle Fütterungsform die Ausgangslage ist) informieren... Ich glaube ich halte mich als Laie lieber zurück mit meinen Aussagen und lese aber sehr gern mit und lerne, als "Moderator" dieses Thread bin ich definitiv die falsche, interessant finde ich aber diese Themen "bedarfsdeckende Ernährung und evtl. Mythen und Fakten in Bezug auf die verschiedenen Fützerungsformen" trotzdem👍🏻👌😁🤐
Ist doch überhaupt kein Problem, ich wusste das am Anfang mit Hund auch alles nicht.
Ich fand die Barf-Idee sogar mal richtig toll und wollte das auch machen.

Gott sei Dank bin ich aber davor noch über richtig kompetente Leute gestolpert und ich hab gut aufgepasst, was die sagen und wie und warum und ohne jetzt im Detail was dazu erklären zu können hab ich die Quintessenz verstanden:

Eine fehlerhafte Prämisse, auf der basierend weiterhin fehlerhafte Schlüsse gezogen werden.

Nachdem ich das kapiere, kapier ich auch, dass Barfen als vorzuziehendes Ernährungsprinzip eine Mär ist.

Würde ich aus irgendwelchen Gründen selbst zubereiten müssen, würde ich kochen, Rohfütterung hat grundsärzlich gesprochen null Mehrwert.