Was hast du denn gedacht was da jetzt neues drinnen steht? Alles was dort beschrieben wurde ist hier von den Nutzern auch schon gesagt worden. Das bedeutet das man sich informiert hat. Ob jetzt jeder seinen Hund tatsächlich vorher durchchecken lässt oder nicht ändert nichts an der Tatsache das Rucksäcke durchaus einen positiven Nutzen haben können, physisch und psychisch und deswegen sogar von Trainern und Therapeuten durchaus auch empfohlen werden. Eine persönlich Meinung ist eine Sache. Dingen eine Berechtigung abzusprechen obwohl es genügend gute Gründe für die Nutzung gibt eine ganz andere.
Uns wurde vor vielen Jahren ein Rucksack tatsächlich vom Therapeuten empfohlen. So kamen wir überhaupt erst drauf.
Sallys Geschichte, nur mal als Beispiel wie sinnvoll sowas sein kann, wenn richtig eingesetzt.
Sally, sehr sportliche, lauffreudige und gut durch trainierte Huskydame, bekam Diabetes. Das war ein sehr komplizierter, die übliche Therapie funktionierte nicht, lange Geschichte aber wir haben es mit einer Therapie aus der Human Medizin dann hinbekommen. Bis dahin war sie allerdings erblindet, die Fitness und Muskulatur war auch nicht mehr, musste alles wieder aufgebaut werden, die war nur noch ein Klappergestell. Allerdings trotz frohen Sinnes und endlich wieder voller Energie sie selbst. Mit der Blindheit kam sie besser zurecht als ich. Ruckzuck hatte die sich dran gewöhnt.
Eine blinde Diabetikern im Zugsport? Vollgas durch den Wald? Wohl kaum.
Zeit für ihre Rente. Sally sah das aber ganz anders. Sie war irgendwann echt gefrustet, bekam Depression, war einfach unausgelastet und alles andere als glücklich.
Kopfarbeit kein Problem, körperliche Auslastung war außer Physio, ewig langen Spaziergängen nicht vorhanden, weil nicht machbar.
Sie wieder laufen lassen war aufgrund ihrer extremen Blutzuckerschwankungen nicht möglich, bei zu viel Action stürzte ihr BZ ohne Vorwarnung ab. Da musste etwas anderes her um der Energiebombe gerecht zu werden, etwas womit sich ihr BZ gut kontrollieren ließ.
Durch die Physio und ewig langen Spaziergängen war sie wieder ganz gut in Schuß, ich sollte das Zuhause weiter machen und dann was? Wie dem Hund gerecht werden. Natürlich wurde das mit dem Therapeuten besprochen und er hat einen Rucksack empfohlen.
Sie nahm ihn sofort an, fand den toll, endlich wieder nen Job, eine Aufgabe.
Vernünftig dran gewöhnt, langsam aufgebaut und später hat sie ihre ganzen Diabetes Utensilien, die wir ja immer überall mit hinnehmen mussten, getragen … außer dem Insulinpen, der blieb bei mir.
Sie ist damit über Wald und Wiese, schnüffeln, erkunden usw.
Ein blinder diabetischer aber endlich wieder glücklicher, fröhlicher, gut gelaunter Hund. Ist das nicht das Ziel eines jeden Hundehalters?
Sie war glücklich, besser ausgelastet, ihre Fitness und Muskulatur hat sich noch weiter verbessert, so sehr, dass sie wiederum etwas später sogar wieder neben dem Fahrrad laufen durfte. Kurze Strecke 1-2 km, gaaaanz langsame Gewöhnung, ein richtiges herantasten war das und natürlich langsame Geschwindigkeit und gemütlich, die letzten 200 m vor dem Auto durfte sie dann später auch mal in ihre Raserei verfallen, sofern ihr Blutzucker das hergab, denn am Auto gab es zum auffangen des BZ eh ein Snack.
Irgendwann ging sie dann freiwillig in Rente, sie war dann 11 als ihr lange Spaziergänge, irgendwann dann auch ohne Rucksack, ausgereicht haben. Und dann kam das Alter sehr schnell, Senilität, neurologische Probleme, Immunsystem kachelte trotz Therapie immer weiter ab bis wir sie dann kurz vor ihrem 13. Geburtstag haben gehen lassen müssen. Gelenksprobleme ja, hatte sie, aber nicht mehr als andere fast 13 jährige, das war das kleinste Übel und Zeel und gelegentlich Traumeel war alles was nötig war.
DAS ist der Grund warum ich generell pro Rucksack bin sofern es für den entsprechenden Hund akzeptabel ist, Rucksack passt und alles andere was schon etliche male geschrieben wurde, auch von mir. Hat es Sally geschadet? Nein, ganz sicher nein. Es hat ihr etwas zurück gegeben, was dieser Hund dringend brauchte … einen Job.
Ich bin Contra Rucksack wenn der Hund ihn doof findet, der Rucksack ungeeignet für den entsprechenden Hund ist oder sonst irgendwas gegen das Rucksack tragen spricht.
Es gibt also selbst bei mir nicht nur EINE Meinung, sondern eine individuelle Betrachtung zur Meinungsfindung zu dem entsprechenden Hund und Situation.