Natürlich darfst du das. Ich gebe meinem Hund Sicherheit und er lernt, dass er sich auf mich verlassen kann und dass ich die Dinge regele. Er braucht das nicht zu tun. Das ist für mich ein Zeichen von Bindung stärken, Vertrauen aufbauen.
Vielleicht ist hier auch stärken das falsche Wort, aber aus meiner Sicht hat es einen positiven Einfluss auf die Bindung.
Wie habt ihr denn eine gute Bindung etabliert und woran merkst du, dass diese besteht?
Ich habe gerade in der ersten Zeit in Bezug auf Bindung leider Einiges ziemlich suboptimal gemacht.
Hätte ich da schon den theoretischen Hintergrund dazu gekannt, hätte mich das vielleicht vor ein paar Fehlern bewahrt.
Du hast schon recht, Bindung definitiert sich über Sicherheit, dementsprechend gibt es 4 Bindungstypen:
- Sicher
- Unsicher vermeidend
- Unsicher ambivalent
- Unsicher desorientiert
(Siehe Bindungsmodelle nach Bowlby et al)
Für eine sichere Bindung braucht es gleichermaßen verlässlichen Rückhalt von der Bezugsperson und die Freiheit, eigenständig zu explorieren und Erfahrungen zu machen.
Ein schöner Vergleich dafür ist ein Hafen, von dem aus man aufs Meer segeln und Abenteuer erleben kann, in dessen Sicherheit man aber jederzeit zurückkehren kann, wenn die See zu rau wird.
Ob eine starkes Übergewicht an "Orientierung" am Halter, in Form von an kurzer Leine führen und die Bewegungsfreiheit damit nochmal ordentlich einschränken, dem förderlich ist, oder ob es nicht eher zu einer unsicher-ambivalenten Bindung führt, sollte eine Frage wert sein.
Dem Hund eine "Aufgabe" zu geben sollte sich doch auch umsetzen lassen, ohne dass ich seine Möglichkeit zu Pinkeln, zu Kacken und zu Schnüffeln etc auf von mir genehmigte kleine Zeitfenster reduziere...🤔
Mein Zugang ist eher der, dass ich meinem Hund innerhalb seines ohnehin recht kontrollierten Alltags so viel Bewegungsfeiheit wie möglich geben will, dafür muss er aber demnächst in ein paar grundlegenden Dingen verlässlichen aufs Wort folgen.
Also trainiere ich jetzt lieber nochmal verstärkt echten Gehorsam in Bezug auf Fernlenkbarkeit (was ihm als Hütehund zudem Spaß macht), um ihm möglichst viel Freilauf und eigene kleine Entscheidungen zu ermöglichen.