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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 23. Mai

Allzweckwaffe ›Schleppleine‹

Ich stolpere im Forum recht oft über die Empfehlung, mit der Schleppleine zu arbeiten. Teilweise stutze ich allerdings, in welchen Zusammenhängen der Tipp kommt. Teilweise scheint sie als sehr lange Führleine zu gelten, aber eig ist sie ja doch mehr. Es gibt da auch diverse Philosophien (immer aufwickeln, schleppen, Hörzeichen bei Leinenende Ja/Nein) und auch unterschiedliche Einsatzzwecke (Antijagdtraining, Leinengewöhnung bei ehem. Straßenhunden, Rückruftraining usw). Ich dachte, das ist mal einen Thread wert. Ich persönlich finde selbst die Schleppleine super, auch wenn ich erst seit einigen Wochen in den Genuss komme, mit ihr zu arbeiten. Der Vorteil liegt in meinen Augen klar darin, dass ich schier gezwungen bin, mit meinem Hund zu kommunizieren, wenn ich die Leine wirklich schleppen lasse und nicht dem Hund hinterher schleppe, Ausnahme sind die Handschlaufe (in der Hand) und der Karabiner (am Geschirr), außer in unwegsamen Gelände, wo sie sich verheddern kann oder Fußwege, wo sie andere Leute behindern kann. An der Führleine (oder der aufgewickelten Schlepp) ist der Hund tatsächlich recht schnell doch mal eben kurz genommen. Auch wenn er stehen bleibt, muss ich entweder auch stehen bleiben, locken, ziehen, aber einfach mal unbeirrt fünf Meter weiterlaufen, ist nicht drin. Sowohl meine Möglichkeiten sind breiter gestreut, als auch die Hürden, einzugreifen statt was zu sagen, höher. Dafür ist die Leine super, um auch ohne perfekten Rückruf zu üben, mit köpersprachlichen und verbalen Signalen auszukommen, auch auf Entfernung. Ein reiner Weglaufschutz. Voraussetzung ist dafür in meinen Augen, dass der Hund das Prinzip 'Leine' begriffen hat. Dass das Ding also ein Ende hat und es unvorteilhaft ist, ungehemmt in dieses Ende zu brettern. Fürs Training der Leinenführigkeit halt ich da sogar eine (festgestellte) Flexi für besser geeignet, weil weniger Gebamsel. Fürs Training von Fuß und Rückruf dagegen super. Auch wenn mein Hund komplett auf Durchzug stellt, sobald der Zug von der Leine weg ist, halte ich einen Bewegungsradius von 20m (10m Schlepp) für wenig hilfreich. Und will ich verhindern, dass mein Hund auch nur Anstalten macht, sich zu etwas bestimmten hinzubewegen (Hunde, Wild, Jogger, Kinder, nach Fressbarem stöbern etc), dann sollte das an der lockeren Führleine schon recht gut sitzen, bevor ich da eine Schlepp dran mache, wo der Hund erstmal mind 5m, meist doch eher 10 oder 15m Vollgas geben kann. Oder ich wickel die Schlepp jedes Mal so weit auf, dass der Hund nicht mehr als einen Schritt weiter laufen kann (was ich auch tue, wenn auf einem eig ausgestorbenem Feldweg plötzlich Menschenscharen auftauchen, aber wenn ich das ständig und überall mache, seh ich keinen Unterschied zur Flexi, außer mehr Arbeit). Wie setzt ihr die Schleppleine so ein? Wo seht ihr die Vor- und die Nachteile (außer dass man sich die Hände schmutzig macht 😜), wo hat die Schlepp für euch gar nichts zu suchen?
 
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Dogorama-Mitglied
10. Mai 22:20
Ich verfolge den Chat schon seit einer Weile, ich habe mit meinem Dackel Mischling die Schleppleine schon von Anfang an im Gebrauch. Ich benutze mit gutem Erfolg die 10m Version, als Gurt (äußerst flexibel) und als Biothane Ausführung (sehr leicht und an Hindernissen abgleitend). Allerdings habe ich bei meinem 10kg Hund nicht die Unfallgefahren wie bei einem 30kg schweren Tier. Da das Hineinbrettern ins Leinenende auch da aber schmerzhaft sein kann, hier noch von mir eine Ergänzung, die ich bei allen guten Tipps nur einmal kurz erwähnt fand: So blöd es aussehen mag, aber ich verwende bei Schleppleine immer leichte Arbeitsschutz- oder Montagehandschuhe. Möglichst mit Lederbesatz. Da kann man auch mal die Leine durch die Finger gleiten lassen oder die Daumen Bremse einsetzen ohne das es gleich blutig wird. Und der Dreck bleibt auch außen vor. Ansonsten gilt: immer hübsch mit dem Gehirn beim tierischen Begleiter bleiben. 😊
Alternative: ich nutze immer Fahrradhandschuhe. Sehe blöd aus, aber bin mit mir zufrieden 😂
 
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Bettina
18. Mai 21:27
Alternative: ich nutze immer Fahrradhandschuhe. Sehe blöd aus, aber bin mit mir zufrieden 😂
Stimmt. Handschuhe sind wichtig wenn man Schleppleine nutzt. Ich hab meine Reithandschuhe an. Sommer wie Winter. Hab einmal keine angehabt. Allerdings am Pferd. Ui. Tat nicht gut. Ja, schon Gewöhnungsbedürftig Sommer auch Handschuhe und festes Schuhwerk zu tragen. Gewöhnt man sich aber schnell dran.
 
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Nici
19. Mai 06:38
Ich habe meiner ne Schleppleine aus Biothane gemacht (Chihuahua) da die andere schnell kaputt gegangen ist. Für mich war es gut, ich hab ihr das alleine Laufen mit Rückruf beigebracht. Sonst benutzen wir sie noch im Wald wenn wir mit vielen anderen Kleinhunden spazieren gehen. Da kommt dann schon mal Leinengewirr zusammen 😂 sonst am Strand oder auf dem Campingplatz.
 
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Marie
19. Mai 07:37
Wir nutzen die Schleppleine z.b am Hundestrand weil unser Hund einen hohen Jagdtrieb hat und wir das Risiko in frei zu lassen nicht eingehen wollen
 
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Frank
23. Mai 16:53
zum Alltagsgassi incl. -Training meistens 10m-Schlepp, anfangs um dem noch nicht zuverlässig abrufbaren Hundi mehr Freiraum zu gönnen und ihn an einen zulässigen Maximal-Abstand zu gewöhnen, später schon aus Gewohnheit und weil eben variabler als die 1,5 - 3m-Standartleine. Übers schmutzigwerden wenn's nass ist hab ich mir nie Gedanken gemacht. Inzwischen schlägt auch das Jagd-Kontrolltraining gut an, so dass sie auch mal ohne Leine darf wenn's gerade passt.