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Verfasser
Rosi
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 19
zuletzt 27. Sept.

Abschluss finden mit Trauer um unseren kleinen Hund

Es ist schon etwas her! Ich werde aber immer mal wieder getriggert u. dann läuft die letzte Woche, bevor wir unseren 12 Jahre alten Rauhaardackel mit Gesäugekrebs u. Metastasen in der Lunge, haben einschläfern lassen. Wir gingen zum TA, weil es dem Hund nicht gut ging. Es war die Vertretung unserer TÄ, die uns die Diagnose mitteilte u. erklärte, dass sie uns den Hund am liebsten nicht mehr mitgeben will. Das war so unerwartet, sodass wir 2 Tage später nocheinmal, diesmal mit unserer TÄ sprachen. Wir fragten, ob wir den Hund noch eine Woche behalten könnten. sagte, dass 1 Woche O.K. sei. Sie gab uns Novalgintropfen gegen die Schmerzen mit. Bis Mittwoch war auch noch Alles soweit O.K.. An diesem Tag merkte ich, dass es ihr nicht mehr "gutging". Ich fragte meinen Partner, ob wir sie nicht am Donnerstag erlösen wollen. Er sagte, dass wir ja am Montag den Termin haben. Er verabreichte ihr zur "Sicherheit" die doppelte Novalginmenge. Am Samstag waren die Maler bei uns- ich saß zusammen mit dem Hund im anderen Bereich, musste nur kurz in die Küche u. der Hund hat sich gleich auf den Weg gemacht u. mich gesucht. Unsere Maus ist den Malern im Weg gewesen. Einer wollte sie aus dem Zimmer bringen u. unser Hund fing fürchterlich an zu schreien. .....es läuft gerade wieder Alles wie ein Film vor mir ab! Ja, ich habe unsere Kleine noch auf meinen Bauch gelegt u. ihn gestreichelt, am Abend vor dem Einschläfern (Montag) noch neben seiner Decke gelegen. Mein Partner hat sich, soweit möglich (tagsüber gearbeitet) natürlich auch um ihn gekümmert. Ich schreibe das deshalb so ausführlich, weil ich mich immer noch mit Schuldgefühlen herumschlage. Hätten wir sie früher einschläfern lassen sollen??? Sie hat bis zum Schluss gefressen u. hat auch keine Schmerzen gezeigt. Sie war natürlich geschwächt. Kennt sich jemand aus, vielleicht liest den Beitrag ja auch ein TA - kann die hohe Novalginmenge ihr doch die Schmerzen genommen haben? Ich möchte so gerne Frieden schliessen! Lieben Dank im Vorraus für das Lesen des doch länger gewordenen Artikels. Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
 
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Brigitte
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26. Aug. 19:35
Ich musste schon zwei Hunde gehen lassen. Beim ersten ging es mir wie Dir. Es wurde noch soviel mit Medikamenten experimentiert bei ihm und er hatte üble Nebenwirkungen. Als ich dann endlich den Entschluss gefasst hatte, ihn einschläfern zu lassen war er richtig glücklich. Ich mache mir heute noch vorwürfe so lange gewartet zu haben. Bei der zweiten Hündin wollte ich es natürlich anders und besser machen und habe sie mit 15 Jahren einschläfern lassen, sie hatte mehrere Schlaganfälle und andere Baustellen und trotzdem habe ich im Nachhinein gedacht, daß ich sie zu früh habe gehen lassen. Was ich Dir mit all den Worten sagen will, egal wie man sich entscheidet, im Nachhinein hat man immer das Gefühl es falsch gemacht zu haben. Das ist wohl das Dilemma, wenn wir entscheiden müssen, wann der Tag gekommen ist. Schmerzen zeigen die meisten Hunde nicht und auch fressen heißt nicht, daß es ihnen gut geht. Du hast nach bestem Gewissen gehandelt und Dein Hund wusste, daß Du ihn liebst und so ist es doch gut und in unseren Herzen leben sie sowieso weiter.
 
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Brigitte
26. Aug. 19:35
Ich musste schon zwei Hunde gehen lassen. Beim ersten ging es mir wie Dir. Es wurde noch soviel mit Medikamenten experimentiert bei ihm und er hatte üble Nebenwirkungen. Als ich dann endlich den Entschluss gefasst hatte, ihn einschläfern zu lassen war er richtig glücklich. Ich mache mir heute noch vorwürfe so lange gewartet zu haben. Bei der zweiten Hündin wollte ich es natürlich anders und besser machen und habe sie mit 15 Jahren einschläfern lassen, sie hatte mehrere Schlaganfälle und andere Baustellen und trotzdem habe ich im Nachhinein gedacht, daß ich sie zu früh habe gehen lassen. Was ich Dir mit all den Worten sagen will, egal wie man sich entscheidet, im Nachhinein hat man immer das Gefühl es falsch gemacht zu haben. Das ist wohl das Dilemma, wenn wir entscheiden müssen, wann der Tag gekommen ist. Schmerzen zeigen die meisten Hunde nicht und auch fressen heißt nicht, daß es ihnen gut geht. Du hast nach bestem Gewissen gehandelt und Dein Hund wusste, daß Du ihn liebst und so ist es doch gut und in unseren Herzen leben sie sowieso weiter.
 
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Jessica
26. Aug. 19:40
Bei mir ist es nun über 11 Jahre her das meine Maya über die Regenbrücke ging... Sie war schon einige Zeit wegen Rückenprobleme und Herz Probleme in Behandlung eigentlich sah mich der Tierarzt öfter als mancher aus der Familie. Es war ein Samstag, sie bekam wieder ihrer schmerzspritze für die nächsten 4 Wochen. Da fragt mich der Tierarzt, wie lange ich das ganze so noch mit machen will. Meine Antwort war, wenn Maya nicht mehr frist oder sich freut mich zu sehen dann weiß ich es ist so weit. Mittwoch darauf hab ich ihn angerufen, das ich am Mittag mit ihr komme. Es ist immer schwer, wann genau der richtige Zeitpunkt ist. Euer Tierarzt hat eich das ok gegeben, das es noch in Ordnung ist. Und daran solltest du dich fest halten. Auch ich überlege an schlechten Tagen manchmal, was wäre gewesen wenn sie an dem Arbend doch wieder gefressen hätte. Hab ich zu lange gewartet und sie bereits an dem Samstag gehen lassen sollen. Es ist vollkommen normal das man sich mit dem Gedanken beschäftigt was wäre wenn und war es richtig. Mit der Zeit wird es besser, vergehen wird es nie.
 
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Rosi
26. Aug. 21:02
Ich musste schon zwei Hunde gehen lassen. Beim ersten ging es mir wie Dir. Es wurde noch soviel mit Medikamenten experimentiert bei ihm und er hatte üble Nebenwirkungen. Als ich dann endlich den Entschluss gefasst hatte, ihn einschläfern zu lassen war er richtig glücklich. Ich mache mir heute noch vorwürfe so lange gewartet zu haben. Bei der zweiten Hündin wollte ich es natürlich anders und besser machen und habe sie mit 15 Jahren einschläfern lassen, sie hatte mehrere Schlaganfälle und andere Baustellen und trotzdem habe ich im Nachhinein gedacht, daß ich sie zu früh habe gehen lassen. Was ich Dir mit all den Worten sagen will, egal wie man sich entscheidet, im Nachhinein hat man immer das Gefühl es falsch gemacht zu haben. Das ist wohl das Dilemma, wenn wir entscheiden müssen, wann der Tag gekommen ist. Schmerzen zeigen die meisten Hunde nicht und auch fressen heißt nicht, daß es ihnen gut geht. Du hast nach bestem Gewissen gehandelt und Dein Hund wusste, daß Du ihn liebst und so ist es doch gut und in unseren Herzen leben sie sowieso weiter.
Vielen lieben Dank für Deine tröstende Antwort! Ja, man hat nachträglich immer dieses "böse" Kopfkino! Es hat auch damit zu tun, seine eigenen menschlichen Un-zulänglichkeiten zu akzeptieren! Ich wünsche Dir alles Liebe!
 
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Bine
26. Aug. 21:08
Eric starb an einem Schlaganfall und war plötzlich blind und konnte nicht mehr aufstehen. Bin dann die Nacht bei ihm gelegen (in seinem Pippi) und am Morgen hat der TA ihn erlöst. Er lag ganz entspannt wie in einem friedlichen Schlaf. Wichtig dass man bei ihnen ist. Habe schon 5 Pferde verloren und 4 sind in meinem Arm gestorben.
 
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Rosi
26. Aug. 21:10
Bei mir ist es nun über 11 Jahre her das meine Maya über die Regenbrücke ging... Sie war schon einige Zeit wegen Rückenprobleme und Herz Probleme in Behandlung eigentlich sah mich der Tierarzt öfter als mancher aus der Familie. Es war ein Samstag, sie bekam wieder ihrer schmerzspritze für die nächsten 4 Wochen. Da fragt mich der Tierarzt, wie lange ich das ganze so noch mit machen will. Meine Antwort war, wenn Maya nicht mehr frist oder sich freut mich zu sehen dann weiß ich es ist so weit. Mittwoch darauf hab ich ihn angerufen, das ich am Mittag mit ihr komme. Es ist immer schwer, wann genau der richtige Zeitpunkt ist. Euer Tierarzt hat eich das ok gegeben, das es noch in Ordnung ist. Und daran solltest du dich fest halten. Auch ich überlege an schlechten Tagen manchmal, was wäre gewesen wenn sie an dem Arbend doch wieder gefressen hätte. Hab ich zu lange gewartet und sie bereits an dem Samstag gehen lassen sollen. Es ist vollkommen normal das man sich mit dem Gedanken beschäftigt was wäre wenn und war es richtig. Mit der Zeit wird es besser, vergehen wird es nie.
Hallo Jessica, ich bedanke mich auch bei Dir ganz herzlich für Deine tröstenden Zeilen. Es tut gut, zu wissen, dass man duesbezüglich mit seinen Gedanken u. Gefühlen nicht alleine ist. Das Leben beinhaltet auch Schmerz u. wir Menschen neigen allzuoft dazu daraus einen Leidensweg zu kreieren! Ich wünsche auch Dir alles Gute!
 
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Sina
26. Aug. 21:13
Ihr habt in meinen Augen alles völlig richtig gemacht und nach bestem Gewissen mit Absprache des Tierarztes gehandelt. Hättest du sie früher gehen lassen, würdest du dir vermutlich auch Gedanken machen, ob das richtig war. Es ist einfach hart, dass wir über Leben und Tod entscheiden müssen, deshalb macht man sich im Nachhinein zuviel Kopf darum. Du siehst es emotional, aber von aussen rational gesehen, habt ihr vernünftig abgewogen und daraus die richtigen Schlüsse gezogen. Dein Hund hatte ein schönes, langes Leben bei euch, das ist alles was letztendlich zählt
 
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Rosi
26. Aug. 21:14
Eric starb an einem Schlaganfall und war plötzlich blind und konnte nicht mehr aufstehen. Bin dann die Nacht bei ihm gelegen (in seinem Pippi) und am Morgen hat der TA ihn erlöst. Er lag ganz entspannt wie in einem friedlichen Schlaf. Wichtig dass man bei ihnen ist. Habe schon 5 Pferde verloren und 4 sind in meinem Arm gestorben.
Hallo Bine, da hast Du auch schon so viele geliebte Tiere verloren! Und immer wieder geht es weiter! Du hast recht, wichtig ist, dass man bis zum Schluss bei Ihnen ist! Alles Gute !
 
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Rosi
26. Aug. 21:30
Ihr habt in meinen Augen alles völlig richtig gemacht und nach bestem Gewissen mit Absprache des Tierarztes gehandelt. Hättest du sie früher gehen lassen, würdest du dir vermutlich auch Gedanken machen, ob das richtig war. Es ist einfach hart, dass wir über Leben und Tod entscheiden müssen, deshalb macht man sich im Nachhinein zuviel Kopf darum. Du siehst es emotional, aber von aussen rational gesehen, habt ihr vernünftig abgewogen und daraus die richtigen Schlüsse gezogen. Dein Hund hatte ein schönes, langes Leben bei euch, das ist alles was letztendlich zählt
...auch Dir liebe Sina vielen vielen Dank! Ich bin gerade so gerührt, dass mir die " Worte" fehlen! Alles Gute!
 
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Hannah
26. Aug. 21:48
Liebe Rosi , einen Abschluss zu finden ist immer schwer. Auch ich musste meinen geliebten Simba letztes Jahr im November aufgrund von Krebs erlösen und kenne diese quälenden Gedanken. Und ich würd lügen wenn sie nicht heute noch hoch kommen . Aber wir haben uns Rückversichert wie du , und wir haben das Glück das wir unsere geliebten tiere in würde und Frieden verabschieden dürfen ohne das sie sich quälen. Mein großer hat auch alles dafür getan sich nichts anmerken zu lassen ... Dabei ging es ihm wirklich unendlich schlecht. Bitte quäle dich nicht. Das würde dein Engel im Himmel nicht wollen . Du hast ihm sicher ein wunderschönes leben geboten und ebenso einen würdigen Abschied . Und du wärst ganz bestimmt schon früher gefahren hätte es sein müssen . Sei dankbar für wundervolle 12 Jahre voller schöner Erinnerung und denk dran was deine Fellnase jetzt wohl tun würde, zu dir kommen und dir zeigen bitte sei nicht traurig denn alles was sie immer wollten war das es uns gut geht . Es tut weh und vllt wird es das immer iwie tun . Aber dich selbst zu geisseln, das wird nichts ändern , und deinen Engel im Himmel auch nicht glücklich machen. Es ist eine Scheiss Entscheidung die niemand gerne trifft , aber du hast mit Sicherheit das Beste versucht . Und das weiß dein kleiner auch ❤️🌈 fühle dich gedrückt, und ich wünsche dir das sich deine Schuldgefühle etwas lindern und die Dankbarkeit für die schöne Zeit Iwann überwiegt! Alles Liebe ❤️‍🩹
 
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Carola
26. Aug. 22:03
Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt! Als meine Dominga einen schweren Krampfanfall im Urlaub hatte fuhr ich dort sofort zum Tierarzt. Sie bekam mehrere Spritzen und auch Medikamente. Die Tierärztin sagte mir ich solle am nächsten Tag wieder kommen wenn es nicht besser würde trotz der Medikamente. Es wurde nicht besser und ich habe die ganze Nacht neben ihr gelegen und sie im Arm gehalten. Am nächsten Morgen sind wir wieder zum Tierarzt gefahren und trotz einer weiteren Spritze gegen den Krampf wurde es nicht besser und die Tierärztin musste sie dann einschläfern. Es war grauenhaft! I In gewisser Weise zum Glück kam es völlig überraschend, sie hatte keine Schmerzen und sie war auch vorher nicht krank. Aber der Zeitpunkt war einfach zu früh obwohl sie 14 Jahre alt war. Ich habe Jahre gebraucht darüber hinwegzukommen und es verfolgt mich bis heute. Auch wenn ich weiß dass ich nichts anderes hätte tun können. Bei meinem alten geerbten Dackel Jalka war es anders, es ging ihr schlecht und ich hatte einen Termin beim Tierarzt. Dafür hatte ich sie in ihre alte Umgebung gebracht und saß eine ganze Nacht mit ihr am Kamin. Als ich kurz eingeschlafen bin hat sie sich still und leise in den Hundehimmel verabschiedet. Damit konnte ich wesentlich besser umgehen da ich es als natürlichen Lauf gesehen habe und der Hund 16 Jahre alt war. Es ist immer schwer einen treuen Gefährten zu verlieren und ich denke der Zeitpunkt ist nie richtig. Man tut was man tun kann in der Hoffnung dass es das richtige ist. Ich denke aber man darf sich keine Vorwürfe machen denn wir sind eben fehlbare Menschen, die ihren Hund lieben.