Mit den steigenden Temperaturen im Frühling und Sommer steigt die Lust, wieder mehr Zeit im Freien zu verbringen – zur Freude unserer Hunde, die die Natur in vollen Zügen genießen. Doch im dichten Unterholz und hohen Gras lauern nicht nur Abenteuer, sondern auch der Graus vieler Menschen: nämlich Zecken, die Gesundheitsrisiken für unsere Vierbeiner darstellen. Während chemische Schutzmittel wie Spot-ons häufig verwendet werden, wächst die Sorge um potenzielle Nebenwirkungen. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile von Spot-ons und lädt zur Diskussion ein: Sind sie ein unübertrefflicher Schutz oder ein Risiko für unsere Hunde?
Spot-ons sind flüssige Antiparasitika, die auf die Haut des Tieres aufgetragen werden. Diese Präparate bieten einen direkten Schutz, indem sie Parasiten wie Zecken, Milben und Flöhe abtöten oder deren Befall vorbeugen. Die Anwendung erfolgt durch das Auftragen einer vordosierten Menge des Mittels zwischen die Schulterblätter oder am Schwanzansatz, wo der Hund es nicht ablecken kann.
Die Anwendung von Spot-ons ist einfach und erfordert nur gelegentliche Wiederholungen, typischerweise einmal monatlich. Systemische Spot-ons wirken, indem sie in die Blutbahn eindringen und Parasiten abtöten, die Blut saugen. Topische Präparate verteilen sich hingegen über den Talg auf der Haut und bieten Schutz, indem sie Parasiten abtöten oder vertreiben, sobald diese Kontakt aufnehmen. Mit letzteren wird soll vermieden werden, dass die Mittel in den Blutkreislauf des Tieres gelangen.
Spot-ons sind bei Hundebesitzer:innen sehr beliebt, da sie:
Die Bedenken gegenüber Spot-ons sind nicht unbegründet. Einige enthalten starke Chemikalien, die bei Tieren und sogar bei Menschen Nebenwirkungen wie Hautreizungen, neurologische Symptome oder allergische Reaktionen auslösen können. Experten weisen jedoch darauf hin, dass das Risiko einer Erkrankung durch einen Zeckenstich oft höher ist als das der Nebenwirkungen dieser Produkte. Dennoch ist es wichtig, das individuelle Risiko jedes Hundes zu beachten, insbesondere bei empfindlichen Rassen oder Tieren mit Vorerkrankungen.
Neben chemischen Präparaten gibt es auch natürliche Alternativen:
Kokosöl, angereichert mit Laurinsäure, bietet eine natürlich abweisende Wirkung gegen Zecken. Es muss allerdings häufig angewendet werden, um effektiv zu bleiben, in der Regel täglich.
Solche Bänder werden oft als natürliche Abwehrmittel beworben, jedoch ist ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht bestätigt.
Einige Hersteller bieten Zeckensprays an, die aus ätherischen Ölen bestehen und zeckenabwehrende Eigenschaften besitzen. Diese Sprays können auf das Fell des Hundes sowie auf Liegeplätze und andere Bereiche gesprüht werden, in denen sich der Hund häufig aufhält. Sie sind größtenteils natürlich, erfordern jedoch regelmäßige Anwendungen, oft mindestens wöchentlich. Mischungen aus ätherischen Ölen können ebenfalls zur Zeckenabwehr eingesetzt werden, sollten jedoch immer verdünnt und vorsichtig verwendet werden, um Stress für den Hund zu vermeiden.
Die Effektivität eines Zeckenschutzmittels hängt stark von individuellen Faktoren und den spezifischen Bedürfnissen des jeweiligen Tieres ab. Da jede Methode ihre Vor- und Nachteile hat, ist es ratsam, sich ausführlich mit einem Tierarzt/ einer Tierärztin zu beraten, um eine Empfehlung für die wirksamste Zeckenabwehr zu erhalten. Dies ermöglicht es, verschiedene Methoden auszuprobieren und herauszufinden, welche am besten für deinen Hund geeignet ist und seine Gesundheit am effektivsten schützt.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass trotz der besten vorbeugenden Maßnahmen gelegentlich Zeckenbisse vorkommen können. In solchen Fällen ist das schnelle und korrekte Entfernen der Zecke mit einer Zeckenzange entscheidend, um das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern wie Borrelien zu minimieren.