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Pflegestelle werden für Tierschutzhunde: Was du wissen musst, bevor du hilfst

Pflegestellen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Tierschutzes. Sie bieten Hunden, die oft eine schwere Vergangenheit haben, ein vorübergehendes Zuhause. Aber was genau bedeutet es, eine Pflegestelle für Tierschutzhunde zu sein? Warum sind sie so wichtig, und welche Vor- und Nachteile bringt diese Aufgabe mit sich? In diesem Blogbeitrag klären wir die wichtigsten Fragen und geben dir wertvolle Tipps, falls du überlegst, selbst Pflegestelle zu werden.

Was ist eine Pflegestelle?

Eine Pflegestelle ist ein privater Haushalt, der einem Hund vorübergehend Obdach, Pflege und Zuwendung bietet. Oft sind diese Hunde durch schwierige Umstände belastet – sei es, weil sie aus Tötungsstationen im Ausland gerettet wurden, misshandelt oder vernachlässigt waren, oder weil sie schlichtweg keinen Platz mehr im Tierheim finden konnten.

Die Hauptaufgaben einer Pflegestelle sind:

  • Unterbringung: Der Hund wird im Haushalt aufgenommen und in die familiäre Umgebung integriert.
  • Pflege: Dazu gehören Fütterung, medizinische Versorgung (oft in Zusammenarbeit mit Tierärzt:innen) und körperliche/ mentale Auslastung.
  • Sozialisierung: Hunde lernen in Pflegestellen grundlegendes Verhalten, z. B. Stubenreinheit, Umgang mit Menschen und anderen Tieren sowie das Leben in einem Haushalt.
  • Vermittlungsunterstützung: Pflegestellen berichten Tierschutzvereinen über das Verhalten und die Fortschritte des Hundes, um passende „Für-immer-Zuhause“ zu finden.
Trauriger Hund schaut in die kamera
© Mumemories

Was sollte man als Pflegestelle mitbringen?

Wer darüber nachdenkt, eine Pflegestelle zu werden, sollte bestimmte Voraussetzungen mitbringen, um dem Hund gerecht zu werden:

  • Zeit und Geduld: Pflegehunde brauchen oft viel Aufmerksamkeit, insbesondere wenn sie traumatische Erfahrungen gemacht haben.
  • Empathie und Verständnis: Hunde verarbeiten Erlebnisse unterschiedlich, und es kann dauern, bis sie Vertrauen fassen.
  • Flexibilität: Jeder Hund hat individuelle Bedürfnisse, auf die man sich einstellen muss.
  • Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen: Pflegestellen sollten bereit sein, regelmäßig Bericht zu erstatten und an der Vermittlung mitzuwirken.

Warum sind Pflegestellen notwendig?

Pflegestellen sind essenziell, weil sie die Arbeit von Tierschutzorganisationen unterstützen und Hunden eine zweite Chance bieten. Hier sind die Hauptgründe:

  • Überfüllte Tierheime entlasten: Tierheime sind in vielen Ländern, besonders im Ausland, chronisch überfüllt. Pflegestellen schaffen Platz und helfen, weitere Hunde aus gefährlichen Situationen zu retten.

  • Hunde individuell betreuen: Im Tierheimalltag ist es oft nicht möglich, auf die spezifischen Bedürfnisse eines jeden Hundes einzugehen. Pflegestellen ermöglichen eine individuelle Betreuung und helfen, die Hunde besser einzuschätzen.

  • Rehabilitation und Vorbereitung: Hunde, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, benötigen oft Zeit und Geduld, um wieder Vertrauen zu Menschen zu fassen. Eine häusliche Umgebung ist hierfür ideal, da sie Ruhe und Sicherheit bietet. Pflegestellen bieten diese notwendige Stabilität.

  • Höhere Vermittlungschancen: Durch die Beobachtungen in der Pflegestelle können Tierschutzorganisationen besser einschätzen, welches Zuhause für den Hund ideal ist. Hunde aus Pflegestellen sind oft besser sozialisiert und haben höhere Vermittlungschancen.

Pflegestelle werden: Mögliche Vorteile und Herausforderungen

Die Entscheidung, eine Pflegestelle zu werden, bringt Verantwortung mit sich, kann dich aber auch bereichern. Hier eine Übersicht der wichtigsten Argumente:

Pro: Die positiven Aspekte einer Pflegestelle

Contra: Die Herausforderungen einer Pflegestelle

Aktiver Tierschutz: Als Pflegestelle leistet man einen direkten Beitrag zur Rettung von Hunden. Jeder gerettete Hund ist ein Erfolg. Als Pflegestelle bist du aktiv daran beteiligt, Hunden in Not eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Emotionale Belastung: Der Abschied von einem Pflegehund kann schwerfallen, insbesondere wenn eine enge Bindung entstanden ist.

Persönliche Bereicherung: Es ist unglaublich erfüllend, mitzuerleben, wie ein verängstigter Hund Fortschritte macht oder aufblüht, Vertrauen fasst und schließlich ein liebevolles Zuhause findet.

Zeitaufwand: Pflegehunde benötigen oft mehr Aufmerksamkeit, eine intensive Betreuung und Training. Auch können natürlich unbequeme Situationen entstehen (Diskrepanzen mit anderen Familienangehörigen, anderen Tieren oder das mögliche Zerstören vom geliebten Teppich o. Ä)

Flexibilität: Im Gegensatz zur dauerhaften Adoption kann man die Betreuung zeitlich begrenzen und so flexibel helfen.

Unvorhersehbare Situationen: Manche Hunde haben gesundheitliche oder verhaltensbedingte Probleme, die Geduld und Erfahrung erfordern. Jeder Hund ist anders, und manche bringen Probleme mit, z. B. Angstverhalten, Aggression oder gesundheitliche Herausforderungen.

Lernen und Erfahrungen sammeln: Pflegestellen lernen viel über Hundeverhalten, Training und Pflege, was auch bei eigenen Hunden hilfreich sein kann.

Kosten: Obwohl die meisten Tierschutzvereine Kosten für Tierarztbesuche übernehmen, können andere Ausgaben wie Futter oder Spielzeug anfallen.

Hund steht auf den Hinterbeinen und stützt sich am Menschen ab
© Kerkez

Wie finde ich eine passende Organisation?

Es gibt zahlreiche Tierschutzorganisationen, die Pflegestellen suchen. Wichtig ist, eine seriöse Organisation auszuwählen, die Unterstützung bietet und transparent arbeitet. Hier einige Hinweise:

  • Die Organisation sollte klare Informationen zu Kostenübernahmen und Betreuung bereitstellen.
  • Sie sollte Ansprechpartner für Fragen und Probleme bieten.
  • Gute Organisationen unterstützen Pflegestellen bei der Suche nach einem endgültigen Zuhause für den Hund bzw. übernehmen die Vermittlung.

Fazit: Pflegestellen – eine unverzichtbare Hilfe für Hunde in Not

Pflegestellen sind die Brücke zwischen dem alten, oft traumatischen Leben eines Hundes und einem glücklichen, neuen Zuhause. Sie bieten den Tieren nicht nur einen sicheren Ort, sondern auch die Chance, Vertrauen zu fassen und neu anzufangen. Für dich als Pflegestelle kann diese Erfahrung ebenso bereichernd wie herausfordernd sein. Doch eines ist sicher: Der Dank und die Liebe eines Hundes sind unbezahlbar.

Wenn du dich engagieren möchtest, recherchiere gründlich und wende dich an eine seriöse Organisation. Gemeinsam könnt ihr das Leben eines Hundes verändern – vielleicht sogar dein eigenes. 

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