Home Blog Niederlande: Angeleinter Hund von Wolf verschleppt? | Wie kann man sich vor Wolfen schützen?

Niederlande: Angeleinter Hund von Wolf verschleppt? | Wie kann man sich vor Wolfen schützen?

Es muss ein Horror-Szenario gewesen sein, welches ein Hundehalter in Utrecht, Niederlande, erlebte. Bei einem Spaziergang wurde sein Hund angegriffen und dem Halter entrissen.

Was ist genau passiert?

Am 06. Juli 2024 war ein Spaziergänger mit seinem Hund in einem Naturgebiet bei Leusden unterwegs. Der Hund war angeleint. Was dann passierte, könnte dem schlimmsten Alptraum von Hundehalter:innen entstammen. Ein Wolf näherte sich den beiden, entriss dem Spaziergang seinen Hund und verschleppte diesen. Von dem Hund fehlt nach wie vor jede Spur. Ob der Wolf den Hund getötet hat, ist bisher nicht bekannt.

Warum wurde der Hund von dem Wolf angegriffen? 

Nach dem Angriff wurde bestehendes Videomaterial analysiert. Diese zeigten, dass der Wolf Welpen gehabt habe, welchen der Hund zu nahe gekommen sein musste. Der Wolf habe also aus reinem Instinkt gehandelt, um die Welpen vor der vermeintlichen Bedrohung zu schützen. Aus diesem Grund darf der Wolf auch nicht gefangen oder gar getötet werden, da er ein natürliches Verhalten gezeigt hat.

Was bedeutet das für Hundehalter:innen in den Niederlanden?

Die Provinz Utrecht gab bekannt, dass die Suche nach dem Hund fortgesetzt wird. Hundebesitzer:innen wurden dazu aufgefordert, in dem Naturgebiet bei Leusden im Zentrum des Landes auf die Präsenz von Wölfen zu achten. Es wird zudem empfohlen, Hunde selbst in erlaubten Freilaufzonen anzuleinen. Zudem sollen in der Gegend Warnschilder aufgestellt werden, die auf die Gefahr durch Wölfe hinweisen.

Wolf im Wald auf einer Anhöhe
© meli1670 von pixabay

Wie gefährlich sind Wölfe in Deutschland?

Der Wolf ist nach wie vor eine gefährdete Tierart in Deutschland. Dennoch ist ein positiver Trend im Populationswachstum der Wölfe zu verzeichnen. Eine deutliches Aufkommen der Wölfe ist in einem Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen deutlich. Vorkommen in anderen Bundesländern sind aber auch bekannt. 

Laut BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) besteht das vorrangige Ziel weiterhin darin, einen günstigen Erhaltungszustand für die Art Wolf zu erreichen. Die Umsetzung des Bundesnaturschutzgesetzes obliegt den Bundesländern. Um Konflikte zu minimieren, die mit der Wiederansiedlung des Wolfes verbunden sind, haben zahlreiche Bundesländer Grundlagen für ein Wolfsmanagement sowie für die Förderung von Präventionsmaßnahmen und den Schadensausgleich beim Herdenschutz geschaffen.

Wie verhalte ich mich bei einer Wolfbegegnung richtig?

Das BMUV empfiehlt folgende Richtlinien:

Grundsätzlich gilt: ruhig bleiben und Abstand halten. Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht und die Situation dir ungeheuer erscheint, sprich laut oder klatsche, um dich bemerkbar zu machen. Renn nicht weg, das könnte das Tier zum Verfolgen animieren. Sollte der Wolf sich nähern, bleib stehen, mach dich groß und versuch, ihn einzuschüchtern, indem du eher auf ihn zugehst als zurückzuweichen.

Begegne Wölfen mit Respekt, wie auch Wildschweinen. Versuch nicht, dich ihnen zu nähern oder sie anzulocken. Lass ihnen Raum zum Rückzug. Füttere Wölfe niemals und lass keine Essensreste liegen. Ihre natürliche Vorsicht gegenüber Menschen kann durch positive Reize verloren gehen, was problematisches oder aggressives Verhalten zur Folge haben kann.

Melde Begegnungen mit Wölfen dem Wolfsmanagement deines Bundeslandes. 

Begegnungen von Wölfen auf der Hunderunde

Auch dafür gibt das BMUV hilfreiche Tipps: 

Wölfe sind die Vorfahren unserer Hunde und können mit ihnen kommunizieren. Da Wölfe Hunde oft als Artgenossen sehen, kann das problematisch werden, weil Hunde sich anders verhalten als Wölfe. Im Wolfsgebiet sollten Hunde daher immer angeleint oder nah beim Menschen geführt werden. Wölfe könnten sich für Hunde interessieren, die in ihrem Territorium markieren. Die Nähe zum Menschen schützt den Hund am besten. Für den Hundeführer/ die Hundeführerin besteht keine Gefahr, da Wölfe sich in der Regel nur für die Hunde interessieren.

Bei einer Begegnung von Wolf und Hund sollte man den Hund zu sich rufen, anleinen und sich ruhig zurückziehen. Zeigt der Wolf weiter Interesse, sollte man sich laut bemerkbar machen und den Wolf notfalls durch das Werfen von Gegenständen vertreiben.

Quellen: BMUV: Wolfsbegegnungen in der Kulturlandschaft; BMUV: Der Wolf in Deutschland; dpa: Wolf reißt angeleinten Hund in Niederlanden mit, 08.07.2024.

 

Weitere spannende Themen

Ein Veggie-Day für Hunde: So unterstützt du die Gesundheit deines Hundes und die Umwelt | Inklusive Futterempfehlung

Ein Veggie-Day für Hunde: So unterstützt du die Gesundheit deines Hundes und die Umwelt | Inklusive Futterempfehlung

Ein Veggie-Day für Hunde? Das klingt erstmal ungewöhnlich, bringt aber viele Vorteile mit sich – sowohl für die Gesundheit des Hundes als auch für die...

Zum Beitrag
American Bully – Einstufung als gefährlicher Hund und die Auswirkungen auf die Hundesteuer in Braunschweig

American Bully – Einstufung als gefährlicher Hund und die Auswirkungen auf die Hundesteuer in Braunschweig

Ab Januar 2025 wird der American Bully in Braunschweig als gefährlich eingestuft, was zu einer drastischen Erhöhung der Hundesteuer führt. In unserem ...

Zum Beitrag
Manuly Hundematte im Dogorama Test | innovative, funktionale und selbstaufblasende Matte für unterwegs

Manuly Hundematte im Dogorama Test | innovative, funktionale und selbstaufblasende Matte für unterwegs

Warum hast du noch keine Reise-Matte für deinen Hund? Das haben wir uns gegenseitig im Dogorama-Team gefragt. Es folgte eine Suche nach einer perfekte...

Zum Beitrag