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Läufigkeit der Hündin: Alles, was du wissen musst.

Die Läufigkeit beim Hund ist etwas ganz Normales und gehört zur Hundehaltung dazu. Wenn du eine Hündin zu Hause hast, dann musst du dich unbedingt auch mit der Läufigkeit deiner Fellnase beschäftigen. Wenn du nur eine Hündin hast, ist es vielleicht einfacher, als wenn du zwei Hündinnen oder mehr besitzt. Hast du sogar ein gemischtes Rudel, dann kommen Momente auf dich zu, in welchen du sehr aufmerksam und verantwortungsbewusst handeln musst. Was es mit der Läufigkeit der Hündinnen auf sich hat und worauf du dabei achten solltest, wirst du in den folgenden Kapiteln erfahren.

Was ist die Läufigkeit der Hündin?

Die Läufigkeit der Hündin wird auch als Hitze bezeichnet. Es ist jene Phase, in welcher die weiblichen Vierbeiner paarungsbereit werden. Dies ist, wie bei Menschen auch, mit hormonellen Ausschüttungen verbunden. Hündinnen können sich in dieser Zeit stark verändern. Sie werden eventuell mürrisch, zänkisch, anhänglich oder überempfindlich. Es kann passieren, dass sie andere Hündinnen plötzlich nicht mehr leiden können und natürlich verändert sich auch die Beziehung zu Rüden und das Verhalten diesen gegenüber schlagartig.

Wie lange dauert die Läufigkeit bei der Hündin?

Die Läufigkeit dauert bei Hündinnen etwa drei bis vier Wochen. Dabei spricht man von der sichtbaren Läufigkeit. Während dieser Phase bluten die Hündinnen auch. Manche bluten stärker, manche weniger stark. Einige Hündinnen halten sich selbst sehr gut sauber, so dass die Läufigkeit anhand der Blutung kaum erkannt wird, andere Hündinnen achten nicht so stark darauf.

Man spricht von einer sichtbaren Läufigkeit, da die Hormone der Vierbeiner insgesamt bis zu sechs Monate aktiv sein können.

Woran erkennt man die Läufigkeit bei der Hündin?

Spätestens, wenn deine Hündin die ersten Bluttröpfchen verliert, wirst du die Läufigkeit bemerken. Meist aber erkennst du auch bereits im Vorfeld eine Veränderung im Wesen der Vierbeiner. Manche Hündinnen verändern sich charakterlich jedoch überhaupt nicht.

Sichtbar ist auch das Anschwellen der Vulva. Gerade bei der ersten Läufigkeit kann der Unterschied erschreckend sein. Aus einer kleinen Baby-Hunde-Vulva wird in kürzester Zeit ein große, pulsierende Vulva und wenn du das noch nie gesehen hast, kann es dir einen Schreck einjagen.

Es kann auch sein, dass deine Hündin während dieser Phase öfter urinieren muss und plötzlich auch beginnt, das Beinchen wie ein Rüde zu heben. Auch wenn sie sich die Vulva eigenartig im Gras reibt, kann dies ein Hinweis auf die Läufigkeit sein.

Du erkennst die Läufigkeit jedoch auch im veränderten Sozialverhalten. Die läufige Hündin beginnt, sich den Rüden anzubieten. Auch die männlichen Hunde in der Nachbarschaft entwickeln plötzlich ein reges Interesse an deinem Weibchen. Auch andere Hündinnen schnuppern nun vermehrt an deiner Hündin und diese kann mitunter mit Knurren und mit Zicken reagieren.

Wenn du ein gemischtes Rudel zu Hause hast, dann erkennst du es auch am Verhalten deiner Hunde. Die Männchen haben plötzlich nichts anderes mehr als die läufige Hündin im Kopf. Sie sind nicht mehr am Fressen interessiert, hören schlecht und Tricks, die sie sonst im Schlaf beherrschen, sind vergessen. Alles dreht sich nun nur mehr um die läufige Hündin im Rudel. Das kannst du auch bemerken, wenn in der unmittelbaren Nachbarschaft eine Hündin läufig ist. Ist die Hündin hinter dem Gartenzaun läufig, so wird der Rüde auf der anderen Seite des Zauns hocken und heulen. Er wird verbissen versuchen, einen Weg zur Hündin zu finden. Die Tiere sind nun absolut triebgesteuert und wollen sich nur mehr fortpflanzen.

Wann wird ein Hund das erste Mal läufig?

Hündinnen werden zwischen dem sechsten und dem achtzehnten Monat das erste Mal läufig. Dies ist von Hund zu Hund verschieden. In der Regel werden jedoch kleine Hunderassen früher läufig als große Hunderassen.

Wie oft ist ein Hund im Jahr läufig?

Die Hündin wird in der Regel zwei Mal pro Jahr läufig. Die Abstände zwischen den einzelnen Läufigkeiten können zwischen einem halben Jahr und etwa acht Monate betragen. Das bedeutet, ein Hund der nicht kastriert ist, kann im Jahr zweimal werfen. Jetzt verstehst du vielleicht, welch großes Problem durch Straßenhunde entstehen kann, die nicht kastriert wurden. Diese bringen pro Jahr im Mittel zwölf Hunde zur Welt, die ein halbes Jahr später ihrerseits bereits wieder geschlechtsreif sind.

Wenn du mehr Mädels im Rudel hast, kann es sich mit der Zeit einpendeln, dass alle zur selben Zeit läufig werden. Dies ist ein Phänomen, von dem viele Züchter berichten und das auch zahlreichen Hundehaltern auffällt, die mehr als nur eine Hündin im Rudel haben.

Wann kann ein Hund schwanger werden?

Sobald eine Hündin schwanger ist, spricht man von einer Trächtigkeit. Der Hund trägt seine Babys aus. Eine Hündin trägt die Babys zwischen 58 Tagen und 68 Tagen aus. Dieser große Unterschied entsteht dadurch, da die Hündin bereits fünf Tage vor dem Eisprung gedeckt werden kann. Die Samenzellen der Rüden überleben so lange im Körper der Hündin. Daher ist es so besonders wichtig, dass du deine Vierbeiner bei einer gemischten Rudelhaltung immer sehr gut beobachtest. Nur so kannst du unerwünschte Würfe vermeiden.

Die vier Phasen einer Läufigkeit

Die erste Phase ist die Proöstrus, die sogenannte Vorbrunst. Dies ist die Zeit, in der sich das Verhalten deiner Hündin verändert. Sie wird vielleicht kuscheliger oder zieht sich mehr zurück. Sie wird eventuell fauler und ruhiger, oder auch aufgeweckter. Vor allem aber schwillt die Vulva merklich an. Es beginnt auch nach etwa drei Tagen der blutige Ausfluss. Diese Phase dauert im Durchschnitt zehn Tage. In der Hundemedizin wird immer von einer möglichen Spanne zwischen drei Tagen und siebzehn Tagen gesprochen. In dieser Phase mag deine Hündin die Annäherungsversuche der Rüden noch nicht. Meist reagiert sie abweisend. Es kann sogar sein, dass deine Hündin mit Knurren reagiert und versucht, den zu aufdringlichen Rüden wegzubeißen oder sie zeigt ihm zumindest die Zähne.

Die nächste Phase wird Östrus oder Brunst genannt. Nun sind die Hündinnen den Rüden plötzlich so gar nicht mehr abgeneigt. Ganz im Gegenteil. Nun beginnen sie, sich den männlichen Artgenossen anzubieten. Diese Phase, die auch Stehzeit oder Standzeit genannt wird, dauert im Durchschnitt zehn Tage an. Die Blutungen haben nun aufgehört. Die Vierbeiner können nun einen leicht schleimigen oder wässrigen Ausfluss haben. Die Hündin ist nun fruchtbar und bereit, gedeckt zu werden. Das zeigt sie auch deutlich, indem sie den Schwanz deutlich zur Seite dreht. Auf alle Fälle verströmen sie nun einen Duft, der alle Rüden in der Umgebung ganz verrückt macht.

Die nächste Phase heißt Metöstrus. Dabei handelt es sich um die sogenannte Nachbrunst. Bei dieser Phase der Läufigkeit schwillt die Vulva ab und auch der wässrige oder schleimige Ausfluss verschwindet. Die Hormone in den Hündinnen arbeiten immer noch auf Hochtouren, auch wenn äußerlich nicht mehr viel zu erkennen ist. Das kommt daher, da nun enorm viel Progesteron produziert wird. Bei manchen Hündinnen kann es zu einer Produktion von Milch kommen, auch wenn diese nicht gedeckt wurden. Meist schwellen die Milchleisten an. Auch kann es in dieser Zeit zu einer Scheinschwangerschaft kommen. Das erkennst du ebenfalls an den dicken Milchleisten, einem leicht depressiven und geknickten Verhalten und am Nestbau.

Die letzte Phase der Läufigkeit ist die Anöstrus, die Ruhephase. Während dieser Zeit regeneriert sich der Hormonhaushalt deines weiblichen Vierbeiners wieder. Diese Phase dauert nun so lange an, bis der Kreislauf wieder beginnt und die nächste Läufigkeit mit dem Proöstrus wieder startet. Während dieser dritten Phase ist deine Hündin nicht mehr fruchtbar.

Um eine ungewollte Schwangerschaft bei intakten Hündinnen zu vermeiden, musst du die Vierbeiner strikt trennen und gut aufpassen. Bereits ein Deckakt kann genügen und deine Hündin ist trächtig. Es liegt in der Verantwortung der Hundehalter, darauf Acht zu geben.

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