Natürlich benötigen Vierbeiner auch an Regentagen ihren Auslauf. Viele Hunde sind jedoch wenig begeistert von nassen Pfoten und feuchtem Fell. Sie wollen am liebsten das Gassigehen schnell hinter sich bringen. Deshalb wird es bei Regenwetter oft nur eine schnelle Pipi-Kacka-Runde.
Das heißt jedoch nicht, dass alle Hunde so ticken. Es gibt auch Vertreter dieser Spezies, die mit Begeisterung mit ihren Herrchen und Frauchen durch Regen und Sturm laufen. Für alle anderen aber haben wir diesen Beitrag geschrieben. Damit dein Hund auch an Regentagen und mit weniger Auslauf als üblich ausgelastet ist, haben wir einige Vorschläge und Ideen für die passende Indoor-Beschäftigung für dich vorbereitet.
Nachdem das Outdoor-Programm an Regentagen eventuell kürzer ausfallen wird, braucht dein Hund eine Alternative. Hier bietet sich Kopfarbeit in der Wohnung an, um deinen Vierbeiner auch bei schlechtem Wetter auszupowern und zufrieden zu machen.
Das ist wichtig, damit ihm nicht langweilig wird. Langeweile kann zu unerwünschtem Verhalten bei Hunden führen. Wenn deine Fellnase zum Beispiel wenig Auslauf hatte und auch geistig nicht ausgelastet wurde, dann kann es passieren, dass sie ihre Energie an anderen Orten auslässt, die dir vielleicht nicht so gut gefallen!
Mangelnde Beschäftigung und Unterforderung äußern sich bei Hunden oft in unruhigem Verhalten. Sie bellen und jaulen mehr, können sich schlecht konzentrieren und führen Signale nicht zuverlässig aus. Auch werden gerne Möbel, Kissen und Co angeknabbert oder Schuhe geklaut.
Wichtig ist, dass du dich eine angemessene Zeit mit deinem Vierbeiner beschäftigst. Im besten Fall sorgst du für ein abwechslungsreiches Programm, das die verschiedenen Sinne deines Hundes anspricht. Er soll in den Übungen seine Nase, Ohren und Augen und überhaupt seinen Verstand gebrauchen. Etwas Bewegung dabei ist natürlich auch prima.
Beschäftigung bedeutet immer gleichzeitig Training. Du kannst Spiele mit deinem Hund bewusst nützen, um Signale wie verlässliches Bleiben, Decke-Schicken und Impulskontrolle zu fördern.
Denke aber daran, dass du es nicht übertreibst. Nur weil es regnet, musst du deinen Hund nicht 24 Stunden lang bespaßen. Er braucht ausgedehnte Pausen und Ruhephasen. Auch ein Hund, der zu vielen Reizen ausgesetzt ist, kann unrund laufen und ein auffälliges Verhalten zeigen. Daher ist eine möglichst ausgewogene Balance immer optimal.
Hier haben wir für dich einige Ideen, wie du dich mit deinem Hund beschäftigen kannst und welche Spiele ganz einfach durchzuführen sind. Meist hast du alles Benötigte ohnehin zu Hause, und die Vorbereitung dauert nicht lange. Manche Vierbeiner mögen das eine oder andere Spiel lieber und haben dafür auf ein weiteres Spiel so gar keine Lust. Probiere einfach, was Euch beiden Spaß macht.
Wichtig ist, dass du deinen Hund nicht zu einem Spiel zwingst. Es soll ja keine Strafe, sondern eine schöne Erfahrung sein, die dein Vierbeiner mit positiven Emotionen verbindet.
Schicke deinen Hund auf seine Decke. Von dort aus darf er zusehen, wie du mehrere Leckerli an verschiedenen Stellen auslegst. Gehe nun zu deinem Hund zurück und belohne ihn dafür, dass er gewartet hat. Dann schickst du ihn los, und er darf sich die Kekse holen. Beginne mit leichten Verstecken ganz in der Nähe deines Hundes und steigere langsam den Schwierigkeitsgrad, indem du das Futter in einem anderen Raum versteckst und nicht nur am Boden, sondern auch in niedrigen Regalen, auf einem Hocker oder den Streben des Bürostuhls.
Wähle aber nie Orte, in die dein Hund seine Nase im Alltag nicht stecken darf! Denn er kann nicht unterscheiden, dass es im Spiel erlaubt ist, zum Beispiel etwas vom Tisch oder aus dem Kinderzimmer zu nehmen, aber im Alltag eben nicht.
Natürlich kannst du nicht nur Futter verstecken, sondern ebenso gut ein Spielzeug oder einen Futterdummy.
Hierfür brauchst du mehrere robuste Kunststoff- oder Pappbecher und natürlich Leckerli, die du darunter verstecken kannst. Du kannst stark duftendes Futter wie Trockenfleisch oder Trockenfisch verwenden. Simples Trockenfutter tut es aber meistens auch.
Am besten gehst du für dieses Spiel auf einen Teppich oder breitest eine Decke auf dem Boden aus. Dein Vierbeiner muss erst einmal lernen, die Hütchen mit Nase oder Pfote umzuwerfen. Auf glattem, hartem Boden schiebt er sie womöglich nur vor sich her und wird unruhig und hektisch, weil er nicht gleich an den Keks gelangt. Mit geübten Hunden kann das Hütchenspiel natürlich auch auf Fliesen- oder Holzböden gespielt werden.
Beginne mit nur einem Becher. Dein Hund muss warten, während du ein Leckerli darunter legst. Auf dein Signal hin darf er den Becher umwerfen und das Futter fressen. Wenn das gut klappt, kannst du schon zwei oder mehr Becher aufstellen. Unter einem versteckst du wieder ein Leckerli, während die anderen leer bleiben. Nun werden die Becher vermischt und wieder aufgestellt. Dein Vierbeiner darf erschnüffeln, unter welchem Becher sich das Leckerli befindet.
Du kannst deinem Hund übrigens auch beibringen, dass er mit der Pfote auf den richtigen Becher tippt, anstatt ihn umzustoßen. Danach drehst du den Becher um und gibst dem Hund die Belohnung.
Im Handel gibt es eine große Auswahl verschiedener Intelligenzspielzeuge mit Bechern, Schiebern, Klappen und Zugseilen. Wenn das Hütchenspiel deinem Hund gefällt, kannst du dir hier viele neue Ideen holen!
Die meisten Hunde finden das Suchen in einem Schnüffelteppich großartig. Du kannst ihn im Tiershop kaufen oder auch selbst aus einer Badematte und Stoffresten basteln.
Dein Hund muss wieder brav warten, während du im Schnüffelteppich einige Leckerlis versteckst. Belohne ihn gern fürs Bleiben mit einem Keks. Dann schickst du ihn zum Suchen, und deine kleine Spürnase darf nun nach Herzenslust schnüffeln und fressen.
Wenn du noch keinen Schnüffelteppich hast, kannst du auch erst einmal mit einem großen Badehandtuch oder einem alten Bettlaken starten. Lege es einfach zerknüllt auf den Boden und stecke die Futterstückchen in die Falten.
Hat dein Hund bereits gelernt, dir geworfenes oder verstecktes Spielzeug zurück zu bringen, kannst du dieses Spiel noch spannender machen. Gib jedem Spielzeug einen Namen und füge ihn deinem Bring-Signal hinzu. Konzentriere dich immer erst auf einen Gegenstand. Deine Fellnase soll das Spielzeugs mit dem Wort verknüpfen, also zum Beispiel „Hol den Affen“.
Dann machst du dasselbe mit einem zweiten Gegenstand. Dein Hund kennt nun neben „Hol den Affen“ auch „Hol den Ball“. Ab jetzt verwendest du beide Spielzeuge im Wechsel, immer mit dem richtigen Namen.
Lass deinen Hund im nächsten Schritt abliegen und wirf Affe und Ball in verschiedene Richtungen aus. Zeige deutlich auf eines der Spielzeuge und verbinde es wieder mit dem entsprechenden verbalen Signal. Da du körpersprachlich hilfst, wird dein Hund den richtigen Gegenstand bringen. Wiederhole diese Übung sehr oft an verschiedenen Positionen, bevor du langsam das Zeigen immer weiter abbaust bis dein Vierbeiner auch auf das Wortsignal alleine das gewünschte Spielzeug zu dir bringt.
Wählt er einmal den falschen Gegenstand aus, sagst du „Nein“ und animierst ihn, den anderen zu nehmen. Denke auch hier immer daran, den passenden Namen zu sagen und deinen Hund überschwänglich zu loben, wenn er sich für das richtige Spielzeug entscheidet.
Am Ende können die Spielzeuge direkt nebeneinander liegen. Dein Hund hat gelernt, sie zu unterscheiden. Mit dieser Aufgabe seid Ihr sicher eine ganze Weile beschäftigt!
Nutze die Zeit drinnen für Tricks mit deinem Vierbeiner! Egal, ob Pfote geben, zwischen deinen Füßen Achten laufen, High Five, Rückwärts-Gehen, Rolle oder „Toter Hund“ – es gibt so viele Möglichkeiten, deinem Hund an Regentagen neue Übungen beizubringen.
Bleibe dabei immer so lange bei einem Trick, bis dein Hund ihn sicher beherrscht. Dann kannst du mit dem Training des nächsten Tricks beginnen. So ist dein Hund perfekt beschäftigt und Ihr habt später tolle Tricks, die Ihr anderen vorführen könnt. Nützlich können sie übrigens auch noch werden: Beim Tierarzt kann es zum Beispiel von großem Vorteil sein, wenn dein Hund gelernt hat, sich entspannt auf die Seite zu legen.
Ein Kong ist ein super Hundespielzeug für Apportierspiele und um zwischendurch einfach darauf herum zu kauen. Damit sich der Vierbeiner noch länger alleine damit beschäftigen kann, fülle den Kong mit einem Mix aus Joghurt, Nassfutter, Leberpastete oder Frischfleisch. Du kannst den Kong auch einfrieren, dann dauert es noch länger, bis dein Hund alles aus dem Kong herausgeschleckt hat, und er muss sich ein bisschen mehr dabei anstrengen.
Auch mit einem Snackball kann dein Hund eine Weile alleine spielen. Sobald er erst einmal verstanden hat, dass kleine Futterstücke aus dem Loch kullern, wenn er den Ball mit der Nase über den Boden stupst, wird er große Lust haben, weiter zu machen. Noch schöner ist das Spiel übrigens, wenn du deinem Hund beibringst, den Ball zu Beginn für dich aus der Spielzeugkiste zu holen. Dann befüllst du ihn und gibst deinem Vierbeiner das Signal zum „Snacken“. Zum Schluss lässt du dir den Ball wieder bringen oder gleich in die Kiste einräumen und belohnst deinen Hund natürlich noch einmal.
Wichtig ist, dass eine einzelne Spielsession an Alter, Trainingsstand und Konzentrationsfähigkeit deines Hundes angepasst ist. Das können 5 Minuten beim Welpen oder auch 20 Minuten beim erwachsenen Hund sein. Das Ziel ist, deinen Hund zu fordern, ohne ihn zu überfordern. Wenn du merkst, dass er das Interesse verliert, hast du schon zu lange geübt. Am besten hörst du auf, wenn es gerade richtig gut klappt und dein Hund hoch motiviert ist. Er wird sich bei der nächsten Trainingseinheit an den Spaß vom letzten Mal erinnern und wieder begeistert mitmachen.
Natürlich kannst du die Indoor-Beschäftigung auch mehrmals am Tag mit deinem Hund machen. Es kommt darauf an, wie lange die Regenphase anhält und ab wann Ihr wieder wie gewohnt im Freien unterwegs sein könnt.
Suche dir dafür ein Signal aus, das du immer zum Beenden eines Hundespiels verwendest. Nach diesem Wort packst du alle Trainingsgegenstände weg und lässt deinen Hund zur Ruhe kommen. Alternativ kannst du ihn auch in sein Körbchen schicken.
Gerade bei Beschäftigung drinnen ist ein Signal „Ende“ oder „Feierabend“ besonders zu empfehlen. Denn wenn dein Hund die Erwartungshaltung behält, dass gleich wieder etwas Spannendes passieren könnte, wird er sein Energielevel nicht herunterfahren und langfristig unruhiger im Haus werden. Weiß er aber, dass das Spiel nun definitiv vorbei ist, kann er sich entspannen.