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Hitzschlag beim Hund: Gefahren, Vorbeugung und Erste Hilfe

Ein Hitzschlag ist für Hunde eine ernste und oft lebensbedrohliche Situation. Gerade in den Sommermonaten steigt das Risiko, vor allem wenn die Temperaturen stark ansteigen. In diesem Artikel erkläre ich, ab welchen Temperaturen es für Hunde gefährlich wird, welche Orte besonders gefährlich sind, wie man einem Hitzschlag vorbeugen kann, wie man die Symptome erkennt und was im Ernstfall zu tun ist.

Golden Retriever liegt im Gras und hechelt
© Nevena1987

Was ist ein Hitzschlag?

Ein Hitzschlag (Hitzepyrexie oder Hitzehyperpyrexie) bei Hunden ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch eine Überhitzung des Körpers verursacht wird. Was kann im Körper eines Hundes während eines Hitzschlags passieren:

1. Überhitzung des Körpers

  • Erhöhte Körpertemperatur: Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt bei etwa 37,5–39,0 (39,5 bei Welpen) °C. Bei einem Hitzschlag kann die Temperatur auf über 41 °C steigen.
  • Versagen der Wärmeregulation: Hunde regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich durch Hecheln. Bei extremer Hitze oder intensiver körperlicher Aktivität reicht dies jedoch nicht aus, um die Körpertemperatur zu kontrollieren.

2. Zellschäden durch Hyperthermie

  • Protein-Denaturierung: Bei extrem hohen Temperaturen beginnen die Proteine in den Körperzellen zu denaturieren, das heißt, sie verlieren ihre Struktur und Funktion. Dies kann zu Zellschäden und Organversagen führen.
  • Schädigung der Zellmembranen: Die hohen Temperaturen beeinträchtigen auch die Stabilität der Zellmembranen, was zu einem Austreten von Zellinhalten und einem Verlust der Zellfunktion führt.

3. Beeinträchtigung des Kreislaufsystems

  • Vasodilatation: Um die überschüssige Wärme abzuleiten, erweitern sich die Blutgefäße (Vasodilatation). Dies führt zu einem Blutdruckabfall, da das Blut in den erweiterten Gefäßen stagniert.
  • Kollaps des Kreislaufs: Der Blutdruckabfall kann zu einem Kreislaufkollaps führen, was die Blutversorgung lebenswichtiger Organe beeinträchtigt und zu Schockzuständen führen kann.

4. Störungen des Zentralnervensystems

  • Hirnschwellung: Die hohe Temperatur kann zu einer Schwellung des Gehirns führen, was neurologische Symptome wie Desorientierung, Krampfanfälle, oder Bewusstlosigkeit verursacht.
  • Sonnenstich: Wenn der Hund direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, kann es zu einem Sonnenstich kommen, bei dem vor allem das Gehirn überhitzt und ähnliche neurologische Symptome auftreten.

5. Multiorganversagen

  • Leber- und Nierenversagen: Die extreme Überhitzung kann zu einem Versagen der Leber und Nieren führen, da diese Organe besonders empfindlich auf Veränderungen der Körpertemperatur reagieren.
  • Gerinnungsstörungen: Die Hitze kann die Blutgerinnung beeinträchtigen, was zu inneren Blutungen und weiteren Komplikationen führen kann.

6. Dehydratation

  • Flüssigkeitsverlust: Durch Hecheln und das Fehlen ausreichender Flüssigkeitszufuhr verliert der Hund viel Wasser, was zu einer schweren Dehydratation führt. Dies verschlimmert den Kreislaufkollaps und beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, die Temperatur weiter zu regulieren.
Nahaufnahme hechelnder Hund
© Wavetop

Ab welchen Temperaturen wird es für Hunde gefährlich?

Hunde regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich durch Hecheln und über die Pfotenballen. Anders als wir Menschen können sie nicht schwitzen, was sie besonders anfällig für Hitzeschäden macht. Bereits ab 20 bis 25 °C kann es bei starker Sonneneinstrahlung und hoher Luftfeuchtigkeit kritisch werden, vor allem bei aktiven Hunden oder Hunden mit dichtem Fell. Ab 30 °C ist die Gefahr eines Hitzschlags besonders hoch, vor allem wenn der Hund körperlich aktiv ist oder sich in einem geschlossenen Raum aufhält.

Wo ist es besonders gefährlich?

Einige Orte sind für Hunde bei Hitze besonders gefährlich:

  • Auto: Ein, vor allem in der Sonne, geparktes Auto kann sich in wenigen Minuten auf über 50 Grad Celsius aufheizen. Selbst bei Außentemperaturen von 25 Grad kann die Temperatur im Auto innerhalb von 10 Minuten lebensbedrohliche Werte erreichen. Hunde sollten daher nie allein im Auto zurückgelassen werden, auch nicht für kurze Zeit.
  • Asphalt: Asphalt heizt sich bei Sonneneinstrahlung extrem auf. Bei Außentemperaturen von 30 Grad kann Asphalt bis zu 60 Grad heiß werden, was nicht nur zu Verbrennungen an den Pfoten, sondern zu einer raschen Überhitzung des gesamten Körpers führen kann.
  • Kleine, geschlossene Räume: Räume ohne ausreichende Belüftung, wie schlecht belüftete Wohnungen oder enge Transportboxen, können sich ebenfalls stark aufheizen und zu einer ernsthaften Gefahr werden.
Hund läuft durch Park und hechelt
© romaset

Wie verhindere ich einen Hitzschlag?

Um einen Hitzschlag zu vermeiden, solltest du die folgenden Maßnahmen beachten:

  • Ausreichend Wasser: Achte darauf, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. Wenn du unterwegs bist, solltest du immer eine Wasserflasche für deinen Hund dabei haben.
  • Kühle Plätze: Vermeide es, deinen Hund während der heißesten Stunden des Tages (zwischen 11 und 16 Uhr) draußen zu lassen. Suche schattige Plätze und biete deinem Hund die Möglichkeit, sich in kühlen Räumen oder auf kühlen Flächen aufzuhalten.
  • Kein Sport bei Hitze: Vermeide körperlich anstrengende Aktivitäten bei hohen Temperaturen. Verlege Spaziergänge in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
  • Abkühlung: Biete deinem Hund Möglichkeiten zur Abkühlung, z.B. durch einen Sprung in einen See oder eine Dusche mit kühlem Wasser.
    Sonnenschutz: Hunde mit heller Haut oder dünnem Fell können einen Sonnenbrand bekommen. Spezielle Sonnencremes für Hunde können Abhilfe schaffen.

Wie erkenne ich einen Hitzschlag bei meinem Hund?

Die Symptome eines Hitzschlags beim Hund können sehr unterschiedlich sein, deshalb ist es wichtig, auf jegliche Anzeichen zu achten und diese ernst zu nehmen:

  • Starkes Hecheln und erhöhte Atemfrequenz
  • Unruhe oder Apathie
  • Blasses Zahnfleisch und gerötete Zunge
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Taumeln oder Ohnmachtsanfälle
  • Kollaps oder Bewusstlosigkeit

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, solltest du sofort handeln.

Erste Hilfe bei Hitzschlag

Wenn dein Hund Anzeichen eines Hitzschlags zeigt, ist schnelles Handeln entscheidend:

  • Bringe ihn sofort in den Schatten: Bringe deinen Hund sofort an einen kühlen, schattigen Ort.
  • Körpertemperatur senken: Kühle deinen Hund vorsichtig mit lauwarmem (nicht eiskaltem) Wasser, besonders an den Pfoten, in der Leistengegend und am Bauch. Benutze nasse Handtücher oder gieße vorsichtig Wasser über den Hund. Vermeiden Sie jedoch, den Hund ganz in kaltes Wasser zu tauchen, da dies zu einem Schock führen kann.
  • Biete Wasser an: Biete deinem Hund lauwarmes Wasser zum Trinken an, aber zwinge ihn nicht dazu. Kleine Mengen Wasser sind besser als große Mengen auf einmal.
  • Tierarztpraxis aufsuchen: Auch wenn dein Hund sich schnell erholt, ist ein Besuch beim Tierarzt/ bei einer Tierärztin unerlässlich, um mögliche Folgeschäden auszuschließen.


Ein Hitzschlag ist für Hunde eine ernste Situation, die durch einfache Vorsichtsmaßnahmen vermieden werden kann. Wenn du die Risiken kennst und die richtigen Vorsichtsmaßnahmen triffst, steht einem sicheren und schönen Sommer nichts im Weg.

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