Wenn du einen Hund hast, dann kommt es automatisch einmal dazu, dass dein Vierbeiner einen Schaden verursacht. Das kommt auch bei den am besten abgerichteten, bravsten und trainiertesten Hunden vor.
Für viele dieser Schäden kann eine Hundehaftpflichtversicherung aufkommen. Doch eine Hundehaftpflichtversicherung kommt bei weitem nicht für alle Schäden auf. In diesem Beitrag wollen wir uns mit der Versicherung für Vierbeiner beschäftigen. Wir erörtern, wann eine Versicherung zahlt und wann nicht. Du erfährst hier, was du zu beachten hast und welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen.
Es ist gut zu wissen, was du in den verschiedenen Situationen tun musst, auch wenn es natürlich besser ist, wenn du deine Hundehaftpflichtversicherung nicht beanspruchen musst.
Wenn ein Schaden durch deinen Hund entsteht, dann musst du unverzüglich reagieren. Ist es zu einem Sachschaden gekommen, dann entschuldige dich sofort. Danach dokumentierst du den Schaden direkt und meldest ihn deiner Versicherung.
Hat dein Vierbeiner zum Beispiel bei einer Freundin die Schuhe zerkaut, fotografiere diese und füge am besten auch eine Rechnung bei, wenn vorhanden. Dies gilt auch für alle anderen Gegenstände, die dein Hund zerstört hat.
Wenn es sich natürlich um 20 Euro Schuhe handelt, so ist es besser, du gibst der geschädigten Person diesen Betrag direkt. Handelt es sich jedoch um teure Designerschuhe, so ist es durchaus wert, dies an die Versicherung weiterzuleiten.
Passe jedoch auf. Wenn du zu häufig Schadensfälle hast, dann kann es dazu führen, dass dich deine Hundehaftpflichtversicherung kündigt oder die monatlichen Beiträge stark erhöht. Wurdest du einmal von einer Versicherung gekündigt, so ist es in der Regel schwer, wieder eine zu finden, die dich zu guten Konditionen aufnimmt.
Wenn dein Hund einen Unfall verursacht, dann musst du zuerst natürlich die Unfallstelle sichern und erste Hilfe leisten. Verlasse auf keinen Fall den Unfallort. Sicher deinen Vierbeiner und fotografiere alles. So kannst du den Hergang ordentlich dokumentieren und anschließend bei der Versicherung melden. Vergiss auch nicht, für eventuell Verletzte den Arzt zu rufen.
Wenn dein Hund einen anderen Hund verletzt, muss ebenfalls die Situation zuerst deeskaliert und die Hunde gesichert werden. Anschließend sollte Erstversorgung getätigt und die Lage sondiert werden. Dokumentiere auch hier sofort alles mittels Fotos. Frage, ob du den Hundehalter/ die Hundehalterin mit ihrem verletzten Hund zur Tierarztpraxis begleiten sollst.
Muss der verletzte Hund tierärztlich behandelt werden, dann musst du auch hier sämtliche Rechnungen an deine Versicherung weiterleiten. Hat deine Versicherung alles erhalten, so wird festgestellt, welche Schäden übernommen werden.
Generell übernimmt deine Hundehaftpflichtversicherung alle Schäden, die Dritten zugefügt wurden. Dabei werden sowohl Sachschäden als auch Personenschäden abgedeckt. Auch sogenannte Flurschäden können übernommen werden. Manche Versicherungen springen auch bei ungewollten Deckakten ein. In manchen Fällen sind auch Schäden an Mietobjekten gedeckt.
Schäden, die dein Vierbeiner bei dir zu Hause anrichtet, werden von der Versicherung nicht übernommen. Die zerfetzte Couch und die angeknabberten Stühle liegen in deiner Verantwortung. Das gilt auch für Sachschäden, die dein Hund allen zufügt, die bei dir mit im Haushalt leben.
Alles, was in einer Mietwohnung unter dein Eigentum fällt, steht nicht unter Versicherungsschutz. Die Wohnungs- und Haustüren, die jedoch nicht dir gehören, können unter Umständen versichert sein.
Die Hundehaftpflichtversicherung übernimmt auch keine Strafen und keine Bußgelder. Zudem steigt die Versicherung bei Vorsatz aus und kann den Versicherungsschutz auch verweigern, wenn du selbst fahrlässig gehandelt hast. Besteht zum Beispiel Leinen- und Maulkorbpflicht und dein Vierbeiner richtet ohne Leine und Maulkorb einen Schaden an, so wird die Versicherung hier nicht zu tragen kommen.
Auch wenn du die Schadensmeldung viel zu spät einreichst und nicht ordentlich dokumentieren kannst, wird die Versicherung nicht bezahlen. Fällt es dir ein halbes Jahr später ein, dass dein Hund das teure Smartphone der Nachbarin zerstört hat und es keine Beweisfotos gibt, dann wird die Forderung schwierig.
Es kann zum Teil zu teuren Schäden kommen, die dein Vierbeiner verursacht. Hier machen Sachschäden an Möbel oder Gegenständen, Schuhen oder Textilien den geringeren Teil aus.
Teuer kann es werden, wenn dein Vierbeiner einen anderen Hund angreift und dieser operiert werden muss. Du weißt, Tierarztkosten können schnell mehrere hundert bis tausend Euro ausmachen.
Auch das Schmerzensgeld nach Unfällen, die der Hund verursacht hat, könnte ein großes Loch in dein Budget reißen, wenn es nicht von der Versicherung bezahlt würde. Da sind 5.000 Euro schnell erreicht.
Daher ist es wichtig, dass du eine Hundehaftpflichtversicherung abschließt. Erkundige dich auch, welche Zusatzversicherungen es gibt. Du kannst zum Beispiel bei manchen Versicherungen deine Mitbewohner versichern. Auch solltest du dich erkundigen, wie es mit der Urlaubsversicherung aussieht und ob du eine Operationsversicherung günstig inkludieren kannst.