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Durchfall bei Hunden: Ursachen erkennen und wirksame Hausmittel nutzen

Hat dein Hund vielleicht gerade Durchfall? Du bist bestimmt sehr besorgt und möchtest wissen, woran das liegen kann und wie du deinem Liebling helfen kannst. Deshalb möchten wir uns hier mit einem wichtigen Thema befassen: Durchfall bei Hunden. Es ist kein besonders schönes Thema, aber es ist ein häufig auftretendes Problem und deshalb muss darüber gesprochen werden.

Durchfall bei Hunden

Bevor wir uns den Ursachen und Hausmitteln zuwenden, werfen wir einen kurzen Blick darauf, was Durchfall bei Hunden eigentlich bedeutet. Grundsätzlich handelt es sich um häufigen, wässrigen oder ungeformten Kot. Durchfall kann kurzfristig (akut) oder langfristig (chronisch) auftreten.

Wenn dein Hund Durchfall hat, wird sein Magen-Darm-Trakt auf irgendeine Weise gestört. Es kann sein, dass es im Bauch deines Hundes grummelt, er träger ist als sonst und es vielleicht auch nicht bis auf die Wiese schafft mit seinem Geschäft. Sollte dein Hund auch Fieber haben oder länger an Durchfall leiden, solltest du auf jeden Fall eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Hund liegt im Körbchen
© Kerkez

Ursachen von Durchfall bei Hunden

Es gibt viele Gründe, warum ein Hund mit Durchfall zu kämpfen hat. Hier sind die häufigsten:

  • Falsche oder unzureichende Ernährung: Genau wie beim Menschen kann eine falsche oder unausgewogene Ernährung zu Verdauungsproblemen führen. Manche Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Futtermittel oder Futterzusätze. Hast du eventuell das Futter deines Vierbeiners umgestellt? Oder bekommt dein Hund neue Leckerlis, die er nicht verträgt? Es kann sein, dass dein Liebling auf bestimmte Inhaltsstoffe in einem Futter reagiert oder eine abrupte Umstellung des Futters nicht verträgt (daher ist ein schrittweises Ausschleichen des alten und Einschleichen des neuen Futters immer ratsam). Natürlich kommt auch eine Allergie in Frage. Hier solltest du jedoch nicht in Eigenregie handeln. Besprich ein Identifizieren eventueller Allergien immer mit dem Tierarzt/ der Tierärztin deines Vertrauens.

  • Infektionen: Bakterielle, virale oder parasitäre Infektionen können ebenfalls Durchfall verursachen. Hunde können sich damit anstecken, wenn sie verschmutztes Wasser trinken, kontaminiertes Futter fressen oder mit infizierten Tieren in Kontakt kommen.
    • Parasitäre Infektionen, wie z. B. durch Giardien: Dies sind mikroskopisch kleine Parasiten, die den Dünndarm von Hunden befallen und zu akutem oder chronischem Durchfall führen können. Die Infektion erfolgt in der Regel durch den Kontakt mit kontaminiertem Wasser, Nahrung oder Fäkalien. Giardien sind besonders hartnäckig und können in der Umwelt lange überleben. Die Symptome variieren, aber häufig treten weicher, fettiger oder schleimiger Stuhl und Gewichtsverlust auf. In einigen Fällen zeigen Hunde jedoch keine Symptome.

  • Stress: Ja, auch Hunde können gestresst sein! Ein Umzug, die Eingewöhnung in eine neue Familie, laute Geräusche oder Trennungsangst können bei Hunden zu Durchfall führen.

  • Medikamente & Impfungen: Einige Medikamente oder auch Impfungen können als Nebenwirkung Durchfall verursachen. Das lässt sich aber durch eine kurze Rückfrage mit deinem Tierarzt/ deiner Tierärztin klären.

  • Vergiftungen: Ebenso können Gifte, die Hunde aufgenommen haben, Verdauungsprobleme auslösen. Hier zählt Schnelligkeit. Sollte dir etwas auf dem Gassigang aufgefallen sein oder hat dein Hund eventuell bei dir zuhause an einer Pflanze geknabbert, die schlecht für ihn ist, muss dein Hund schnellstmöglich in tierärztliche Behandlung. In Absprache mit deinem Tierarzt/ deiner Tierärztin kannst du deinem Liebling Kohletabletten verabreichen. Als Orientierung sagt man, dass du deinem Hund etwa 0,5 bis 1 Gramm Aktivkohle pro Kilogramm Körpergewicht geben solltest. Angenommen dein Hund wiegt 20 Kilo, müsstest du ihm ungefähr 10 bis 20 Gramm Aktivkohle verabreichen. Die verhindern die Aufnahme der Giftstoffe über den Magen-Darm-Trakt, weil sie die Giftstoffe binden und abtransportieren. Sollte dein Hund auf der Straße einen Köder aufgenommen haben, der bspw. Rasierklingen enthält, dann bringe deinen Hund auf keinen Fall selbst zum Erbrechen. 

  • Erkrankungen des Verdauungstraktes: Verschiedene Erkrankungen des Verdauungstraktes, wie z. B. entzündliche Darmerkrankungen, können bei Hunden zu Durchfall führen. Diese treten häufig zusammen mit Fieber auf.
Labrador liegt schläfrig im Bett
© Fetrinka

Hausmittel gegen Durchfall beim Hund

Nachdem wir nun die Ursachen von Durchfall kennen, wollen wir uns einige wirksame Hausmittel ansehen, die Linderung verschaffen können.

  • Ernährungsanpassung: Eine der ersten Maßnahmen bei Durchfall sollte eine kurzzeitige Ernährungsumstellung sein. Eine Schonkost aus gekochtem Hühnchen und Kartoffeln ist oft eine gute Möglichkeit, da sie leicht verdaulich ist und den Magen-Darm-Trakt entlastet. Koche hierfür Hühnchen und Kartoffeln in ungesalzenem Wasser, bis beides komplett gar ist. Lasse das ganze dann abkühlen, bevor dein Hund seinen Napf bekommt. 

Auch die Morosche Möhrensuppe kann Abhilfe schaffen. Dieses alte Hausmittel, benannt nach dem deutschen Kinderarzt Ernst Moro, hat sich als sehr wirksam bei Durchfall erwiesen. Die Suppe besteht aus Karotten, die lange gekocht und dann püriert werden. Der hohe Pektingehalt hilft, überschüssige Flüssigkeit im Darm zu binden und so die Durchfallsymptome zu lindern.

Rezept: Dafür 500 g geschälte und gestückelte Karotten mit 1 l Wasser aufkochen und dann bei niedriger Temperatur 1,5 - 2 Stunden köcheln lassen. Anschließend die Karotten abtropfen lassen und dabei das Wasser auffangen. Die Karotten werden dann gut püriert und mit dem abgekochten Wasser (mehr Wasser aufkochen, falls nötig) auf 1 l aufgefüllt. Bei ansonsten gesunden Hunden wird noch 1 TL Salz hinzugefügt. Bei Hunden mit Nierenerkrankungen sollte allerdings darauf verzichtet werden. Die Suppe sollte vor der Fütterung auf Raumtemperatur abgekühlt sein. Sie lässt sich auch prima vorbereiten und für den Notfall einfrieren.

Als Orientierung wird gesagt, dass Hunde etwa 30 ml Suppe auf 1 kg Körpergewicht bekommen sollen. Ein Hund von 20 kg kann am Tag also 600 ml Suppe verputzen. Die Suppe kann gern für einen Tag als Futterersatz genutzt werden. Vergiss aber bitte auch hier nicht die Absprache mit deiner Tierarztpraxis.

  • Flüssigkeitszufuhr: Durchfall kann zu Dehydrierung führen. Es ist wichtig, dass dein Hund immer genügend frisches Wasser zur Verfügung hat und dieses auch trinkt. Es kann jedoch sein, dass dein Hund etwas trinkfaul ist, wenn es ihm nicht gut geht. Versuche es doch mit ein wenig Kamillentee, dieser sollte aber unbedingt auf Raumtemperatur abgekühlt sein,

  • Probiotika: Diese nützlichen Mikroorganismen können helfen, die Darmflora zu stärken und eine gesunde Verdauung zu fördern. Ganz einfach gesagt, sorgen sie dafür, dass mehr gute als schlechte Bakterien im Hundedarm vertreten sind.

  • Pflanzliche Präparate: Es gibt einige Kräuter, die deinem Hund bei Durchfall gut tun können. Dazu zählt Fenchel. Wenn du diesen als Gemüse geben möchtest, solltest du den Fenchel unbedingt dünsten oder gut pürieren. Es gibt aber auch geschrotete Fenchelsamen, die du deinem Hund geben kannst. Auch besagter Kamillentee kann entzündungshemmend und krampflösend wirken.

  • Heilerde: Heilerde kannst du dir wie einen kleinen Schwamm im Magen-Darm-Traktes deines Vierbeiners vorstellen, der die schlechten Stoffe aufsaugt. Außerdem bindet sie Wasser, was für einen geformten und festeren Kotabsatz führen kann. Aber auch den Mineralienhaushalt kann die Heilerde wieder ins Gleichgewicht bringen. Kleine Hunde sollten 0,5 TL - 1 TL Heilerde bekommen, mittlere Hunde 1 TL - 1,5 TL und große Hunde 1,5 - 2 TL bekommen. Taste dich da am besten ran 

Wenn der Durchfall länger anhält oder von anderen Symptomen wie Fieber oder Lethargie begleitet wird oder gar blutig ist, sollte unbedingt eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Durchfall kann nämlich durchaus auch ein Anzeichen für ein ernsthaftes Gesundheitsproblem sein.

Wir wünschen deiner Fellnase gute Besserung!

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