"Hunde die bellen beißen nicht" und das Schwanzwedeln der Vierbeiner sind die häufigsten Irrtümer, die Menschen über Hunde haben. Der Vierbeiner gibt eigentlich immer sehr genaue Signale und der Mensch müsste diese nur richtig lesen. Doch nachdem wir nicht immer perfekt sind und manches auch falsch gelernt haben, deuten wir diese Signale häufig falsch.
Das kann in vielen Fällen gefährlich werden, oder du verdächtigst deinen Hund dadurch zu unrecht. Beides ist fatal, denn wichtig wäre, dass Herrchen und Frauchen jede Situation korrekt einschätzen können. Nur so kann der Vierbeiner in die richtige Richtung gelenkt werden.
Ein Beispiel: Du denkst, dass dein Hund vor Freude mit dem Schwanz wedelt, weil er neben einer großen Katze sitzt. Er ist aber in Wirklichkeit total nervös, du aber reagierst nicht und im schlimmsten Fall kommt es zu einem Kampf zwischen Hund und Katze.
In diesem Beitrag erklären wir dir, welche Irrtümer am meisten vorkommen und wie du erkennst, was dein Hund dir wirklich sagen will. Dadurch wird in Zukunft euer Zusammenleben noch viel entspannter werden.
Die meisten Hundehalter wissen es, dass der Vierbeiner sehr stark über seine Körperhaltung kommuniziert. Natürlich sind es auch die Laute, die er von sich gibt. Doch meist bedeuten diese kombiniert mit gewissen Haltungen unterschiedliche Dinge.
Daher ist es wichtig, dass du die Körpersprache deines Vierbeiners kennst und auch bei anderen Hunden erkennst, was gerade in ihnen vorgehen könnte. Hier sind einige Beispiele, die immer Vorrang haben.
Hält ein Hund den Hals viel aufrechter als normal und streckt er dabei den Kopf nach vorne, so ist dies ein Zeichen für offensive Aggression. Auch wenn der Hund dabei mit dem Schwanz wedelt heißt das nicht, dass er freundlich gesinnt ist. In diesem Fall zeigt er mit dem wedelnden Schwanz an, dass er nervös und auf der Hut ist.
Macht sich der Hund klein und zieht auch den Kopf ein, so ist das ein Zeichen für Unsicherheit.
Ist der Oberkörper nach unten gedrückt und das Hinterteil hoch, so fordert der Hund sein Gegenüber zum Spielen auf. Die Vorderpfoten schiebt er dabei ebenfalls nach vorne. Es kann sein, dass dein Hund dabei knurrende und grummelnde Laute von sich gibt. Viele denken nun, der Hund ist böse und will den anderen angehen. Doch diese Laute können ebenfalls nur zum Spiel gehören. Auch in diesem Fall ist die Körpersprache der verlässliche Indikator für die Stimmung des Vierbeiners.
Du musst auch immer darauf achten, wie dein Hund seinen Schwanz hält. Besonders selbstbewusste, stolze und auch aggressive Hunde tragen die Rute immens hoch und oft sogar über den Körper gebeugt.
Ist der Hund unterwürfig und ängstlich, so wandert die Rute immer tiefer. Kommst du zum Beispiel nach Hause und dein Vierbeiner begrüßt dich mit einem sehr tiefen Schwanzwedel, so ist dies ein beschwichtigendes, unterwürfiges Zeichen und du kannst dir sicher sein, dass irgend etwas passiert ist. Vielleicht hat dein Hund ein schlechtes Gewissen, weil er das Sofa im Wohnzimmer angeknabbert hat, weil das Kissen explodiert ist, oder er mit dem Abfalleimer gekämpft hat.
Ist das Wedeln des Schwanzes sehr hoch angesetzt und auch sehr schnell, man spricht hier von Stakkato-Wedeln, dann ist dies meist ein Imponiergehabe. Auch wenn der Hund sehr angespannt ist, wedelt er mit einem hoch aufgestellten, beinahe steifen Schwanz.
Du siehst, alleine beim Wedeln mit der Rute kann es zu Missverständnissen kommen. Nun sehen wir uns die häufigsten Irrtümer an.
Die Sache mit dem Schwanzwedeln haben wir bereits angeschnitten. Daher ist es wichtig, dass vor allem Kinder wissen, dass sie nicht jeden Hund einfach streicheln sollten. Viele Eltern sagen: „Den Hund kannst du streicheln, der wedelt mit dem Schwanz“. Dies ist eines der größten Irrtümer und kann im schlimmsten Fall mit einem Biss ausgehen.
Wenn Hunde knurren, dann bedeutet dies nicht automatisch, dass der Hund böse ist. Das Knurren ist sogar gut, denn es ist eine Warnung. Daher solltest du niemals das Knurren selbst bei deinem Vierbeiner unterbinden. Ein Hund, der ohne Vorwarnung schnappt oder auf andere losgeht, ist bedeutend gefährlicher als ein Hund, der zuvor sagt: „Mach das nicht, ich mag das nicht“.
Denke auch nicht, dass dein Hund müde ist, weil er dich aus vollem Hals angähnt. Damit will dein Vierbeiner dich beschwichtigen. Vielleicht ist ihm gerade ein Missgeschick passiert, er hat etwas angestellt, oder er fühlt sich unsicher. Gähnen ist beim Hund generell kein Zeichen von Müdigkeit.
Es gibt einige Dinge, die du beachten musst, wenn du zum Beispiel einem fremden Hund begegnest. Viele Hunde mögen es gar nicht, wenn du dich ihnen von Hinten näherst. Begegne einem fremden Hund immer von Vorne und am besten mit der ausgestreckten Hand. Nun achte darauf, wie die Körperhaltung des Vierbeiners aussieht.
Besser ist es immer, einen fremden Hund zu dir kommen zu lassen, als einfach auf ihn loszustürmen und sich über ihn zu beugen. Man muss auch nicht jeden fremden Hund angreifen und streicheln.
Bemerkst du, dass der Hund unsicher ist, gehe in die Hocke und begegne ihm auf Augenhöhe. Du kannst auch selbst deinen Oberkörper leicht zur Seite drehen und dem Hund nicht direkt in die Augen blicken. Gerade wenn der Vierbeiner unsicher wirkt, solltest du ihn nicht auch noch von oben tätscheln.
Wenn du einem fremden Hund begegnest, der offensichtlich aggressiv ist, musst du unbedingt ruhig reagieren. Zeige dem Vierbeiner auf keinen Fall, dass du Angst hast. Mache dich selbst groß, gehe auf ihn zu und blicke ihm in die Augen. Mache aber keine schnellen und ruckartigen Bewegungen.
Laufe niemals vor Hunden davon. Das erweckt in den meisten Vierbeinern ihren Jagd- oder Spieltrieb. Zudem solltest du den Hund auch nicht anschreien, wenn dieser laut bellt oder heult. In diesem Fall würde der Hund denken, du heulst mit ihm und das Gejaule würde noch mehr verstärkt.
Wenn zwei fremde Hunde aufeinander treffen kann dies spannend oder brenzlig werden. Es kommt auch immer darauf an, ob beide Hunde angeleint sind, ob sich nur einer der beiden an der Leine befinden oder ob beide Vierbeiner frei laufen.
Frag immer den anderen Hundehalter, ob es okay ist, wenn sich die beiden Hunde an der Leine begegnen. Lass aber nie deinen nicht angeleinten Hund zu einem Vierbeiner an der Leine rufen. Übe den Rückruf für diese Fälle und leine deinen Hund dann ebenfalls an.
Begegnen sich zwei nicht angeleinte Hunde, so ist es am besten, du rufst deinen Vierbeiner sofort zurück. Alleine kann es schwierig sein, zwei Hunde zu trennen, wenn diese aufeinander losgehen. Daher solltest du deinen Vierbeiner immer im Auge behalten, dass es nicht zu solchen Zwischenfällen kommt.
Kinder sollten nicht auf fremde Hunde zustürmen. Diese könnten sich dadurch erschrecken und abwehrend reagieren. Vor allem aber müssen Kinder lernen, dass sie ungefragt keine fremden Hunde angreifen dürfen.
Zudem sollten Kleinkinder niemals mit Hunden alleine gelassen werden. Das gilt auch für den eigenen Hund, den du absolut gut kennst. Kinder müssen respektvoll mit Hunden umgehen, sollen sie nicht an den Ohren und am Schwanz ziehen und auch ist es ein No-go, wenn kleine Kinder auf großen Hunden reiten.
Auch dürfen Kinder niemals einen Hund angreifen, wenn dieser beim Fressen ist. Liegt der Vierbeiner mit seinem Kauknochen unter dem Tisch, dann ist der Hund für das Kind Tabu. Der Hund würde denken, dass Kind will ihm den Knochen wegnehmen und könnte mit Knurren und gefolgtem Schnappen reagieren.