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Dogorama-Mitglied
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heute 09:34

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
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Ina
23. Okt. 18:18
Das zu lesen geht runter wie Butter. 🙂 Ich finde es auch immer schön zu lesen, dass auch andere sich über das freuen und zulassen, was viele missbilligen und unterbinden wollen. Das Leben mit Hund ist sooo viel schöner und entspannter wenn man nicht gegen ihre Natur ankämpft.
So toll anzusehen 🥰
 
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Kirsten
23. Okt. 18:23
Dabei sollte man ja meinen, dass ein Terrier Jagdtrieb mitbringt. 😄 Meine zwei Dackel-Jack-Russell-Mischlinge sind auch tiefbegabt bzgl der Jagd. Sie sind absolute Sicherungshunde.
Was sind denn Sicherungshunde? ☺️Den Begriff kenne ich nicht? Benötigen sie deine Sicherheit?
 
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Maria
23. Okt. 18:32
Was sind denn Sicherungshunde? ☺️Den Begriff kenne ich nicht? Benötigen sie deine Sicherheit?
Hab im Podcast von Susanne Last (Dogtalking) gehört, dass Hunde tendenziell eher für die Jagd oder eher für die Sicherung der Gruppe zuständig sind. Beides zusammen ist auch möglich.

Ich habe festgestellt, dass meine zwei sehr auf die Absicherung der Gruppe bedacht sind. Sie sind sehr territorial und gerade meine Oma fordert mich immer wieder auf, eine Situation genauer zu prüfen. Letztens saß sie z.B. vor der Hecke im Garten. Darin hat es geraschelt. Ich hab kurz nachgeschaut, aber nichts entdecken können. Deswegen bin ich weggegangen. Oma hat das aber nicht gereicht. Sie ist dort geblieben und hat mich immer wieder angeschaut. Erst, als ich die Hecke eingehend geprüft hatte, war sie zufrieden und ist gegangen.
 
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Therese
27. Okt. 20:05
Hallo Steffi, nach deinem Tipp habe ich mir das Buch gekauft und bin schon sehr gespannt ob sich Parallelen zu meine Buch finden. In dem Buch dass ich gelesen habe wird auch darauf trainiert, mit dem Hund zusammen auf die Jagd zu gehen. Ich bin noch viel am Beobachten aber ich finde es sehr spannend auf diese Art und Weise mehr über das Jagdverhalten meiner Hündin zu lernen. Und es macht riesig Spaß wie ich finde. Liebe Grüße
Würde dieses Buch auch etwas f.mich sein?
Meine Galgo-Windhündinbist als auf Sicht Kanickel zu jagen gezüchtet.
Mit der Nase sucht sie nicht.
 
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Therese
27. Okt. 20:07
Lohnt sich das Buch auch fùr eine rein auf Sicht jagenden Galgos?
 
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Sonja
27. Okt. 20:49
Lohnt sich das Buch auch fùr eine rein auf Sicht jagenden Galgos?
Ich denke schon. Denn es geht nicht um eine Anleitung, der man akribisch folgen muss, sondern um eine Grundeinstellung.
Die Idee ist - soweit ich bisher gelesen und verstanden habe - zusammen mit dem Hund zu jagen. Nicht komplett bis zum Erlegen der Beute, nicht mal am lebenden Tier, sondern so weit, wie man gehen will und kann. Bei einem Galgo wäre die Herausforderung, dass er in der Regel nicht vorsteht. Aber das kann man vielleicht trotzdem ausreichend fördern. Kommt sicherlich auf Deinen Hund an.
Ihr beobachtet die Karnickel gemeinsam, dabei lobst Du ruhig, dass er nur beobachtet. Dann übernimmst Du die Führung und lenkst die Jagd um auf ein Ersatzobjekt, das gehetzt werden darf, zum Beispiel ein Dummy.
Hunde jagen gerne gemeinsam, und sie geben dabei gerne die Führung ab. Wenn Dein Hund merkt, dass Du tatsächlich mit ihm gemeinsam jagst, wird er auch bereit sein, die Führung abzugeben. Das Anliegen von Ulli Reichmann ist, das so wichtige Grundbedürfnis zu jagen nicht zu bekämpfen, sondern zu befriedigen. Man arbeitet nicht gegen sondern mit dem Hund.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich. 😊
 
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Katja
27. Okt. 21:22
Ich denke schon. Denn es geht nicht um eine Anleitung, der man akribisch folgen muss, sondern um eine Grundeinstellung. Die Idee ist - soweit ich bisher gelesen und verstanden habe - zusammen mit dem Hund zu jagen. Nicht komplett bis zum Erlegen der Beute, nicht mal am lebenden Tier, sondern so weit, wie man gehen will und kann. Bei einem Galgo wäre die Herausforderung, dass er in der Regel nicht vorsteht. Aber das kann man vielleicht trotzdem ausreichend fördern. Kommt sicherlich auf Deinen Hund an. Ihr beobachtet die Karnickel gemeinsam, dabei lobst Du ruhig, dass er nur beobachtet. Dann übernimmst Du die Führung und lenkst die Jagd um auf ein Ersatzobjekt, das gehetzt werden darf, zum Beispiel ein Dummy. Hunde jagen gerne gemeinsam, und sie geben dabei gerne die Führung ab. Wenn Dein Hund merkt, dass Du tatsächlich mit ihm gemeinsam jagst, wird er auch bereit sein, die Führung abzugeben. Das Anliegen von Ulli Reichmann ist, das so wichtige Grundbedürfnis zu jagen nicht zu bekämpfen, sondern zu befriedigen. Man arbeitet nicht gegen sondern mit dem Hund. Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich. 😊
Ja, genau!
Allerdings setzt das auch voraus, dass der Hund lieber partnerschaftlich jagt, als alleine.
Bei Galgos (und eigentlich generell den Windigen) war schon oft mein Eindruck, dass die aufgrund ihrer Natur und des Gebrauchs in Spanien lieber alleine jagen… müsste man halt ausprobieren, wie der eigene Hund auf „Einmischung“ reagiert!😀
 
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Caro
27. Okt. 21:32
Ja, genau! Allerdings setzt das auch voraus, dass der Hund lieber partnerschaftlich jagt, als alleine. Bei Galgos (und eigentlich generell den Windigen) war schon oft mein Eindruck, dass die aufgrund ihrer Natur und des Gebrauchs in Spanien lieber alleine jagen… müsste man halt ausprobieren, wie der eigene Hund auf „Einmischung“ reagiert!😀
Also Lucy müsste mich jetzt auch nicht unbedingt dabei haben 😅 sie freut sich aber sichtlich über meine Anteilnahme, zeigt fleißig an und achtet viel mehr auf mein Feedback. Wenns ums Hetzen geht, sind ich und mein Dummy/Futter/Spielzeug aber nach wie vor nur nervig und hinderlich 😆
Ich merke aber schon, dass die langsamere Jagd mit mir gemeinsam ihrer Impulskontrolle unheimlich gut tut 👍
 
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Ina
27. Okt. 22:29
Ich habe mir das Buch „Wege zur Freundschaft - Das Praxisbuch“ zum Einstieg gekauft. Es hat mich in meinem Umgang mit Tieren ganz allgemein sehr bestärkt. Letztendlich versuche ich schon sehr lange diesem Sinne mit meinen mir anvertrauten Mitgeschöpfen (Haustieren) in dieser achtsamen Weise umzugehen. Gerade in Punkto Körpersprache konnte ich jedoch noch viel mitnehmen. Und auch für die Spaziergänge habe ich viele Anregungen gefunden.

Bezüglich der Windhunde/Galgo war ein kurzer Absatz, also die Ulli-Methode funktioniert auch bei Windhunden. Der Ansatz ist dabei den Hund vom Sichtjäger zum Nasentier umzulenken. Das scheint wohl recht gut zu gehen.
 
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Kirsten
28. Okt. 06:22
Hab im Podcast von Susanne Last (Dogtalking) gehört, dass Hunde tendenziell eher für die Jagd oder eher für die Sicherung der Gruppe zuständig sind. Beides zusammen ist auch möglich. Ich habe festgestellt, dass meine zwei sehr auf die Absicherung der Gruppe bedacht sind. Sie sind sehr territorial und gerade meine Oma fordert mich immer wieder auf, eine Situation genauer zu prüfen. Letztens saß sie z.B. vor der Hecke im Garten. Darin hat es geraschelt. Ich hab kurz nachgeschaut, aber nichts entdecken können. Deswegen bin ich weggegangen. Oma hat das aber nicht gereicht. Sie ist dort geblieben und hat mich immer wieder angeschaut. Erst, als ich die Hecke eingehend geprüft hatte, war sie zufrieden und ist gegangen.
Ah, Dankeschön Maria. Den Begriff kannte ich bisher nicht. Meine Fühler habe ich in die Richtung wohl auch nicht ausgestreckt 😄

Die Mira ist zwar durchaus territorial, und es gibt Situationen, die sie wie du beschreibst, selbst oder gemeinsam prüfen möchte (i.d.R. jagdlich), aber mit Gruppensicherung hat sie eher wenig am Hut.