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Dogorama-Mitglied
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heute 08:19

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
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Babs
3. Okt. 10:25
Nein 😉 Wir kommen in den Wald, nähern uns dem Ruheplatz. Ihre Aufregung steigt und steigt. Dann beobachten wir eine Zeitlang, sie darf schnuppern, sich bewegen im Leinen-Radius und ich wirke nur auf sie ein, beruhigend, wenn sie in die Leine geht oder jault. Wird sie einen bisschen ruhiger, dann beende ich das Beobachten und wir machen zusammen etwas, eben das Apportieren. Und nur in dieser äußerst aufregenden Umgebung ist sie SOFORT im Arbeitsmodus und apportiert schulbuchmässig. Und das ist meine Frage: was macht diese Umgebung mit ihr/uns, dass wir dort zu so einer totalen Einheit werden?
Ich denke, dass 2 Komponenten aufeinander treffen. Der Geruch der Rehe und das Apportieren. Beides versetzt einen Arbeitshund in den Arbeitsmodus. M. E. könnte hier eine Verknüpfung stattfinden. 2 tolle Sachen (Geruch und apportieren auf einmal).
 
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Kirsten
3. Okt. 10:30
Nein 😉 Wir kommen in den Wald, nähern uns dem Ruheplatz. Ihre Aufregung steigt und steigt. Dann beobachten wir eine Zeitlang, sie darf schnuppern, sich bewegen im Leinen-Radius und ich wirke nur auf sie ein, beruhigend, wenn sie in die Leine geht oder jault. Wird sie einen bisschen ruhiger, dann beende ich das Beobachten und wir machen zusammen etwas, eben das Apportieren. Und nur in dieser äußerst aufregenden Umgebung ist sie SOFORT im Arbeitsmodus und apportiert schulbuchmässig. Und das ist meine Frage: was macht diese Umgebung mit ihr/uns, dass wir dort zu so einer totalen Einheit werden?
Daniela, in ihren erstem Buch hat die Ulli etwas geschrieben, was ich so nicht glauben wollte, bis ich es selbst erlebt und gefühlt habe.

„Hunde sind in dieser Hochstimmung sehr empfänglich für jegliche Signale ihrer Jagdpartner. Das müssen sie auch, denn sie müssen ja auf kleinste Zeichen untereinander reagieren können, um „Erfolg“ zu haben.“
Hab ich so erstmal für ein Gerücht gehalten, weil zuvor sehr häufig die Erfahrung gesammelt habe, das ich im Angesicht von Wild abgeschrieben bin. Dann ist mir die Mira ohne Leine wegen einem Eichhörnchen abgezischt. Zu verlieren hatte ich eh nichts mehr, Hund weg, also hab ich mich beteiligt. Und genau wie es die Ulli beschreibt hat es funktioniert, dass ich sie wiederbekommen habe. Nicht durch das verhindern der Jagd, sondern durch einsteigen.

Aufregung wirkt erstmal aktivierend. Wenn du etwas erledigt haben willst, ist ein wenig Aktivierung essenziell. (Kennt bestimmt der ein oder andere, 5 Minuten auf der Couch nach einem harten Arbeitstag und die Motivation für viele Dinge ist dahin).
Bietest du etwas passendes an, was stimmig ist zur Emotion, kann das gut funktionieren.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Okt. 10:30
Ich denke gerade viel darüber nach, wie ich dieses außerordentliche Angebot von Kaisa in den Alltag und damit noch mehr Freiheit für sie übertragen kann. Das ist grad so ein riesiges Geschenk, was sich bei uns auftut, dass möchte ich ungern ungenutzt lassen ….
 
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Kirsten
3. Okt. 10:32
Dracu ist schon Recht aufgeregt. 🫣 Ich muss mal schauen ob ich Videos mit dem großen Wild-Wechseln finde.
Ja, bitte! Die würden mich auch sehr interessieren!
 
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Dogorama-Mitglied
3. Okt. 10:36
Daniela, in ihren erstem Buch hat die Ulli etwas geschrieben, was ich so nicht glauben wollte, bis ich es selbst erlebt und gefühlt habe. „Hunde sind in dieser Hochstimmung sehr empfänglich für jegliche Signale ihrer Jagdpartner. Das müssen sie auch, denn sie müssen ja auf kleinste Zeichen untereinander reagieren können, um „Erfolg“ zu haben.“ Hab ich so erstmal für ein Gerücht gehalten, weil zuvor sehr häufig die Erfahrung gesammelt habe, das ich im Angesicht von Wild abgeschrieben bin. Dann ist mir die Mira ohne Leine wegen einem Eichhörnchen abgezischt. Zu verlieren hatte ich eh nichts mehr, Hund weg, also hab ich mich beteiligt. Und genau wie es die Ulli beschreibt hat es funktioniert, dass ich sie wiederbekommen habe. Nicht durch das verhindern der Jagd, sondern durch einsteigen. Aufregung wirkt erstmal aktivierend. Wenn du etwas erledigt haben willst, ist ein wenig Aktivierung essenziell. (Kennt bestimmt der ein oder andere, 5 Minuten auf der Couch nach einem harten Arbeitstag und die Motivation für viele Dinge ist dahin). Bietest du etwas passendes an, was stimmig ist zur Emotion, kann das gut funktionieren.
Das ist in lang im Grunde der kurze Beitrag von Babs, super, das hilft mir beides, genau wie die Ideen mit dem Ventil🤩.

Es erfordert echt Mut, da dann einzusteigen und trotz Reiz (oder eben gerade wegen) mit dem Hund zu arbeiten😅
 
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Sonja
3. Okt. 10:37
Ich denke gerade viel darüber nach, wie ich dieses außerordentliche Angebot von Kaisa in den Alltag und damit noch mehr Freiheit für sie übertragen kann. Das ist grad so ein riesiges Geschenk, was sich bei uns auftut, dass möchte ich ungern ungenutzt lassen ….
In welche Alltagssituationen möchtest Du das denn übertragen?
 
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Dogorama-Mitglied
3. Okt. 10:42
In welche Alltagssituationen möchtest Du das denn übertragen?
Am Strand (da kann ich wegen des Sandes aber nicht apportieren lassen).

Auf unseren Alltagsrunden (Wohnort plus Ortsrand).

Ich möchte schon gedanklich bei meinen Hunden sein auf der gassi-Runde, aber irgendwann vielleicht auch mit etwas weniger Aufwand, auch wenn ich mit anderen spazieren gehe, dass ich nicht ohne Unterlass die Umgebung scannen muss- also wie jetzt stets alles am besten als erste sehen muss oder mindestens zeitgleich. Dass ich mich dann z.B. auch mal mit einer Freundin beim Spaziergang halbwegs flüssig unterhalten kann 😅
 
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Dogorama-Mitglied
3. Okt. 10:54
Daniela, in ihren erstem Buch hat die Ulli etwas geschrieben, was ich so nicht glauben wollte, bis ich es selbst erlebt und gefühlt habe. „Hunde sind in dieser Hochstimmung sehr empfänglich für jegliche Signale ihrer Jagdpartner. Das müssen sie auch, denn sie müssen ja auf kleinste Zeichen untereinander reagieren können, um „Erfolg“ zu haben.“ Hab ich so erstmal für ein Gerücht gehalten, weil zuvor sehr häufig die Erfahrung gesammelt habe, das ich im Angesicht von Wild abgeschrieben bin. Dann ist mir die Mira ohne Leine wegen einem Eichhörnchen abgezischt. Zu verlieren hatte ich eh nichts mehr, Hund weg, also hab ich mich beteiligt. Und genau wie es die Ulli beschreibt hat es funktioniert, dass ich sie wiederbekommen habe. Nicht durch das verhindern der Jagd, sondern durch einsteigen. Aufregung wirkt erstmal aktivierend. Wenn du etwas erledigt haben willst, ist ein wenig Aktivierung essenziell. (Kennt bestimmt der ein oder andere, 5 Minuten auf der Couch nach einem harten Arbeitstag und die Motivation für viele Dinge ist dahin). Bietest du etwas passendes an, was stimmig ist zur Emotion, kann das gut funktionieren.
Magst du beschreiben, wie du eingestiegen bist? Ulli schreibt ja sinngemäß, wenn du nicht hinterherrennen kannst, dann feuer sie an.
 
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Das
3. Okt. 10:55
Das ist in lang im Grunde der kurze Beitrag von Babs, super, das hilft mir beides, genau wie die Ideen mit dem Ventil🤩. Es erfordert echt Mut, da dann einzusteigen und trotz Reiz (oder eben gerade wegen) mit dem Hund zu arbeiten😅
Ich habe Dracu's Dummy auch immer bereit. Wenn wir Wild sichten dreht er schon aufgeregt von selbst ab und man merkt richtig der er sich mit dem Dummy abreagiert. Den muss er dann auch nicht akkurat apportieren bei mir, da kann er schütteln und beißen, manchmal wirft er ihn auch selbst in die Luft.
Einfach zu herrlich. 😃
 
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Kirsten
3. Okt. 11:10
Magst du beschreiben, wie du eingestiegen bist? Ulli schreibt ja sinngemäß, wenn du nicht hinterherrennen kannst, dann feuer sie an.
Ich weiß gar nicht mehr ganz genau, wie das war. Ich glaub, ich bin auf einem Parallelpfad mitgelaufen (bzw. mangels Geschwindigkeit hinterher) und hab angefeuert. Eigentlich ists nicht viel anders als was man eh sonst auch schon macht, nur mit mehr Puls, Aufregung und gefühlt drölf mal so schnell 😅 und mehr Gas als Bremse.