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Dogorama-Mitglied
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heute 14:18

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
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Katja
25. Mai 11:27
Danke für die spannenden Dialoge und Meinungen in den letzten Tagen. Bereits daraus habe ich ohne das (bestellte) Buch vieles neu einordnen können. Zunächst habe ich das viel verwendete Wort 'Baustellen' für uns gestrichen. Meine Hündin ist ein Urhund vom Typ Spitz, die Rasse ist sehr alt und sie bringt viele unglaubliche Fähigkeiten mit, von den sie leider hier bei uns nicht alle einbringen kann. Trotzdem kann es nicht darum gehen, sie nur durch Konditionierung und Abbruchsignale zu stoppen und zu ändern, sondern für mich geht es darum, einen Weg zu finden, ihr ein möglichst erfülltes und freies Leben zu bieten. Die Gedanken von Babs sind neu motivierend, insbesondere die offenen Worte zum Thema Vertrauen und Freilauf. Die Gedanken von Kirsten nehmen den Druck raus, das bisher Erreichte ist zu wertschätzen und der Ist-Zustand sollte genossen werden...Auch wenn bisher Freilauf häufig nicht nicht möglich ist. Wie gesagt, dass Buch ist noch nicht da, aber ich habe aufgrund der Beschreibungen hier zwei Dinge geändert, bzw. gehe anders auf unsere Hündin ein. 1. Es klingelt an der Tür und Hund rast laut bellend hin. Das kann ich durch Signal stoppen und sie lässt sich auf die Decke schicken. Seit einigen Tagen wende ich mich ihr zu und frage freudig: Wer? Komm schauen! Bei 'Wer' hört sie tatsächlich sofort auf zu bellen und wartet. Bei 'komm schauen' gehen wir zusammen zum Eingang und sie lässt mich in Ruhe die Tür öffnen. 2. Sobald sich morgens oder in der Dunkelheit die Terrassentür öffnet, stürmt Lumi gerne nach draußen und checkt unseren nicht sonderlich großen Garten bellend ab. Können wir stoppen, den Impuls haben wir bisher nicht ändern können. Seit einigen Tagen gibt es die Frage 'Alles gut? Komm schau! Ich gehe zur Terassentür, blicke in den Garten spreche Lumi an. Sie schaut mich an und wenn die Tür sich öffnet gehen wir zusammen mit 'Komm schau' raus. Sie checkt dann auch den Garten ab, aber prescht nicht kläffend vor sondern ich folge ihr und sie zeigt mir Dinge (die ich nicht immer sehe und schon gar nicht schnuppere), aber ich bin aufmerksam dabei , nehme sie ernst und das reicht ihr offenbar um ruhiger zu sein und sie freut sich wenn ich ihren Kontrollgang hinterher lobe. Keine Ahnung, ob das den Ansatz des Buches streift, ich freue mich gerade über diese beiden Punkte.
Schön, ein Spitz geht der Aufgabe nach, für die er gezüchtet wurde… und wird dabei auch noch ernstgenommen! Was kann es für einen Hund schöneres geben?😀

Polli hat auch immer mal leichte Anflüge davon und darf dann auch schauen, wer da im Treppenhaus vorbeispaziert ist. Und in unserem Segelverein ersetzt sie inzwischen die Türklingel… ich müsste von der Funk-Klingel mal den Akku wechseln. Aber geht mit Polli auch so!😉

Ein neuer Job kombiniert das Territoriale mit dem (zugegebenerweise sehr mäßig vorhandenen) Jagdtrieb: Wir haben seit kurzem dort eine Jungkrähe, die einfach alles vom (überdachten!) Terrassentisch klaut. Da sind schon etliche Stullen & Croissants im Vogelmagen verschwunden! Sogar auch AUS der Küche hat sie schon ein Steak und ein Stück Butter gemopst und gestern kam sie mit einem gegrillten, kompletten Kotelett an, wahrscheinlich vom Nachbarn!😳
Die darf Polli jetzt jagen und sie nimmt den Job SEHR ernst und wird dabei auch zu meinem Erstaunen zum sehr sehr bösen Hund! Reicht ihr aber, die zu verscheuchen… und danach kommt sie superstolz zurück: „Hast Du das gesehen, dass war toll, oder?“
Hatte erst Bedenken, aber außerhalb des Geländes interessieren Polli Krähen nach wie vor absolut nicht, bzw. sie hat vor ihren früheren Nahrungskonkurrenten (als ehemaliger Strassenhund) eher nen gehörigen Respekt z.B. im Park. Aber wehe die eine zeigt sich auf dem Gelände!😬

Allerdings auch witzig: Die Krähe kennt Polli inzwischen ganz genau und hat scheinbar mitbekommen, dass der Steg echt nicht zu Polli‘s Favoriten gehört. Gestern hab ich zum ersten Mal gesehen, dass sie sich verscheuchen lässt und dann ca. 3m draußen auf dem Steg landet und dort hin- und herstolziert… ich meine, ich hab sie dabei sogar Grinsen sehen! 😉
Naja, vielleicht hilft die Krähe sogar noch, Polli‘s Angst vor dem Steg weiter abzubauen!

Jedenfalls ist Hundine jetzt im Verein immer schwer beschäftigt mit ihren zahlreichen Jobs!😀
Während früher Langeweile angesagt war, nimmt sie den Aufenthalt da inzwischen sehr ernst und freut sich, wenn wir vor’m Tor stehen…
 
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Kirsten
25. Mai 18:37
Danke für die spannenden Dialoge und Meinungen in den letzten Tagen. Bereits daraus habe ich ohne das (bestellte) Buch vieles neu einordnen können. Zunächst habe ich das viel verwendete Wort 'Baustellen' für uns gestrichen. Meine Hündin ist ein Urhund vom Typ Spitz, die Rasse ist sehr alt und sie bringt viele unglaubliche Fähigkeiten mit, von den sie leider hier bei uns nicht alle einbringen kann. Trotzdem kann es nicht darum gehen, sie nur durch Konditionierung und Abbruchsignale zu stoppen und zu ändern, sondern für mich geht es darum, einen Weg zu finden, ihr ein möglichst erfülltes und freies Leben zu bieten. Die Gedanken von Babs sind neu motivierend, insbesondere die offenen Worte zum Thema Vertrauen und Freilauf. Die Gedanken von Kirsten nehmen den Druck raus, das bisher Erreichte ist zu wertschätzen und der Ist-Zustand sollte genossen werden...Auch wenn bisher Freilauf häufig nicht nicht möglich ist. Wie gesagt, dass Buch ist noch nicht da, aber ich habe aufgrund der Beschreibungen hier zwei Dinge geändert, bzw. gehe anders auf unsere Hündin ein. 1. Es klingelt an der Tür und Hund rast laut bellend hin. Das kann ich durch Signal stoppen und sie lässt sich auf die Decke schicken. Seit einigen Tagen wende ich mich ihr zu und frage freudig: Wer? Komm schauen! Bei 'Wer' hört sie tatsächlich sofort auf zu bellen und wartet. Bei 'komm schauen' gehen wir zusammen zum Eingang und sie lässt mich in Ruhe die Tür öffnen. 2. Sobald sich morgens oder in der Dunkelheit die Terrassentür öffnet, stürmt Lumi gerne nach draußen und checkt unseren nicht sonderlich großen Garten bellend ab. Können wir stoppen, den Impuls haben wir bisher nicht ändern können. Seit einigen Tagen gibt es die Frage 'Alles gut? Komm schau! Ich gehe zur Terassentür, blicke in den Garten spreche Lumi an. Sie schaut mich an und wenn die Tür sich öffnet gehen wir zusammen mit 'Komm schau' raus. Sie checkt dann auch den Garten ab, aber prescht nicht kläffend vor sondern ich folge ihr und sie zeigt mir Dinge (die ich nicht immer sehe und schon gar nicht schnuppere), aber ich bin aufmerksam dabei , nehme sie ernst und das reicht ihr offenbar um ruhiger zu sein und sie freut sich wenn ich ihren Kontrollgang hinterher lobe. Keine Ahnung, ob das den Ansatz des Buches streift, ich freue mich gerade über diese beiden Punkte.
Ich finds riesig 😍🥰
Toll, dass du dir so viele Gedanken machst!
 
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Steffi
25. Mai 19:15
Ich finds riesig 😍🥰 Toll, dass du dir so viele Gedanken machst!
Es macht Spaß, einen anderen Weg zu beschreiten oder anders ausgedrückt Puzzleteile zu sehen, die bisher unentdeckt waren😀
 
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Kirsten
27. Mai 14:33
Ich habe nun in den letzten Tagen noch ein wenig über das Themen Grenzen nachgedacht, weil das ja für euch so eine unheimlich große Rolle zu spielen scheint oder es für manche immer noch unverständlich ist.

Nun ist das Grenzen setzen an sich schon so ein unheimlich aufgeblasener (entschuldigt bitte 😅) Begriff in der Hundeszene geworden, dass ich ihn nicht gern verwende, obwohl er genau genommen sehr häufig zutrifft, auch für das was ich mit meiner Hündin tue. Natürlich nehmen wir Rücksicht und mein Hund geht nicht im Wald dem Wild hinterher, weil ich das verhindere. Selbstverständlich warten wir an der Straße bis sich eine Lücke ergibt und laufen nicht in den fließenden Verkehr. Das ist doch völlig klar.
Wenn hier etwas nicht möglich ist, dann gibt es eben ein „Das können wir nicht machen.“ oder „Tiefer gehts nicht rein.“

Unsere Grenzen ergeben sich aus den Notwendigkeiten des Lebens. Sie werden dort gesetzt wo es erforderlich ist und nicht künstlich heraufbeschworen für Fälle die irgendwann mal relevant sein könnten. Hier gibt es keine Grenze, um der Grenze selbst willen und damit der Hund grundsätzlich lernt, dass er Dinge darf oder nicht darf. Sie werden dort gesetzt, wo sie sinnvoll und notwendig sind.

Hier sind Grenzen flexibel, eben weil unser Leben auch nicht jeden Tag gleich läuft. Wenig Spielraum kann Katastrophen verhindern, bietet aber unheimlich wenig Möglichkeiten für Entwicklung. Ich kann und darf jederzeit neu bewerten was wichtig und notwendig ist.

Ein bisschen schade finde ich, dass es hier in den letzten Tage Schwierigkeiten mit dem Leseverständnis gab. Wo die Doro schrieb, dass Freilauf nicht das höchste (!) Ziel der Philosophie ist, wurde scheinbar herausgelesen, dass man die Hunde wohl nie ohne Leine laufen lassen möchte 🤔

Wo ich schrieb, dass ich gewisse Ausflüge mit manchen Menschen ein wenig zurückgeschraubt habe, wird da scheinbar gelesen, dass ich mich eingrenze (hier wieder Grenze? Wessen denn?) und mich abkapsle und mein Hund wohl wenig bis kaum Kontakte mit anderen Hunden hat? Nanu? 😄 Wo kommt das nun her?

Ich fände es im Zuge einen sinnvollen Austausches praktischer, wenn doch einfach mal genauer gelesen wird, was Personen tatsächlich schreiben.
 
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Sonja
1. Juni 13:50
Wir waren heute mit allen 6 Hunden im Wald spazieren. Wenn eine Kreuzung kam oder viel Aufregung aufkam wurden die Hunde angeleint. Die meiste Zeit liefen 5 frei und Ella an einer 10 m Schlepp. Mit der Schleppleine müssen wir uns noch anfreunden. 😊
Den Hunden so viel Vertrauen entgegen zu bringen und Freiheit zu gönnen ist noch neu für meinen Mann und mich. Bisher durften immer nur 1-2 Hunde ohne Leine laufen, und das auch nur ein paar Minuten. Dementsprechend rufen wir noch oft, wenn es nicht nötig wäre. 🫣 Das ist uns aber zumindest bewusst, und wir arbeiten daran.

Unser Fazit dieses Spaziergangs: Ella kommt so oft wir das managen können an die Schleppleine, wobei unsere 5m-Leine nicht ausreicht, es müssen schon 10m sein. Die anderen Hunde bekommen so oft es geht Freilauf, und wir arbeiten weiter daran, lediglich ihre freiwillige Orientierung zu loben, statt sie immer wieder mit Rückrufen zu begrenzen. Die machen das nämlich ganz toll, wenn man sie lässt. 🥰
 
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Kirsten
1. Juni 20:55
Wir waren heute mit allen 6 Hunden im Wald spazieren. Wenn eine Kreuzung kam oder viel Aufregung aufkam wurden die Hunde angeleint. Die meiste Zeit liefen 5 frei und Ella an einer 10 m Schlepp. Mit der Schleppleine müssen wir uns noch anfreunden. 😊 Den Hunden so viel Vertrauen entgegen zu bringen und Freiheit zu gönnen ist noch neu für meinen Mann und mich. Bisher durften immer nur 1-2 Hunde ohne Leine laufen, und das auch nur ein paar Minuten. Dementsprechend rufen wir noch oft, wenn es nicht nötig wäre. 🫣 Das ist uns aber zumindest bewusst, und wir arbeiten daran. Unser Fazit dieses Spaziergangs: Ella kommt so oft wir das managen können an die Schleppleine, wobei unsere 5m-Leine nicht ausreicht, es müssen schon 10m sein. Die anderen Hunde bekommen so oft es geht Freilauf, und wir arbeiten weiter daran, lediglich ihre freiwillige Orientierung zu loben, statt sie immer wieder mit Rückrufen zu begrenzen. Die machen das nämlich ganz toll, wenn man sie lässt. 🥰
So schön, dass sich bei euch so viel tut 😍🥰

Mit soviel Hunden ists nochmal spannender!
So interessant zu sehen, wie anders die Hundepersönlichkeiten auf dem selben Stück unterwegs sind.
 
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Sonja
1. Juni 21:06
So schön, dass sich bei euch so viel tut 😍🥰 Mit soviel Hunden ists nochmal spannender! So interessant zu sehen, wie anders die Hundepersönlichkeiten auf dem selben Stück unterwegs sind.
Spannend und anstrengend. Mit der Aufmerksamkeit bei 1 oder 2 Hunden sein ist ja kein Problem, aber bei 6 hat man keinen Moment Ruhe. Ich denke, da müssen wir die Spaziergänge noch besser strukturieren, Pausen einlegen, kleine Spielchen machen, dann sind die Hunde mehr bei uns.
Ich bin jedenfalls froh über den Austausch und die vielen Anregungen hier. Ich habe heute so oft beobachten können, wie ein Hund vom Weg abbiegt, um einer Spur zu folgen, aber selbständig nach 2-3 Metern wieder auf den Weg zurück kommt. Und wir konnten an Ella's und Lucy's Verhalten (Erregungslevel) erkennen, wann Anleinen vorsichtshalber angebracht war. Das fördert wiederum, den Hunden Vertrauen entgegen zu bringen.
Wir alle genießen diese intensiven Spaziergänge.
 
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Yvonne
1. Juni 22:25
Ich habe nun in den letzten Tagen noch ein wenig über das Themen Grenzen nachgedacht, weil das ja für euch so eine unheimlich große Rolle zu spielen scheint oder es für manche immer noch unverständlich ist. Nun ist das Grenzen setzen an sich schon so ein unheimlich aufgeblasener (entschuldigt bitte 😅) Begriff in der Hundeszene geworden, dass ich ihn nicht gern verwende, obwohl er genau genommen sehr häufig zutrifft, auch für das was ich mit meiner Hündin tue. Natürlich nehmen wir Rücksicht und mein Hund geht nicht im Wald dem Wild hinterher, weil ich das verhindere. Selbstverständlich warten wir an der Straße bis sich eine Lücke ergibt und laufen nicht in den fließenden Verkehr. Das ist doch völlig klar. Wenn hier etwas nicht möglich ist, dann gibt es eben ein „Das können wir nicht machen.“ oder „Tiefer gehts nicht rein.“ Unsere Grenzen ergeben sich aus den Notwendigkeiten des Lebens. Sie werden dort gesetzt wo es erforderlich ist und nicht künstlich heraufbeschworen für Fälle die irgendwann mal relevant sein könnten. Hier gibt es keine Grenze, um der Grenze selbst willen und damit der Hund grundsätzlich lernt, dass er Dinge darf oder nicht darf. Sie werden dort gesetzt, wo sie sinnvoll und notwendig sind. Hier sind Grenzen flexibel, eben weil unser Leben auch nicht jeden Tag gleich läuft. Wenig Spielraum kann Katastrophen verhindern, bietet aber unheimlich wenig Möglichkeiten für Entwicklung. Ich kann und darf jederzeit neu bewerten was wichtig und notwendig ist. Ein bisschen schade finde ich, dass es hier in den letzten Tage Schwierigkeiten mit dem Leseverständnis gab. Wo die Doro schrieb, dass Freilauf nicht das höchste (!) Ziel der Philosophie ist, wurde scheinbar herausgelesen, dass man die Hunde wohl nie ohne Leine laufen lassen möchte 🤔 Wo ich schrieb, dass ich gewisse Ausflüge mit manchen Menschen ein wenig zurückgeschraubt habe, wird da scheinbar gelesen, dass ich mich eingrenze (hier wieder Grenze? Wessen denn?) und mich abkapsle und mein Hund wohl wenig bis kaum Kontakte mit anderen Hunden hat? Nanu? 😄 Wo kommt das nun her? Ich fände es im Zuge einen sinnvollen Austausches praktischer, wenn doch einfach mal genauer gelesen wird, was Personen tatsächlich schreiben.
Ich habe diesen Beitrag leider erst jetzt gefunden, bzw. registriert 🫣
Uli Reichmann habe ich mal gehört, ok.
Jetzt habe ich gerade auf der „Ullihunde“-Seite im Internet genau den Satz gelesen, der mich umtreibt, seit dem mich die Leidenschaft für Hunde gepackt hat:

„Ich möchte nicht die Hunde verändern, sondern das, was Menschen in ihnen sehen!“

Denn genau das ist der Punkt.
Wenn die Menschen endlich ihren Hund als das sehen, was er ist, nicht nur eine Rasse, sondern ein eigener Charakter mit eigenen Bedürfnisse, Vorlieben, aber auch Abneigungen, erst dann kann eine Beziehung wachsen.
Es ist so ein schönes Gefühl, die besonderen Talente seines Hundes/seiner Hunde zu erkennen, sich an ihnen zu erfreuen und sie zu fördern.

Wer sich immer wieder auf die guten Eigenschaften seines Hundes fokussiert und diese fördert und wertschätzt, der wird automatisch erfahren, dass gute Eigenschaften immer mehr werden und die Eigenschaften, die einen vielleicht anfangs gestört haben, eine nach der anderen verschwindet.
Denn der Mensch entscheidet, wie er seinen Hund sieht und dieses Wie, hat einen direkten Einfluss auf den Umgang mit seinem Hund und der Hund spiegelt dieses Umgang.

Keine Ahnung, ob man meinen Gedanken folgen konnte und ob ich es verständlich ausdrücken konnte. Hunde sind so viel mehr, als eine Rasse oder der Inhalt einer Schublade mit der Aufschrift „Pöbler“, „Angsthund“, „Leinenrambo“ und was es da noch so alles gibt.

Ich kenne das Buch nicht und weiß nicht, ob es nur um das Thema Jagen geht. Ich denke aber, dass mit der Frage „Was sehe ich in meinem Hund?“ alles abgedeckt ist! 😊
 
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Kirsten
2. Juni 10:30
Spannend und anstrengend. Mit der Aufmerksamkeit bei 1 oder 2 Hunden sein ist ja kein Problem, aber bei 6 hat man keinen Moment Ruhe. Ich denke, da müssen wir die Spaziergänge noch besser strukturieren, Pausen einlegen, kleine Spielchen machen, dann sind die Hunde mehr bei uns. Ich bin jedenfalls froh über den Austausch und die vielen Anregungen hier. Ich habe heute so oft beobachten können, wie ein Hund vom Weg abbiegt, um einer Spur zu folgen, aber selbständig nach 2-3 Metern wieder auf den Weg zurück kommt. Und wir konnten an Ella's und Lucy's Verhalten (Erregungslevel) erkennen, wann Anleinen vorsichtshalber angebracht war. Das fördert wiederum, den Hunden Vertrauen entgegen zu bringen. Wir alle genießen diese intensiven Spaziergänge.
Hihi, das glaub ich gern, irgendwas ist immer los 🤪

Darf ich Fragen, ob das Gefühl hast, dass du Situationen besser einschätzen kannst, wenn du mehr Hunde dabei hast und jeder deiner Hunde etwas dazu beträgt? Kannst durch das Verhalten deiner verschiedenen Hunde gleichzeitig auch besser (oder schneller) erkennen, was sich dort verbirgt oder langgelaufen ist?

Ich mag total gern mit Leuten gehen, die ebenfalls Jagdhunde haben und die interessiert sein dürfen.
Dort stelle ich fest, dass die Mira sich sehr schnell auf das Anzeigeverhalten der anderen Hunde einstellt. Sie reagiert nicht auf jede Anzeige von anderen Hunden, sondern oft nur auf die, die ihren bevorzugten Tieren entsprechen. Oft scheint sie sich mit den anderen Hunden abzusprechen, wer welchen Teil der Umgebung im Auge behält.

Ich würde das gerne mehr verfolgen und beobachten, aber wir haben viel zu selten die Chance dazu, da die HH oft einen anderen Umgang mit dem Thema haben oder die Hunde kein großes jagdliches Interesse zeigen.

Vielleicht machst du als Mehrhundehalterin ja ein paar Beobachtungen in der Richtung, die du teilen magst. Dynamiken in der Gruppe finde ich sehr spannend.

An der Stelle, wo die Ella rechts in den Wildwechsel geht, sieht man den Rest des Gruppe nicht mehr. Haben sie die andere Seite noch auf dem Weg untersucht oder ist ihnen so etwas nicht so wichtig?
Ich bin einfach neugierig 🤩 Zeigen die sich öfter beide Seiten der Wildwechsel?
Gerade bei Lucy und Ella könnte ich mir vorstellen, dass sich viel drüber austauschen.
 
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Sonja
2. Juni 16:06
Hihi, das glaub ich gern, irgendwas ist immer los 🤪 Darf ich Fragen, ob das Gefühl hast, dass du Situationen besser einschätzen kannst, wenn du mehr Hunde dabei hast und jeder deiner Hunde etwas dazu beträgt? Kannst durch das Verhalten deiner verschiedenen Hunde gleichzeitig auch besser (oder schneller) erkennen, was sich dort verbirgt oder langgelaufen ist? Ich mag total gern mit Leuten gehen, die ebenfalls Jagdhunde haben und die interessiert sein dürfen. Dort stelle ich fest, dass die Mira sich sehr schnell auf das Anzeigeverhalten der anderen Hunde einstellt. Sie reagiert nicht auf jede Anzeige von anderen Hunden, sondern oft nur auf die, die ihren bevorzugten Tieren entsprechen. Oft scheint sie sich mit den anderen Hunden abzusprechen, wer welchen Teil der Umgebung im Auge behält. Ich würde das gerne mehr verfolgen und beobachten, aber wir haben viel zu selten die Chance dazu, da die HH oft einen anderen Umgang mit dem Thema haben oder die Hunde kein großes jagdliches Interesse zeigen. Vielleicht machst du als Mehrhundehalterin ja ein paar Beobachtungen in der Richtung, die du teilen magst. Dynamiken in der Gruppe finde ich sehr spannend. An der Stelle, wo die Ella rechts in den Wildwechsel geht, sieht man den Rest des Gruppe nicht mehr. Haben sie die andere Seite noch auf dem Weg untersucht oder ist ihnen so etwas nicht so wichtig? Ich bin einfach neugierig 🤩 Zeigen die sich öfter beide Seiten der Wildwechsel? Gerade bei Lucy und Ella könnte ich mir vorstellen, dass sich viel drüber austauschen.
Mit dem Austausch zwischen Ella und Lucy hast Du Recht. Seit Ella deutlich zeigt, wie spannend Wild ist, ist Lucy's Interesse daran neu entfacht. 🫣

Bisher kann ich wenn Ella dabei ist nur sagen, da ist was Interessantes. Die anderen sind weitaus weniger interessiert und manchmal sogar gleichgültig.
Da wir noch nicht lange gemeinsam Jagen, kann ich die Hunde noch nicht gut lesen dabei. Eine Unterscheidung zwischen verschiedenem Wild und dem Alter der Spuren ist mir noch unmöglich. Nur "kalte" Spuren, die wir den Hunden zeigen, lassen sich eindeutig identifizieren - wegen totalem Desinteresse.

Aber Ella als Frühwarnsystem ist Gold wert, um die anderen 5 rechtzeitig ranzurufen und anzuleinen (was ja auch ein bisschen dauert). Ohne Ella hatten wir ein paar Mal die Situation, dass ein Hund uns auf Wild aufmerksam gemacht hat, das Ranrufen auch noch funktioniert hat, aber der erste Hund losgeschossen ist, als wir noch beim Anleinen waren, und der Rest natürlich hinterher. Wir haben danach immer nur 1 bis 3 Hunde gleichzeitig laufen lassen, das hat funktioniert.

Das Beobachten der Dynamik in der Gruppe ist für mich das Spannendste an der Mehrhundehaltung. Wenn ich beim Jagen / Spaziergang Erkenntnisse gewinne, teile ich sie gerne.

Die 5 haben Ella nach dem Abstecher auf den Wildwechsel nicht weiter beachtet, soweit ich das in Erinnerung habe. Sie wuseln danach lediglich in der Nähe rum, weil ich Ella gerufen und gelobt habe - könnte ja Leckerli geben. 😄