Ich habe nun in den letzten Tagen noch ein wenig über das Themen Grenzen nachgedacht, weil das ja für euch so eine unheimlich große Rolle zu spielen scheint oder es für manche immer noch unverständlich ist.
Nun ist das Grenzen setzen an sich schon so ein unheimlich aufgeblasener (entschuldigt bitte 😅) Begriff in der Hundeszene geworden, dass ich ihn nicht gern verwende, obwohl er genau genommen sehr häufig zutrifft, auch für das was ich mit meiner Hündin tue. Natürlich nehmen wir Rücksicht und mein Hund geht nicht im Wald dem Wild hinterher, weil ich das verhindere. Selbstverständlich warten wir an der Straße bis sich eine Lücke ergibt und laufen nicht in den fließenden Verkehr. Das ist doch völlig klar.
Wenn hier etwas nicht möglich ist, dann gibt es eben ein „Das können wir nicht machen.“ oder „Tiefer gehts nicht rein.“
Unsere Grenzen ergeben sich aus den Notwendigkeiten des Lebens. Sie werden dort gesetzt wo es erforderlich ist und nicht künstlich heraufbeschworen für Fälle die irgendwann mal relevant sein könnten. Hier gibt es keine Grenze, um der Grenze selbst willen und damit der Hund grundsätzlich lernt, dass er Dinge darf oder nicht darf. Sie werden dort gesetzt, wo sie sinnvoll und notwendig sind.
Hier sind Grenzen flexibel, eben weil unser Leben auch nicht jeden Tag gleich läuft. Wenig Spielraum kann Katastrophen verhindern, bietet aber unheimlich wenig Möglichkeiten für Entwicklung. Ich kann und darf jederzeit neu bewerten was wichtig und notwendig ist.
Ein bisschen schade finde ich, dass es hier in den letzten Tage Schwierigkeiten mit dem Leseverständnis gab. Wo die Doro schrieb, dass Freilauf nicht das höchste (!) Ziel der Philosophie ist, wurde scheinbar herausgelesen, dass man die Hunde wohl nie ohne Leine laufen lassen möchte 🤔
Wo ich schrieb, dass ich gewisse Ausflüge mit manchen Menschen ein wenig zurückgeschraubt habe, wird da scheinbar gelesen, dass ich mich eingrenze (hier wieder Grenze? Wessen denn?) und mich abkapsle und mein Hund wohl wenig bis kaum Kontakte mit anderen Hunden hat? Nanu? 😄 Wo kommt das nun her?
Ich fände es im Zuge einen sinnvollen Austausches praktischer, wenn doch einfach mal genauer gelesen wird, was Personen tatsächlich schreiben.
Ich habe diesen Beitrag leider erst jetzt gefunden, bzw. registriert 🫣
Uli Reichmann habe ich mal gehört, ok.
Jetzt habe ich gerade auf der „Ullihunde“-Seite im Internet genau den Satz gelesen, der mich umtreibt, seit dem mich die Leidenschaft für Hunde gepackt hat:
„Ich möchte nicht die Hunde verändern, sondern das, was Menschen in ihnen sehen!“
Denn genau das ist der Punkt.
Wenn die Menschen endlich ihren Hund als das sehen, was er ist, nicht nur eine Rasse, sondern ein eigener Charakter mit eigenen Bedürfnisse, Vorlieben, aber auch Abneigungen, erst dann kann eine Beziehung wachsen.
Es ist so ein schönes Gefühl, die besonderen Talente seines Hundes/seiner Hunde zu erkennen, sich an ihnen zu erfreuen und sie zu fördern.
Wer sich immer wieder auf die guten Eigenschaften seines Hundes fokussiert und diese fördert und wertschätzt, der wird automatisch erfahren, dass gute Eigenschaften immer mehr werden und die Eigenschaften, die einen vielleicht anfangs gestört haben, eine nach der anderen verschwindet.
Denn der Mensch entscheidet, wie er seinen Hund sieht und dieses Wie, hat einen direkten Einfluss auf den Umgang mit seinem Hund und der Hund spiegelt dieses Umgang.
Keine Ahnung, ob man meinen Gedanken folgen konnte und ob ich es verständlich ausdrücken konnte. Hunde sind so viel mehr, als eine Rasse oder der Inhalt einer Schublade mit der Aufschrift „Pöbler“, „Angsthund“, „Leinenrambo“ und was es da noch so alles gibt.
Ich kenne das Buch nicht und weiß nicht, ob es nur um das Thema Jagen geht. Ich denke aber, dass mit der Frage „Was sehe ich in meinem Hund?“ alles abgedeckt ist! 😊