Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1085
heute 14:18

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
22. Mai 21:49
@Babs Hihi, draußen verwende ich „Such“ tatsächlich eigentlich gar nicht und habs nur fürs Video getan. Ich hab ihr früher aber häufiger mal ein Kuscheltier in der Wohnung versteckt, und sie mit „Such“ losgeschickt. Es hätte wohl auch genauso gereicht ein paar Schritte in die Richtung zu gehen und anderweitig anzufeuern, den Geruch hatte sie ja ohnehin schon in der Nase. Freigaben habe ich früher verwendet, nutze ich heute aber kaum noch. Auch das „Warten“ ist kein Ulliding 😅 hat sich hier einfach eingeschlichen, wenn ich mitteile, dass es gerade nicht so schnell zugeht. Ist nichts bindendes, eher eine Info. Zur Leine. Ich habe keinerlei Erfahrung im Mantrailing und ich verstehe das dir mein Umgang mit der Leine sehr stümperhaft vorkommen muss. Das ist er wohl leider auch 😫 Wenn du ein gutes Buch oder einen Onlinekurs empfehlen kannst, würde ich mich sehr gerne genauer damit befassen. Über die Ullihundephilosophie habe ich zwar gelernt ein wenig achtsamer damit umzugehen und bemühe mich, anders als im Video, sie nicht ständig schleifen zu lassen. Gleichzeitig Filmen, Leine aufsammeln und Quatschen gelingt mir nicht 😅 Sämtliche Dinge die mit der Leine passieren, darfst du gerne meinen mangelnden Fähigkeiten zuordnen. Da ist wohl scheinbar viel Luft nach oben. Den Vorschlag, die Leine mal mit einer menschlichen Person auszuprobieren, gibt es im Praxisbuch auch. Hab ich geskippt 😬🫣. War mir tatsächlich zu peinlich jemand anderen zu fragen. Ich werde es nachholen. Die Ulli geht schon drauf ein, auch auf das Gefühl der Verbindung, aber vermutlich wären etwas detailliertere Infos, wie genau was wirkt noch ein wenig hilfreicher, damit ich es besser nachvollziehen kann. Eine 6h+ Fahrt zur nächsten Ullihundetrainerin war hier leider noch nicht drin, daher ging’s bisher nur autodidaktisch.
Das mit der Leine um den Bauch war mir auch anfangs peinlich (da standen auch noch die anderen Mantrailer und schauten zu), aber ... der Hund läuft an der Leine, dann schaffe ich das auch (habe ich mir gedacht). Nach 2 Minuten fühlte ich mich dann wie ein Hund und fing sogar an zu bellen 🤣, als mir danach war (das hing tatsächlich mit der Leine zusammen).

Ich habe das aber mit der Leine angesprochen, weil ich das als wichtig empfinde, da man darüber den Hund beeinflusst, was man ja nicht machen sollte, außer darüber das Gefühl zu geben, das man ein Team ist. Das steht bei mir, egal in welcher Situation wir uns befinden, an erster Stelle. Aufeinander achten von beiden Seiten her. Eine Beziehung ist für mich keine Einbahnstraße. Und da habe ich das Gefühl, dass nach der Ullimethode mehr auf die Bedürfnisse des Hundes geachtet wird, als das der Hund nach den Bedürfnissen seines Sozialpartners schauen muss. Nur weil mein Hund gerade etwas suchen möchte, heißt das ja nicht gleichzeitig, dass ich das gerade auch möchte. Meisstens stimmt das ja überein, aber manchmal ist mir einfach nicht danach oder auch umgedreht. Ich möchte was mit meinem Hund machen, aber er findet gerade die Spur der läufigen Hündin interessanter. Da wäre er Opportunist und würde sein Ding durchsetzen wollen.

Vielleicht kommt die Ullimethode dahingehend aber auch falsch bei mir an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
22. Mai 21:57
Das mit der Leine um den Bauch war mir auch anfangs peinlich (da standen auch noch die anderen Mantrailer und schauten zu), aber ... der Hund läuft an der Leine, dann schaffe ich das auch (habe ich mir gedacht). Nach 2 Minuten fühlte ich mich dann wie ein Hund und fing sogar an zu bellen 🤣, als mir danach war (das hing tatsächlich mit der Leine zusammen). Ich habe das aber mit der Leine angesprochen, weil ich das als wichtig empfinde, da man darüber den Hund beeinflusst, was man ja nicht machen sollte, außer darüber das Gefühl zu geben, das man ein Team ist. Das steht bei mir, egal in welcher Situation wir uns befinden, an erster Stelle. Aufeinander achten von beiden Seiten her. Eine Beziehung ist für mich keine Einbahnstraße. Und da habe ich das Gefühl, dass nach der Ullimethode mehr auf die Bedürfnisse des Hundes geachtet wird, als das der Hund nach den Bedürfnissen seines Sozialpartners schauen muss. Nur weil mein Hund gerade etwas suchen möchte, heißt das ja nicht gleichzeitig, dass ich das gerade auch möchte. Meisstens stimmt das ja überein, aber manchmal ist mir einfach nicht danach oder auch umgedreht. Ich möchte was mit meinem Hund machen, aber er findet gerade die Spur der läufigen Hündin interessanter. Da wäre er Opportunist und würde sein Ding durchsetzen wollen. Vielleicht kommt die Ullimethode dahingehend aber auch falsch bei mir an.
Na, das klingt ja witzig 😄

Ich hab es zuvor schon geschrieben, aber es ist vielleicht untergegangen, wenn du es so ansprichst. Wünsche und Bedürfnisse der Hunde werden gleichgesetzt mit den eigenen sowie denen anderer Menschen und Tiere.

Deinen Hinweis auf die Leine empfinde ich sehr wertvoll und bin dankbar dafür. Wenn du mir kein passendes Buch zum Trailing empfehlen magst, werde ich selbst mal schauen.

Ich finde es ehrlich gesagt viel schwieriger, meine emsig buddelnde Hündin auf freundliche Art und Weise aus einem Buddelloch zu holen, als ihr mich mit ihr drauf zu einigen, dass wir einer Spur nicht folgen können 😄 aber auch das wird langsam besser, bisher allerdings nur, wenn wir allein unterwegs sind. In Begleitung geht das noch nicht sonderlich gut.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
22. Mai 22:22
Na, das klingt ja witzig 😄 Ich hab es zuvor schon geschrieben, aber es ist vielleicht untergegangen, wenn du es so ansprichst. Wünsche und Bedürfnisse der Hunde werden gleichgesetzt mit den eigenen sowie denen anderer Menschen und Tiere. Deinen Hinweis auf die Leine empfinde ich sehr wertvoll und bin dankbar dafür. Wenn du mir kein passendes Buch zum Trailing empfehlen magst, werde ich selbst mal schauen. Ich finde es ehrlich gesagt viel schwieriger, meine emsig buddelnde Hündin auf freundliche Art und Weise aus einem Buddelloch zu holen, als ihr mich mit ihr drauf zu einigen, dass wir einer Spur nicht folgen können 😄 aber auch das wird langsam besser, bisher allerdings nur, wenn wir allein unterwegs sind. In Begleitung geht das noch nicht sonderlich gut.
Ahh, habe ich vergessen zu sagen. Wir trailen nach der Methode von Kevin Kocher. Ich weiß jetzt nicht, ob er ein Buch rausgesucht hat. Ich persönlich habe viel über die Praxis gelernt. Insbesondere das Lesen meiner Hunde und die Leine. Beim Mantrailing geht es allerdings um die Suche eines Menschen. Der Hubd hat eine bestimmte Aufgabe. Es ist faszinierend, was Hunde alles können. In der Suche atmen sie bis zu 300 mal und sondieren aus allen anderen Gerüchen den Geruch raus, dem sie folgen sollen. Aber woher wissen die, welchem Geruch die Folgen sollen? Sicherlich erklärt man ihnen das am Anfang, aber wir hatten die Situation, dass 4 Menschen in einem Auto saßen dann ausgestiegen sind und einer hat sich entfernt, der gesucht werden sollte. Dann habe ich meinen Hund geholt und an allen Personen riechen lassen und danach für 30 Sekunden in das Auto gesetzt. Er ist ausgestiegen, ich habe das Suchkommando gegeben und er ist der Spur der Person gefolgt, die fehlte. Ich fand das so krass und beeindruckend, wozu unsere fähig sind. Das aber nur nebenbei, weil ich bis heute noch beeindruckt bin.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
23. Mai 01:03
Ich hatte meinen Beitrag gelöscht, da mir die Vergleiche Kind / Hund hier im Forum auf den Keks gehen. Aber da Du darauf eingegangen bist...Kinder verstehen wesentlich mehr, als viele Erwachsene denken und brauchen wesentlich mehr, als versorgt und verwaltet zu werden. Das war wahrscheinlich aber nur eine etwas unglückliche Wortwahl. Die Begleitung eines Kindes in ein selbstständiges Leben ist zudem in keinster Weise mit der Aufnahme eines Hundes und dem gemeinsamen Leben mit dem Tier zu vergleichen.
Ich finde den Vergleich in vielen Bereichen absolut tragbar, die intellektuelle Kapazität von Hunden ist der kleiner Kinder ja recht ähnlich.
Und mir scheint, dass Philosophien wie die von Ulli Reichmann den Ungang mit dem Hund auf ähnlicher Basis anlegen, wie die Reformpädagogik den mit Kindern.


Ich war übrigens selbst Kind und hab mit Kindern gearbeitet und kann dir versichern, sie verstehen im Normalfall zumindest im Volkschulalter noch keine komplexen und/oder langfristigen Ursache-Wirkungs-Verstrickungen und Gefahrenpotentiale und sind auch während des "Hirnumbaus" in der Pubertät häufig noch schlechter als die meisten Erwachsenen darin, nüchterne, rationale Entscheidungen zu treffen.
Dazu kommt ein schlichter Mangel an praktischer Lebenserfahrung, die ja erstmal etliche Jahre Zeit braucht, um gesammelt und verinnerlicht zu werden.

Oder würdest du dazu raten, Kinder mit 11 oder 12 aus dem Nest zu werfen, sich selbst zu überlassen und rechtlich wie Erwachsene zu behandeln und zu verurteilen?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
23. Mai 04:09
Ahh, habe ich vergessen zu sagen. Wir trailen nach der Methode von Kevin Kocher. Ich weiß jetzt nicht, ob er ein Buch rausgesucht hat. Ich persönlich habe viel über die Praxis gelernt. Insbesondere das Lesen meiner Hunde und die Leine. Beim Mantrailing geht es allerdings um die Suche eines Menschen. Der Hubd hat eine bestimmte Aufgabe. Es ist faszinierend, was Hunde alles können. In der Suche atmen sie bis zu 300 mal und sondieren aus allen anderen Gerüchen den Geruch raus, dem sie folgen sollen. Aber woher wissen die, welchem Geruch die Folgen sollen? Sicherlich erklärt man ihnen das am Anfang, aber wir hatten die Situation, dass 4 Menschen in einem Auto saßen dann ausgestiegen sind und einer hat sich entfernt, der gesucht werden sollte. Dann habe ich meinen Hund geholt und an allen Personen riechen lassen und danach für 30 Sekunden in das Auto gesetzt. Er ist ausgestiegen, ich habe das Suchkommando gegeben und er ist der Spur der Person gefolgt, die fehlte. Ich fand das so krass und beeindruckend, wozu unsere fähig sind. Das aber nur nebenbei, weil ich bis heute noch beeindruckt bin.
Finde ich auch unheimlich spannend.

Leider käme Mantrailing in der Praxis hier nicht in Frage, weil es damit verbunden ist, dem Hund im Auto warten zu lassen. Bei meinem Hund absolut keine Option. Ich kenne aber so viele die es begeistert betreiben, dass ich es gerne mal probiert hätte.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
23. Mai 05:39
Ich finde den Vergleich in vielen Bereichen absolut tragbar, die intellektuelle Kapazität von Hunden ist der kleiner Kinder ja recht ähnlich. Und mir scheint, dass Philosophien wie die von Ulli Reichmann den Ungang mit dem Hund auf ähnlicher Basis anlegen, wie die Reformpädagogik den mit Kindern. Ich war übrigens selbst Kind und hab mit Kindern gearbeitet und kann dir versichern, sie verstehen im Normalfall zumindest im Volkschulalter noch keine komplexen und/oder langfristigen Ursache-Wirkungs-Verstrickungen und Gefahrenpotentiale und sind auch während des "Hirnumbaus" in der Pubertät häufig noch schlechter als die meisten Erwachsenen darin, nüchterne, rationale Entscheidungen zu treffen. Dazu kommt ein schlichter Mangel an praktischer Lebenserfahrung, die ja erstmal etliche Jahre Zeit braucht, um gesammelt und verinnerlicht zu werden. Oder würdest du dazu raten, Kinder mit 11 oder 12 aus dem Nest zu werfen, sich selbst zu überlassen und rechtlich wie Erwachsene zu behandeln und zu verurteilen?
Nein, dazu würde ich nicht raten, darum geht es auch gar nicht. Die Liebe zu, die gegenseitige Bindung, die Kommunikation mit und Förderung von sowie die Erziehung von Kind und Hund sind komplett anders, da es sich um unterschiedliche Spezies handelt mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten, Entwicklungen und Lebenswegen. Einen Hund nimmt man auf bzw. kauft ihn, damit er für immer bei einem bleibt, versorgt ihn gut und erzieht ihn so, dass er in das eigene Leben passt...in unserem Fall einen Welpen ohne besondere Aufgabe als Familienhund. Ein Jäger, Schäfer, Polizist..hat bestimmt andere Erziehungsansätze als ich und wählt eine andere Rasse. Der Hund kommt schnell in die Pubertät und lebt, wenn es gut läuft, ca. 14 bis 16 Jahre. Häufig ist ein Hund auch bereits erwachsen, wenn er zum Halter kommt. Ein erwachsener Mensch ist für sich selber verantwortlich und kann eine eigene Familie gründen.
Mein Kind ist jetzt 14 und die Aufgabe für uns als Eltern ist auf der einen Seite von Anfang an leichter, weil gleiche Spezies und daher ein ganz anders Verständnis, tiefe Liebe und Bindung. Auf der anderen Seite schwieriger, weil viel mehr Verantwortung, damit wir unserem Sohn alles mitgeben, was er später braucht. Vergleiche zwischen Welpen und Säugling/Kleinkind habe ich nie gezogen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
23. Mai 06:04
'schnell in Aufregung und in übermäßige Emotion verlierend' trifft es gut, dazu ein leichter Jagdtrieb und empfänglich für Bewegungsreize, geräuschempfindlich, schnell gelangweilt von monotonen Übungen, hinterfragend und diskussionsfreudig, sehr familienbezogen und kuschelaffin, rassebedingt bellfreudig. Ich glaube, ich werde mir das Buch mal bestellen.
Na das klingt doch perfekt, um damit zu starten 😄

Ich hab die Liebeserklärung gelesen und das Praxisbuch direkt hinterherbestellt, weil für mich das „Wie“ aus der Liebeserklärung nicht genau hervorging. Ich würde es genau so in der Reihenfolge wieder tun.
Deine Beschreibung klingt in meinen Augen nach einem Hund der dir von sich aus schon sehr viel mitteilen möchte (hinterfragend und diskussionsfreudig).
Vielleicht magst du ja berichten, wie es euch dabei geht.

Zu Hundebegegnungen wird noch ein Buch kommen. Bellen und warum uns das so stört und wie man damit umgehen kann wird ganz sicher thematisiert werden ☺️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
23. Mai 06:35
Na das klingt doch perfekt, um damit zu starten 😄 Ich hab die Liebeserklärung gelesen und das Praxisbuch direkt hinterherbestellt, weil für mich das „Wie“ aus der Liebeserklärung nicht genau hervorging. Ich würde es genau so in der Reihenfolge wieder tun. Deine Beschreibung klingt in meinen Augen nach einem Hund der dir von sich aus schon sehr viel mitteilen möchte (hinterfragend und diskussionsfreudig). Vielleicht magst du ja berichten, wie es euch dabei geht. Zu Hundebegegnungen wird noch ein Buch kommen. Bellen und warum uns das so stört und wie man damit umgehen kann wird ganz sicher thematisiert werden ☺️
Ja das mache ich gerne..Der Zeitpunkt für einen ergänzenden Ansatz ist jedenfalls ganz gut, da meine Hündin auch gerade wieder einen Entwicklungssprung gemacht hat nach der 5 Läufigkeit. Sie wird ruhiger und zugleich selbstbewusster.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
SandrA
23. Mai 06:47
Na das klingt doch perfekt, um damit zu starten 😄 Ich hab die Liebeserklärung gelesen und das Praxisbuch direkt hinterherbestellt, weil für mich das „Wie“ aus der Liebeserklärung nicht genau hervorging. Ich würde es genau so in der Reihenfolge wieder tun. Deine Beschreibung klingt in meinen Augen nach einem Hund der dir von sich aus schon sehr viel mitteilen möchte (hinterfragend und diskussionsfreudig). Vielleicht magst du ja berichten, wie es euch dabei geht. Zu Hundebegegnungen wird noch ein Buch kommen. Bellen und warum uns das so stört und wie man damit umgehen kann wird ganz sicher thematisiert werden ☺️
Das Buch zu den Hundebegegnungen erwarte ich mit Spannung ☺️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
23. Mai 09:45
Ich habe hier nur etwas mitgelesen, stehe aber schon hinter dem , was Joe schreibt. Ein Hund ist natürlich ein Freund. Müsli ist mein Allerbester. * Kirsten* du kennst uns und kannst das Verhältnis einschätzen. Aber ich bin für ihn verantwortlich und in meiner Verantwortung steht eben auch, dass ihm nichts passiert und er auch niemandem schadet. Er trifft eigene Entscheidungen, die zunehmends positiv sind. Aber eigene Entscheidungen darf er nur in einem Rahmen fällen, die ich für vertretbar halte, ansonsten greife ich natürlich ein. Er hat den größten Stellenwert überhaupt und wir sind engstens verbunden und befreundet. Aber nicht gleichberechtigt, da ich alleine die Verantwortung für uns beide trage!
Ich habe nochmal über deine Worte nachgedacht und ich denke im Prinzip sehen wir das beide sehr ähnlich und es unterscheidet sich nur in haarfeinen Kleinigkeiten, die in meinen Augen auch nicht so wahnsinnig ins Gewicht fallen.

Nun wird hier ganz viel von Eingreifen geredet (was ich ja auch tue, kein Mensch der seinen Hund liebt, wird ihn wohl guten Gewissens ins offene Messer laufen lassen) ☺️
Ich weigere mich ja auch gar nicht gegen die Aussage, das die Leine einem kontrolliertem Rahmen entspricht, den man genau deswegen gut nutzen kann, um Zweifel abzubauen und zusammenzuwachsen. Darüber hatte ich meine Meinung auch schon geäußert.

Nun gibt es aber Fälle in denen der Hund eben so oder so Entscheidungen fällt, ganz egal ob man sie nicht für gut oder vertretbar hält.
Da fällt mir übrigens zu fast jedem Hund, den ich kenne eine solche Situation ein 😄 Sowohl zu Mira als auch zu Müsli, ohne da persönlich werden zu wollen. Hunde sind eben doch einfach auch Lebewesen und keine Maschinen und da kann es eben vorkommen, dass genau dieser Rahmen nicht eingehalten wird, weil wir eben nicht sämtliche äußere Einflüsse kontrollieren können.

Ich denke, dass auch in solchen Notfallsituationen unser Handeln sehr stark davon bestimmt wird, wie wir unseren Hund sehen. Halten wir ihn für jemanden, der sich im Zweifelsfall immer unterzuordnen hat oder sehen wir ihn als Freund, dem wir auch dann versichern möchten, dass wir in solchen Situationen bei ihm sind und das Ganze mit ihm gemeinsam erleben und durchmachen. Ullihundler möchten ihm die volle Unterstützung garantieren und ihm es möglich leicht gestalten wollen, wieder zum geliebten Menschen zurückzukehren.

Was macht das denn mit einem selbst, wenn der Hund nun entscheidet, diesen Rahmen (den du beschreibst) zu verlassen? Es erzeugt im Menschen das Gefühl von Kontrollverlust.
Ein Gefühl das so einnehmend ist, das es beim Menschen eben auch emotionsgeladene Handlungen veranlasst und das Bedürfnis den Hund möglichst schnell wieder zurück in die Kontrolle zu bringen.
Das sind in meinen Augen sehr schwierige Vorraussetzungen für den Hund zum Halter zurückzukehren. Wir als Menschen werden unweigerlich nach außen hin kommunizieren, wie wir uns damit fühlen, sowohl über die Körpersprache, als auch verbal, wenn wir uns entschließen etwas zu sagen.

In solchen Situationen können diese haarfeinen Kleinigkeiten einen Unterschied machen. Auch wenn sich sicher niemand davon freisprechen kann, Stimme und Körpersprache nicht ganz im Griff zu haben (siehe Videos von mir 😄).