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Katrin
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zuletzt 28. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Anja
13. Juli 21:42
Ich verstehe sowas generell nicht. Wenn ich mir einen Hund mit solchen Problematiken anschaffe, aus dem Tierschutz ect, dann muss ich doch auch bereit sein, mich dem anzupassen. Also eben nicht bei 20 Grad Bälle werfen oder wandern usw. Das geht eben nunmal nicht. Und ich sehe es auch so. Mit "der arme Hund" oder "wie kann man nur" kommt man da nicht weiter. Selbst freundlich ist es schwierig. Die Leute WOLLEN das einfach gar nicht hören. Die hochgerollte Zunge ist bei diesen Rassen ja normal, genauso wie Atemgeräusche.
Möglicherweise ist es den Leuten hier aber auch gar nicht bewusst gewesen, was da gerade mit ihrem Hund passiert.
Ja, 24° ist Sommertemperatur, aber noch nicht "Backofen". Ein Hund mit "normalem" Kopf schaltet da in den "ich schalt mal einen Gang runter" Modus, bekommt aber noch keine Probleme, wenn er nicht permanent ohne Schattenmöglichkeit ist und die Möglichkeit hat zu trinken, wenn ihm danach ist.
Wer sich (als Besitzer eines Brachys) nicht mit dem Thema eingeschränkte Möglichkeit der Regulierung der Körpertemperatur über die Atmung auseinandergesetzt hat, dem fallen die Alarmzeichen möglicherweise nicht auf. Da findet man es vielleicht noch "drollig", wenn der Hund grunzend, mit aufgerissener Schnauze, alle Viere von sich gestreckt auf dem Boden liegt und ahnt nicht, dass ein Hitzschlag in greifbarer Nähe liegt...
In vielen Rassebeschreibungen von Mops & Co. steht immer noch so etwas wie "mag keine ausgedehnten Spaziergänge bei großer Wärme".
Das trifft auch auf viele andere "anatomisch normalen" Hunde zu.
Ehrlicher wäre "bei Aktivität bei sommerlichen Temperaturen ist große Vorsicht geboten, es droht u.U. Kreislaufkollaps"...
Habe ich aber noch nicht so gelesen. 🤔
 
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Sonja
13. Juli 22:52
Heute bei 24°C im Freizeitpark. Hättet ihr die Halter angesprochen?
Ja hätte ich... Ich hätte den Halter darauf aufmerksam gemacht das der Hund Probleme mit der Temperatur hätte , nach vorhandenem Wasser gefragt ... Leider reagieren die meisten HH aggresiv/unfreundlich darauf... Vor einigen Zeit habe ich mal einen Bulldoggen Halter angesprochen, bat unter anderem Wasser an ( war so 20 Grad, und die stark übergewichtige, extrem Plattnasige englische Bulldogge setzte oder legte sich alle paar Meter hin , röchelte etc...). Die HH wurde sofort aggresiv, meinte das es so normal sei und ich keine Ahnung hätte , beschimpft mich und zerrte ihren Hund weiter... Also selbst wen der Hund kurz vor dem Kollaps steht wollen sie die Problene nicht sehen.
 
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Sonja
13. Juli 23:08
Möglicherweise ist es den Leuten hier aber auch gar nicht bewusst gewesen, was da gerade mit ihrem Hund passiert. Ja, 24° ist Sommertemperatur, aber noch nicht "Backofen". Ein Hund mit "normalem" Kopf schaltet da in den "ich schalt mal einen Gang runter" Modus, bekommt aber noch keine Probleme, wenn er nicht permanent ohne Schattenmöglichkeit ist und die Möglichkeit hat zu trinken, wenn ihm danach ist. Wer sich (als Besitzer eines Brachys) nicht mit dem Thema eingeschränkte Möglichkeit der Regulierung der Körpertemperatur über die Atmung auseinandergesetzt hat, dem fallen die Alarmzeichen möglicherweise nicht auf. Da findet man es vielleicht noch "drollig", wenn der Hund grunzend, mit aufgerissener Schnauze, alle Viere von sich gestreckt auf dem Boden liegt und ahnt nicht, dass ein Hitzschlag in greifbarer Nähe liegt... In vielen Rassebeschreibungen von Mops & Co. steht immer noch so etwas wie "mag keine ausgedehnten Spaziergänge bei großer Wärme". Das trifft auch auf viele andere "anatomisch normalen" Hunde zu. Ehrlicher wäre "bei Aktivität bei sommerlichen Temperaturen ist große Vorsicht geboten, es droht u.U. Kreislaufkollaps"... Habe ich aber noch nicht so gelesen. 🤔
Ja leider werden die meisten "Brachy-Rassebeschreibungen" mit moch immer " mit aufgesetzter Rosa Brille" oder "durch die Blume" geschrieben. Aber gibt mittlerweile auch andere, wenn diese auch noch der Minderheit entsprechen. Vor einigen Tagen stolperte ich (online) über eine Frechie- Rassebeschreibung, da stand das übliche, aber auch , und sogar in einer umrandeten "info-box". ; das kurz-nasige Rassen , eben wie der Frenchie , bedingt durch die Kurze Schnauze Atemprobleme haben , und im Sommer /Sommerlichen Temperaturen , selbst bei niederen aktivität oftmals zu Kreislauf-Problemen und Überhitzung und zu Hitzschlag der zum Tod des Hundes führen kann neigen /anfällig sind....
 
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Sonja
13. Juli 23:20
Möglicherweise ist es den Leuten hier aber auch gar nicht bewusst gewesen, was da gerade mit ihrem Hund passiert. Ja, 24° ist Sommertemperatur, aber noch nicht "Backofen". Ein Hund mit "normalem" Kopf schaltet da in den "ich schalt mal einen Gang runter" Modus, bekommt aber noch keine Probleme, wenn er nicht permanent ohne Schattenmöglichkeit ist und die Möglichkeit hat zu trinken, wenn ihm danach ist. Wer sich (als Besitzer eines Brachys) nicht mit dem Thema eingeschränkte Möglichkeit der Regulierung der Körpertemperatur über die Atmung auseinandergesetzt hat, dem fallen die Alarmzeichen möglicherweise nicht auf. Da findet man es vielleicht noch "drollig", wenn der Hund grunzend, mit aufgerissener Schnauze, alle Viere von sich gestreckt auf dem Boden liegt und ahnt nicht, dass ein Hitzschlag in greifbarer Nähe liegt... In vielen Rassebeschreibungen von Mops & Co. steht immer noch so etwas wie "mag keine ausgedehnten Spaziergänge bei großer Wärme". Das trifft auch auf viele andere "anatomisch normalen" Hunde zu. Ehrlicher wäre "bei Aktivität bei sommerlichen Temperaturen ist große Vorsicht geboten, es droht u.U. Kreislaufkollaps"... Habe ich aber noch nicht so gelesen. 🤔
Die "habe ich nicht gewusst" oder "ist mir nicht aufgefallen" Ausreden kann heutzutage kein einziger Brachy Besitzer der nicht in "Hinterpaküking in einer Höhle Lebt" bringen.... Die HH wissen es ganz genau, wollen es aber einfach nicht sehen/wahrhaben das ihr "Baby" eine QZ und somit betroffen ist. Der spruch : ..".aber mein Brachy ist gesund...." ist allgegenwärtig egal ob hier auf Dogo, andern Sozialen Medien oder auch dtausdeb im Alltag... Aber die sehen wohl alle Langnasen die keine Probleme haben als "nicht normal ".
 
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Sina
14. Juli 15:59
Ja hätte ich... Ich hätte den Halter darauf aufmerksam gemacht das der Hund Probleme mit der Temperatur hätte , nach vorhandenem Wasser gefragt ... Leider reagieren die meisten HH aggresiv/unfreundlich darauf... Vor einigen Zeit habe ich mal einen Bulldoggen Halter angesprochen, bat unter anderem Wasser an ( war so 20 Grad, und die stark übergewichtige, extrem Plattnasige englische Bulldogge setzte oder legte sich alle paar Meter hin , röchelte etc...). Die HH wurde sofort aggresiv, meinte das es so normal sei und ich keine Ahnung hätte , beschimpft mich und zerrte ihren Hund weiter... Also selbst wen der Hund kurz vor dem Kollaps steht wollen sie die Problene nicht sehen.
Kommt halt auf das "wie" an.
Ich weiss natürlich nicht, ob du es so pampig sagst, wie ich es aus deinem Text herauslese.

Aber wenn jemand so belehrend um die Ecke kommt, und aus dem Nichts nach vorhandenem Wasser fragt, ohne zu wissen, was ich alles mache, damit meine Hunde nicht Überhitzen, dann reagiere ich auch eher ungehalten.

Solche Begegnungen habe ich leider öfter. Man merkt dann richtig, dass es eigentlich nur darum geht, mich jetzt wegen der Qualzucht dumm anzumachen.

Wenn man die erste Frage entkräften kann, wie "Nein, ich habe keine Zucht Unterstützt" wird oberlehrerhaft weiter gebohrt, teilweise echt übergriffig, denn man möchte ja jetzt unbedingt seinen Frust rauslassen.

Bei einem netten Gespräch, oder bei ernsthafter Besorgnis nachzufragen, daran ist natürlich nichts verkehrt.
 
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Christine
14. Juli 16:58
Möglicherweise ist es den Leuten hier aber auch gar nicht bewusst gewesen, was da gerade mit ihrem Hund passiert. Ja, 24° ist Sommertemperatur, aber noch nicht "Backofen". Ein Hund mit "normalem" Kopf schaltet da in den "ich schalt mal einen Gang runter" Modus, bekommt aber noch keine Probleme, wenn er nicht permanent ohne Schattenmöglichkeit ist und die Möglichkeit hat zu trinken, wenn ihm danach ist. Wer sich (als Besitzer eines Brachys) nicht mit dem Thema eingeschränkte Möglichkeit der Regulierung der Körpertemperatur über die Atmung auseinandergesetzt hat, dem fallen die Alarmzeichen möglicherweise nicht auf. Da findet man es vielleicht noch "drollig", wenn der Hund grunzend, mit aufgerissener Schnauze, alle Viere von sich gestreckt auf dem Boden liegt und ahnt nicht, dass ein Hitzschlag in greifbarer Nähe liegt... In vielen Rassebeschreibungen von Mops & Co. steht immer noch so etwas wie "mag keine ausgedehnten Spaziergänge bei großer Wärme". Das trifft auch auf viele andere "anatomisch normalen" Hunde zu. Ehrlicher wäre "bei Aktivität bei sommerlichen Temperaturen ist große Vorsicht geboten, es droht u.U. Kreislaufkollaps"... Habe ich aber noch nicht so gelesen. 🤔
Ich glaube, daß sich Leute, die sich trotz der bestehenden Problematik einen Hund mit solchen Einschränkungen
anschaffen, auch keine Gedanken über gewisse Vorsichtsmaßnahmen machen, da sie diese Probleme bewußt ausblenden.
 
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Christine
14. Juli 17:01
Ja hätte ich... Ich hätte den Halter darauf aufmerksam gemacht das der Hund Probleme mit der Temperatur hätte , nach vorhandenem Wasser gefragt ... Leider reagieren die meisten HH aggresiv/unfreundlich darauf... Vor einigen Zeit habe ich mal einen Bulldoggen Halter angesprochen, bat unter anderem Wasser an ( war so 20 Grad, und die stark übergewichtige, extrem Plattnasige englische Bulldogge setzte oder legte sich alle paar Meter hin , röchelte etc...). Die HH wurde sofort aggresiv, meinte das es so normal sei und ich keine Ahnung hätte , beschimpft mich und zerrte ihren Hund weiter... Also selbst wen der Hund kurz vor dem Kollaps steht wollen sie die Problene nicht sehen.
Schrecklich, genau solche Subjekte finde ich zum Kotzen. 🤮
 
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Eva
14. Juli 18:49
Kommt halt auf das "wie" an. Ich weiss natürlich nicht, ob du es so pampig sagst, wie ich es aus deinem Text herauslese. Aber wenn jemand so belehrend um die Ecke kommt, und aus dem Nichts nach vorhandenem Wasser fragt, ohne zu wissen, was ich alles mache, damit meine Hunde nicht Überhitzen, dann reagiere ich auch eher ungehalten. Solche Begegnungen habe ich leider öfter. Man merkt dann richtig, dass es eigentlich nur darum geht, mich jetzt wegen der Qualzucht dumm anzumachen. Wenn man die erste Frage entkräften kann, wie "Nein, ich habe keine Zucht Unterstützt" wird oberlehrerhaft weiter gebohrt, teilweise echt übergriffig, denn man möchte ja jetzt unbedingt seinen Frust rauslassen. Bei einem netten Gespräch, oder bei ernsthafter Besorgnis nachzufragen, daran ist natürlich nichts verkehrt.
Prinzipiell bin ich da absolut bei dir. Jemanden anzupampen führt meist zu recht wenig. Allerdings rollt der Hund bereits mit der Zunge, weshalb ich da schon eine gewisse Gefahr sehe. Unabhängig von Brachy/ Qualzucht denke ich, dass man da schon darauf aufmerksam machen sollte. Also immer wenn die "Notkühlung" bereits angemacht wurde.
 
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Mary-Lou
14. Juli 19:27
Kommt halt auf das "wie" an. Ich weiss natürlich nicht, ob du es so pampig sagst, wie ich es aus deinem Text herauslese. Aber wenn jemand so belehrend um die Ecke kommt, und aus dem Nichts nach vorhandenem Wasser fragt, ohne zu wissen, was ich alles mache, damit meine Hunde nicht Überhitzen, dann reagiere ich auch eher ungehalten. Solche Begegnungen habe ich leider öfter. Man merkt dann richtig, dass es eigentlich nur darum geht, mich jetzt wegen der Qualzucht dumm anzumachen. Wenn man die erste Frage entkräften kann, wie "Nein, ich habe keine Zucht Unterstützt" wird oberlehrerhaft weiter gebohrt, teilweise echt übergriffig, denn man möchte ja jetzt unbedingt seinen Frust rauslassen. Bei einem netten Gespräch, oder bei ernsthafter Besorgnis nachzufragen, daran ist natürlich nichts verkehrt.
Hast du einen guten Tipp, wie man so ein Gespräch freundlich, aber ernsthaft besorgt starten oder führen kann ohne dass der andere sich angegriffen fühlt?
 
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Nina &
14. Juli 19:35
Hast du einen guten Tipp, wie man so ein Gespräch freundlich, aber ernsthaft besorgt starten oder führen kann ohne dass der andere sich angegriffen fühlt?
Man könnte ein "wir" suggerieren, indem man z.B. Wasser anbietet und sagt, dass der eigene Frenchie/Mops auch Probleme bei dem Wetter hat und dem immer Pausen im Schatten helfen. Meistens sind die Leute zugänglicher, wenn sie sich unter "ihres Gleichen" glauben. Denn jemand, der selbst einen Frenchie hat, verurteilt seltenener einen anderen Halter.
Und ja, lügen ist nicht nett, aber man will ja nur helfen und wenn manche Leute dann Hilfe bzw Tipps annehmen, ist doch vor allem dem Hund geholfen.