Egal wen man fragt – ob andere Hundebesitzer, Züchter oder Hundetrainer –, die Meinung über das Vet-Zentrum ist immer die gleiche: Fachlich kompetent, aber in der Preisgestaltung völlig unangemessen, wenn nicht gar unverschämt. Rechtlich mag das korrekt und nicht zu beanstanden sein. Aber alles aufzurufen, was die Gebührenordnung auch nur ansatzweise hergibt, ist moralisch höchst fragwürdig. Das Vet-Zentrum nutzt die Not der Tierbesitzer schamlos aus, wohlwissend, dass die sich in einer Ausnahmesituation befinden, in der sie sich nicht wehren können und werden.
Mein Hund musste an einem Freitagnachmittag wegen einer Ohrentzündung und eines perforierten Trommelfells in die Tierklinik – wohlgemerkt also als Notfall, aber nicht im Notdienst, sondern zur regulären Sprechstunde. Für eine Ohrspülung in Narkose (die meine Tierärztin vorher schon eingeleitet hatte) plus einen Abstrich für das Labor berechnet das Vet-Zentrum nun stolze 464 Euro! Jeder Handgriff findet sich dabei auf der Rechnung wieder: Zum Beispiel bezahlt man sogar die fünf Minuten, die sich eine Ärztin Zeit nimmt, um den Befund zu erläutern.
An einer Klärung des Sachverhalts scheint das Vet-Zentrum wiederum kein Interesse zu haben. Auf eine E-Mail mit diversen Kritikpunkten geht die Klinikleitung mit keinem einzigen Wort ein; statt dessen versucht sie einen mit einem zweiseitigen Abriss über Historie und Missstände der tierärztlichen Versorgung in Deutschland in Grund und Boden zu quatschen. Eindrucksvoller kann man der Kundschaft nicht zeigen, dass sie einem völlig egal ist.
Leider ist das Vet-Zentrum in Köln bei Notfällen alternativlos. Ansonsten aber ist davon dringend abzuraten, wenn man keinen Preisschock erleben will!