Unser junger Zwergpudel hatte zweimal erbrochen. Da unser Haustierarzt nicht erreichbar war, suchten wir dieses Tiergesundheitszentrum auf. Nach kurzer Untersuchung wurden Röntgen- und Ultraschallbilder gemacht. Die junge Tierärztin wirkte unsicher bei der Auswertung. Der leitende Tierarzt kam hinzu, sah sich die Bilder etwa 30 Sekunden an und sagte ohne ausführliche Erklärung: „Aufschneiden.“ Direkt danach besprach er vor unseren Augen eine Dienstanweisung zu einem anderen Fall – ohne ein Wort an uns. Dann verließ er den Raum. Uns wurde gesagt, es bestehe Lebensgefahr: Im Darm würden sich Gase bilden, er habe Verstopfungen und Fremdkörper, könne zwar noch aufnehmen, aber nichts mehr ausscheiden. Die OP müsse sofort erfolgen. Die geschätzten Kosten wurden mit 3.500 bis 4.500 € angegeben. Wir sollten den Hund sofort dort lassen – aber das ging uns alles viel zu schnell. Eine Zweitmeinung sei nur möglich, wenn wir schriftlich erklärten, dass wir gegen ärztlichen Rat handeln und den Hund dennoch mitnehmen. Mehrfach wurde betont, unser Hund könne sterben. Wir haben das Formular unterschrieben, 400 € bezahlt und sind sofort zu einem anderen Arzt gefahren. Die Zweitmeinung ergab: keine OP nötig, keine bedrohlichen Schmerzen. Die Ärztin nahm sich viel Zeit, zeigte uns zum Vergleich echte Notfall-Röntgenbilder und erklärte ausführlich, dass unser Hund davon weit entfernt ist. Er erhielt Schonkost und Medikamente gegen Übelkeit – und es geht ihm jetzt wieder richtig gut. Fazit: Bei solchen Angelegenheiten – auch wenn es stressig wird und emotional belastend ist – sollte man sich die Zeit für eine Zweitmeinung nehmen. In unserem Fall hat sie unserem jungen Hund eine unnötige Operation erspart.
(Felix )