Wie gesagt, bei bereits ärger vermurksten Problemfällen seh ich den Wert.
Bei einem Hund, den ich von Welpe an habe, hingegen garnicht. Wenn man früh genug ordentlich Leinenführigkeit trainiert, ist das alles nicht nötig.
Wenn ich da trotzdem soweit komme, dass ich Halti brauche, war ich zuvor schlampig, faul und inkompetent UND habe einen Hund, den ich von der Größe her nicht haben sollte, weil ich meine Schlamperei, Faulheit und Inkompetenz nicht zumindest durch Körperkraft kompensieren kann.
Das mag alles stimmen und ich widerspreche auch gar nicht, dass in 90 bis 95% der Fälle menschliches Versagen die Ursache ist (5 bis 10% behalten wir mal Krankheit, Unfall usw vor).
Aber wenn das Kind erst mal in den Brunnen gefallen ist (und das ist es ja bereits), halte ich es hingegen für schlampig, faul und inkompetent nicht die sicherste und effizienteste Methode anzuwenden, um das Problem schnell und nachhaltig zu lösen und stattdessen sich selber und seinen Hund mit konservativen Methoden zu quälen, weil man an Prinzipien und Ideologien festhält.
Wenn man einem Hund unter Berücksichtigung seiner Gesundheit das Ziehen mir Halti innerhalb von ein bis zwei Wochen abgewöhnen kann, ist es aus meiner Sicht monatelangem (im schlimmsten Fall jahrelangem) Stehen bleiben, Richtungwechseln, Blocken, Locken und und und vorzuziehen. Da bekomme ich den Eindruck, dass menschliches Ego und Ehrgeiz im Vordergund stehen und nicht das Wohlbefinden des Hundes.
Aber dann einigen wir uns einfach darauf, uns nicht einig zu sein 😬.
Ist ja auch vollkommen ok und ich fand die Diskussion produktiv und angenehm 👍🏼. Hoffentlich kann Jessica auch was davon mitnehmen bzw einfach verschiedene Standpunkte kennen lernen.