Der zur Debatte stehende Hund ist 11 Monate, denkst du nicht, dass da ordentliches Leinen- und Gehorsamkeitstraining mehr Sinn machen würde?
Nach deiner Logik müsste dann ja jeder etwas grössere Hund mit Halti geführt werden.
Dass das weder sinnvoll noch nötig ist, zeigt die Realität, in der trotz vereinzelter Vorfälle die meisten großen Hunde recht ordentlich an der Leine gehen.
Selbstverständlich sind Gehorsamkeit und Leinentraining sinnvoll. Bzw unumgänglich.
Aber bis ein Trainer gefunden ist und das Training Erfolg hat, muss der Hund drei Mal am Tag raus.
Und das sind drei Gelegenheiten am Tag, an denen der Hund oder Jessica oder wer auch immer dem Hund im Weg steht verletzt werden kann.
Die Fragestellung ist ja nicht, wie gewöhne ich meinem Hund das ziehen ab bzw wie erziehen ich meinen Hund. Die Frage ist wie halte ich meinen Hund.
Ich bin ehrlich gesagt schon überrascht wie kontrovers das alles behandelt wird. Falls ein 50 bis 60kg Hund dich oder Guinness anfällt, wird deine erste Reaktion sein, na immerhin war er im gut gepolsterten und bequemen Geschirr?
Ich glaube viele wollen die Realität auch einfach nicht wahrhaben, dass große Hunde auch nur Hunde sind. Es gibt keine Garantie, dass ein großer Hund erfolgreich und brav hören wird, weil man in der Hundeschule war.
Wie viele Leute mit kleinen Hunden berichten hier, dass sie bei zwei oder drei Trainern waren, bis sie den richtigen gefunden haben. Oder es mehrere Monate bis hin zu Jahren gedauert hat, bis alle Probleme gelöst waren.
Aber irgendwie gibt es diese Phantasie, dass ein großer Hund richtig erzogen garantiert keine Probleme machen wird und man nie auf Hilfsmittel zurückgreifen müssen wird.
Und es sind überraschenderweise gerade die Halter von kleineren Hunden, die einerseits sagen, dass sie ihren Hund problemlos halten oder hochheben können, aber Halter von großen Hunden gar nicht erst in die Situation kommen dürften, in dem ihr Hund nicht so will wie sie.