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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 23. Jan.

Welche Rasse kann man noch mit guten Gewissen kaufen?

Hallo zusammen, es wird ja viel über Rassen, Qualzuchten, Genetik und daraus folgende Erbkrankheiten gesprochen. Fehlfarben, Überzüchtungen und Hunde sollen nicht einfach wahllos vermehrt werden. Demnach sind Mischlinge auch nichts :) Die Diskussion wieso eine Rasse nicht gesund ist, kann gerne in den anderen Threads weitergeführt werden. Mich würde hier mal interessieren, welchen Hund kann man sich denn aktuell noch mit gutem Gewissen anschaffen? Ich weiß nicht, ob ich noch mal einen Dalmatiner kaufen würde. So ganz gesund, ist die Rasse mit ihrem Gendefekt auch nicht.
 
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Bernadette
6. Nov. 10:23
Warum und woher? Bei Mischlingen sind die Elterntiere häufig nicht medizinisch gecheckt. Da kann ich mich nicht drauf verlassen, dass die Welpen gesund sind.
Also rein logisch betrachtet bedeutet ein größerer Genpool dass ein Lebewesen gesünder ist… viele Rassehunde haben nur noch einen sehr begrenzten Genpool. Das ist auch einer der Gründe für die vielen Rassetypischen Erkrankungen (die meisten brechen sogar nur aus, wenn beide Elternteile Träger sind). Bei Bordercollies zum Beispiel gibt es ein Problem mit dem MDR1 Gen (wenn beide Eltern das vererben vertragen die Hunde ganz viele Medikamente nicht)… Mein Border-Labbi-Mix kann zwar Träger dieses Gens sein, aber nicht daran erkranken, weil es bei Labbis nicht vorkommt. Und so ist es bei sehr vielen genetischen Erkrankungen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 10:31
Bin gerade neugierig, was ist Besuchshundedienst ?
Das wollte ich auch fragen 😁👍🏻
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 10:33
Ich führe meine Hunde im Besuchshundedienst, Hundesport (Unterordnung und Fährte), stelle aus und auch sonst kommen sie somit es geht mit, müssen sich mit jedem vertragen, müssen Fremdbetreuung akzeptieren, Büro, Öffis, Wandern, Hotels etc etc. Also ein Leben, wo sie viel mitmachen können müssen und insgesamt reinpassen müssen. Das kann nicht jeder und muss es ja auch nicht.. Ein Mops kann nicht fährten gehen oder am Rad laufen, ein Gebrauchshund eher nicht unauffällig in Hundegruppen laufen oder sich von Fremden anfassen lassen, ein Husky oder ein Hund, der stark wacht, passt eher nicht ins Büro ebenso wenig wie ein Angsthund an all dem Spaß hätte. Wahrscheinlich würde ihn das ziemlich überfordern. Also ich suche mir meine Hunde so aus, dass es nach möglichst hoher Wahrscheinlichkeit auch zu meinem Leben passt. Ich habe in der Hinsicht aber auch wenig Leidensfähigkeit und möchte mich in dem Hobby Hundehaltung wenig einschränken. Und ein Kriterium ist für mich auch, dass der Hund eine gute Gesundheit besitzt und tendenziell alt wird. Ich möchte keine Rasse, die mit 10 schon uralt ist oder wo man sich freuen muss, dass der Hund überhaupt noch fit ist. Ich als Züchter weiß, wie viel dahinter steckt und dass man alles mögliche machen und tun und testen kann und trotzdem kann eine Nachzucht krank werden. Man kann nur die derzeitigen Möglichkeiten ausschöpfen und so die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Hund zumindest bei den rassespezifischen Krankheiten getestet wird. Nur weil die Eltern auf HD, ED, alle möglichen Augenkrankheiten, Patellaluxation, Gentests, Farbtests usw getestet und frei sind, gibt es keine Garantie dafür, dass die Welpen daraus nicht doch irgendwas haben. Am Ende sind es ja trotzdem Lebewesen und HD zb ist eine multifaktorielle Erkrankung, die nicht nur rein erblich bedingt ist. Ich kann aber sagen, ich habe als Züchter ein gutes Gewissen, eine gesunde, langlebige, vielseitige Rasse zu züchten, die gut in unsere heutige Gesellschaft passt und wo ich keine Qualzucht unterstütze. Die Alternative zum Pudel wäre für mich persönlich ein Airedale Terrier gewesen.
Wow, das klingt höllisch spannend 🐾😊

Dann hast du für dich ja alles richtig gemacht und entschieden und da hast du natürlich Recht! Da passt nicht einfach jeder x beliebige Hund in deinen Alltag ☺️👌🏻

Alles andere wäre sonst Quälerei für Hund und Mensch.

So und jetzt schau ich mal was Besuchshundedienst ist 😁👍🏻
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 13:17
Bin gerade neugierig, was ist Besuchshundedienst ?
Besuchshunde sind Hunde, die in verschiedenen Einrichtungen Menschen besuchen. Allgemein wird das gern als "Therapiehund" bezeichnet. Allerdings gehören zu einer Therapie bestimme Abläufe, zB dass der behandelnde Mensch Therapeut einer bestimmten Richtung ist, dass es einen Therapiepplan gibt, dass es eine genaue Fortschrittsdokumentation gibt und der Hund auch als Arbeitsmittel abgerechnet werden darf.
Besuchshunde sind demnach keine Therapiehunde, denn ich bin auch kein Therapeut. Sie haben aber natürlich eine quasi-therapeutische Wirkung für die Besuchten.
Ich bin mit meinen Mädels in einer Einrichtung betreuten Wohnens für psychisch kranke Erwachsene unterwegs. Vorher waren wir auf einer Schwerdementenstation im Seniorenheim.

Für die Hunde ist das eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die ihnen einiges abverlangt. Das kann nicht jeder Hund und es hat auch nicht jeder Spaß daran. Deswegen suche ich mir meine Hunde so aus, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie Spaß an dieser Aufgabe haben. Angefangen habe ich aber mit meinem Mischling und habe eine Aufgabe gesucht den ihn vom Kopf her auslastet, aber körperlich wegen ihrer Einschränkungen machbar ist.

Meine Hunde (na bis auf Welpi, der ist noch klein und doof) haben beide die Begleithundeprüfung und mit meiner Pudelhündin habe ich noch mehr im Sport gemacht.
Bei uns im Besuchshundedienst brauchen die Hunde aber keine Begleithundeprüfung. Diese prüft ja nur die Grundkommandos für den späteren Hundesport ab und hat nichts damit zu tun, wie gut ein Hund im Besuchsdienst "funktioniert".
Es ist auf jeden Fall eine tolle Sache, bei der Hund Kooperation lernt und Selbstbewusstsein durch die Aufgabe bekommt (wie eigentlich bei jeder gezielten Beschäftigung).
 
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Ruth
6. Nov. 13:18
Warum hat denn noch niemand an ein Löwchen gedacht? Genau deshalb: weil es nämlich so selten ist. Es gibt nur gerade 180 Züchter in Deutschland. Es ist eine uralte französische Rasse. Ein Bichon, der in den 60-Jahren fast ausgestorben wäre.
Durch die geringe Verbreitung ist das Löwchen so robust.
Einzig bei einzelnen Hunden kann die Gefahr einer Patellaluxation bestehen. Bei meinem Finlay ist dies jedoch in seinem Stammbaum nicht bekannt.
Und die kleinen Kerle ca. 32cm Schulterhöhe mögen durchaus auch 2 Std. spazieren gehen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 13:23
Warum hat denn noch niemand an ein Löwchen gedacht? Genau deshalb: weil es nämlich so selten ist. Es gibt nur gerade 180 Züchter in Deutschland. Es ist eine uralte französische Rasse. Ein Bichon, der in den 60-Jahren fast ausgestorben wäre. Durch die geringe Verbreitung ist das Löwchen so robust. Einzig bei einzelnen Hunden kann die Gefahr einer Patellaluxation bestehen. Bei meinem Finlay ist dies jedoch in seinem Stammbaum nicht bekannt. Und die kleinen Kerle ca. 32cm Schulterhöhe mögen durchaus auch 2 Std. spazieren gehen.
Wie sieht es beim Löwchen mit dem Genpool aus?
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 13:23
Am besten einen Mischling❤️
Ein Mischling ist nicht zwangsläufig gesünder. Er kann von seinen Vorfahren ebenso alle möglichen Krankenheiten geerbt haben. Und man hat keine Ahnung, was sie hatten, da sie ja nicht darauf untersucht würden, über Generationen.
 
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Ruth
6. Nov. 13:26
Wie sieht es beim Löwchen mit dem Genpool aus?
Ich weiss von meiner Züchterin, dass europaweit getauscht wird.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 13:31
Das gleiche gilt auch für die Affenpinscher. Die sind ja noch seltener.
Nur weil ein Hund selten ist, ist er nicht gesund. Oft haben sie dann einen sehr kleinen Genpool bis hin zur Inzucht. Das macht anfällig für Krankheiten und Gendefekte
 
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Nicole
6. Nov. 13:36
Korrekt oftmals ist es bei den selteneren Rassen tatsächlich so, dass allein schon viel weitere Strecken in Kauf genommen werden über Landesgrenzen hinweg. Und auch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit sehr viel höher ist. Was einheitliche Testverfahren etc pp. Angeht.

So bleibt der Einfluss aus unterschiedlichen Linien durchaus höher, wie wenn immer nur der selbe kleine Kreis vermischt wird.