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Katrin
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Anzahl der Antworten 2275
zuletzt 7. Aug.

Tipps, Tricks, Klatsch und Tratsch über den Labrador

Leicht erziehbar, frei von Aggressionen, pflegeleicht, liebt alles und jeden. Das sind Aussagen die man über diese Hunde immer wieder hört. Ja, der Labbi KANN all das und noch viiiiel mehr sein. Aber auch bei dieser Rasse gilt, sie sind es nicht von Geburt an. Sukis Spitzname als Welpe und Junghund war Terrorzwerg und den hatte sie nicht grundlos. In diesem Thread soll es um Training, Erziehung, Ernährung, Pflege und um die Gesundheit des Labradors gehen. Wieviel Bewegung im welchen Alter? Welches Futter? Womit und wie oft Ohren reinigen? Was tun wenn der Hund zum öffentlichen Staubsauger wird und alles inhaliert oder bei ,,Jagdproblemen"? Aber auch Klatsch und Tratsch rund um die Rasse oder lustige Geschichten vom eigenen Vierbeiner sind hier gern gesehen? Erzählt mal wie ihr zum Labbi gekommen seid, welche Höhen und Tiefen musstet ihr durchmachen und welchen Blödsinn hat eure Fellnase angestellt? Wo habt ihr noch Probleme und was habt ihr gemeinsam schon alles erreicht? Viel Spaß dabei und bitte immer schön freundlich bleiben. Eure Katrin und Suki
 
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Julia
8. Okt. 15:47
Hast du schonmal richtig bei Null angefangen?
Kannst du mir das bitte näher erklären?🤓
 
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Alex
8. Okt. 16:11
Meine erste Labbi-Hündin war hyperaktiv und echt anstrengend. Erst mit 2 1/2 Jahren ist sie etwas ruhiger geworden, dann war die Erziehung auch etwas leichter. So wie sich das anhört könnt Ihr das aber nicht aussitzen, und das tut Ihr ja auch nicht. Mir hilft es bei der Erziehung sehr, dass ich alle Hundeflüsterer und YouTube- Hundeerziehungskanäle anschaue, die ich finden kann. Wenn mir eine Methode zusagt, probiere ich sie aus. Empfehlenswert finde ich neben Martin Rütter auch Cesar Millan und Graeme Hall. Bei YouTube schaue ich gerne nach DogUniversity, DOGsTV, Amy und Joy und Karin Actun.
Es tut mir leid aber César Milan zu empfehlen halte ich für hochgradig fahrlässig. Da muss ich was sagen
 
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8. Okt. 16:18
Hallo, danke für eure Anregungen. Er begleitet morgens meine Tochter in die Schule (viele Kinder, viele Einflüsse …) ca 20 min, dann erfolgt täglich eine große Runde 1-2h im Sommer viel mit schwimmen, jeden zweiten Tag wird hierbei auch das übliche trainiert, dann je nachdem noch einen längeren Schnüffelspaziergang von halber Stunde um den Block. Ungefähr 2 - 4 mal die Woche jetzt in der Wohnung 20 min Training. Je einmal die Woche Spaziergang mit seinen Freunden (ein älterer Rüde und ein jüngerer Rüde) mal eingeleint mal nicht. Jetzt fangen wir wieder einen regelmäßigen Kurs (Obedience) an einmal die Woche. Haben recht viele Kurse gemacht bisher, so dass die Trainerin meinte, es muss auch mal eine Pause her. Je nachdem wie meine Stimmung ist, nehme ich ihn auch noch mit zum Kiga abholen (warten, sich zurücknehmen) oder wenn ich selbst mal ins Café gehe.
Hallo, also da du sagtest ihr habt viele Kurse gemacht, dass sogar die Trainerin eine Pause anriet, könnte ich mir vorstellen, dass euer Hund etwas viel Input bekommen hat. Jetzt meint er, er muss immer 150% geben, was dazu führt dass du 150% geben musst. Wie lange ging denn jetzt die Pause? Ich würde mal einen Gang runter schalten. Beim Erziehen gilt es nicht, "viel hilft viel". Er konnte sich während Pubertät und dann noch Kastration gar nicht selber finden. Er weiß vielleicht noch gar nicht, wer er selber ist. Ich würde mal darauf achten was wirklich seine Bedürfnisse sind. Ist er nach der halben Stunde schnüffeln spazieren ausgelastet und ruhiger als nach den 2h Gassi? Wann wirkt er aufgedreht? Wenn man von Kindern zu viel erwartet dann drehen die auch auf... Ist es vergleichbar?

Dann etwas ganz wichtiges, was mir besonders am Herzen liegt, da es mir Anfangs auch so ging. Mir sagte man auch, ich müsse resoluter auftreten, ich sei zu nett. Wichtig, wichtig, wichtig hierbei, lass dir nicht rein reden, sei AUTHENTISCH! Ist deine Nettigkeit Du (und nicht aufgesetzt) dann bleib dabei. Denn alles was Du versuchst anders zu machen, weil jemand das sagt, ist aufgesetzt. Dann nimmt dich dein Hund nicht für voll, der merkt es ob du ne Rolle spielst, die zu dir gar nicht passt. Und auch mit nett sein, wirst du in bestimmten Situationen, den entsprechenden Ton treffen, wenn dein Hund eine bestimmte Ernsthaftigkeit verlangt.

Alles in allem lese ich heraus, dass Ihr noch nicht richtig zueinander gefunden habt. Jeder zieht in eine andere Richtung. Wenn der Druck etwas heraus genommen wird, könnt ihr beide euren gemeinsamen Weg finden.

Und das wäre normal, wenn sich dein Hund, bei unterschiedlichen Menschen, unterschiedlich verhält. Denn die wissen auch, das es bei den Menschen weiblich und männlich gibt. Und da liegt der "Hund" begraben 😉. Euer Rüde würde bestimmte Ansagen von einem Mann hinnehem, die er bei einer Frau nicht "passend" fände. Aber wir Frauen haben mit unserer, oft weitsichtigen und empathischen Art, oft viel mehr Möglichkeiten, doch unseren Willen durchzusetzen, aber eben anders.

Im Vergleich bei mir zu Hause: wo mein Mann bei den Hunden befehlsmaßig oft den direkten Weg gehen kann, muss ich eher mal einen "Umweg" über 2 oder 3 "Befehle" gehen.
 
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Katrin
8. Okt. 16:33
Kannst du mir das bitte näher erklären?🤓
Würde da echt vorgehen wie bei einem Neuzugang. Räumlich begrenzen, viel Ruhen (mindestens.18Std.) usw. Keine Ressourcen,die verwaltet du. Impulskontrolltrainig. Auslastung wohl dosiert. Konsequentes souveränes auftreten. Was auch hilfreich ist, gib ihm einen Job und lass ihn arbeiten. Für mich liest es sich als wären morgens schon seine Löffelchen für den Rest des Tages aufgebraucht.
 
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Katrin
8. Okt. 16:35
Es tut mir leid aber César Milan zu empfehlen halte ich für hochgradig fahrlässig. Da muss ich was sagen
Man kann von CM halten was man möchte aber ja auch er hat gute Ideen und Ansätze aus denen man durchaus was für sich selber mitnehmen kann.
 
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Alex
8. Okt. 16:59
Man kann von CM halten was man möchte aber ja auch er hat gute Ideen und Ansätze aus denen man durchaus was für sich selber mitnehmen kann.
Diese Ansicht teile ich ganz klar nicht. Es gibt tollte Trainer deren Methoden nicht auf veralteten anischten beruhen. Und die Hunde respektvoll behandeln. Es gibt für mich keinen Grund die von César Milan und ko vorzuziehen.
 
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Julia
8. Okt. 17:00
Hallo, also da du sagtest ihr habt viele Kurse gemacht, dass sogar die Trainerin eine Pause anriet, könnte ich mir vorstellen, dass euer Hund etwas viel Input bekommen hat. Jetzt meint er, er muss immer 150% geben, was dazu führt dass du 150% geben musst. Wie lange ging denn jetzt die Pause? Ich würde mal einen Gang runter schalten. Beim Erziehen gilt es nicht, "viel hilft viel". Er konnte sich während Pubertät und dann noch Kastration gar nicht selber finden. Er weiß vielleicht noch gar nicht, wer er selber ist. Ich würde mal darauf achten was wirklich seine Bedürfnisse sind. Ist er nach der halben Stunde schnüffeln spazieren ausgelastet und ruhiger als nach den 2h Gassi? Wann wirkt er aufgedreht? Wenn man von Kindern zu viel erwartet dann drehen die auch auf... Ist es vergleichbar? Dann etwas ganz wichtiges, was mir besonders am Herzen liegt, da es mir Anfangs auch so ging. Mir sagte man auch, ich müsse resoluter auftreten, ich sei zu nett. Wichtig, wichtig, wichtig hierbei, lass dir nicht rein reden, sei AUTHENTISCH! Ist deine Nettigkeit Du (und nicht aufgesetzt) dann bleib dabei. Denn alles was Du versuchst anders zu machen, weil jemand das sagt, ist aufgesetzt. Dann nimmt dich dein Hund nicht für voll, der merkt es ob du ne Rolle spielst, die zu dir gar nicht passt. Und auch mit nett sein, wirst du in bestimmten Situationen, den entsprechenden Ton treffen, wenn dein Hund eine bestimmte Ernsthaftigkeit verlangt. Alles in allem lese ich heraus, dass Ihr noch nicht richtig zueinander gefunden habt. Jeder zieht in eine andere Richtung. Wenn der Druck etwas heraus genommen wird, könnt ihr beide euren gemeinsamen Weg finden. Und das wäre normal, wenn sich dein Hund, bei unterschiedlichen Menschen, unterschiedlich verhält. Denn die wissen auch, das es bei den Menschen weiblich und männlich gibt. Und da liegt der "Hund" begraben 😉. Euer Rüde würde bestimmte Ansagen von einem Mann hinnehem, die er bei einer Frau nicht "passend" fände. Aber wir Frauen haben mit unserer, oft weitsichtigen und empathischen Art, oft viel mehr Möglichkeiten, doch unseren Willen durchzusetzen, aber eben anders. Im Vergleich bei mir zu Hause: wo mein Mann bei den Hunden befehlsmaßig oft den direkten Weg gehen kann, muss ich eher mal einen "Umweg" über 2 oder 3 "Befehle" gehen.
Lieben Dank für deine lange Antwort, die vieles aufnimmt was ich auch so sehe.
Trainingspause war tatsächlich ein halbes Jahr.
Mein Hauptproblem ist, dass ich ihn so gar nicht mehr lesen kann und ihm auch nicht mehr vertraue und ständig angespannt bin oder gestresst wenn ich mit ihm unterwegs bin. Und natürlich auch teils total frustriert weil unser familienhund einfach keiner ist sondern einfach nur stressig für alle und dass obwohl wir so wahnsinnig viel investiert haben und auch hundeerfahren sind und uns genau deswegen auch einen Labbi ausgesucht haben. Irgendwie müssen wir da raus kommen, aber grad sehe ich noch mehr und mehr auf uns zu kommen und weiß einfach nicht wie wir das schaffen sollen.
Ich gebe dir auch mit dem
Punkt recht dass ich mich nicht verstellen kann. Ich versuche etwas energischer zu sein soweit ich es kann.
Manchmal denke ich (obwohl ich das ganz ganz schlimm finde) dass er einfach nicht zu uns passt, dass ihm zb ein Familien Alltag oder das Stadtleben einfach zu stressig ist aber das ist natürlich eigentlich total Labbi untypisch. Aber mei es hat halt jeder einzelne Hund rasseunabhängig einfach seinen eigenen Charakter 😏
 
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8. Okt. 17:11
Lieben Dank für deine lange Antwort, die vieles aufnimmt was ich auch so sehe. Trainingspause war tatsächlich ein halbes Jahr. Mein Hauptproblem ist, dass ich ihn so gar nicht mehr lesen kann und ihm auch nicht mehr vertraue und ständig angespannt bin oder gestresst wenn ich mit ihm unterwegs bin. Und natürlich auch teils total frustriert weil unser familienhund einfach keiner ist sondern einfach nur stressig für alle und dass obwohl wir so wahnsinnig viel investiert haben und auch hundeerfahren sind und uns genau deswegen auch einen Labbi ausgesucht haben. Irgendwie müssen wir da raus kommen, aber grad sehe ich noch mehr und mehr auf uns zu kommen und weiß einfach nicht wie wir das schaffen sollen. Ich gebe dir auch mit dem Punkt recht dass ich mich nicht verstellen kann. Ich versuche etwas energischer zu sein soweit ich es kann. Manchmal denke ich (obwohl ich das ganz ganz schlimm finde) dass er einfach nicht zu uns passt, dass ihm zb ein Familien Alltag oder das Stadtleben einfach zu stressig ist aber das ist natürlich eigentlich total Labbi untypisch. Aber mei es hat halt jeder einzelne Hund rasseunabhängig einfach seinen eigenen Charakter 😏
Also das ist doch was. Deine Unentspanntheit verführt deinen Hund dazu noch mehr aufzupassen, denn er will, dass es dir gut geht. Ich würde wie Katrin sagen, fahr mal alles auf Null runter und schau was er dir anbietet - nach einer/zwei Wochen. Und dann arbeitest du mit dem, was er dir bietet und ihr hangelt euch Schritt für Schritt weiter.

Und vielleicht ein Tipp - wirf Dein Bild von einem Familienhund über Bord, denn das kann er nicht erfüllen. Erwarte nichts von ihm und du wirst sehen ihr werdet ein super tolles Team und er wird zu einem Familienhund, so wie du ihn dir nie ausgemalt hättest - einer der genau zu eurer Familie passt und keiner anderen. Aber die Türen dafür zu öffnen bedeutet von eigenen Vorstellungen abzulassen.

Wie es so schön heißt, man bekommt nie den Hund den man will, sondern den, den man braucht. Und euer Hund ist denke ich sehr sensibel, nimmt feinste Harmoniestörungen auf und fordert dich. Aber das ist eine große Chance, denn mit so einem Hund kann man viel lernen😉.
 
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Katrin
8. Okt. 17:16
Diese Ansicht teile ich ganz klar nicht. Es gibt tollte Trainer deren Methoden nicht auf veralteten anischten beruhen. Und die Hunde respektvoll behandeln. Es gibt für mich keinen Grund die von César Milan und ko vorzuziehen.
Wer schreibt den was von vorziehen? Ich bin jemand der sich aus allen mir bekannten Möglichkeiten das passende für sich und den Hund raussucht. Ich würde nie auf die Idee kommen einen gezeigten Weg 1:1 nachzumachen, egal ob der von CM, Rütter oder sonst wem ist. Ich finde es auch schwer Trainer aus anderen Ländern am deutschen Maßstab zu messen. Deren Gesetze und auch das Verhältnis den Tieren gegenüber ist ein ganz anderes. Fehler machen alle Trainer. Sozialisierung und Resozialisierung sollten da jetzt auch nicht miteinander vermischt werden. Sendungen die 20 Jahre alt sind und in Dauerschleife gezeigt werden sind ebenfalls nicht nach heutigen Wissenstand bewertbar meiner Meinung nach. Denke das auch ein CM sich weiterentwickelt hat. Für mich fallen alle Trainersendungen im TV in erster Linie unter Unterhaltung. Inzwischen gibt es da ja mehr wie genug Fernsehtrainer die sich dort tummeln. Mich wundert es das es noch keinen Hundetrainerkanal gibt.
 
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Katrin
8. Okt. 17:28
Also das ist doch was. Deine Unentspanntheit verführt deinen Hund dazu noch mehr aufzupassen, denn er will, dass es dir gut geht. Ich würde wie Katrin sagen, fahr mal alles auf Null runter und schau was er dir anbietet - nach einer/zwei Wochen. Und dann arbeitest du mit dem, was er dir bietet und ihr hangelt euch Schritt für Schritt weiter. Und vielleicht ein Tipp - wirf Dein Bild von einem Familienhund über Bord, denn das kann er nicht erfüllen. Erwarte nichts von ihm und du wirst sehen ihr werdet ein super tolles Team und er wird zu einem Familienhund, so wie du ihn dir nie ausgemalt hättest - einer der genau zu eurer Familie passt und keiner anderen. Aber die Türen dafür zu öffnen bedeutet von eigenen Vorstellungen abzulassen. Wie es so schön heißt, man bekommt nie den Hund den man will, sondern den, den man braucht. Und euer Hund ist denke ich sehr sensibel, nimmt feinste Harmoniestörungen auf und fordert dich. Aber das ist eine große Chance, denn mit so einem Hund kann man viel lernen😉.
Ich würde noch Atemübungen für dich empfehlen. Klingt doof aber hilft dir durch stressige Situationen zu kommen. Ebenfalls wären auch Entspannungsübungen oder Massagen für den Hund sinnvoll. Natürlich von dir. Vertrauen baut sich meiner Erfahrung nach am besten auf wenn man viel miteinander in Ruhe macht. Kuscheln, Massagen oder aber auch ruhiges arbeiten. Tempo rausnehmen statt aufgeregte Energie reinbringen.