Hallo, danke für eure Anregungen. Er begleitet morgens meine Tochter in die Schule (viele Kinder, viele Einflüsse …) ca 20 min, dann erfolgt täglich eine große Runde 1-2h im Sommer viel mit schwimmen, jeden zweiten Tag wird hierbei auch das übliche trainiert, dann je nachdem noch einen längeren Schnüffelspaziergang von halber Stunde um den Block. Ungefähr 2 - 4 mal die Woche jetzt in der Wohnung 20 min Training.
Je einmal die Woche Spaziergang mit seinen Freunden (ein älterer Rüde und ein jüngerer Rüde) mal eingeleint mal nicht. Jetzt fangen wir wieder einen regelmäßigen Kurs (Obedience) an einmal die Woche. Haben recht viele Kurse gemacht bisher, so dass die Trainerin meinte, es muss auch mal eine Pause her. Je nachdem wie meine Stimmung ist, nehme ich ihn auch noch mit zum Kiga abholen (warten, sich zurücknehmen) oder wenn ich selbst mal ins Café gehe.
Hallo, also da du sagtest ihr habt viele Kurse gemacht, dass sogar die Trainerin eine Pause anriet, könnte ich mir vorstellen, dass euer Hund etwas viel Input bekommen hat. Jetzt meint er, er muss immer 150% geben, was dazu führt dass du 150% geben musst. Wie lange ging denn jetzt die Pause? Ich würde mal einen Gang runter schalten. Beim Erziehen gilt es nicht, "viel hilft viel". Er konnte sich während Pubertät und dann noch Kastration gar nicht selber finden. Er weiß vielleicht noch gar nicht, wer er selber ist. Ich würde mal darauf achten was wirklich seine Bedürfnisse sind. Ist er nach der halben Stunde schnüffeln spazieren ausgelastet und ruhiger als nach den 2h Gassi? Wann wirkt er aufgedreht? Wenn man von Kindern zu viel erwartet dann drehen die auch auf... Ist es vergleichbar?
Dann etwas ganz wichtiges, was mir besonders am Herzen liegt, da es mir Anfangs auch so ging. Mir sagte man auch, ich müsse resoluter auftreten, ich sei zu nett. Wichtig, wichtig, wichtig hierbei, lass dir nicht rein reden, sei AUTHENTISCH! Ist deine Nettigkeit Du (und nicht aufgesetzt) dann bleib dabei. Denn alles was Du versuchst anders zu machen, weil jemand das sagt, ist aufgesetzt. Dann nimmt dich dein Hund nicht für voll, der merkt es ob du ne Rolle spielst, die zu dir gar nicht passt. Und auch mit nett sein, wirst du in bestimmten Situationen, den entsprechenden Ton treffen, wenn dein Hund eine bestimmte Ernsthaftigkeit verlangt.
Alles in allem lese ich heraus, dass Ihr noch nicht richtig zueinander gefunden habt. Jeder zieht in eine andere Richtung. Wenn der Druck etwas heraus genommen wird, könnt ihr beide euren gemeinsamen Weg finden.
Und das wäre normal, wenn sich dein Hund, bei unterschiedlichen Menschen, unterschiedlich verhält. Denn die wissen auch, das es bei den Menschen weiblich und männlich gibt. Und da liegt der "Hund" begraben 😉. Euer Rüde würde bestimmte Ansagen von einem Mann hinnehem, die er bei einer Frau nicht "passend" fände. Aber wir Frauen haben mit unserer, oft weitsichtigen und empathischen Art, oft viel mehr Möglichkeiten, doch unseren Willen durchzusetzen, aber eben anders.
Im Vergleich bei mir zu Hause: wo mein Mann bei den Hunden befehlsmaßig oft den direkten Weg gehen kann, muss ich eher mal einen "Umweg" über 2 oder 3 "Befehle" gehen.