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Lorelay
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zuletzt 11. Juli

Sind englischer Setter so unruhig? Oder übertreiben sie nur?

Hallo😊 mein Mann und ich werden nächstes Jahr einen englischen Setter-Welpen adoptieren. Wir haben viel über die Rasse recherchiert und es handelt sich um Hunde, die hauptsächlich für die Vogeljagd eingesetzt werden. Das Welpe wird jedoch nicht aus einer Jägerfamilie stammen, es widmet sich Schönheitswettbewerben. Trotzdem bin ich etwas nervös, weil mir viele Leute gesagt haben, dass sie mir diese Rasse nicht empfehlen, weil sie sehr unruhig sind und ihr Jagddrang groß ist. Ich bin verliebt in diese Rasse, weil ich sie trotz allem gerne adoptieren möchte. Könnt ihr mir von euren Erfahrungen berichten und mir ein paar Empfehlungen geben? Wir sind ein sehr aktives Paar, wir verbringen gerne Zeit im Wald. Und ich möchte, dass mein Hund mich auch zur Arbeit begleitet und immer bei mir ist. Über eure Geschichten und Ratschläge würde ich mich sehr freuen.❤️
 
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Dogorama-Mitglied
15. Dez. 16:19
Wir haben Hunderfahrung, es waren ein Cockerspaniel und eine Zwergschnauzer😊
Das wirft doch schon ein ganz anderes Licht auf die Sache. Ich kenne sehr viele Anfänger die den Zeitaufwand und ihre eigene Sportlichkeit stark verschätzen. Wenn jemand der schon zweimal einen Hund hatte sagt, dass er auch noch deutlich mehr Zeit investieren kann/möchte ist das schon deutlich verlässlicher
 
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Heike
15. Dez. 16:21
Du kannst oder solltest keinen Setter mit einem Terrier vergleichen. Das sind 2 total unterschiedliche Jagdhunde. Der Terrier geht zur Not durch die Wand, schreit und tobt. Der Setter eher nicht. Sie sind durchaus leichtführige Hunde. Benötigen aber Beschäftigung als Ausgleich. Da sie sehr sensibel sind (Terrier eher weniger) müssen sie auch mit Fingerspitzengefühl begleitet werden. Sie benötigen verlässliche Menschen.
Ok, der Terriereinschätzung kann ich nur zustimmen, glaube dir gerne, dass da große Unterschiede zum Setter sind.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Dez. 16:21
Als Tip, der gilt nahezu für alle Lebenslagen. Was als Problem bereits im Vorfeld im Kopf ist (ich habe Angst dass ...) Tritt meistens auch ein. Warum diese Sorgen? Warum lässt du dich nicht auf das kleine Wesen ein, auf das Abenteuer zusammen zu wachsen. Offen sein für Bedürfnisse des Hundes und entsprechend handeln 🤔
 
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Lorelay
15. Dez. 16:25
Aber dass ein Hund zuhause oder woanders Probleme damit hat, ruhig zu bleiben, kann dir mit jedem Tier passieren ;-) Wieso sorgst du dich da explizit bei dieser Rasse deswegen?
Weil ich hier in Deutschland versucht habe, einen Züchter zu finden, aber die geben ihre Welpen nur an Jäger ab. Und das lässt mich denken, dass ich vielleicht keine gute Entscheidung treffe. Der Welpe, den wir nächstes Jahr haben werden, stammt von einem Züchter in Spanien, der sich der Beauty-Linie verschrieben hat. Ich habe sie besucht und alles ist in perfektem Zustand, die Hunde sind sehr gepflegt und leben bei ihr zu Hause. Aber ich habe immer die Frage, ob ich eine verantwortungsvolle Entscheidung treffe. Ich bin ein sehr planerischer Mensch, deshalb ziehe ich es vor, alle Gesichter des Augenblicks zu sehen, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen. Vielleicht sollte ich nicht so viel darüber nachdenken 🥹
 
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Lorelay
15. Dez. 16:35
Als Tip, der gilt nahezu für alle Lebenslagen. Was als Problem bereits im Vorfeld im Kopf ist (ich habe Angst dass ...) Tritt meistens auch ein. Warum diese Sorgen? Warum lässt du dich nicht auf das kleine Wesen ein, auf das Abenteuer zusammen zu wachsen. Offen sein für Bedürfnisse des Hundes und entsprechend handeln 🤔
Ja, du hast Recht. Am Anfang war ich mir sehr sicher. Und ich bin bereit, alles zu tun, damit alles gut läuft. Aber wenn ich mit Leuten darüber spreche und sie mir sagen, dass es eine schlechte Idee ist, habe ich das Gefühl, dass ich nicht die richtige Entscheidung treffe. Vielleicht sollte ich nicht so sehr auf die Leute hören. 😅 Aber ich kenne mich und ich weiß, wenn der Welpe da ist, werde ich glücklich sein und mich zu 100% einsetzen.
 
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Olli
15. Dez. 16:45
Ich kann auch nur Erfahrung mit 'meinem' irischen Gassi-Setter wiedergeben. Wer erstmalig mit ihm geht, braucht am nächsten Tag neue Bandscheiben, weil das 36kg-Ungetüm von Abrissbirne nicht zerrt wie Ochse, sondern ruckt wie ein Ferrari in der 30er-Zone. Zwischenzeitlich werden klappernde Autos, Katzen, Eichhörnchen und natürlich Enten genauso aufs Korn genommen. Erstmalige Führung an der Schleppleine sah so aus, dass der Hund die auf dem Boden liegenden Teile aufgesammelt hat, um dann wie bekloppt nach vorne zu rennen, so dass die Leine wie Zahnseide mit dem Geräusch einer ächzenden Kabelwinde durchs Maul gezogen wurde. Nein, nein, es gab keine Verletzungen. Der Kerl ist so pfiffig, dass er nach drei Versuchen den Trick raushatte, wie er sich das am Brustring eingeklinkte Geschirr ausziehen kann. Er kann aber auch wie ein Polizeihund Fuß laufen, nur dass er so mit seinem Geschirr für blaue Flecken in den Kniekehlen sorgt. :-) Alleine bleiben kann er super ohne Gejammer und sorgt auch dafür, dass die Wohnungskatzen nicht selbige verlassen, wenn mal die Tür offen steht. Nach Laune will er sich gerne auf 'gefährliche' Chihuahuas, JRT oder Zwergspitze stürzen - nicht immer, aber halt hin und wieder. Bei Frauchen, die hier mitlesen kann, läuft diese Abrissbirne frei, lässt sich abrufen und ist auch sonst sehr auf sie fixiert - er kann es also. :-) Die Begegnung mit meinen Altrüden lief im ersten halben Jahr dagegen wie folgt ab: Setter sieht meine Blockwarte und kommt aus dem Haus explodiert, worauf mein Rüde erstmal 3 Min zähnefletschend auf seinem Brustkorb steht, damit der Knallkopp 'runterkommt' - erst nach diesem Ritual konnten wir los. Er verhält sich bisweilen wie die Kombination aus ADHS und Tourette, ist charakterlich total lieb, der reinste Kampfschmuser beim Seniorenheimbesuch, aber halt ein Grobmotoriker^4, weshalb Frauchen hin und wieder so aussieht, als ob sie 'nen Straßenschläger als Partner hat. Das waren jetzt mal paar Anekdoten, die ich mit diesem tollen Hund erleben durfte. Er ist wie Mentos: Sind sie zu stark, bist du zu schwach. :-) Ich hoffe, dass ihr charakterlich ein etwas ruhigeres Exemplar erwischt, die es natürlich auch gibt.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Dez. 16:54
Ich habe einen oft verkannten Jäger (Mix aus Jack-Russell-Terrier) und kenne daher den Jagdtrieb sehr gut😖 Freilauf ist trotz Erziehung nicht möglich, da alles bei ihr ausschaltet wenn eine Spur oder ein Wild auftaucht. Nun ist sie klein, ich nehme sie oft neben das Fahrrad, damit sie sich austoben kann, im Garten kann sie frei rennen und im Haus ist sie sehr angenehm. Die meisten Jack-Russell die ich kenne, haben recht starken Jagdtrieb, obwohl da wohl sicher nicht auf Jagdhund gezüchtet wird, steckt eben wohl in der Rasse drin. Ich komme damit klar, habe sie auch 5-jährig übernommen. Wenn ich mir aber einen Welpen einer Rasse, also aus der Zucht kaufen würde, würde ich nicht unbedingt eine Jagdhundrasse wählen. Habt ihr denn schon Hundeerfahrung, also selbst schon einen Hund gehabt?
🤷🏼‍♀️ ich hab auch einen JRT durchaus mit Jagdtrieb. Er weiss was er darf und was nicht. Man muss halt immer ein Auge auf die Umgebung und besonders auf den Hund haben und ihn auch lesen können. Konsequente Erziehung von Anfang an dann kann das schon funktionieren. Mein JRT läuft auch im Wald ohne Leine ( in Hessen besteht diese nicht in Wäldern) und er läuft sauber auf den Wegen. Wenn er Rehe sieht sitzt er schon ab und schaut mich an. Er darf beobachten das gehört zum Jadgprozess dazu, mehr nicht. Das hat er von klein auf gelernt
 
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Mel und
15. Dez. 16:55
Ja, du hast Recht. Am Anfang war ich mir sehr sicher. Und ich bin bereit, alles zu tun, damit alles gut läuft. Aber wenn ich mit Leuten darüber spreche und sie mir sagen, dass es eine schlechte Idee ist, habe ich das Gefühl, dass ich nicht die richtige Entscheidung treffe. Vielleicht sollte ich nicht so sehr auf die Leute hören. 😅 Aber ich kenne mich und ich weiß, wenn der Welpe da ist, werde ich glücklich sein und mich zu 100% einsetzen.
Wenn du das Gefühl hast nicht die richtige Entscheidung zu treffen aufgrund der Ratschläge, dann solltest du vielleicht tatsächlich auf die Ratschläge hören ! Denn was dir die Leute geraten haben stimmt ja zu 100% ! Klar hört es sich erstmal toll an einen Hund zu haben ,mit dem man sportlich aktiv sein kann .. du musst dir aber bewusst sein , dass dem Hund egal ist wenn du mal keinen Bock auf Sport hast ,denn er braucht trotzdem sein Programm! Mit ein bisschen joggen ist es nicht getan !
 
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Mel und
15. Dez. 17:00
Weil ich hier in Deutschland versucht habe, einen Züchter zu finden, aber die geben ihre Welpen nur an Jäger ab. Und das lässt mich denken, dass ich vielleicht keine gute Entscheidung treffe. Der Welpe, den wir nächstes Jahr haben werden, stammt von einem Züchter in Spanien, der sich der Beauty-Linie verschrieben hat. Ich habe sie besucht und alles ist in perfektem Zustand, die Hunde sind sehr gepflegt und leben bei ihr zu Hause. Aber ich habe immer die Frage, ob ich eine verantwortungsvolle Entscheidung treffe. Ich bin ein sehr planerischer Mensch, deshalb ziehe ich es vor, alle Gesichter des Augenblicks zu sehen, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen. Vielleicht sollte ich nicht so viel darüber nachdenken 🥹
Das die Züchter die Welpen tatsächlich ausschließlich an Jäger abgeben ,sollte dir nun wirklich zu denken geben ! Denkst du die machen das grundlos ?
 
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Lorelay
15. Dez. 17:07
Das die Züchter die Welpen tatsächlich ausschließlich an Jäger abgeben ,sollte dir nun wirklich zu denken geben ! Denkst du die machen das grundlos ?
Ich glaube nicht, dass es ohne Grund ist. Wenn sie ihre Welpen zu Jägern erziehen, sollten sie idealerweise mit Jägern zusammen sein. Aber was ist mit den Züchtern der Beauty-Linie? Und das ist mein Konflikt.