Als würdest du meinen Hund beschreiben 😄 er geht zwar noch nicht so richtig gerne ins Wasser, aber ich glaube, es ist nur noch eine Frage der Zeit. Daheim ist er sowas von verschmust und draußen nur am rennen. Er spielt mit anderen Hunden auch fast nur, wenn sie mit ihm rennen wollen, sonst lässt er sie links liegen.
Und mir ist aufgefallen, dass er dann doch eher ein Einzelgänger ist. Wenn viele Hunde auf einem Platz spielen, rennt er oder aber schnüffelt viel herum. Er ist nie oder nur selten mittendrin im Geschehen.
Das ist bei Molly ähnlich. Es gibt Hunde, die mag sie, aber wenn sie jemanden nicht mag bellt sie wie blöd bis wieder ein großer Abstand hergestellt ist. Die Kostroma Bracke wurde nach meiner Recherche für die Treib- und Hetzjagd eingesetzt, sie sollre auch Wild vom Hasen bis zum Elch aufstöbern und ins freie Feld treiben. Früher haben sie dann wohl auch mit Barsois zusammen gearbeitet. Molly hat praktisch immer die Nase unten um ein Wild aufstöbern. Ihre Abrufbarkeit ist bestenfalls in der Anfangsphase des Stöberns gegeben, aber dann kommt sie in einen "Tunnel" und sie ist für mich nicht mehr abrufbar. Allerdings arbeite und lebe ich erst ca ein Jahr mit ihr zusammen - wobei "arbeiten" neben Bindungsarbeit vor allem besagte Abrufbarkeit und, wenn sie "bei mir" ist, das beherrschen der Grundkommandos beinhaltet.
Molly ist mein dritter Hund und ich konnte auf nur ganz wenig zurück greifen was ich vorher bei anderen Hunden gelernt habe! In der "Prägephase" hat sie nach meiner Kenntnis im Wald gelebt, vermutlich nicht alleine, und sie hat gelernt wie man da überlebt. Sie spielt ebenfalls lieber mit anderen Hunden wenn sie mit diesen rennen (diese hetzen) kann, hat aber ein paar "beste Freunde" mit denen sie auch gerne knuddelt und herum rollt. Einige Verhaltensweisen führe ich auf ihre Zeit im Wald zurück, da waren offenbar andere Hunde - vielleicht auch Wölfe - Konkurrenten. Ich habe sie (leider!) erlebt wie blitzschnell sie Kaninchen fangen und töten kann, und sie war nicht gewillt mir ihre Beute zu geben sondern hat sie vollständig gefressen.
Ich habe mehrere Hundeschulen ausprobiert, aber das hat nicht geklappt. Ich erreiche bei ihr nur etwas wenn ich mit ihr alleine arbeite, und das ist nicht ideal weil ich lediglich auf meine eigenen Erfahrungen mit völlig anderen Hunden zugreifen kann, auch auf Literatur...
Sie ist wirklich (!) eine Herausforderung, schon dreimal ausgebüxt und es hat Stunden gedauert bis ich sie wieder gefunden habe, und einmal war sie über Nacht weg. Was wir beide, Molly und ich, da durchgemacht haben war nicht so einfach. Deshalb hat sie jetzt seit kurzem einen GPS - Tracker, ich lasse sie erst dann wieder von der Leine wenn Gras und Korn gemäht sind und wir arbeiten weiter mit Leckerchen an unserer Bindung und an der Abrufbarkeit. Kontakt ohne Leine zu anderen Hunden geht nur auf einem 4000 qm großen, eingezäunten Gelände, das nennt sich hier in unserer Region "Schnüffelgarten" und man kann das stundenweise buchen so daß man das gesamte Gelände für sich und evtl ausgesuchte andere Hunde hat, eine super Sache!