Ich sehe in deinem Profil, dass du deinen Hund als "Angsthund" bezeichnest.
Ich kenn ihn natürlich nicht, finde die Bezeichnung aber häufig nicht passend und sehr kontraproduktiv.
Eine Bekannte von mir hat eine Auslandstierschutzhündin mit 4 Monaten bekommen, die wenig sozialisiert und Stadtbetrieb nicht gewohnt war.
Naturgemäß war die Hündin anfänglich sehr irritiert und verschreckt.
Das hat sich inzwischen zwar deutlich gebessert, aber weil die Bekannte darauf besteht, einen Angsthund zu haben und ihr ganzer Umgang mit dem Tier von dieser Einstellung geprägt ist, sind sie nicht annähernd so weit gekommen, wie es möglich wäre, wenn sie auf das Label endlich verzichten würde und freudig und selbstsicher mit dem Hund durch die Welt ginge.
Ja leider wird besonders bei Auslands-TS Hunde sehr oft von "Angsthund" bezeichnet und dem entsprechend agieren die HH. Wirkliche Angsthunde sind selten , (wie auch wirklich aggressive Hunden sehr selten sind). Es mag sein das viele Ausland-TS Hunde in den ersten Wochen Monaten zurückhaltender/scheuer sind aber "Angsthunde" sind sie deswegen noch lange nicht, sie kennen einfach vieles nicht, vieles ist neu. Sie erlebten in kurzer Zeit sehr viele Veränderungen/Umstellungen, wie z.B. : weg von der Straße geholt, in Gehege/Zwinger eingesperrt ( Tierheimen oder Shelter) , dann vielleicht noch im Heimatland in eine Pflegestellen, von dort nach D gebracht, manchmal hier wieder in eine andere Pflegestelle, und dann wieder weg in die eigentliche Familie. Auch wenn gut gemeint sind das mehrere "Umzüge" in oftmals wenigen Wochen/Monate.....also wenn wunderts wenn die Hunde dann die erste Zeit unsicher sind...🤗.(würde einer Person die es nicht wirklich begreifft, z.b. Kind, nicht anders gehen) . Aber das sind trotz allem keine " wirklichen Angsthunde". Angsthunde können übrigens auch vom Halter so gemacht werden (auch ohne Misshandlung/Quälerei) sondern aus falschen Verständnis; indem unsichere zurückhaltende Hunde von vielem abgeschottet werden weil der HH ihre Zurückhaltung/Unsicherheit als "Angst" interpretiert und desshalb "Konfrontation" mit Situationen, Menschen, Dingen,Hunden, wo der Hund unsicherheit zeigt meidet. Also hier trifft das "Gut gemeint und doch verkehrt..." voll und ganz zu. Vielleicht ein einläuchterndes Beispiel : Scheut ein Pferd vor irgend was/wem meidet ein verantwortungsbewusster Reiter/Halter die Situation in Zukunft nicht sondern gewöhnt sein Pferd mit viel Geduld und Fairnis behutsam daran.🙂