Ich wüsste auch nicht, weshalb man verschiedene Rassehunde absichtlich verpaaren sollte. Es ist zum einen unnötig, da es für jeden "Geschmack" und Zweck bereits eine Rasse gibt. Ebenfalls weiß man nicht, welche Eigenschaften vererbt werden. So ist es wahrscheinlicher, dass der Hund eben nicht die gewünschten Eigenschaften trägt.
Rückzüchtungen wie beim Mops finde ich aber ebenfalls sehr kritisch. Es wird sehr lange dauern, vielleicht Jahrzehnte oder noch mehr, bis man irgendwann einen halbwegs gesunden Mops bekommt. Zumindest wird dieser Hund dann rein gar nichts mehr von Mops haben. Weder aussehen, welches man ja unbedingt ändern möchte, noch Charakter, da sehr viel anderer Hund reingemischt wird. Es werden viel zu viel Welpen produziert, die dann ein krankes Leben führen dürfen, bis irgendwann ein halbwegs gesunder Mops rauskommt. Das muss einfach nicht sein. Da der Mops ohnehin "nur" Gesellschaftshund ist, wäre es kein großer Verlust, wenn es ihn nicht mehr gibt.
Beim restlichen mixen ist es ja ähnlich. Wieso sollten Leute einen DSH-Labbi-Mix haben wollen (wird momentan trendy)? Zwei ohnehin schon ziemlich gebeutelte Rassen noch zu mixen. Am Ende hat man einen teils territorialen teils jagdtriebigen Hund. Und die meisten Halter von Mischlingen wollen nichts davon.
Nachtrag: die meisten Mischlingsproduzenten lassen die Eltern ja auch sowieso nicht durchchecken und es ist dann ungewiss, wie gesund die Welpen sind.
Man sollte vielleicht nicht ganz vergessen, wie es zu ca. 550 anerkannte Rassen gekommen ist. Selbstverständlich durch Verpaarung verschiedener Rassen oder Typen.
Zum Beispiel entstand der extrem beliebte Golden Retriever, der ja sehr etabliert ist, aus der Kreuzung von Labrador x Water Spaniel (den es heute nicht mehr gibt) und eventuell noch Setter.
Das waren aber sehr bewusste, gezielte Kreuzungen mit einem konkreten Zuchtziel.
Mein erster eigener Hund war ein Mix aus Labrador x Schäferhund (siehe Profil) und tatsächlich ein traumhafter, wunderschöner, charakterstarker und extrem netter Hund. Er hatte wohl das Glück, aus dem Genpool das beste zu erwischen. Beide Rassen passen meiner Meinung nach sehr gut zusammen und da sehe ich wenig Probleme. Das würde sich mit entsprechendem Wissen sogar lohnen, daraus eine Rasse zu züchten. Selbstverständlich war das damals ein Upps-Wurf, aber der Hund war toll und gesund und wurde fast 14 Jahre alt. Mir wäre aber im Leben nicht eingefallen, ihm einen Designer-Namen zu geben, er war halt immer ein Mix.
Designerhunde sehe ich tatsächlich kritisch, denn häufig passen die Rassen nicht zusammen. Häufig denke ich, Hauptsache Pudel oder Beagle drin, damit man am Namen -doodle oder -puddle dranhängen kann, um das doppelte zu kassieren.
Sobald es also Geldmacherei ist, finde ich es Mist. Steht ein gutes Zuchtziel dahinter und es wird von Menschen mit Sachverstand gemacht, finde ich es okay. Was zufällig auf der Straße passiert... Da haben wir außer aufpassen und kastrieren wenig Einfluß.