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Katrin
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zuletzt 4. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 09:29
Ich bin nicht Katrin, aber ich helfe gerne auch. Unterm VDH sind 2021 209 Welpen der Rasse Französische Bulldogge geboren worden und 620 Chihuahua. Bei Tasso hingegen stehen die beiden Rasse auf den Plätzen 4 und 5 mit über 12.000 bzw über 11.000 Registrierungen. Die Zahlen sind einfach unglaublich.
Ich danke dir.
Der VDH ist mit 209 eingetragenen frz. Bulldoggen Schuld.
Über 10.000 Welpen dieser Rasse wurden außerhalb gezüchtet!
Wahrscheinlich die Mehrheit ohne jegliche Gesundheitsuntersuchungen
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 09:33
Die Zuchtvereine setzen Rasse Standards die schon nicht gesund sind. Vermehrer treiben dies weiter auf die Spitze. Lassen sich absuditäten bei Farben oder sogar hairless Varianten einfallen (siehe Foto) und Menschen kaufe diese Hunde. zahlen exorbitante Preise dafür. Jeder ist daran mit schuld. Und es gibt immer Gründe. Wir brauchen klare Regeln und Gesetze um diesen Irrsinn zu beenden. Frenchies sind auch ohne merle qualzuchten- mit allerdings einfach doppelt gestraft. Für alle die interessiert sind: Mops Aktivismus ist zb ein toller Instagram Channel um mehr zu lernen
Krass
 
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Marla
6. Okt. 09:49
Die „ Marktlücke“ allergikerfreundlicher Hunde ist leider ausbaufähig. Wo keine Nachfrage, kein Bedarf.
 
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Marla
6. Okt. 09:51
Sieht aus wie ein Nacktmull. Die leben bekanntlich unter der Erde, nicht ohne Grund!
 
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Sonja
6. Okt. 09:56
Die Zuchtvereine setzen Rasse Standards die schon nicht gesund sind. Vermehrer treiben dies weiter auf die Spitze. Lassen sich absuditäten bei Farben oder sogar hairless Varianten einfallen (siehe Foto) und Menschen kaufe diese Hunde. zahlen exorbitante Preise dafür. Jeder ist daran mit schuld. Und es gibt immer Gründe. Wir brauchen klare Regeln und Gesetze um diesen Irrsinn zu beenden. Frenchies sind auch ohne merle qualzuchten- mit allerdings einfach doppelt gestraft. Für alle die interessiert sind: Mops Aktivismus ist zb ein toller Instagram Channel um mehr zu lernen
Ach du 🤬💩.,.. sowas währe/ist, so hart es auch klingen mag, eigentlich nicht überlebensfähig...ich verstehe es einfach nicht wie man sowas noch gut finden kann ( zeigen ja auch die Likes) , leider nicht auszuschließen das sowas der neue Boom wird...🤢🤮
 
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Sonja
6. Okt. 10:04
Sieht aus wie ein Nacktmull. Die leben bekanntlich unter der Erde, nicht ohne Grund!
Ja stimmt aber so"hässlich" die Nacktmull's auch sind, die Natur hat sich mit ihrer "Kreation" was gedacht und sie erfüllen ihren Zweck, auch wenn es "nur" Beutetiere sind... Wenn die Menschliche Spinnerei so weitergeht, wird das s in absehbarer Zukunft Hunde ohne Darmausgang geben, weil man ja mit denen nicht gassigehen muss...🤦
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 10:21
Das Schlimme ist, dass z.b. die französischen Bulldoggen tatsächlich ein liebes Wesen haben können. Ein Beispiel vom Tierheim, in dem ich ausführe. Französische Bulldogge.. kein Jahr alt... fröhlich, neugierig, lieb. Sie grunzt und röchelt allerdings schon in dem jungen Alter. Da blutet mir das Herz, da ich weiss, dass sie wohl spätestens in ein zwei Jahren gar keine Luft mehr bekommen wird und eine OP oder anderes aussteht. Mal abgesehen von der Angst, die sie schon bei Atemnot verspüren wird. Ich frage mich, wie man Lebewesen, die so herzensgut sind, so züchten kann, dass sie nur noch leiden. 😡
 
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Sonja
6. Okt. 10:41
Ich danke dir. Der VDH ist mit 209 eingetragenen frz. Bulldoggen Schuld. Über 10.000 Welpen dieser Rasse wurden außerhalb gezüchtet! Wahrscheinlich die Mehrheit ohne jegliche Gesundheitsuntersuchungen
Mag sein aber man kann und darf aber nicht verleugnen das selbst vom VDH "genehmigte Zucht-Brachys" und auch andere Qualzucht-Rassen nicht wirklich gesunde Tiere sind...🤗 . Auch sind es solche Zuchtverbände , die ein Rasse bei der "breiten Öffentlichkeit" publik oder bekannt machen /gemacht haben, und dadurch natürlich auch die Nachfrage steigt.... was wiederum zu unkontrollierten/ illegalen vermehren führt . Denn die Nachfrage Regelt nunmal das Angebot. Die Bekanntheit von Rassen durch Medien, Film, Bücher etc heizt das ja noch an. Mal ein Beispiel (außerhalb der typischen Qualzuchtrassen) . Als bei GoT (4te Staffel glaube ich war's) die "Direwolves" mehr in den Vordergrund traten, stieg gleichzeitig die Husky Nachfrage, (viele dachten wohl es seien Husky/Huskymixe die ,die "Direwolves" darstellten ....🤗) . NI ist und bleibt trotz GoT , zum Glück,eine kaum bekannte Rasse. Zugegeben es ist auch nicht "so einfach an ein NI zu kommen" wie zum Beispiel an einen Husky , 😉. Aber auch die Nachfrage an Wolfhunden (hauptsächlich amerikanische Wolfhunde) stieg zu der Zeit rasant. So wurden auch viele Wolfhunde (illegal) vermehrt, zum Teil mit extrem hohen genetischen Wolfanteil (70+Prozent) , was ich persönlich auch als eine Qualzucht ansehe. (Zum Glück wird/wurde dieser Boom in D durch das :" Hunde die weniger als 4 folgegenerationen zurück noch einen Wolf im Stammbaum haben gelten als Wildtiere , und benötigen eine Sonderbewiligung/Auflagen zur Haltung" (die Ottonormal Person ja nicht gerade leicht bekommen kann😉) einigermaßen in Griff gehalten. )
 
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Sonja
6. Okt. 10:45
Das Schlimme ist, dass z.b. die französischen Bulldoggen tatsächlich ein liebes Wesen haben können. Ein Beispiel vom Tierheim, in dem ich ausführe. Französische Bulldogge.. kein Jahr alt... fröhlich, neugierig, lieb. Sie grunzt und röchelt allerdings schon in dem jungen Alter. Da blutet mir das Herz, da ich weiss, dass sie wohl spätestens in ein zwei Jahren gar keine Luft mehr bekommen wird und eine OP oder anderes aussteht. Mal abgesehen von der Angst, die sie schon bei Atemnot verspüren wird. Ich frage mich, wie man Lebewesen, die so herzensgut sind, so züchten kann, dass sie nur noch leiden. 😡
Streitet ja auch keiner ab , aber dieses "liebevolle" Wesen hätten Bulldoggen auch wenn ihre Nase normal lang währe, eine Rute hätten und ihr Körper nicht so deformiert/gedrungen währe....🤗
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 10:47
Tiere, in diesem Fall die Hunde, sind leider heut zu Tage, ein Produkt geworden. Man assoziiert mit einem Hund häufig Status, als Accesoire, als Zeichen der "Stärke", Wohlstand und Prestige (natürlich nicht nur) usw. Und wie jedes Produkt, spielt halt "Mode", Nachfrage und Angebot eine nicht zu unterschätzende Rolle. Nicht das ich nun die z.T. abartigen und völlig unnützen Deformationen der Hunde rechtfertigen oder gar gutheissen will - es ist einfach ein etwas pragmatischer Blick auf die Situation.

Wer ist "schuld"? Das ist die Gretchenfrage bzw nicht einfach so zu beantworten. Ich denke wir alle! Seien es nun die Züchter/ Zuchtverbänden welche "aus Liebe zur Rasse", aus finanzielle Gründen oder weil's halt einfach Standard ist, sich nicht bewegen wollen oder können.
Sind es die die "Gesundheits Checks" bei Zuchttieren, welche m.M.n teilweise zu tolerant ausgelegt werden ( es besteht eine Chance dass Tier A, mit HD und ED "B" zusammen mit Tier B mit "keine Ahnung" eine gute Chance hat gesunde Welpen.. zu bekommen - was völlig idiotisch ist!).
Sind es wir HalterInnen, welche zu wenig (selbst-) kritisch sind, zBsp. auf das Kindchenschema bei Klein- und Brachizephalen Rassen reinfallen und weich werden?
Wir alle haben Anteil an den "Verbrechen' welche an den Tieren gemacht werden. Jeder findet für sich eine Rechtfertigung, wieso es doch diese oder diese Rasse ist, und durch vermeindlich gute Haltung, Erziehung und weil das arme Tier einen gute Platz braucht, schiebt man so die Verantwortung welche wir eigentlich alle hätten der "Gesellschaft" rüber, so quasi in die persönliche Anonymität.

Der Gesetzgeber (tja, ist wieder die Frage, WER genau 🤔) windet sich insofern auch aus der Verantwortung des pro aktiven Handelnd - wo kein Kläger, da kein Richter. Jedoch bestünden ja bereits einige Vorschriften die diesem Treiben etwas Einhalt gebieten könnten..
Ich für meinen Teil, meide solche Rassen für mich selber - nicht weil ich diese nicht mag, sondern weil ich es moralisch nicht vertreten kann. Weiter versuche ich durch Gespräche mit Züchtern, mit Haltern, mit Institutionen, und Informationen auf die Probleme - nicht als Panikmache, sondern so neutral wie möglich (bin ja auch nur ein Mensch mit Emotionen) - aufmerksam zu machen. Viel mehr kann ich nicht dazu beitragen.