Tiere, in diesem Fall die Hunde, sind leider heut zu Tage, ein Produkt geworden. Man assoziiert mit einem Hund häufig Status, als Accesoire, als Zeichen der "Stärke", Wohlstand und Prestige (natürlich nicht nur) usw. Und wie jedes Produkt, spielt halt "Mode", Nachfrage und Angebot eine nicht zu unterschätzende Rolle. Nicht das ich nun die z.T. abartigen und völlig unnützen Deformationen der Hunde rechtfertigen oder gar gutheissen will - es ist einfach ein etwas pragmatischer Blick auf die Situation.
Wer ist "schuld"? Das ist die Gretchenfrage bzw nicht einfach so zu beantworten. Ich denke wir alle! Seien es nun die Züchter/ Zuchtverbänden welche "aus Liebe zur Rasse", aus finanzielle Gründen oder weil's halt einfach Standard ist, sich nicht bewegen wollen oder können.
Sind es die die "Gesundheits Checks" bei Zuchttieren, welche m.M.n teilweise zu tolerant ausgelegt werden ( es besteht eine Chance dass Tier A, mit HD und ED "B" zusammen mit Tier B mit "keine Ahnung" eine gute Chance hat gesunde Welpen.. zu bekommen - was völlig idiotisch ist!).
Sind es wir HalterInnen, welche zu wenig (selbst-) kritisch sind, zBsp. auf das Kindchenschema bei Klein- und Brachizephalen Rassen reinfallen und weich werden?
Wir alle haben Anteil an den "Verbrechen' welche an den Tieren gemacht werden. Jeder findet für sich eine Rechtfertigung, wieso es doch diese oder diese Rasse ist, und durch vermeindlich gute Haltung, Erziehung und weil das arme Tier einen gute Platz braucht, schiebt man so die Verantwortung welche wir eigentlich alle hätten der "Gesellschaft" rüber, so quasi in die persönliche Anonymität.
Der Gesetzgeber (tja, ist wieder die Frage, WER genau 🤔) windet sich insofern auch aus der Verantwortung des pro aktiven Handelnd - wo kein Kläger, da kein Richter. Jedoch bestünden ja bereits einige Vorschriften die diesem Treiben etwas Einhalt gebieten könnten..
Ich für meinen Teil, meide solche Rassen für mich selber - nicht weil ich diese nicht mag, sondern weil ich es moralisch nicht vertreten kann. Weiter versuche ich durch Gespräche mit Züchtern, mit Haltern, mit Institutionen, und Informationen auf die Probleme - nicht als Panikmache, sondern so neutral wie möglich (bin ja auch nur ein Mensch mit Emotionen) - aufmerksam zu machen. Viel mehr kann ich nicht dazu beitragen.