Deprivationssyndrom. Liegt nicht an der Rasse, sondern an seinem Leben. Aber das passt auch mit viel Liebe nicht in mein Leben. Bevor Pico einzog hat er mich schon in Versuchung geführt. Aber ein schönes Aussehen ändert nichts daran, dass ich ihm nicht bieten kann (und will) was er braucht. Er bleibt jetzt für immer im Tierheim.
„Brownie – was Deprivation bedeutet
Brownie wurde 2014 in Rumänien geboren. Wie er gelebt hat, bevor er dann von Tierschützern gefunden wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Was wir aber wissen ist, dass er als einjähriger Jungspund mitten in eine Stadt in Deutschland vermittelt wurde.
Straßenlärm, Menschen, Häuser – all das ängstigten Brownie so sehr, dass der Familie schnell klar war, dieser Hund ist nicht richtig an diesem Ort.
So landete er 2015 bei uns im Tierheim.
Zunächst gingen wir von einem klassischen Angsthund aus. Doch irgendwann wurde klar, das ist mehr als Angst. Brownie hat ein Deprivationssyndrom.
Durch das reizarme Aufwachsen hat sich die Gehirnstruktur nicht so entwickelt wie bei einem gesunden Hund. Brownie kann Reize nicht richtig verarbeiten.
Wir durften im Tierheim viel von Brownie lernen.
Die Kunst der kleinen Schritte begleiten uns bis heute.
Das erste Mal an der Hand schnuppern, die erste Freude uns am nächsten Morgen zu sehen und wie die Zeit immer kürzer wurde, bis er neue Ausführer und Ehrenamtliche in sein Herz schließen konnte.
Brownie fühlt sich im Tierheim sichtlich wohl. Alles ist ihm vertraut. Er hat seine festen Bezugspersonen, ein Zimmer mit Auslauf und klare Strukturen und Rituale, die ihm helfen, sein Leben zu ordnen. Im Tierheim kann er ein Leben ohne Angst führen.
Nur wenige Hunde konnten uns bisher so viel beibringen wie er.
Trotzdem wünschten wir ihm ein Zuhause mit liebevollen Menschen, einem Sofa und viel Zeit nur für ihn.
Doch mehrere Vermittlungsversuche schlugen fehl.
Und so mussten wir uns nun die Frage stellen, ob wir Brownie, der so viele Probleme hat mit Veränderungen klarzukommen, mit einem erneuten Vermittlungsversuch, überhaupt einen Gefallen tun.
8 Jahre lebt er nun im Tierheim. Es ist sein Zuhause.
Und das soll es nun auch bleiben.
Brownie werden wir daher nicht mehr vermitteln. Er wird bei uns im Tierheim bleiben dürfen.
Daher suchen wir für den hübschen Kerl Paten, die uns helfen, sein Leben bei uns zu finanzieren.“
Ich hatte ihn mir eben schon auf der Seite vom Tierheim angeschaut. Der Hund würde mich total reizen. Aber so was kann man machen wenn man allein ist und sich voll und ganz auf so einen Hund einlassen kann und bereit dazu ist mit diesen Einschränkungen zu leben. Ich denke das die Entscheidung vom Tierheim wirklich die richtige ist.