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Katrin
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zuletzt 17. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Kati
6. Sept. 06:01
Da ich mich nicht auskenne, verlasse ich mich da einfach auf Peta. Was mir nur allgemein auffällt ist, dass die Qualzucht bei anderen Rassen mehr in Frage gestellt wird, als bei den Brachies. Ich hab auch gelesen, dass seit ein paar Jahren der Schäferhund wieder gesünder gezüchtet wird, das finde ich eine sehr erfreuliches Unterfangen. Ich denke also schon, dass Aufklärung was bringt und die Nachfrage und damit Zuchtziele sich ändern. Bei den Brachies finde ich das ein sinnloses und grausames Unterfangen und mir wäre es lieber, wenn diese Hunde weder gezüchtet noch gehalten werden dürfen.
Ich bin da bei dir. Momentan gleicht diese Diskussion einer Hexenjagd an einigen Stellen.
Zugegeben finde ich eine kaputte Hüfte aber auch noch eine andere Hausnummer als permanente Atemnot. Beides darf aber kein Zuchtziel sein.

Die Sache ist auch die: der DSH ist ein GEBRAUCHShund. Der hat eine Aufgabe, der ist eigentlich mal gezüchtet worden, um dem Menschen zu helfen. Da haben also auch Behörden etc ein Interesse daran. Und das eben auch weltweit. Deswegen kommt da sicherlich auch züchterisch anderer Druck auf.

Die Brachis sind "nur" Begleithunde. Und mir tut das in der Seele weh, weil die charakterlich echt cool sind, aber die müssen eben nur "niedlich" sein. Und das führt dazu, dass ja leider auch vielfach gar nicht mehr das genetische Material da ist, um da was gesund zu züchten.
Wir müssen weg von den Extremen! In allen Zuchten.
 
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Sonja
6. Sept. 06:01
Zeig mir nur einen gesunden Brachyzephalen Hund ! Oder einen Schäferhund mit geradem Rücken, dann kann ich das stehen lassen was Du sagst
Beim den Brachys Gibt ich dir Recht , gibt keine, da Brachycephalie an sich schon ein Krankheitsbild, Deformierung, Defekt , Behinderung, oder wie man es nennen mag ist. Schäferhunde mit geraden Rücken doch gibt es mittlerweile sehr viele...zumindest hier in der Gegend mehr als welche mit "krummen Rücken" . Hier gab's bis vor einigen einigen Monaten direkt ums Eck einen SV Verein /Platz , (liegt auf unsere täglichen Gassirunde). Auch wenn ich die Trauung ningsMethoden von denen alles andere als befürworte,...."krumme Rücken DSH sah man da kaum, hin und wider mal eine Ausnahme, aber das waren allesammt ältere und Erwachsene SH . Unte den Welpen/Junghunden Gruppen sah ich in dem letzen Jahren keinen einzigen. Wenn ich dagegen in meine Kindheit zurückdenke 🙈. In den 80er Anfang 90er gab's kaum gerade rücken DSH.
 
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Katrin
6. Sept. 06:10
Bei so ziemlich jeder beliebten Rasse gibt es Probleme. Qualzucht entsteht ja nicht nur aus Unwissenheit sondern halt auch gewollt. Vermehrung, fragwürdige Rassestandards, Wunsch nach Besonderheiten aber auch die geschlossenen Zuchtbücher und die betriebene Inzucht haben massenhaft Probleme geschaffen. Egal ob beim Schäferhund, Mops, Labrador, Cavalier usw.
 
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Ute
6. Sept. 06:42
Ich bin da bei dir. Momentan gleicht diese Diskussion einer Hexenjagd an einigen Stellen. Zugegeben finde ich eine kaputte Hüfte aber auch noch eine andere Hausnummer als permanente Atemnot. Beides darf aber kein Zuchtziel sein. Die Sache ist auch die: der DSH ist ein GEBRAUCHShund. Der hat eine Aufgabe, der ist eigentlich mal gezüchtet worden, um dem Menschen zu helfen. Da haben also auch Behörden etc ein Interesse daran. Und das eben auch weltweit. Deswegen kommt da sicherlich auch züchterisch anderer Druck auf. Die Brachis sind "nur" Begleithunde. Und mir tut das in der Seele weh, weil die charakterlich echt cool sind, aber die müssen eben nur "niedlich" sein. Und das führt dazu, dass ja leider auch vielfach gar nicht mehr das genetische Material da ist, um da was gesund zu züchten. Wir müssen weg von den Extremen! In allen Zuchten.
Heutzutage müssen die Brachies nur niedlich und lieb sein, da gebe ich Dir recht. Gezüchtet wurde die englische Bulldogge allerdings ursprünglich als Kampfhund. Sowohl im Kampf gegen Bullen, als auch im Hundekampf.
 
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Jessica
6. Sept. 06:58
Ich bin da bei dir. Momentan gleicht diese Diskussion einer Hexenjagd an einigen Stellen. Zugegeben finde ich eine kaputte Hüfte aber auch noch eine andere Hausnummer als permanente Atemnot. Beides darf aber kein Zuchtziel sein. Die Sache ist auch die: der DSH ist ein GEBRAUCHShund. Der hat eine Aufgabe, der ist eigentlich mal gezüchtet worden, um dem Menschen zu helfen. Da haben also auch Behörden etc ein Interesse daran. Und das eben auch weltweit. Deswegen kommt da sicherlich auch züchterisch anderer Druck auf. Die Brachis sind "nur" Begleithunde. Und mir tut das in der Seele weh, weil die charakterlich echt cool sind, aber die müssen eben nur "niedlich" sein. Und das führt dazu, dass ja leider auch vielfach gar nicht mehr das genetische Material da ist, um da was gesund zu züchten. Wir müssen weg von den Extremen! In allen Zuchten.
Ja momentan gleicht das Thema QZ echt einer Hexenjagt.

Viel lesen was und...

Ist mir zum Beispiel passiert. Beides beim Tierarzt.

Kommt eine Frau mit Hund in einer Tragetasche ins Wartezimmer.
Schaut meine 2 an und fragt sind das Spitze?
Ich. Ja sind es
Dann durfte ich mir anhören das ja der Pomarain eine QZ ist und deshalb alle Spitze unter QZ fallen.
Die Frau könnte mir noch nicht mal sagen warum der Pomarain darunter fällt.
Aus der Tasche schaute den ein Chiwawa raus mit vorbiss, kaum Zähne und riesen Augen. Alt schien das Tier noch nicht zu sein.

Ein anders mal ist Nora durch hohe Gras und hatte Grassamen ins Auge bekommen. Sonntags war ich bei Notdienst und da sich die nicht ganz sicher war, bat sich mich mit Nora am nächsten Tag zur Augenspezialistin zu gehen. Gesagt getan!
Sitz mit beiden da.
Kommt ein Besitzerin mit einer OEB.
Augen die kurz vorm rauslassen waren und hängenden Augenlidern.

Die sieht Nora mit dem einen geschwollenen Augen.
Na da sieht man es wieder andere Hunde haben auch Probleme, liegt also nicht an der Rasse und die da hat ja eine Lange Schnauze.
Zum Glück wurde ich aufgerufen!
 
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Sonja
6. Sept. 07:38
Da ich mich nicht auskenne, verlasse ich mich da einfach auf Peta. Was mir nur allgemein auffällt ist, dass die Qualzucht bei anderen Rassen mehr in Frage gestellt wird, als bei den Brachies. Ich hab auch gelesen, dass seit ein paar Jahren der Schäferhund wieder gesünder gezüchtet wird, das finde ich eine sehr erfreuliches Unterfangen. Ich denke also schon, dass Aufklärung was bringt und die Nachfrage und damit Zuchtziele sich ändern. Bei den Brachies finde ich das ein sinnloses und grausames Unterfangen und mir wäre es lieber, wenn diese Hunde weder gezüchtet noch gehalten werden dürfen.
Es ist leider schon so das die Mehrheit einfach sich schon zu sehr an die röchelnden, schnarchenden und auch watschelnden Franchies, Mops, E Bulldoggen gewöhnt haben. Viele sehen das als einfach "normal" oder "gehört so" an, besonders auch nicht Hunde Besitzer die sich nicht mit dem Thema Hund befassen wollen....weil es eben keine andern Brachys gibt außer jene mit Platten Gesichtern...Bei den SH jedoch gab's/gibt es immer "Gerade - und Krummrücken" und man sieht auch die Unterschiede z.B. im Hundesport wenn die über Rampe oder Stellwände klettern /springen aber oftmals auch auf normalen Spaziergänge, beim spielen toben etc....Auch Laien sehen das oftmals... Also ist es wohl einfach "bewusster" das Krummrücken nicht "normal" ist und oftmals Probleme haben...
 
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Ute
6. Sept. 07:47
Ja momentan gleicht das Thema QZ echt einer Hexenjagt. Viel lesen was und... Ist mir zum Beispiel passiert. Beides beim Tierarzt. Kommt eine Frau mit Hund in einer Tragetasche ins Wartezimmer. Schaut meine 2 an und fragt sind das Spitze? Ich. Ja sind es Dann durfte ich mir anhören das ja der Pomarain eine QZ ist und deshalb alle Spitze unter QZ fallen. Die Frau könnte mir noch nicht mal sagen warum der Pomarain darunter fällt. Aus der Tasche schaute den ein Chiwawa raus mit vorbiss, kaum Zähne und riesen Augen. Alt schien das Tier noch nicht zu sein. Ein anders mal ist Nora durch hohe Gras und hatte Grassamen ins Auge bekommen. Sonntags war ich bei Notdienst und da sich die nicht ganz sicher war, bat sich mich mit Nora am nächsten Tag zur Augenspezialistin zu gehen. Gesagt getan! Sitz mit beiden da. Kommt ein Besitzerin mit einer OEB. Augen die kurz vorm rauslassen waren und hängenden Augenlidern. Die sieht Nora mit dem einen geschwollenen Augen. Na da sieht man es wieder andere Hunde haben auch Probleme, liegt also nicht an der Rasse und die da hat ja eine Lange Schnauze. Zum Glück wurde ich aufgerufen!
Als Hexenjagt wird es empfunden, wenn es gegen den eigenen Hund geht, bzw. gegen eine Rasse mit der ich sympathisiere. Da ist man dann betroffen und hat das Gefühl sich gegen den "Angriff" zur Wehr setzen zu wollen/müssen, bestenfalls regt man sich nur auf über soviel Frechheit.
Ich empfinde zB. deine geschilderten Beispiele keinesfalls als eine Hexenjagt.
Als Besitzer einer franz. Bulldogge muss man sich ungefragt viel anhören. Da wird auch nicht unterschieden, zB. in dem Punkt wie Du zu der Rasse gekommen bist und wie Du dazu stehst. Und ich kann bei all dem negativem Geschreibe und Gesagte das Du quasi jeden Tag erlebst gut verstehen, dem da irgendwann der Kragen platzt und den Spieß in die andere Richtung hält. Ist alles menschlich will ich damit nur sagen.
 
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Katrin
6. Sept. 08:08
Als Hexenjagt wird es empfunden, wenn es gegen den eigenen Hund geht, bzw. gegen eine Rasse mit der ich sympathisiere. Da ist man dann betroffen und hat das Gefühl sich gegen den "Angriff" zur Wehr setzen zu wollen/müssen, bestenfalls regt man sich nur auf über soviel Frechheit. Ich empfinde zB. deine geschilderten Beispiele keinesfalls als eine Hexenjagt. Als Besitzer einer franz. Bulldogge muss man sich ungefragt viel anhören. Da wird auch nicht unterschieden, zB. in dem Punkt wie Du zu der Rasse gekommen bist und wie Du dazu stehst. Und ich kann bei all dem negativem Geschreibe und Gesagte das Du quasi jeden Tag erlebst gut verstehen, dem da irgendwann der Kragen platzt und den Spieß in die andere Richtung hält. Ist alles menschlich will ich damit nur sagen.
Aber ganz ehrlich, die Kritik an der Rasse ist ja berechtigt. Genauso wie beim Schäfi, Labbi und Co. Auch meine Rasse steht auf der Qualzuchtliste. Die Probleme sind vielfältig, viele sind betroffen aber halt nicht alle. Wenn jamand zu mir sagt das Labradore Qualzuchten sind dann stimme ich dem durchaus auch zu weise aber darauf hin das es durchaus auch gesunde Exemplare gibt ohne Qualzuchtmerkmale und das eine Vielzahl von Labbis nicht aus einer ordentlichen Zucht stammen. Das Dilute Labbis nicht anerkannt sind und dementsprechend getrennt betrachtet werden muss.

Man muss und sollte sich bewusst sein was man da bei sich wohnen hat und die oftmals brutale Wahrheit akzeptieren und auch genauso weitergeben.

Es ist okay zu sagen ja mein Hund hat Qualzuchtmerkmale und ist nicht gesund. Es ist okay zu sagen das man mit dem Kauf beim Züchter dieses Leid (egal ob bewusst oder unbewusst) unterstützt und gefördert hat. Es ist auch okay über die Probleme zu reden die es mit sich bringt.

Nicht okay ist es sich über Fakten aufzuregen und Probleme schön zu reden.

Es wird nun schon recht intensiv seit JAHRZEHNTEN!!! über Qualzucht und ganz besonders intensiv über Brachyzephalie informiert und aufgeklärt. Trotzdem hat der hype um diese Rassen eher zu statt abgenommen. Frenchy und Co tummeln sich seit Jahren in den Top Ten der meistverkauften Rassen. Das frustriert und zeigt das sehr viele Leute sich nicht genügend für Fakten interessieren die sie irgendwo lesen oder hören sondern diese eher bewusst ausblenden.
 
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Ute
6. Sept. 08:11
Es ist leider schon so das die Mehrheit einfach sich schon zu sehr an die röchelnden, schnarchenden und auch watschelnden Franchies, Mops, E Bulldoggen gewöhnt haben. Viele sehen das als einfach "normal" oder "gehört so" an, besonders auch nicht Hunde Besitzer die sich nicht mit dem Thema Hund befassen wollen....weil es eben keine andern Brachys gibt außer jene mit Platten Gesichtern...Bei den SH jedoch gab's/gibt es immer "Gerade - und Krummrücken" und man sieht auch die Unterschiede z.B. im Hundesport wenn die über Rampe oder Stellwände klettern /springen aber oftmals auch auf normalen Spaziergänge, beim spielen toben etc....Auch Laien sehen das oftmals... Also ist es wohl einfach "bewusster" das Krummrücken nicht "normal" ist und oftmals Probleme haben...
Was heißt gewöhnt... das ist ja das schlimme, dass es bei den Bulldoggen normal ist und so gehört.
Beim Mops kann ich nichts dazu sagen.
Dass die Bulldoggen aussehen wie sie aussehen lag ja an keinem Schönheitsideal das verfolgt wurde, auch wenn das viele so darstellen. Nein, die platten Nasen wurden gezüchtet, dass sie einen Bullen gut festhalten konnten und die Falten kommen daher, weil das Blut gut in Ihnen abfließen konnte. Das hatte aus damaliger Sicht alles seinen Zweck.
 
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Ute
6. Sept. 08:16
Aber ganz ehrlich, die Kritik an der Rasse ist ja berechtigt. Genauso wie beim Schäfi, Labbi und Co. Auch meine Rasse steht auf der Qualzuchtliste. Die Probleme sind vielfältig, viele sind betroffen aber halt nicht alle. Wenn jamand zu mir sagt das Labradore Qualzuchten sind dann stimme ich dem durchaus auch zu weise aber darauf hin das es durchaus auch gesunde Exemplare gibt ohne Qualzuchtmerkmale und das eine Vielzahl von Labbis nicht aus einer ordentlichen Zucht stammen. Das Dilute Labbis nicht anerkannt sind und dementsprechend getrennt betrachtet werden muss. Man muss und sollte sich bewusst sein was man da bei sich wohnen hat und die oftmals brutale Wahrheit akzeptieren und auch genauso weitergeben. Es ist okay zu sagen ja mein Hund hat Qualzuchtmerkmale und ist nicht gesund. Es ist okay zu sagen das man mit dem Kauf beim Züchter dieses Leid (egal ob bewusst oder unbewusst) unterstützt und gefördert hat. Es ist auch okay über die Probleme zu reden die es mit sich bringt. Nicht okay ist es sich über Fakten aufzuregen und Probleme schön zu reden. Es wird nun schon recht intensiv seit JAHRZEHNTEN!!! über Qualzucht und ganz besonders intensiv über Brachyzephalie informiert und aufgeklärt. Trotzdem hat der hype um diese Rassen eher zu statt abgenommen. Frenchy und Co tummeln sich seit Jahren in den Top Ten der meistverkauften Rassen. Das frustriert und zeigt das sehr viele Leute sich nicht genügend für Fakten interessieren die sie irgendwo lesen oder hören sondern diese eher bewusst ausblenden.
Klar ist das berechtigt und ich kann was Du sagst nur unterschreiben!