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Katrin
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zuletzt 17. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Thomas
17. Okt. 08:12
https://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/pugapoo-mops-x-zwergpudel-mischlingswelpen-wurfankuendigung-bezaubernde-mops-pudel-welpen-erwartet-a86513577/ Soviel zu gesunden Mischlingen
Was hat die Vermehrung mit einer Qualzuchtrasse mit gesunden Mischlingen zu tun?

Die Aussage das Mischlinge gesünder sind bezieht sich wohl eher auf Strassenhunde oder ähnliche Populationen, wo a) der Genoool nicht so stark eingeschränkt ist und b) eine "natürliche" Selektion die nicht so gesunden Tiere von der Fortpflanzung abhält.
 
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Lisa
17. Okt. 08:32
Was hat die Vermehrung mit einer Qualzuchtrasse mit gesunden Mischlingen zu tun? Die Aussage das Mischlinge gesünder sind bezieht sich wohl eher auf Strassenhunde oder ähnliche Populationen, wo a) der Genoool nicht so stark eingeschränkt ist und b) eine "natürliche" Selektion die nicht so gesunden Tiere von der Fortpflanzung abhält.
Genau so sehe ich das auch. Ansonsten würde es ja bedeuten, dass auch Mops + Frenchie = ein gesunder Mischling ist. Das ist halt nicht möglich, das kann man echt nicht so auslegen.
 
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Katrin
17. Okt. 08:42
Was hat die Vermehrung mit einer Qualzuchtrasse mit gesunden Mischlingen zu tun? Die Aussage das Mischlinge gesünder sind bezieht sich wohl eher auf Strassenhunde oder ähnliche Populationen, wo a) der Genoool nicht so stark eingeschränkt ist und b) eine "natürliche" Selektion die nicht so gesunden Tiere von der Fortpflanzung abhält.
Eine natürliche Selektion findet auch unter Straßenhunde nicht statt. Jedenfalls nicht in dem Maße das dort dann gesunde Hunde rauskommen.
 
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Thomas
17. Okt. 08:55
Eine natürliche Selektion findet auch unter Straßenhunde nicht statt. Jedenfalls nicht in dem Maße das dort dann gesunde Hunde rauskommen.
Deswegen hatte ich das "natürliche" ja extra in Anführungszeichen gesetzt.
In einer gefestigten Gruppe kommt man dem aber deutlich näher als bei der Rassehundezucht.
 
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Anja
17. Okt. 10:23
Was hat die Vermehrung mit einer Qualzuchtrasse mit gesunden Mischlingen zu tun? Die Aussage das Mischlinge gesünder sind bezieht sich wohl eher auf Strassenhunde oder ähnliche Populationen, wo a) der Genoool nicht so stark eingeschränkt ist und b) eine "natürliche" Selektion die nicht so gesunden Tiere von der Fortpflanzung abhält.
Ich glaube, Carolas Kommentar war auch ironisch gemeint...
 
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Christine
17. Okt. 10:35
https://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/pugapoo-mops-x-zwergpudel-mischlingswelpen-wurfankuendigung-bezaubernde-mops-pudel-welpen-erwartet-a86513577/ Soviel zu gesunden Mischlingen
😱
Es wird langsam Zeit, daß Züchter und Privatvermehrer strengstens kontrolliert werden.

Wohin solche upps- Würfe führen, müssen Tierschützende leider fast täglich erfahren.

Und dann gibt's ja auch noch unseriöse Züchter, die unkontrolliert vermehren und mehr am Verdienen als am Wohl der Tiere interessiert sind. 🤬
 
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wolf
17. Okt. 10:40
Deswegen hatte ich das "natürliche" ja extra in Anführungszeichen gesetzt. In einer gefestigten Gruppe kommt man dem aber deutlich näher als bei der Rassehundezucht.
Ich wiederhole mich hier diesbezüglich immer wieder, aber eine Zucht, die das Ziel verfolgt, gesunde Tiere zu bekommen, wird wahrscheinlich insgesamt gesündere Hunde bekommen als es bei unkontrollierten Mischlingen der Fall ist. Durch Outcrossing-Projekte ist es auch möglich, die Diversität im Genpool einer Rasse zu verbessern und gezielt gegen Krankheitsfaktoren vorzugehen. Der Inzucht-Koeffizient der Rasse kann somit reduziert werden.
Mischlinge verweist ja auf alle Verpaarungen, die nicht innerhalb einer Rasse erfolgen, und somit sind auch alle Krankheitsfaktoren möglich. Die pauschale Aussage, daß Mischlinge gesünder seien, ist ein Irrglaube. Natürliche Selektion gibt es bei Wildhunden wie Dingo, Pariah-Dog und Carolina Dog. Die sind allgemein weniger von Erbkrankheiten belastet, auch wenn bei den Dingos die genetische Diversität eingeschränkt ist.
Solange man bei Mischlingen keine Informationen über die Verpaarungen hat oder Gentests gemacht hat, hat man ein komplettes Überraschungspaket. Qualzucht ist ja eben nicht nur eine Plattnase, Stummelbeine oder ähnliches. Qualzucht ist auch nicht einfach ein Hund mit Erbkrankheiten. Es ist die gezielte Verpaarung von Hunden, bei der zu erwarten ist, daß die Nachkommen gesundheitliche Beeinträchtigungen haben werden. Also kann ich auch Mischlinge "züchten", die dieses Kriterium erfüllen und die Verpaarung somit als Qualzucht gilt.
https://www.geo.de/natur/tierwelt/sind-mischlinge-gesuender-als-rassehunde--31754970.html
 
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Carola
17. Okt. 11:02
Was hat die Vermehrung mit einer Qualzuchtrasse mit gesunden Mischlingen zu tun? Die Aussage das Mischlinge gesünder sind bezieht sich wohl eher auf Strassenhunde oder ähnliche Populationen, wo a) der Genoool nicht so stark eingeschränkt ist und b) eine "natürliche" Selektion die nicht so gesunden Tiere von der Fortpflanzung abhält.
Es geht darum dass hier im Forum häufig Mischlinge als besonders gesund beschrien werden und das ist einfach pauschal nicht der Fall!
Auch bei den hochgelobten Straßenhunden muss das nicht unbedingt der Fall sein dann viele dieser Straßenhunde sind nicht Straßenhunde über Generationen sondern einfach ausgesetzt oder möglicherweise entlaufen.
Wenn man das jetzt mit dem pariahunden vergleichen will so hinkt der Vergleich denn diese Hunde sind nicht als Haushunde geeignet und von daher wird niemand in die Genuss eines solchen gesunden "mischlings" kommen .
Überlässt man eine solche Population sich selbst ist es natürlich klar dass nur die gesunden Tiere überleben werden und alle anderen sterben einfach. Auch werden diese Hunde vermutlich nicht das Alter erreichen in dem irgendwelche Krankheiten auftreten können da sie in der Regel nicht das Alter erreichen dass unsere Haushunde so erreichen können.
Das hat aber nichts mit den hier so häufig gepriesenen Mischlingen zu tun.
Ja Mischlinge können gesund sein ebenso wie rassenhunde aber bei dem Mischling hängt es eben von der Mischung ab.
 
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Michi
17. Okt. 11:12
Deswegen hatte ich das "natürliche" ja extra in Anführungszeichen gesetzt. In einer gefestigten Gruppe kommt man dem aber deutlich näher als bei der Rassehundezucht.
Es gibt keine gefestigten Gruppen bei Straßenhunden. Das gibt es bei Wildhunden.
Straßenhunde haben sehr oft genetische Probleme zB HD.
 
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Thomas
17. Okt. 11:55
Ich wiederhole mich hier diesbezüglich immer wieder, aber eine Zucht, die das Ziel verfolgt, gesunde Tiere zu bekommen, wird wahrscheinlich insgesamt gesündere Hunde bekommen als es bei unkontrollierten Mischlingen der Fall ist. Durch Outcrossing-Projekte ist es auch möglich, die Diversität im Genpool einer Rasse zu verbessern und gezielt gegen Krankheitsfaktoren vorzugehen. Der Inzucht-Koeffizient der Rasse kann somit reduziert werden. Mischlinge verweist ja auf alle Verpaarungen, die nicht innerhalb einer Rasse erfolgen, und somit sind auch alle Krankheitsfaktoren möglich. Die pauschale Aussage, daß Mischlinge gesünder seien, ist ein Irrglaube. Natürliche Selektion gibt es bei Wildhunden wie Dingo, Pariah-Dog und Carolina Dog. Die sind allgemein weniger von Erbkrankheiten belastet, auch wenn bei den Dingos die genetische Diversität eingeschränkt ist. Solange man bei Mischlingen keine Informationen über die Verpaarungen hat oder Gentests gemacht hat, hat man ein komplettes Überraschungspaket. Qualzucht ist ja eben nicht nur eine Plattnase, Stummelbeine oder ähnliches. Qualzucht ist auch nicht einfach ein Hund mit Erbkrankheiten. Es ist die gezielte Verpaarung von Hunden, bei der zu erwarten ist, daß die Nachkommen gesundheitliche Beeinträchtigungen haben werden. Also kann ich auch Mischlinge "züchten", die dieses Kriterium erfüllen und die Verpaarung somit als Qualzucht gilt. https://www.geo.de/natur/tierwelt/sind-mischlinge-gesuender-als-rassehunde--31754970.html
Das Problem dabei ist das die aktuellen Rassestandards auf Optik und nicht auf Gesundheit ausgelegt sind.
Wer als Züchter also tatsächlich konsequent das Ziel Gesundheit verfolgt kann das kaum innerhalb irgendwelcher Zuchtverbände machen...

Cross-Out Projekte, wie neuling hier verlinkt, bedeuten diverse Generationen Tierleid - will man das, nur um eine kaputtgezüchtete Rasse zu erhalten?