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Katrin
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zuletzt 17. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Sandra
15. Sept. 09:33
Bei guter Zucht wartet man eh teilweise sogar mehrere Jahre auf einer Warteliste. Seriöse Zucht ist kein Problem und muss auch nicht ausgesetzt werden. Das fände ich sogar fatal ehrlich gesagt. Was gestoppt gehört ist Vermehrung und die Möglichkeit morgens mit dem Wundsch sich einen Hund zu kaufen aufwachen und abends einen dann daheim haben zu können.
Ich kann mich immer nur wiederholen diesbezüglich: es ist in unserer Gesellschaft viel zu leicht, einen Hund „anzuschaffen“ - irgendwie, aus dubioser Quelle - und fast ebenso leicht (viel zu leicht und ohne Konsequenz!) ihn wieder „abzuschaffen“, sprich loszuwerden … 😢
 
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Thomas
15. Sept. 09:33
Ein erster sinnvoller Schritt wäre in meinen Augen ein Zucht-, Handels- und Erwerbsverbot für alle Qualzuchtrassen, durch hohe Geldstrafen geahndet.

Die Definition der Qualzuchtrassen müsste diesmal so formuliert werden das sie einfach nachvollziehbar und vor allem gerichtsfest ist.

Ausgenommen sein sollten nur die Vermittlung von Hunden durch zugelassene Tierschutzeinrichtungen.
 
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Michi
15. Sept. 09:41
Ein erster sinnvoller Schritt wäre in meinen Augen ein Zucht-, Handels- und Erwerbsverbot für alle Qualzuchtrassen, durch hohe Geldstrafen geahndet. Die Definition der Qualzuchtrassen müsste diesmal so formuliert werden das sie einfach nachvollziehbar und vor allem gerichtsfest ist. Ausgenommen sein sollten nur die Vermittlung von Hunden durch zugelassene Tierschutzeinrichtungen.
Das funktioniert aber auch nur durch ein Halteverbot. Beispielsweise ab 1.1.26 dürfen diese Hunde nicht mehr neu angemeldet werden.
Aber dann werden sie vermutlich schwarz gehalten.
Wer will das alles kontrollieren?
Soll die Polizei durch die Straßen ziehen und alle Frenchie zB Besitzer anhalten und die müssen dann nachweisen, seit wann sie den Hund haben?
Da müsste schon ne gute Richtlinie her.
Solange man sie halten darf, da bekommt man sie auch von irgendwo her !
 
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Steffi
15. Sept. 09:44
Was die Möglichkeit zum Hund angeht gebe ich dir Recht. Und Seriöse Züchter werden davon auch nicht untergehen wenn mal eine Zeit die Zucht ausgesetzt würde. Denn ein seriöser Züchter, züchtet nicht wegen dem Geld.
gute Zucht kostet aber viel Geld und viel Zeit. Sollte das nur Hobby von Menschen sein, die ihren Lebensunterhalt mit anderen Berufen bestreiten?
 
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Michi
15. Sept. 09:48
gute Zucht kostet aber viel Geld und viel Zeit. Sollte das nur Hobby von Menschen sein, die ihren Lebensunterhalt mit anderen Berufen bestreiten?
Das ist es aber jetzt schon.
Die allerwenigsten Züchter leben von ihren Hunden, was ja eigentlich auch wünschenswert ist.
Der Begriff Hobbyzüchter wird einfach falsch benutzt.
In Wirklichkeit sind fast alle Hobbyzüchter, vor allem die seriösen !
Umgangssprachlich werden die so benannt, die ohne Vereinszugehörigkeit und meistens auch ohne Fachkenntnisse vermehren .
 
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Steffi
15. Sept. 10:01
Das ist es aber jetzt schon. Die allerwenigsten Züchter leben von ihren Hunden, was ja eigentlich auch wünschenswert ist. Der Begriff Hobbyzüchter wird einfach falsch benutzt. In Wirklichkeit sind fast alle Hobbyzüchter, vor allem die seriösen ! Umgangssprachlich werden die so benannt, die ohne Vereinszugehörigkeit und meistens auch ohne Fachkenntnisse vermehren .
Weil eine Zucht sonst sehr groß sein müsste, damit man bei all den anfallenden Kosten überhaupt halbwegs davon leben kann und der Züchter vielleicht auch weniger pingelig bei der Auswahl der Käufer ist? Das macht Sinn, aber auch für Käufer kompliziert bzw. schwer zu durchschauen, wenn man nicht tief in der Materie steckt. Gründliche Recherche vor Anschaffung eines Hundes ist also umso wichtiger.
 
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Thomas
15. Sept. 10:05
Das funktioniert aber auch nur durch ein Halteverbot. Beispielsweise ab 1.1.26 dürfen diese Hunde nicht mehr neu angemeldet werden. Aber dann werden sie vermutlich schwarz gehalten. Wer will das alles kontrollieren? Soll die Polizei durch die Straßen ziehen und alle Frenchie zB Besitzer anhalten und die müssen dann nachweisen, seit wann sie den Hund haben? Da müsste schon ne gute Richtlinie her. Solange man sie halten darf, da bekommt man sie auch von irgendwo her !
Ein Erwerbsverbot bedeutet doch automatisch das bei Bestandshunden vom Halter ein Herkunftsnachweis erbracht werden können muss.

Man wird nicht sofort alle "erwischen", aber ähnlich wie beim Kupierverbot wird im Laufe der Zeit wohl ein Umdenken einsetzen. Wenn man nicht mehr "einfach so" an eine Qualzucht herankommt, Schwierigkeiten beim TA, der Versicherung, im Sozialleben etc. hat, dann werden die Rassen irgendwann "unattraktiv".

Das Problem dabei ist der fehlende Änderungswille in der Politik, man hätte das Thema ja schon vor Jahren angehen können...
 
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Michi
15. Sept. 10:06
Weil eine Zucht sonst sehr groß sein müsste, damit man bei all den anfallenden Kosten überhaupt halbwegs davon leben kann und der Züchter vielleicht auch weniger pingelig bei der Auswahl der Käufer ist? Das macht Sinn, aber auch für Käufer kompliziert bzw. schwer zu durchschauen, wenn man nicht tief in der Materie steckt. Gründliche Recherche vor Anschaffung eines Hundes ist also umso wichtiger.
Ganz genau. Um von Zucht leben zu können braucht es mehrere Hündinnen und quasi das ganze Jahr durch Welpen zum Verkauf.
Das istnicht erstrebenswert, zumal ein gewisser Druck dahinter lastet, verkaufen zu müssen, damit man die nächste Rechnung bezahlen kann.
Das sind oft Vermehrer und keine seriösen Züchter.
Die machen das als Hobby.
Von der Pferdezucht zB kannst du garnicht leben...nur wenn du schon viel Geld in der Hinterhand hast.
 
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Katrin
15. Sept. 10:08
Was die Möglichkeit zum Hund angeht gebe ich dir Recht. Und Seriöse Züchter werden davon auch nicht untergehen wenn mal eine Zeit die Zucht ausgesetzt würde. Denn ein seriöser Züchter, züchtet nicht wegen dem Geld.
2 Jahre aussetzen bedeutet aber zB auch keine eigene Nachzucht um die Zucht weiterzubringen. Das kann sich massiv auswirken. Züchter züchten ja nicht nur um Leute einen Hund zu verkaufen sondern auch zum Rasseerhalt, Zuchtverbesserung usw.
 
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Michi
15. Sept. 10:09
Ein Erwerbsverbot bedeutet doch automatisch das bei Bestandshunden vom Halter ein Herkunftsnachweis erbracht werden können muss. Man wird nicht sofort alle "erwischen", aber ähnlich wie beim Kupierverbot wird im Laufe der Zeit wohl ein Umdenken einsetzen. Wenn man nicht mehr "einfach so" an eine Qualzucht herankommt, Schwierigkeiten beim TA, der Versicherung, im Sozialleben etc. hat, dann werden die Rassen irgendwann "unattraktiv". Das Problem dabei ist der fehlende Änderungswille in der Politik, man hätte das Thema ja schon vor Jahren angehen können...
Wäre schön....
Aber bei Problemen mit Versicherungen, Tierärzten etc , werden die dann vielleicht einfach nicht mehr konsultiert.