Ich hatte einen alten Hund mit vestibularsyndrom und er bekam Medikamente damit konnte er noch etliche Jahre gut leben und die Erscheinungen wurden abgemildert. Niemals hätte ich sie einschläfern lassen deswegen dann ansonsten war sie kerngesund.
Mein Erb Dackel bekam im Alter eine Herzschwäche und wurde mit Herztabletten"zugedröhnt".
Und ja ich würde meinem Hund wenn er Schmerzen hätte auch Schmerzmittel geben und dann wäre er halt etwas zugedröhnt - wie du es nennst- und könnte ein schmerzfreies noch recht angenehmes Hundeleben führen.
Ob man alles machen muss was möglich ist kann ich so nicht sagen denn es hängt vom Einzelfall ab. Bei einem 16-jährigen Hund brauche ich mir keine Gedanken mehr über Nierenschäden zu machen, er bekommt so viele Schmerzmittel wie er braucht! Ist er unheilbar krank und helfen Schmerzmittel oder andere Medikamente nicht, sei es Cortison, Antibiotika, Schmerzmittel, Herztabletten dann würde ich die Entscheidung zusammen mit dem Tierarzt treffen. Bisher blieb es mir erspart und meine Hunde wurden ziemlich alt und sind zu der Zeit die sie selbst entschieden haben gegangen. Kein Hund hat unnötig gelitten.
Wenn man nun einer sogenannten Qualzucht das Leben trotz seiner Deformationen angenehmer machen kann dann sollte man es tun. Es ist traurig dass solche armen Wesen überhaupt gezüchtet werden aber die die existieren können ja auch nichts dafür.
Was die Medikamente für Menschen betrifft-ich möchte da ausdrücklich keinen Vergleich erstellen- so gibt es viele Medikamente die Menschen mit bestimmten Krankheiten ein normales Leben überhaupt erst möglich machen! Und ja wo ist eine Wirkung gibt kann es auch Nebenwirkungen geben hier gilt es Schaden und Nutzen abzuwägen aber manchmal gibt es eben keine Alternative und Menschen kann man eben nicht einschläfern weil sie vielleicht eine Herzkrankheit, Diabetes, Epilepsie oder sonstige Krankheiten haben-auf diese Idee käme niemand.
Es gibt die Leute fordern dass Tiere mit Menschen"gleichgestellt" werden sollen, was ich problematisch finde, aber ein Tier hat genau wie ein Mensch Respekt und Würde verdient. Darum finde ich es falsch aus ideologischen Gründen weil man Medikamente für schreckliches Gift hält einem Hund oder einem anderen Tier die notwendige medizinische Hilfe zu versagen.
Ich finde auch, da muss man abwägen. Ich würde z.B. nicht Diabetes oder Schilddrüse mit chronischen Schmerzen vergleichen. Auch beim Menschen nicht. Es gibt chronische Schmerzpatienten, die wären lieber tot, weil nichts richtig anschlägt. Das kann ich sogar nachvollziehen und würde es auch meinem Hund ersparen wollen. Nur kann der sich nicht klipp und klar äußern und kaschiert das alles sogar noch bis es kaum noch geht. Weiß nicht, ob ich sowas und ähnliches jahrelang ziehen muss. Meine Hündin hatte ja einen aggressiven Tumor am Kopf und bekam Schmerzmittel, mehr konnte man nicht tun. Sie tat alles, um sich nichts anmerken zu lassen, aber in bestimmten Momenten - wenn sie sich unbeobachtet fühlte - sah man es doch, wenn man es sehen wollte. So richtig bewusst war mir das erst, als sie eingeschläfert wurde und direkt gegangen ist. Die TÄ meinte, sie war schon so schwach, das hat alle überrascht. Wenn man gewollt hätte, hätte man vieles aber noch lange übersehen und "schön reden" können. Und genau das finde ich dann fatal 😔