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Katrin
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zuletzt 4. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Sina
1. Juli 10:49
Das ist ein Thema, mit dem ich mich in letzter Zeit vermehrt beschäftige. Ich baue gerade mein Instagram für Hundefotografie auf und hatte dafür in den letzten Monaten auch mehrere kostenlose Shootings geplant. Was ich tun soll, wenn sich Menschen mit Qualzuchten melden, war tatsächlich so eine ungeklärte Frage. Meine Tendenz wäre definitiv gewesen, die abzulehnen - denn so Bilder möchte ich nicht zeigen, egal wie toll der Hund und das Foto ist. Und ich habe die Shootings schließlich für mein Portfolio angeboten. Jetzt ist das Gewerbe angemeldet und ich werde natürlich auch Qualzuchten annehmen. Die Leute dafür diskriminieren, wäre nicht richtig und der Hund ist nun mal jetzt da. Aber auch hier wieder: diese Bilder werden es niemals in mein Portfolio schaffen und auch von mir nicht auf sozialen Medien oder irgendwo sonst gezeigt werden. Aber die Leute selbst werden die Fotos zeigen und mein Name steht dann drauf. Finde ich immer noch kompliziert, aber Logo komplett weglassen und sich nicht nennen lassen ist ja auch nicht die Lösung für das Problem und ich schade mir damit nur selbst...
Dass du sie nicht auf deinem Portfolio zeigen wirst, fände ich als Kunde verständlich, und nachvollziehbar.

Qualzuchten generell abzulehnen finde ich schwierig. Das betrifft ja dann auch nicht nur die Bullys, sondern sämtliche andere Rassen. Wärst du dann so konsequent, die alle abzulehnen?

Die Fotos sollen doch in erster Linie eine schöne Erinnerung sein, und nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden.

Wer seine Hunde dann trotzdem überall posten muss, macht das sowieso. Ob du die Fotos gemacht hast, oder dann halt jemand anderes.

Ich habe zB nirgendwo öffentlich Fotos von meinen Hunden, ausser hier bei Dogorama, und auch keine Qualzucht unterstützt.
Die Fotos wären nur für mich.

Ich würde das schon als diskriminierend empfinden, dann generell abgelehnt zu werden.
 
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Nadine
1. Juli 10:53
Ja das ist schwierig denn letztendlich geht es ums Geld verdienen. Ich persönlich finde es gut wenn Selbständige sagen okay ich verzichte da auf die Einnahmen und fotografiere keine Qualzuchten außer zur Aufklärung. Ich kann aber auch verstehen wenn man es trotzdem macht.
Im Endeffekt sind die Nutzungsrechte vom Bild ja dann bei mir, also könnte ich sie auch mit großem Hinweis zur Aufklärung posten. Ist wieder die Frage, wie das ankommt und ob ich mir damit selbst ins Bein schneide. Aber vermutlich würde ich es in dem Fall einfach machen 😜

Grundsätzlich ablehnen finde ich kompliziert. Den ach so süßen Brachy Welpen werde ich vermutlich wirklich ablehnen, da ich mich vermutlich alleine damit schwer tun würde, mit den Menschen ohne Vorwürfe zu interagieren. Selbst wenn ich die nicht äußern würde, ist das dann ja keine schöne und entspannte Atmosphäre. Und es soll sich ja jeder im Shooting wohl fühlen. Aber gerade bei älteren (erwachsenen) Hunden weiß man ja auch nicht, ob die aus dem Tierschutz sind, die Leute ihrem Kauf beim Vermehrer mittlerweile bereuen, sich mittlerweile mehr informiert haben etc. Die Frage direkt finde ich aber übergriffig, und selbst wenn: auch die Leute haben schöne Bilder von ihren Hunden verdient. Und wenn ich die nicht mache, machts halt jemand anders 🤷🏼
 
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Katrin
1. Juli 11:04
Im Endeffekt sind die Nutzungsrechte vom Bild ja dann bei mir, also könnte ich sie auch mit großem Hinweis zur Aufklärung posten. Ist wieder die Frage, wie das ankommt und ob ich mir damit selbst ins Bein schneide. Aber vermutlich würde ich es in dem Fall einfach machen 😜 Grundsätzlich ablehnen finde ich kompliziert. Den ach so süßen Brachy Welpen werde ich vermutlich wirklich ablehnen, da ich mich vermutlich alleine damit schwer tun würde, mit den Menschen ohne Vorwürfe zu interagieren. Selbst wenn ich die nicht äußern würde, ist das dann ja keine schöne und entspannte Atmosphäre. Und es soll sich ja jeder im Shooting wohl fühlen. Aber gerade bei älteren (erwachsenen) Hunden weiß man ja auch nicht, ob die aus dem Tierschutz sind, die Leute ihrem Kauf beim Vermehrer mittlerweile bereuen, sich mittlerweile mehr informiert haben etc. Die Frage direkt finde ich aber übergriffig, und selbst wenn: auch die Leute haben schöne Bilder von ihren Hunden verdient. Und wenn ich die nicht mache, machts halt jemand anders 🤷🏼
Deswegen ist es ja eine individuelle Entscheidung die der Fotograf ganz für sich treffen muss. Du musst entscheiden was für dich okay ist.
 
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Sonja
1. Juli 11:06
Ja das ist schwierig denn letztendlich geht es ums Geld verdienen. Ich persönlich finde es gut wenn Selbständige sagen okay ich verzichte da auf die Einnahmen und fotografiere keine Qualzuchten außer zur Aufklärung. Ich kann aber auch verstehen wenn man es trotzdem macht.
Ich selbst bin seit ungefähr 20 Jahre selbstständige Fotografin. (Hauptsächlich Tier- und Outdoor Fotografie) . Von Anfang an war mir klar das ich keine Qualzucht-tiere fotografiere, ich kenne auch mehrere Kollegen die Qualzucht-tiere ablehnen....und keiner von uns muss/musste jemals deswegen "Hunger leiden".... Es fällt also überhaupt nicht ins Gewicht, auf die paar Euro kann/sollte man verzichten wenn man wirklich Tierliebhaber ist. 🤗 . Man sollte ja auch nicht die "regulären Shootingpreise" also von nicht Qualzucht-Tiere so runterdrücken, das man auch Qualzucht-shootings "angewiesen" ist. (Leider ist das besonders im Fotografiebereich der Fall weil sich jeder "Hinz und Kunz" und ohne jegliche Ausbildung/Studium "Fotograf" nennt/nennen darf.).....
 
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Katrin
1. Juli 11:17
Ich selbst bin seit ungefähr 20 Jahre selbstständige Fotografin. (Hauptsächlich Tier- und Outdoor Fotografie) . Von Anfang an war mir klar das ich keine Qualzucht-tiere fotografiere, ich kenne auch mehrere Kollegen die Qualzucht-tiere ablehnen....und keiner von uns muss/musste jemals deswegen "Hunger leiden".... Es fällt also überhaupt nicht ins Gewicht, auf die paar Euro kann/sollte man verzichten wenn man wirklich Tierliebhaber ist. 🤗 . Man sollte ja auch nicht die "regulären Shootingpreise" also von nicht Qualzucht-Tiere so runterdrücken, das man auch Qualzucht-shootings "angewiesen" ist. (Leider ist das besonders im Fotografiebereich der Fall weil sich jeder "Hinz und Kunz" und ohne jegliche Ausbildung/Studium "Fotograf" nennt/nennen darf.).....
Denke mal das kommt darauf an wo man wohnt, welche Ziele man hat und wo man bereits finanziell steht. Ich persönlich könnte es auch nicht, einfach weil beim Blick durch die Kamera ich nicht den süßen Brachy, Nackthund usw sehen würde. Das würde mir das fotografieren echt erschweren.

Gut das ich mich damit nicht befassen muss.
 
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Sonja
1. Juli 11:25
Im Endeffekt sind die Nutzungsrechte vom Bild ja dann bei mir, also könnte ich sie auch mit großem Hinweis zur Aufklärung posten. Ist wieder die Frage, wie das ankommt und ob ich mir damit selbst ins Bein schneide. Aber vermutlich würde ich es in dem Fall einfach machen 😜 Grundsätzlich ablehnen finde ich kompliziert. Den ach so süßen Brachy Welpen werde ich vermutlich wirklich ablehnen, da ich mich vermutlich alleine damit schwer tun würde, mit den Menschen ohne Vorwürfe zu interagieren. Selbst wenn ich die nicht äußern würde, ist das dann ja keine schöne und entspannte Atmosphäre. Und es soll sich ja jeder im Shooting wohl fühlen. Aber gerade bei älteren (erwachsenen) Hunden weiß man ja auch nicht, ob die aus dem Tierschutz sind, die Leute ihrem Kauf beim Vermehrer mittlerweile bereuen, sich mittlerweile mehr informiert haben etc. Die Frage direkt finde ich aber übergriffig, und selbst wenn: auch die Leute haben schöne Bilder von ihren Hunden verdient. Und wenn ich die nicht mache, machts halt jemand anders 🤷🏼
Das "Problem" ist aber folgendes. Wenn man als Profi Fotograf Qualzucht -Tiere ins "richtige Licht rückt" sind die Fotos qualitativ und auch von Beleuchtung (Licht Schattenspiel) etc... um vieles besser als welche von Laien/Hobbyfotografen ( oder sollten es zumindest sein) . Also wirkt für die Augen einiger z.b. ein extrem-Brachy ( z.b. Mops, Franchie) noch "süsser". Was wiederum dazu führt/führen kann das diese Rassen noch mehr zu verbreiten. Ein Kunde zeigt zum Beispiel so ein Foto in seinem Freundes/Bekanntenkreis .... und boom kommen sprüche, ach ist der niedlich etc... ich möchte auch so einen etc...also Unterstützt/Hilft man als ein solcher Fotograf auch die Verbreitung solcher Rassen. ....man macht also direkt/indirekt Werbung für die Qualzucht-tiere. Ich finde zu sagen ich mach nur die Fotos was der Kunde damit dan macht ist mir egal...ist einfach ein "nach mir die Sintflut" denken...
 
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Sonja
1. Juli 11:31
Denke mal das kommt darauf an wo man wohnt, welche Ziele man hat und wo man bereits finanziell steht. Ich persönlich könnte es auch nicht, einfach weil beim Blick durch die Kamera ich nicht den süßen Brachy, Nackthund usw sehen würde. Das würde mir das fotografieren echt erschweren. Gut das ich mich damit nicht befassen muss.
Wie ich schon sagte finanziell hat das kein Einfluss, selbst bei /während der Coronazeit und Franchi-flut nicht. Auch spielt es keine Rolle wo man lebt ich bin in der Zeit ( also seit ich selbständig bin sehr oft umgezogen ,u.a. quer durch Deutschland ) . Was die "Ziele" betrifft, für einen "echten Fotografen" steht der Verdienst nicht im Vordergrund , man ist nicht Fotograf um "reich zu werden" 🙃😉
 
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Katrin
1. Juli 11:38
https://welttierschutz.org/unkritische-darstellung-von-qualzucht/

Den Artikel finde ich recht gut.

Bilder zur Aufklärung ja, Bilder die vertuschen nein. Das wäre ein guter Kompromiss. Lässt sich aber wohl schwer umsetzen.
 
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Takumi
3. Juli 21:14
https://www.youtube.com/watch?v=-m7UobIbxbQ
 
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Dogorama-Mitglied
4. Juli 04:59
https://www.youtube.com/watch?v=-m7UobIbxbQ
Das Video ist richtig gut gemacht! Gute Quellen, umfangreich, gut geschnitten und mit vielen anschaulichen Beispielen 👍