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Katrin
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zuletzt 28. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Sonja
15. Juli 13:21
Ja, das war da auch. Man hat sich für Retro entschieden, etwas Nase ist da, die Eltern werden angeblich im Sport geführt... Fragt sich nur wo, wie oft und wie lange... Junghund röchelt jedenfalls mit 6 Monaten schon. Und auch nicht erst seit eben. Tja, was soll ich sagen? Wenn's grad passt streu ich gern mal ein, dass dies und das Verhalten eben da dran liegt. Und die Geräusche dazu. Ich will ja nicht immer mit dem Thema nerven. Aber so ist es nun mal, wenn man es schon direkt vor Augen hat 🤷‍♀️
Na ja "Sport" ist ja relativ....für einige Menschen /HH ist 1- 2 km gemütlich spazieren/Gassigehen ja schon Sport..😉. beispiel dieser "Sport Test" beim Mops..ist einfach nur lächerlich...🤗 Aber seit ungefähr einem Jahr ( glaube Mai 2024) gibt's auch diesen neuen Mops/Brachy test, ( VDH annerkannt) nennt sich BOAS... ( ist übrigens hebräisch und bedeutet "in ihn ist Kraft" oder "der Potente" 🙃)...da muss ein Mops/Brachy 2-3 Minuten im gemütlichen Trab auf dem Laufband, laufen. Das Röcheln /Atmen wird dann in Grade eingeteilt ( also ähnlich ED/HD) von Grad 0 = kaum betroffen, bis Grad 3 ; ....wobei Grad 3 = medizinische Behandlung erforderlich. Ausserdem werden mittlerweile wird der "Retromops" bereits als "Sportmops" bezeichnez/verkauft
 
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Katrin
15. Juli 13:25
Ja, da ist ein schönreden und verharmlosen, aber ich glaube, das ist zum Teil auch Selbstschutz. Was sollen die denn machen, wenn sie so ein Tier nun haben und die Probleme realisieren, den Hund einschläfern? Das beste wäre ja, wenn sie selbst aktiv aufklären und so beitragen, dass die Nachfrage sinkt. Aber sich nicht wirklich damit auseinandersetzen, was für einen Hund man bekommt, ist auch kein qualzuchttypisches Problem, das sieht man bei allen Rassen. Und ja, wer sich angemessen mit den Hunderassen vor der Anschaffung beschäftigt hat, sollte auch wissen, was Qualzucht ist.
Das Problem, freiwillig macht das kaum jemand. Wenn jeder Halter eines Hundes mit Qualzuchtmerkmalen bei jedem Bild/Video einen Hinweis zu schreiben würde wäre das ein riesiger Fortschritt in Richtung Aufklärung aber dann müssten sich halt auch viele eingestehen das sie Qualzucht durch den Welpenkauf weiter gefördert haben.
 
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Christine
15. Juli 13:26
Na ja "Sport" ist ja relativ....für einige Menschen /HH ist 1- 2 km gemütlich spazieren/Gassigehen ja schon Sport..😉. beispiel dieser "Sport Test" beim Mops..ist einfach nur lächerlich...🤗 Aber seit ungefähr einem Jahr ( glaube Mai 2024) gibt's auch diesen neuen Mops/Brachy test, ( VDH annerkannt) nennt sich BOAS... ( ist übrigens hebräisch und bedeutet "in ihn ist Kraft" oder "der Potente" 🙃)...da muss ein Mops/Brachy 2-3 Minuten im gemütlichen Trab auf dem Laufband, laufen. Das Röcheln /Atmen wird dann in Grade eingeteilt ( also ähnlich ED/HD) von Grad 0 = kaum betroffen, bis Grad 3 ; ....wobei Grad 3 = medizinische Behandlung erforderlich. Ausserdem werden mittlerweile wird der "Retromops" bereits als "Sportmops" bezeichnez/verkauft
Einfach nur abartig. 🤮

Aber das Schönreden hilft anscheinend. 😭
 
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Sonja
15. Juli 13:27
Ja, da ist ein schönreden und verharmlosen, aber ich glaube, das ist zum Teil auch Selbstschutz. Was sollen die denn machen, wenn sie so ein Tier nun haben und die Probleme realisieren, den Hund einschläfern? Das beste wäre ja, wenn sie selbst aktiv aufklären und so beitragen, dass die Nachfrage sinkt. Aber sich nicht wirklich damit auseinandersetzen, was für einen Hund man bekommt, ist auch kein qualzuchttypisches Problem, das sieht man bei allen Rassen. Und ja, wer sich angemessen mit den Hunderassen vor der Anschaffung beschäftigt hat, sollte auch wissen, was Qualzucht ist.
Ja aber selbst dann, wenn Probleme auftreten gibt es die Mehrheit dieser HH gegenüber andern nicht zu, daß ihr Hund eine QZ ist, respektive Probleme hat, das wird ja leider als "muss so sein" , "ist Rassetypisch" verbreitet.
 
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Mailin
15. Juli 13:36
Vor ein paar Tagen wieder so eine schreckliche Werbung gesehen. Das muss wirklich aufhören.
 
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Sonja
15. Juli 13:45
Vor ein paar Tagen wieder so eine schreckliche Werbung gesehen. Das muss wirklich aufhören.
Den Link zum Video hatten wir hier im Thread letztens auch. Einige von uns haben dort Kommentare hinterlassen. Ich hoffe immer noch auf den großen Shitstorm in den sozialen Medien, dazu müssen aber wohl noch mehr aufmerksam werden 😔
 
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Susa
15. Juli 22:02
Was ich halt immer nicht verstehen kann, ist wieso sich Leute mehrfach solche Brachys holen. Beim ersten mal war man vielleicht dumm und ist auf Begriffe wie Retro oder seriöse Zucht reingefallen, aber beim zweiten mal? Denken die dann ihr krankes Tier war ein trauriger Einzelfall und beim nächsten Welpe wirds besser?
(Menschen die mehrfach Brachys aus dem Tierschutz adoptieren natürlich ausgenommen)

Viele Hundehalter sind ja einer Rasse treu und holen sich immer wieder die selbe Rasse, aber bei den Qualzuchten verstehe ich das nicht.

Und zum Thema unbedacht die falsche Rasse kaufen:
Das liegt sicher auch mit an diesen geschönten Rasseportraits, die man online findet. Da werden entweder gesundheitliche Probleme verharmlost oder hochspezialisierte Arbeitshunde als tolle Familienhunde dargestellt.
 
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Julia 🐾Nero
15. Juli 22:49
Was ich halt immer nicht verstehen kann, ist wieso sich Leute mehrfach solche Brachys holen. Beim ersten mal war man vielleicht dumm und ist auf Begriffe wie Retro oder seriöse Zucht reingefallen, aber beim zweiten mal? Denken die dann ihr krankes Tier war ein trauriger Einzelfall und beim nächsten Welpe wirds besser? (Menschen die mehrfach Brachys aus dem Tierschutz adoptieren natürlich ausgenommen) Viele Hundehalter sind ja einer Rasse treu und holen sich immer wieder die selbe Rasse, aber bei den Qualzuchten verstehe ich das nicht. Und zum Thema unbedacht die falsche Rasse kaufen: Das liegt sicher auch mit an diesen geschönten Rasseportraits, die man online findet. Da werden entweder gesundheitliche Probleme verharmlost oder hochspezialisierte Arbeitshunde als tolle Familienhunde dargestellt.
Es ist schwer nachzuvollziehen, vielleicht ist es auch mit einer Art emotionalen Abhängigkeit mit der Rasse oder dem Gefühl, das die Rasse einem vermittelt verbunden.

Ich habe mal eine Reportage gesehen, ich weiß gar nicht mehr ob es nur um Qualzucht ging oder um Hunde allgemein, da war eine alte Dame mit 2 oder 3 Möpsen, die jeden Monat in der Tierklinik war und Möpse waren ihr Leben. Die war auch komplett rassetreu und sagte sowas wie einmal Mops, immer Mops.
Und die Unsummen an Tierarztkosten nimmt man dann natürlich in Kauf, Hauptsache es geht den Tieren "gut".
Aber die Verblendung scheint ja so groß zu sein, dass ständige Behandlungen als Zeichen der Liebe und Zuneigung gesehen werden und nicht als Indiz, dass es den Tieren NICHT gut geht.

Meine Vermutung geht da ja Richtung Münchhausen by Proxy.
Also Mütter, die ihre Kinder krank machen um gebraucht zu werden und Gesellschaftliche Bewunderung zu bekommen, wie hingebungsvoll sie ihr Leben für das kranke Kind opfern.
Nur braucht man da den Hund nicht krank machen, man kann ihn ja schon krank kaufen.
Ist natürlich eine wilde Theorie, aber eine bessere Erklärung ergibt sich mir nicht.
Und das passiert ja eher unterbewusst und nicht übelegt/absichtlich.
 
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Christine
16. Juli 06:30
Es ist schwer nachzuvollziehen, vielleicht ist es auch mit einer Art emotionalen Abhängigkeit mit der Rasse oder dem Gefühl, das die Rasse einem vermittelt verbunden. Ich habe mal eine Reportage gesehen, ich weiß gar nicht mehr ob es nur um Qualzucht ging oder um Hunde allgemein, da war eine alte Dame mit 2 oder 3 Möpsen, die jeden Monat in der Tierklinik war und Möpse waren ihr Leben. Die war auch komplett rassetreu und sagte sowas wie einmal Mops, immer Mops. Und die Unsummen an Tierarztkosten nimmt man dann natürlich in Kauf, Hauptsache es geht den Tieren "gut". Aber die Verblendung scheint ja so groß zu sein, dass ständige Behandlungen als Zeichen der Liebe und Zuneigung gesehen werden und nicht als Indiz, dass es den Tieren NICHT gut geht. Meine Vermutung geht da ja Richtung Münchhausen by Proxy. Also Mütter, die ihre Kinder krank machen um gebraucht zu werden und Gesellschaftliche Bewunderung zu bekommen, wie hingebungsvoll sie ihr Leben für das kranke Kind opfern. Nur braucht man da den Hund nicht krank machen, man kann ihn ja schon krank kaufen. Ist natürlich eine wilde Theorie, aber eine bessere Erklärung ergibt sich mir nicht. Und das passiert ja eher unterbewusst und nicht übelegt/absichtlich.
An diese These kann ich nicht glauben, da man/frau, wie du bereits erwähnt hast,
solche Hunde nicht erst krank machen muß, um sie dann aufopferungsvoll gesund pflegen zu können.

Ich denke, hier machen sich gewisse Leute einfach 0 Gedanken, wie es den wehrlosen Tieren dabei geht.

Hier wird die Gesundheit der Ärmsten der Eitelkeit und den eigenen (niederen Bedürfnissen) solcher Leute geopfert.

Hauptsache, man/frau hat einen so "süßen" Hund, der so lustige Geräusche macht.

Und es ist doch so rührend, zu sehen, wie diese gequälten Kreaturen hilflos mit ihren Pfoten paddelnd am Boden liegen und schnaufend nach Luft ringen oder sich bei der Hitze kaum noch auf ihren Beinen halten können.

Aber vielleicht sind das auch nur die Extremfälle? 🤔

Daß die Ärmsten dann ständig voller Angst durch die Hölle gehen, weil sie nicht wissen, was ihnen gerade und immer wieder passiert, interessiert doch keinen.

Hauptsache süß mit Kindchenschema.
Der Verstand wird da (bewusst) ausgeblendet. 🤬

Wie gesagt, Menschen, die solche geschundenen Tiere aus dem Tierschutz aufnehmen, sind davon ausgenommen.
 
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Steffi
16. Juli 06:45
An diese These kann ich nicht glauben, da man/frau, wie du bereits erwähnt hast, solche Hunde nicht erst krank machen muß, um sie dann aufopferungsvoll gesund pflegen zu können. Ich denke, hier machen sich gewisse Leute einfach 0 Gedanken, wie es den wehrlosen Tieren dabei geht. Hier wird die Gesundheit der Ärmsten der Eitelkeit und den eigenen (niederen Bedürfnissen) solcher Leute geopfert. Hauptsache, man/frau hat einen so "süßen" Hund, der so lustige Geräusche macht. Und es ist doch so rührend, zu sehen, wie diese gequälten Kreaturen hilflos mit ihren Pfoten paddelnd am Boden liegen und schnaufend nach Luft ringen oder sich bei der Hitze kaum noch auf ihren Beinen halten können. Aber vielleicht sind das auch nur die Extremfälle? 🤔 Daß die Ärmsten dann ständig voller Angst durch die Hölle gehen, weil sie nicht wissen, was ihnen gerade und immer wieder passiert, interessiert doch keinen. Hauptsache süß mit Kindchenschema. Der Verstand wird da (bewusst) ausgeblendet. 🤬 Wie gesagt, Menschen, die solche geschundenen Tiere aus dem Tierschutz aufnehmen, sind davon ausgenommen.
Ich habe vor kurzer Zeit eine Teilnehmerin hier auf der Pinnwand darauf aufmerksam gemacht, dass es ihrem Mops auf dem geposteten Foto nicht gut geht. Man sah das einjährige Tier auf ausgetrocknetem Sand liegen, hechelnd mit gerollter Zunge, also total überhitzt. Zum Foto gab es einen gesprochenen Text, als wenn den Mops selber spricht und über irgendwas schimpft. Pfötchen und beifällige Kommentare gab es auch. Mir hat sie mit lustigen Smileys geschrieben, dass er kaputt vom Buddeln sei.. Mag sein, er sah allerdings wie kurz vor einem Kollaps aus.
Da war wirklich Null Bewusstsein für das gesundheitliche Problem..