Das ist eine sehr gute Frage. Ich vermute, dass das daran liegt, dass man Qualzucht bei Haustieren immer wieder vor Augen geführt bekommt. Da wäre die Perserkatze mit ewig tränenden Augen, oder der Bernhardiner, der groß wie ein Kalb ist und so schwer, dass er schon als junger Hund Gelenk und Rückenprobleme bekommt.
Die Milchkuh, die so auf Milchleistung gezüchtet ist, dass sie klapperdürr ist, aber ein Monstereuter hat, mit dem sie kaum laufen kann und dass fast auf der Erde schleift.
Oder die Pute, der eine Brust angezüchtet wurde, dass sie kaum laufen oder stehen kann.
Diese Tiere bleiben den meisten Menschen verborgen, weil meist hinter einer Stalltür verwahrt.
Die Frage ist, warum solche "Monster" gezüchtet werden. Eine Antwort ist, dass viele Menschen Essen nicht mehr genießen, sondern nur noch konsumieren. Zum Grillabend werden Einkaufswagen mit Berg an Wurst/Fleisch gekauft und dann gegrillt. Und ist das MHD beim Joghurt/Quark oder der Milch einen Tag abgelaufen, wird die verschlossene Packung weggeworfen (hat ja nicht soo viel gekostet).
Wenn Menschen bereit wären, für ihre (tierischen) Lebensmittel einen angemessenen Preis zu zahlen, zu fragen, wie die Tiere vor der Schlachtung gelebt haben und wie sie geschlachtet wurden, wären Qualzuchten im Nutztierbereich überflüssig.
Geht auch beim Nutztier wie beim Hund. Beim Huhn gibt es auch gruselige Züchtungen. Nicht nur die Gebrauchskreuzungen wie Lohmann braun/weiss, Marans+, Bovans usw., die dank 320 Eier Legeleistung zu Osteoporose neigen und schnell das Brustbein brechen.
Frizzle sind Hühner mit gestrupptem Gefieder, Vollhaubenhühner, die kaum aus den Augen schauen können, federfüßige Rassen, die wenig im Garten scharren und Federn an den Füßen haben, die schon fast die Länge der Flügelfedern haben.
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