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Katrin
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heute 12:23

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Julia 🐾Nero
15. Mai 08:30
Gerade auf Instagram entdeckt. Qualzucht ist nicht immer sichtbar😔
Ich finde der Dobermann ist ein "interessantes" Thema in dem Kontext (wenn man das Wort interessant überhaupt verwenden kann).

Denn für mich persönlich zählt Qualzucht eigentlich, wenn das Merkmal dem Rassestandard entspricht bzw "gewollt" ist.
Nun sind die unzähligen genetischen Erkrankungen beim Dobermann natürlich weder gewollt, noch Rassestandard. Also ein Dobermann ist ohne neurologische und kardiologische Erkrankungen immer noch ein Dobermann. Ein Dackel ohne langen Rücken und Stummelbeinchen, oder ein Mops ohne Brachyzephalie entsprechen hingegen nicht mehr dem gewünschten Aussehen bzw dem festgelegten Standard.

Der Dobi ist leider zweifelsfrei eine sehr ungesunde Rasse, aber deshalb für mich eigentlich keine "Qualzucht" im eigentlichen Sinne.
 
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Julia 🐾Nero
15. Mai 08:31
Deswegen fiel die Rasse hier raus. Eigentlich voll mein Beuteschema aber ich hätte ständig schiss das der mir unterwegs tot umfällt.
Geht mir genauso.
Liebe die Rasse, aber fällt aufgrund der aktuellen gesundheitlichen Probleme raus, außer ich habe ein großzügiges finanzielles Polster und der Hund kommt aus TS/TH/zweiter Hand (ob durch medizinische Tests bei der Zucht die Rasse allgemein zu retten ist weiß ich nicht).
 
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Julia 🐾Nero
15. Mai 08:54
Das besonders gemeine daran ist wohl, dass es so ca. 5 Jahre gut geht, man nix wirklich merkt und dann stirbt das Tier "plötzlich".
Dass der Hund plötzlich tot umfällt ohne vorherige Anzeichen höre ich auch oft.
Medizinisch kann ich mir das aber schwer erklären, denn ein vergrößertes und geschwächtes Herz müsste sich eigentlich auf die körperliche Fitness auswirken (schnellere Ermüdung, verzögerte Erholung, schweres Atmen).
 
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Vivi &
15. Mai 09:13
Ich finde der Dobermann ist ein "interessantes" Thema in dem Kontext (wenn man das Wort interessant überhaupt verwenden kann). Denn für mich persönlich zählt Qualzucht eigentlich, wenn das Merkmal dem Rassestandard entspricht bzw "gewollt" ist. Nun sind die unzähligen genetischen Erkrankungen beim Dobermann natürlich weder gewollt, noch Rassestandard. Also ein Dobermann ist ohne neurologische und kardiologische Erkrankungen immer noch ein Dobermann. Ein Dackel ohne langen Rücken und Stummelbeinchen, oder ein Mops ohne Brachyzephalie entsprechen hingegen nicht mehr dem gewünschten Aussehen bzw dem festgelegten Standard. Der Dobi ist leider zweifelsfrei eine sehr ungesunde Rasse, aber deshalb für mich eigentlich keine "Qualzucht" im eigentlichen Sinne.
Das finde ich spannend Unterscheidung und eigentlich total sinnvoll. Denn es gibt viele Rassen, die zwar unter Erbkrankheiten leiden. Bei denen es aber eigentlich nicht vorgesehen ist. Und du hast recht, die sollte man eigentlich nicht zusammenpacken, mit denen, bei denen die Deformation Teil des Rassestandards sind.

Ich würde mir zum Beispiel keinen Lagotto vom Züchter holen, weil mir die Ohren da nicht passen. Da gibt’s einfach zu viele Probleme (ich habe einen total kranken Hund aus dem Tierschutz adoptiert, und meine Tierärztin meinte nur, das wäre völlig normal bei der der Rasse) und der Inzuchtkoeffizient ist mir auch viel zu hoch. Aber beim Lagotto aus dem Tierschutz hätte ich kein Problem. „Richtige“ Qualzuchtrassen könnte ich nicht halten, weil mir das wehtut, wenn ich denen zugucken muss.
 
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Vivi &
15. Mai 09:15
Geht mir genauso. Liebe die Rasse, aber fällt aufgrund der aktuellen gesundheitlichen Probleme raus, außer ich habe ein großzügiges finanzielles Polster und der Hund kommt aus TS/TH/zweiter Hand (ob durch medizinische Tests bei der Zucht die Rasse allgemein zu retten ist weiß ich nicht).
Ich weiß, dass es da Bemühungen gibt, die Rasse zu retten. Die amerikanischen Linien sind nicht so krank wie die Deutschen, deswegen werden da teilweise Hunde angekreuzt. Die Rassen sind aber auch relativ lange, unabhängig voneinander gezüchtet, deswegen entsprechen die Hunde aus dem amerikanischen Raum, nicht dem deutschen Idealbild der Rasse. Das sollte irrelevant sein, weil die amerikanischen Hunde nicht tot umfallen aus dem Nichts, ist es aber nicht. Weil wir auf keinen Fall den Original deutschen Dobermann verlieren dürfen 🙃
 
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Katrin
15. Mai 09:19
Dass der Hund plötzlich tot umfällt ohne vorherige Anzeichen höre ich auch oft. Medizinisch kann ich mir das aber schwer erklären, denn ein vergrößertes und geschwächtes Herz müsste sich eigentlich auf die körperliche Fitness auswirken (schnellere Ermüdung, verzögerte Erholung, schweres Atmen).
Kenne da tatsächlich einen Fall. Der war sogar noch recht jung, keine 3Jahre alt. Ist im Garten beim spielen mit einem anderen Hund tot umgefallen. Etwas was ja nichtmal eine besondere Anstrengung darstellt sondern in dem Alter locker machbar sein sollte. Das war der Auslöser warum ich beschlossen habe das die Rasse für mich nicht in Frage kommt.
 
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Michi
15. Mai 09:22
Dass der Hund plötzlich tot umfällt ohne vorherige Anzeichen höre ich auch oft. Medizinisch kann ich mir das aber schwer erklären, denn ein vergrößertes und geschwächtes Herz müsste sich eigentlich auf die körperliche Fitness auswirken (schnellere Ermüdung, verzögerte Erholung, schweres Atmen).
Mein Exmann hatte immer Dobermänner. 2 von denen ( einen kannte ich ) sind genauso plötzlich gestorben. Das waren top fitte Hunde, die mit auf Wanderungen und im Schutzhundesport waren. Ohne vorher irgendetwas zu bemerken.
Auf der anderen Seite haben wir aus der Türkei schon diverse Dobermänner nach Deutschland vermittelt, die zum Teil jetzt schon alt sind .
Es scheint tatsächlich geographische Unterschiede zu geben.
 
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Regina
15. Mai 09:23
Gerade auf Instagram entdeckt. Qualzucht ist nicht immer sichtbar😔
Das wusste ich schon, mein Bruder hatte 2 Dobermänner (aus dem Tierheim), die jedoch beide an Krebs gestorben sind. Da Emma zur Hälfte Deutsche Dogge ist, wird das Herz regelmäßig beim Tierarzt gecheckt, bis jetzt ist alles gut. Als sie mit 15 Monaten aus dem TH zu uns kam haben wir auch erstmal einen großen Check gemacht, bei der ersten Narkose haben wir sie etwas länger "schlafen" lassen und gleich mal Rücken und Hüften röntgen lassen, da beide Rassen zu HD und aufgrund der Rückenlänge an Rückenproblemen leiden. Auch da alles OK.
Da wir immer nur Second-Hand-Hunde haben könnte es sein, dass bei uns auch ein Hund einzieht, der unter QZ fällt, das aber dann ganz bewusst. Nur so extreme QZ würde ich mir nicht antun, ich könnte nicht damit leben, täglich zu sehen, wie der Hund leidet
 
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Julia 🐾Nero
15. Mai 09:25
Ich weiß, dass es da Bemühungen gibt, die Rasse zu retten. Die amerikanischen Linien sind nicht so krank wie die Deutschen, deswegen werden da teilweise Hunde angekreuzt. Die Rassen sind aber auch relativ lange, unabhängig voneinander gezüchtet, deswegen entsprechen die Hunde aus dem amerikanischen Raum, nicht dem deutschen Idealbild der Rasse. Das sollte irrelevant sein, weil die amerikanischen Hunde nicht tot umfallen aus dem Nichts, ist es aber nicht. Weil wir auf keinen Fall den Original deutschen Dobermann verlieren dürfen 🙃
Ich habe mal gehört die australischen Dobermänner seien recht gut aufgestellt.
Allerdings ohne Belege oder Zahlen.

Wenn die USA, wie bei allen großen Rassen, auf Masse setzt, kann ich einen gewissen Unmut die amerikanischen Linien zu übernehmen schon verstehen.
Wenn der Hund am Ende aber gesünder ist, dann sollte man es natürlich trotzdem begrüßen.

Ich finde die amerikanischen Deutschen Schäferhunde zum Beispiel oft nicht gerade ansprechend. Das sehr stark verbreitete Übergewicht trägt natürlich zur "unschönen" Optik bei, aber trotzdem sehen viele unsportlich und nach extremen Fellwuschelmonstern aus.

Funktionalität sollte immer vor Optik stehen, aber bei manchen Rassen aus den USA ist beides fragwürdig.
 
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Katrin
15. Mai 09:25
Zum Thema Qualzucht Definition