Ich möchte uns hier auch noch einmal vorstellen und sind auch sehr froh, euch Alle hier gefunden zu haben!
Ruby haben wir mit 12 Monaten aus einem 8ter Rudel übernommen und hatten vorher eine Labradorhündin ( sie wurde 13)
Wir haben den Lagotto aus dem Internet und einigen Urlaubsbegegnungen gekannt und immer wieder nachgefragt, weil wir nach unsere tollen Labihündin einen kleineren, nicht haarenden, apportierfreudigen Wasserhund in unsere Familie holen wollten.
Sowohl von Züchtern, die wir kontaktierten, als auch Besitzern wurde uns über Lagotti nur das BESTE erzählt: Anfängerhund, Familienhund, Leinenführigkeit, bellt nicht, jagt nicht…
ist schlau…
Oha!!!
Ehrlich geschrieben: die ersten Wochen war ich geschockt von den Ängsten, dem Ohrenbetäubenden bellen, dem absoluten Wahnsinn an der Leine 🙈
Ruby konnte kein „ SITZ“, das war beim Züchter nicht erwünscht, da sie für Ausstellungen & Zucht vorgesehen war. Im Ring müssen die Hunde in einem bestimmten Winkel für den Richter stehen und dürfen nicht sitzen…
Wir haben 3 Wochen gebraucht, um ihr das einfachste Kommando SITZ beizubringen.
Des Weiteren lief sie 5 Schritte mit uns und longierte uns komplett - Gassi gehen war eine Katastrophe, wie ihr euch vorstellen könnt.
Warum longierte sie? Weil sie im Ring bei Ausstellungen im Kreis laufen muss…
Stellt euch das einfach mal vor: ein junger süßer Kobold, der auf einmal in eine völlig neue Welt kommt.
Wir besuchten eine gute Hundeschule und fanden eine Lösung mit der Lein und dem wegtrainieren des Longieren ( nicht falsch verstehen: es gibt neben Agility auch Longieren, was wir mit unsere Labihündin auch gut trainieren konnten) aber Ruby konnte NUR im Kreis kaufen…
Wenn ich bei Züchtern nachfragte, warum manche dieser Rasse so „unsicher und bellend“ durch die Welt läuft bekam ich zur Antwort: das sind schlaue Hunde..,
🤷♀️
Wie sieht es jetzt nach 6,5 Monaten aus?
Unsicherheit & Angst: konnten wir mit viel Ruhe, Geduld und Alltagsprägung ( z.B.im Auto einfach an einer Strasse und Bahnhof im Kennel sitzen lassen, Autoklappe hinten auf und wir ruhig ohne Worte daneben) komplett abbauen.
Sie muss immer! an jeder Tür sitzen bleiben und warten bis wir rausgehen und sie dann schicken. Das Gleiche im Autokennel, diese Tür geht nur auf, wenn sie ruhig ist und sitzt, dann Leine dran und wieder sitzen bleiben. Ich atme ganz lange ruhig durch und im übrigen rede ich dabei nicht mehr. Der Lagotto ist sehr schlau und beobachtet ganz genau, da braucht es Konsequenz und Ruhe.
Schleppleine, kurze Führleine sind unser ständiger Begleitet.
Fuß laufen ist auch erst nach „Kuft raus lassen“ wirklich möglich.
Mit anderen Hunden kommt sie, egal welche Größe, Rasse super klar.
Wir haben noch viel Arbeit vor uns : Rückruf z. B.
Aber sie ist ein junger toller kleiner Kobold und ich habe nicht vergessen, dass unsere 1. Labihündin genauso schwierig war die ersten 3 Jahre
Freu mich, dass wir uns hier gegenseitig austauschen und unterstützen können 🐾
Ich kann Deinen Beitrag komplett nachvollziehen. Fredo ist auch nicht unser erster Hund. Ich bin mit Hunden ( Pudel, meine Mutter hat gezüchtet) aufgewachsen. Ich hatte selber Hunde, dann kam Fredo.
Durch ihn und durch alles was ich so von Lagotto-Besitzern höre und lese, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass diese Hunde bestimmt keine „Anfängerhunde“ sind, wenn es sowas überhaupt gibt. Garnicht, weil sie so schwierig sind, sondern, weil sie so sensibel sind. Sowohl im Verhalten, als auch im Futter. Fredo haben wir als Welpen vom Züchter. Leider hat beim Züchter keine großartige Vorbereitung auf das Leben stattgefunden.
Er hatte vor allem Neuen Angst. Das war am Anfang eigentlich meine Hauptaufgabe, ihm zu zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann und ihn zu bestärken, ihm Selbstbewusstsein zu geben. Er wird nun bald 3 und ich denke, wir haben es ganz gut hinbekommen. Aber einfach ist anders - war es bei seinen Vorgängern.
Und bevor es wieder einen Aufschrei gibt - bestimmt gibt es auch weniger ängstliche unter ihnen. Aber so oft, wie ich von den gleich gelagerten Problemen lese, erkenne ich schon eine Tendenz.
Mit anderen Hunden hat Fredo überhaupt keine Probleme. Wir sind über einen Verein mit allen möglichen Rassen zusammen. Er liebt Hund und Mensch gleichermaßen. Und wir lieben ihn natürlich auch ohne Ende. 😀