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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 26. Jan.

Hunderassen - Vorurteile

Wenn man irgendwie eine recht spezielle Hunderasse sein „Eigen“ nennt und damit in Wald und Flur (oder der Stadt) unterwegs ist, bleibt es nicht aus und man wird öfter angesprochen. Passiert uns sehr regelmäßig mit unseren Nasen. Als erstes wird gern mit mir gestritten(!) welche Rasse(n) wir da mit uns führen. Es kommt so gut wie IMMER : „..... das sind Afghanen...!“ NEIN, es sind keine Afghanen ! Die sehen völlig anders aus! Keine Ahnung warum die Leute immer Afghanen vermuten, warscheinlich kennen sie nichts anderes. Als nächstes heißt es fast immer: „die brauchen doch mehr Auslauf als andere Hunde“ oder „die müssen doch den ganzen Tag rennen“ NEIN, müssen sie nicht! NEIN brauchen sie nicht! Der einzige, wenn auch wesentliche, Unterschied ist: Sie brauchen mehrfach pro Woche die Gelegenheit „Vollspeed“ zu rennen ! Und das fordern sie auch ein! Das ganze dauert meist ca 5-15 Minuten, dann ist der ganze „Renn-Zirkus“ auch schon wieder vorbei. Würde ich von meinen Nasen verlangen den ganzen Tag zu rennen, würde das wohl eher mit einem müden Lächeln quittiert. Windhunde sind faul ! Und zwar so richtig! Am liebsten liegen sie rum ! Gern auf Sofas oder irgendwas was weich ist. Es gibt auch Wochen, da rennen sie überhaupt nicht, und haben auch keinen Drang danach. Besonders wenn es sehr warm ist. Wir haben auch schon gesagt bekommen: „.... Windhunde sind dumm....“ Nunja, schaut man sich an wofür dieses Rassen gezüchtet wurden, nämlich zur eigenständigen Jagd, würde ich von „dumm“ nicht reden. Vielmehr von der „Gabe“ eigenständig Entscheidungen zu treffen. Auch und gerade OHNE den Menschen. Ja, ein Windhund interessiert sich nur sehr wenig für Kommandos a la „sitz, Platz, bleib“ ! Das macht es manchmal nicht einfach, aber wer „Kadavergehorsam“ von seinem Hund erwartet ist bei anderen Rassen besser aufgehoben. Und JA, mit Windhunden ohne Leine in der freien Natur ist oft mehr als „schwierig“..... der Jagdtrieb ist fast immer ENORM ausgeprägt. Wohlgemerkt: eigenständige Jagd! Windhunde rennen bei Vollspeed zwischen 50-70kmh ! UND Ja, Windhunde können sich „totrennen“ ( das heißt dann „Greyhoundsperre“ , ähnlich dem „Kreuzverschlag“ bei Pferden, und kann zum Tod führen) Vielleicht konnte ich mit dem ein oder anderen Vorurteil aufräumen?! 😀
 
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Silke
1. Juli 10:08
Ich habe keine Vorurteile...werde wegen meiner Rottweilerin auch oft doof angemacht.Kann also nachvollzeihen was du mit Deppen mitmachst.
Ich fand deine Zeilen sehr lehrreich. Ich weiß wie Windhunde aussehen und dass sie sehr schnell sind- das wars. Danke für die keine Lehrstunde...wie gesagt,war interessant.Lerne immer gerne dazu!
 
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Silke
1. Juli 10:17
Selbst bei unserem schwarzen Labrador (Showlinie, großer Kopf, stämmiger Körperbau) wechseln die Leute die Straßenseite... Das ist doch ein Rottweiler! Die Ärzte haben es schon besungen "Lasse Redn" 🤣
Da hast du recht..lass die Leute reden!
Ich werde oft von ängstlich vorbeigehenden Leuten gefragt ob meine Rottweilerin beißt. Wenn sie diese blöde oder aggressive Tonlage drauf haben, dann kommt von mir der Kommentar:Nein, mein Hund beißt nicht-die schluckt im Ganzen.....und schon habe ich Ruhe 😋🤣🤣

Leuten die uns anständig begegnen den antworte ich natürlich respektvoll! Aber meist sind es die Besserwisser die stressen oder nerven.
Ich nehme Rücksicht auf Leute die Angst vor Hunden habe und sorge dafür,dass Kira aich anständig verhält und nicht ausgerechnet zu den Leuten zum Schnüffeln hin will.
 
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Gisela
11. Juli 14:02
Ja von der Unterschätzung des Jagdverhaltens kann ich ein Lied singen.
Mein Galgo kommt auch aus dem Tierschutz in Spanien. Ich hatte davor einen Galgo-Mix, der keinerlei Jagdtrieb zeigte. Und mein Matthiew verbellt jede Katze, die in Sichtweite ist und ist dann kaum zu bändigen. Im April war dann der Worsecase. Eine Katze auf der anderen Straßenseite kam zu uns herüber und lief ihm ca .1
Meter direkt or die Schnauze. Mit einem Satz (trotz Leine und Geschirr) hatte M sie gehabt und ein wilder Kampf fand mitten im Ort statt. Es war so schrecklich, ich hatte keine Chance dazwischen zukommen. Die Katze hatte leider auch keine Chance und auch M war von ihr verkratzt und verbissen und musste Mehrere Male zum Doc.
Das Fazit : im Ort bei uns können wir nicht mehr spazierengehen. Zum einen ist die große Zuneigung, die wir zuvor von allen erhalten hatten, vorbei (man würde uns vermutlich luenchen) zum anderen, gibt es hier überall hunderesistente Katzen, die selbst bellenden Hunden entgegen laufen.
 
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Gisela
26. Jan. 07:55
Kennen wir auch zu gut. 🙄🙊 diese nervigen Aussagen jedes Mal ..
Wir sind aber bei den windhunde
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 08:40
Umgekehrt geht es aber auch. Die Windhundleute loben die Katzenhaftigkeit, das seien keine Hunde für Gehorsam. Ich habe mit meinem Barsoi die BH gemacht und konnte sowohl ihn als auch meinen Sloughi größtenteils frei laufen lassen. Mit dem Barsoi war ich auf einer Jagd in Polen, da waren auch Taigans, Tarzis etc. Keiner der Hunde hatte einen Mantel an und die Jagd lief sehr gesittet ab. Es waren sogar ein paar Hundeführer dabei, denen die Hunde frei folgten, während ein anders Pärchen am Hasen war. Die gingen erst, wenn sie auch geschickt wurden. Hier in Deutschland kannte ich jemanden mit 6 Greyhound aus dem TS, auch alle nicht dick eingepackt.
Und dann im Ring, wie viele Azawakhs ließen sich nicht anfassen. Die Besitzer sind der Meinung, das sei halt rassetypisch. Ja, aber man kann es üben. Genau wie das "in die Startbox gehen". Das dauert ja hin und wieder auch länger, insbesondere bei den Whippets.
Zu den körperlichen Besonderheiten habe ich mal mit einem TA geplaudert. Sein Tenor: Es gibt bei vielen Rassen Besonderheiten, auf die man achten muss, aber viele Windhundbesitzern muss man halt das Gefühl geben, dass sie etwas ganz Besonderes an der Leine haben. Dann fühlen sie sich besser. 😉
Das sind so meine Erfahrungen mit der Windhundszene. Ach ja, eine Bekannte hatte einen Afghanen aus einer Rennlinie immer freilaufend am Pferd dabei.