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Johanna
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Anzahl der Antworten 92
zuletzt 15. Aug.

Border Collie Mix scheren lassen ?

Hallo Ich habe mich jetzt schon längere Zeit gefragt ,ob es für meinen Hund besser wäre in scheren zu lassen . Bei Recherchen im Internet und im Bekanntenkreis bin ich auf unterschiedliche Meinungen gestoßen und bin nun etwas verunsichert. Hat jemand von euch da evtl schon Erfahrung mit ,speziell im Bezug auf Border Collies oder Australien Sheperds?
 
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Sonja
22. Apr. 16:44
Hmmm....wobei...macht schon Sinn, dass es einen unterschiedlichen Zyklus gibt, in dem die beiden Haartypen nachwachsen. Ist mir evtl bei meiner nicht so direkt aufgefallen. Aber für uns war's OK. Hauptsache am Ende ist es wieder so wie es vor dem Haarschnitt war. Wenn zwischendrin das Unterfell bisl überwiegt, bis das Deckhaar sich komplett erneuert hat, dann war das für uns nicht schlimm. Wahrscheinlich kommt es dann bisl drauf an, wie sehr das Haar zum verfilzen neigt. Bei uns gab es mit ihrer Unterwolle nie Probleme, dass da etwas verfilzt. Das mit dem Verfilzen haben wir nur hinter ihren Ohren, wo sie nur ein paar Strähnen Deckhaar ohne Unterwolle hat
 
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Sonja
22. Apr. 16:44
Nein, zumindest bei Akari wächst die Unterwolle generell schneller. Am rasierten Bauch ist fast nur Wolle, kaum Deckhaare dazwischen. Unterwolle wächst in Schüben, Deckhaare nach und nach wenn sie dran sind. Dadurch hat ihr Bauch gerade eine sehr andere Textur als nur "alles auf einer Höhe".
Cool, was neues gelernt....Danke
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 16:48
Bitte niemals den Hund scheren. Höchstens die unterwolle ausbürsten!
 
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Sonja
22. Apr. 16:51
Bitte niemals den Hund scheren. Höchstens die unterwolle ausbürsten!
Diese Meinung ist hier mehrfach vertreten, ja. Hast du eine nachvollziehbare Begründung gegen das Haareschneiden?
 
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Sonja
22. Apr. 16:55
Das Deckhaar wächst nach, aber Deckhaare wachsen langsamer als die Unterwolle. Deswegen ist die Fellpflege bei jungen Spitzartigen Hunden mitunter verhältnismäßig mühselig. Sobald der Babyplüsch weg ist und die Deckhaare lang reicht dann plötzlich tatsächlich einmal in der Woche bürsten. Mit der Schur hat der Hund immernoch zwei Lagen Wollunterwäsche an, die dann auch noch filzt. Deswegen ist ausbürsten der erste Schritt und nur wenn der Hund sichtlich leidet (was er auch halb nackt bei 26°C tun wird!) lohnt es sich überhaupt darüber nachzudenken.
Aber ja, ich hab auch gedacht, vielleicht hat sie ihre Unterwolle letztes Jahr so wenig verloren, weil sie in dem Jahr gerade erst ihr normales Fell bekommen hatte. Vielleicht ist es diesen Sommer als "erwachsenerer" Hund anders.
Aber bisher haart sie noch kein bisschen.... Wechseln eure Hunde schon zum Sommerfell?
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 17:01
⚠️WARUM SOLLTE MAN DEN HUND NICHT SCHEREN?⚠️ Termoregulation und Termoschutzfunktion des Fells beim Hund ist kein Mythos... Diese wunderbare Aufnahme eines halb abrasierten Golden Retriever, bei 30 Grad Celsius draußen, mit Thermokamera 🤒! zeigt, wie das Fell des Hundes die Temperatur reguliert. Das Fell eines Hundes schützt den Hund in Sommer und Winter. Abrasierter Hund kann höchstens ein Hitzeshock bekommen ..... 🐾✌️Passt auf eure 4beiner auf 🐾🐾💙🐩🐕 PS: Die Schur führt immer dazu, dass ein Fell mit den wichtigen Haarschichten bis auf wenige Millimeter gekürzt wird. Das Deckhaar wird in der Regel komplett zerstört und verliert somit seine Schutzfunktion für die empfindliche Haut mit ihren wichtigen Funktionen. Die Unterwolle kann diese Funktion alleine nicht erfüllen und saugt sich bei Nässe nur voll und bleibt klamm. Auf der Haut staut sich Feuchtigkeit, die einen Nährboden für Parasiten und Hautkrankheiten bildet. Die Thermoregulation gerät nach einer Schur aus den Fugen. Zudem wirkt sich die Schur auch schädlich auf die empfindliche Hundehaut aus, da aggressive Sonnenstrahlen zu Hautschädigungen führen können. Bei Hunden mit dichter Unterwolle kann die Schur zu einer „Post Clipping Alopecia“ (bleibende kahle Stellen) führen, die den Nachwuchs des Haares komplett unterbindet, da sich der Haarfollikel durch Abscheren des abgestorbenen Haares – anstatt es heraus zu bürsten, bzw. zu trimmen - nicht erneuert. Nicht selten kann man eine Strukturveränderung des Fells beobachten, die zum einen dazu führt, dass sich Büschelwuchs bildet, Unterwolle somit das glänzende, schützende Deckhaar verdrängt und der Hund verwollt, wie zum Beispiel bei Golden Retrievern. Außerdem verändert sich das seidige Fell zu strohigen Locken, insbesondere bei langhaarigen Hunden, deren Unterwolle in der Länge mitwächst, wie zum Beispiel bei Havanesern. Das Fell verliert dadurch auch an Farbe. Eine Schur von Terriern und anderen Trimmhunden führt immer zur Zerstörung der 3 schichtigen Haarstruktur (2 Deckhaarschichten, 1 Unterwollschicht). Der Haarwechsel wird unterbrochen, neues Haar wird nicht mehr produziert und ein zartes, seidiges, einschichtiges Fell mit grauer Farbe ersetzt das prächtige, harsche farbige Fell. (https://www.gordon-hundeshop.de/blog/2016/von-der-unart-langhaarige-hunde-zu-scheren) Bildquelle: www.oz-opustene-labky-nerko.webnode.sk
Genau das seh ich auch so 👍🏻🫶🏼
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 17:18
Ich hab viel zu dem Thema reicherchiert und fast überall steht, dass Hunde mit Doppelfell nicht geschoren werden dürfen. Aber die Gründe finde ich persönlich nicht nachvollziehbar und alle scheinen einfach nur ungeprüft diese eine Meinung übernommen zu haben. Also klar schützt das Fell vor der Sonne und kahl scheren ist daher natürlich keine gute Idee. Ich denke darüber nach es so auf 1,2cm zu schneiden. Das wird dann immer noch genug Sonnenschutz sein. Und klar, ihr Fell lässt dann Wasser und Schmutz nicht mehr so gut abperlen, aber das ist jetzt nicht so das Problem. Bei der Hitze trocknet das Fell sowieso schnell. Da ist die Hitze das größere Problem, als der Schmutz und die Nässe. Und die Behauptung, dass das Deckhaar nicht mehr nachwächst und die Unterwolle sich vermehrt, kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich denke das ist der gleiche Mythos wie beim Menschen. Da gibt es ja auch die Meinung, dass die Haare dicker nachwachsen, wenn man sie rasiert. Das ist aber jetzt tatsächlich ein Mythos, was das angeht, sind sich die Stimmen ziemlich einig, wenn man Mal grob Googelt.... Und die Begründung, dass die Haare gar nicht dichter nachwachsen können, weil die Anzahl der Haarwurzeln ja gleich bleibt, das sei genetisch und kann dadurch, dass man die Haare kürzt, nicht verändert werden, finde ich auch sehr einleuchtend. Also warum sollte es beim Hund anders sein.... Vielleicht kann es ein Problem geben, wenn der Hund einen Nährstoffmangel oder ein hormonelles Problem hat, dann kann ich mir vorstellen, dass die Haare nicht so gesund nachwachsen können. Das erklärt vielleicht warum vereinzelt von so einem Fall berichtet wird. Aber wenn der Hund ein gesundes tolles Fell hat, warum sollte es dann nicht ganz normal wieder nachwachsen....
Wie unten schonmal geschrieben (ist übrigens wissenschaftlich nachweisbar) :

Hunde mit Unterwolle haben in einem Haarfolikel 1 Deckhaar auf 5 Unterwollhaare. Das scheren führt dazu, dass die Unterwolle die generell schneller wächst, die deckhaare überwuchert. Das fell verliert seine Schutzfunktion. Es kann zu Hot-spots und Ekzemen kommen.

Klar gibt es immer auch Ausnahmen, bei denen nichts passiert, aber ich würde das Risiko nicht eingehen.

Zusätzlich gibts bei einigen Rassen das genetische Risiko einer Alopezie, die nach einer schur ausbricht.
 
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Udo
22. Apr. 17:32
Im Bereich Thermodynamik, wo solche Fotografien ausgewertet werden, ja da sind Physiker die Experten. Aber vermutlich ist Kimy dann einfach ein ganz komischer Hund, dem es einfach besser geht und weniger hechelt wenn ich ihr die super schützende Schicht nehme, aber dafür draußen zusammen bricht wenn sie bleibt. Und die anderen Hunde, die ich auf dem Gnadenhof betreute auf dem ich 10 Jahre lang gearbeitet habe, auch. Kann ja sein. Es wurde ja um Erfahrungsberichte gebeten und die kann ich bieten. Und die sind durchweg positiv. Was natürlich absolut richtig ist, und hier schon gesagt wurde, man darf deswegen die Fell Pflege nicht völlig vergessen und man darf nicht so kurz scheren, dass die Haut durch scheint. Wenn all die Märchen stimmen würden, dass es ja im Prinzip runtergebrochen sogar so wäre dass die langhaarigen Hunde es dank der Isoliereigenschaft besser hätten, wären ja dann stattdessen die Kurzhaarigen richtig am Arsch im Sommer, aber in aller Regel kann man das exakte Gegenteil beobachten. Die Kurzhaarigen kommen in den meisten Fällen noch bei deutlich höheren Temperaturen recht gut zurande, während die mit dickerem Fell ganz offenkundig zu kämpfen haben.
Sorry, aber das kann ich so nicht bestätigen. Ich habe einen Tsang Apso (fälschlich Tibet Terrier genannt). Das Haar eines Tsang Apsos sollte grundsätzlich nicht geschoren werden! Die Unterwolle wächst bei diesen Hunden 4 x so schnell wie das Deckhaar! Dies führt dazu, daß die Unterwolle über das Deckhaar wächst, sodann viel schneller verfilzt und ein stumpfes Aussehen annimmt. Wenn ein geschorener Tsang Apso in den Regen gerät, na dann Mahlzeit! Es dauert Stunden um das wieder zu entwirren. Bei häufiger Schur neigt das Deckhaar dazu, nicht mehr nachzuwachsen. Ich war einige Zeit in Tibet. Dort sind die Winter sehr kalt und im Sommer kann es extrem heiß werden. Die Ureinwohner haben nicht von ungefähr eine recht dunkle Haut. Bei einer Höhe von 4500 Metern (Hochplateau) ist die Strahlung entsprechend. Ein Herdenschutzhund wie der Tsang Apso würde eine Schur nicht ohne Schaden zu nehmen überstehen. Er benötigt ein zweilagiges längeres Fell zum Schutz der Haut und zum Schutz gegen die extreme Sonne und die extreme Kälte im Winter. Man würde in also seiner Klimaanlage berauben. Ein Tibeter, der seine Tsang Apsos einer Schur unterzöge würde für verrückt erklärt. Ich selbst habe erlebt, wie empfindlich diese Hunde auf Sonne reagieren wenn ihr Haar kurz ist. Als mein Sadhu noch jung war und noch kein langes Fell und kaum Unterwolle hatte (2019/sehr heiß), hatte er extreme Schwierigkeiten in der Sonne und wollte garnicht raus. Jetzt, mit langem, doppelschichtigem Fell hat er mit Sonne/Hitze garkeine Probleme mehr. Er flitzt selbst bei gut warmem Wetter über die Wiese und hat ganz offensichtlich großen Spaß dabei. Durch das lange Deckhaar dauert es sehr lange, bis Regen bis auf die Haut gelangt. Allerdings geschieht das auch unter der Dusche. Es dauert, bis das Wasser die Haut erreicht. Übrigens haben die Tsang Apsos in Tibet (Wildform) keinesfalls ein solch überdimensioniert dickes, langes Fell. Das ist nur außerhalb Tibets der Fall und der Überzüchtung und den 'Schönheitsvorstellungen' der Europäer geschuldet.
Ich kenne etliche Menschen, die ihren Tsang Apso geschoren haben mit der Ausrede, dem ist es im Sommer zu warm. Tatsächlich jedoch, so erfuhr ich nach einiger Zeit durch Gespräche mit diesen Menschen, daß ihnen die, bekannter Weise, doch sehr zeitintensive Fellpflege auf die Nerven ging. Ja genau, Tsang Apsos benötigen eine intensive, zeitaufwendige Fellpflege. Das kann ich bestätigen. Ich bürste/kämme meinen Sadhu morgens 1 Stunde und abends nochmals 1 - 1½ Stunden, jeden Tag. Ich hatte mich schon häufig gefragt, weshalb kaufen Menschen sich einen Tsang Apso, am liebsten mit unnatürlich angezüchtetem schwerem, überlangem Fell um dieses dann der Schur zu unterziehen!? Warum nicht gleich einen Kurzhaarigen? Die Sonne/Wärme ist nur eine faule (im wahrsten Sinne) Ausrede! Sie haben einfach keine Lust, dem Hund eine adäquate Fellpflege zukommen zu lassen. Wird das Fell korrekt gepflegt, so liegt es luftig und stört den Hund nicht bei Wärme. Es schützt ihn! Wind z.B. hebt das Fell und belüftet die Haut, kühlt sie auch. Das ist nicht möglich nach einer Schur. Ich habe das Glück, die Wildform eines Tsang Apso Zobel bekommen zu haben. Er hat normal langes, zweischichtiges Fell (null Überzüchtung) jedoch die übliche dichte Unterwolle und das muß natürlich gepflegt werden. Tut mans nicht, verfilzt der Tsang Apso in kürzester Zeit und bekommt diverse Hautkrankheiten. Das ist dann der Punkt, wo geschoren werden muß. Nicht wegen der Sonne sondern wegen der Faulheit der Halter! Also, wer keine Zeit und Nerven hat, der sollte sich solch einen Hund nicht zulegen. Besser für Hund, besser für Mensch!
 
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Sonja
22. Apr. 18:01
Wie unten schonmal geschrieben (ist übrigens wissenschaftlich nachweisbar) : Hunde mit Unterwolle haben in einem Haarfolikel 1 Deckhaar auf 5 Unterwollhaare. Das scheren führt dazu, dass die Unterwolle die generell schneller wächst, die deckhaare überwuchert. Das fell verliert seine Schutzfunktion. Es kann zu Hot-spots und Ekzemen kommen. Klar gibt es immer auch Ausnahmen, bei denen nichts passiert, aber ich würde das Risiko nicht eingehen. Zusätzlich gibts bei einigen Rassen das genetische Risiko einer Alopezie, die nach einer schur ausbricht.
Also es sind zu Beginn 1 Haarfolikel Deckhaar auf 5 Haarfolikel Unterwolle und nach der Schur genauso noch, oder? Aber alle wachsen nach und früher oder später ist das Deckhaar wieder länger und alles so wie es war. Während der Zeit, dass das Deckhaar kurzer ist, ja da ist das Fell nicht so schmutz- und wasserabweisend....
Aber wieso es deswegen zu Ekzemen kommen soll, erschließt sich mir nicht.

Das mit Alopezie hab ich auch gelesen, aber ich denke das passiert nur, wenn man ganz kurz rasiert, fast bis zur Haut oder bis zur Haut
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 18:19
Also es sind zu Beginn 1 Haarfolikel Deckhaar auf 5 Haarfolikel Unterwolle und nach der Schur genauso noch, oder? Aber alle wachsen nach und früher oder später ist das Deckhaar wieder länger und alles so wie es war. Während der Zeit, dass das Deckhaar kurzer ist, ja da ist das Fell nicht so schmutz- und wasserabweisend.... Aber wieso es deswegen zu Ekzemen kommen soll, erschließt sich mir nicht. Das mit Alopezie hab ich auch gelesen, aber ich denke das passiert nur, wenn man ganz kurz rasiert, fast bis zur Haut oder bis zur Haut
Es geht drum, dass die 5 haare unterwolle schneller wachsen, als das 1 Deckhaar und diese 5 Haare überwuchern bei unzureichender pflege das Deckhaar und es kommt dann nicht mehr durch. 🤦🏼‍♀️
Wie genau soll man sich denn noch ausdrücken 🤦🏼‍♀️

Weil filz entsteht wenn der Besitzer nicht ordentlich kämmt und die haut darunter vor sich her gammelt 🤦🏼‍♀️

Ganz ehrlich, entweder du willst was dazu lernen und denkst beim lesen mit, oder du gehst zu einem hundefriseur, der täglich mit solchen Fällen zutun hast und schaust mal zu, wie die hunde leiden, wenn der Besitzer es nicht geschissen bekommt seinen hund nach der schur zu kämmen.
Sorry für die Wortwahl, aber wenn man das im Beruf täglich sieht, hat man einfach keinen bock mehr auf Diskussionen 🤦🏼‍♀️

Nein Alopezie bricht auch bei einem "sommerschnitt" beim Pomeranier zb aus. Dazu muss man nicht bis auf die haut rasieren.

So ich als Hundefriseur bin jetzt raus. Noch mehr vertrage ich echt nicht.