Kein professioneller Hundefriseur, aber Aussie Besitzer 😇
Auch mein Sam findet 35°C im Sommer ziemlich bescheiden, den gut gemeinten Ratschlägen von unterwegs, ihn scheren zu lassen, bin ich aber trotzdem (oder gerade deswegen) nicht gefolgt.
Das Fell ist für die Hunde ein wichtiger Schutz gegen Kälte, Hitze, Nässe, UV-Strahlung und auch gegen Verletzungen.
Nehme ich dem Hund das schützende Deckhaar, nehme ich ihm also auch diese natürliche Schutzfunktion und übrig bleibt die Unterwolle, die alleine aber keine isolierende Funktion mehr übernehmen kann - weder gegen Kälte, noch gegen Hitze.
(Vergleichbar mit einer dicken Fleece Jacke ohne Anorak - bei Kälte pfeift der Wind trotzdem durch, im Sommer ist es viel zu warm und über Nässe müssen wir denke ich gar nicht reden 😬.
Intaktes Fell hingegen ist im Sommer bei der Wärmeisolation ein bisschen so, wie die Anzüge der Feuerwehrleute: Da fragt ja auch niemand nach, wieso der Mensch denn so blöd ist und zum Laufen durchs Feuer noch eine Jacke anzieht - ist ja schließlich heiß genug 😜🤷♀️)
Da das Deckhaar auch deutlich länger zum Nachwachsen braucht, als die allseits gegenwärtige Unterwolle (Monate bis u.U. Jahre), beeinträchtigt die gut gemeinte Sommerschur also auch die Kälteregulation im Winter...
Wir fahren bisher ganz gut damit, im Sommer regelmäßig die Unterwolle auszubürsten - dadurch wird die Wärme schlechter am Hund gehalten und zusammen mit dem Deckhaar ergibt sich so ein fluffig-luftiges Sommeroutfit, das in puncto Schutz immer noch genau das tun kann, was es soll 😜😇☺
Bei einem Samojeden oder Neufundländer in Florida mag die Diskussionsgrundlage noch einmal eine ganz andere sein, aber bei Hunden mit moderater Fellmenge (wo ich Aussie und Border jetzt einfach mal mit dazu zählen würde) ist eine Schur in unseren Breitengraden mMn nicht notwendig, bzw. eher kontraproduktiv ☺