Schau doch mal in die Verhaltensbiologie und die Genetik - es lassen sich nur körperliche Merkmale vererben bzw. züchten, kein Verhalten.
Ich habe seit langem einen anderen Ansatz zu aggressiven Hunden: Welche Art vom Menschen legen sich denn einen "Kampfhund" (gibt's nicht, ich weiß) zu?
Meine These: Entweder die, die einen gefährlich aussehenden Begleiter suchen und ihn aggressiv erziehen (und so Vorurteile uns Klischees schüren) oder die, die diese Hunde mögen, sozialvertäglich erziehen und sich andauernd gegen die Vorurteile wehren müssen.
Das Tierheim Duisburg z.B. ist voll von aggressiven Hunden (die dann natürlich auch Rocky, Rambo, etc. heissen), in Wesel und Bocholt sieht das ganz anders aus - das Publikum ist dementsprechend!
Vielleicht eine steile These, aber meine (natürlich sehr beschränkte) Beobachtung.
(P.S. Meine Hündin war als aggressiver Hund im TH Duisburg und seit Jahren sozialisiert, mit amtlicher Maulkorb- und Leinenbefreiung.) Ich bin der festen Ansicht, daß die Erzieher, also Halter, die Hunde aggressiv machen. Und zwar völlig inabhängig von der Rasse! (P.S. Die Rassekunde für Menschen wurde in Deutschland aus gutem Grund 1945 abgeschafft. Warum halten so viele Menschen sie für Hunde aufrecht?)
Sorry, ich möchte dir nicht zu nah treten, aber das man nur optische Merkmale und keine Gebrauchs- und Wesensmerkmale gezielt selektieren und züchten kann ist schlichtweg Mumpitz.
Wenn das so wäre, könnte ja jeder Hund mit dem Jäger arbeiten, jeder Hund in Sibirien die Schlitten ziehen, jeder Hund in Wallachei in Rumänien den Hof beschützen, und gleichzeitig wäre auch wieder jeder total freundlich mit jedem oder eben genau das Gegenteil.
Genau das ist früher, bevor Hunde als "nur Haustiere" gehalten wurden, getan wurden. Damals hatten Hunde eigentlich immer einen Job und es wurde wenig bis gar nicht nach Optik selektiert, sondern nach den Wesenstechnischen Anlagen. So sind Hunderassen nämlich überhaupt erst entstanden.