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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 1. Nov.

Amstaff Vorurteile - Halter machen Hunde?

Hi hier ein kleines Thema zum diskutieren : Ich war immer ganz klar gegen Rasse Vorurteile jeglicher Art und bin es eigentlich auch heute noch.. Nun hatte ich aber kürzlich einige Begegnungen die mein Glauben ins Wanken geraten lassen.. Mein Vizsla-Labi Mix ist ein sehr offener Hund und versteht sich eigentlich mit jedem. Heute am Strand kam uns allerdings ein Amstaff entgegen gerannt und der Halter hinter her. Der Amstaff war richtig aggressiv knurrte meinen Hund an und hätte bestimmt auch zugebissen wenn das Herrchen auch nur eine Sekunde später eingetroffen wäre. Ich war völlig perplex! Nun ist es nicht meine einzige Begegnung dieser Art gewesen.. vor einigen Wochen habe ich einer Beissereri zwischen 2Amstaffs zuschauen müssen. Der eine hatte sich im anderen richtig festgebissen, ich weiss nicht ob er es überlebt hat. Nun wäre es einfach das ganze auf die Rasse zu schieben. Ich glaube eher, dass die Hunde extra so sozialisiert werden und durch ihrenRuf eben auch leider solche Halter anzieht, die das aggressive „cool“ finden. Ich finde das sehr schade, ich war immer jeder Rasse gegenüber sehr offen. Aber ich glaube trotzdem dass ich in Zukunft durch meine Erlebnisse einen weiten Bogen um Amstaffs machen werde. Habt ihr ähnliches erlebt? Machen die Halter den Hund zum Kampfhund?
 
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Susanne
30. Aug. 11:22
Uihuihui, ein emotionales Thema!
Ich glaube und sehe es auch oft bei Hundebegegungen (auch an mir selbst) dass natürlich ist die Kenntnis des Halters zum Thema Hundeerziehung und Verhalten maßgeblich für den Umgang und die Einschätzung der Situationen in Hundekontakten. Bin ich unsicher, wird mein Hund entsprechend seiner Natur reagieren. Mein Hund wird dann eher unsicher. In der Nachbarschaft gibt es einen American Akita der die Unsicherheit seiner Besitzerin eher mit starkem Beschützen und verbellen abarbeiten. Beim Staff u.ähnl. ist es halt wieder anders. I sofern denke ich, dass unabhängig vom rassetypischen Verhalten die Probleme oft am anderen Ende Leine beginnen und oft nur von dort aus behoben werden können. Da muss ich mich als Halter auch mit meinen Verhaltensweisen auseinandersetzen. .....
 
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Jennifer
30. Aug. 11:37
Das ist nicht richtig. Der Pit Bull ist eine eigenständige Rasse. Zwar nicht vom FCI anerkannt aber vom UKC und vom ADBA. Links ist ein Pit Bull zu sehen und rechts der Staff. Vielleicht sollten sich einige auch mal die Entstehungsgeschichte der Rasse durchlesen...
Rechts ist ein englischer Staffordshire Bull Terrier, kein American Staffordshire Terrier! AmStaffs sind in der Größenordnung des linken Hundes zu finden.
 
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Silke
30. Aug. 12:04
Rechts ist ein englischer Staffordshire Bull Terrier, kein American Staffordshire Terrier! AmStaffs sind in der Größenordnung des linken Hundes zu finden.
Laut Rassestandard sind die von der Größe alle dicht zusammen. Anhand eines Bildes zu Urteilen ist immer schwer. Vielleicht ist auch das eine ein großer Vertreter seiner Rasse und der andere ein sehr kleiner.
 
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Silke
30. Aug. 12:10
Aber eigentlich ist es auch egal. Ich finde diese nie enden wollenden Rassediskussionen so überflüssig wie Fußpilz. Ich habe selbst schon Hunde dieser Rassen gehabt und kenne so einige. Ja es gibt aggrssive Vertreter der Rassen. Da hat dann aber der Halter was falsch gemacht. Genauso wie bei giftigen Chihuahuas oder Jack Russel Terriern.
 
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Patrick
30. Aug. 12:49
Man findet zahlreiche Artikel dazu wenn man googelt .. zb den hier .. https://vitomalia.com/blogs/news/was-ist-ein-echter-pitbull-unterscheidungen-zwischen-unterschiedlichen-rassen
Hast du dir den Artikel denn mal richtig durchgelesen ?

Da steht genau das was ich gesagt habe.

Nur das es die unterschied bei den zuchtverbänden zu finden sind!

Und letztendlich ist die einzige Änderung zu meiner ursprüngliche Aussage das der pitbull kleiner und nicht größer ist 🤷🏻‍♂️
 
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Jennifer
30. Aug. 13:06
Laut Rassestandard sind die von der Größe alle dicht zusammen. Anhand eines Bildes zu Urteilen ist immer schwer. Vielleicht ist auch das eine ein großer Vertreter seiner Rasse und der andere ein sehr kleiner.
Das Bild der zwei österreichischen Rettungshunde mit Kenndecken stammt aus einem Wikipedia Artikel zum ENGLISCHEN Staffordshire BULL Terrier und zeigt sehr gut den reellen Größenunterschied zum American Pit Bull Terrier und American Staffordshire Terrier auf. Die Engländer haben alles kleiner gehalten. Bei den Amis muss es natürlich groß sein 🤷 die oft 10-15cm geringere Größe des Staffordshire Bull Terriers würde ich jetzt nicht als unerheblich betrachten.

Hier links der englische Staffordshire Bull Terrier und rechts der Staffordshire Terrier. Nur weil Staffordshire und Terrier im Namen sind, sind es nicht die gleichen Hunde. Auch das Wesen und die Arbeitsbereitschaft unterscheiden sich. So auch beim Pit Bull. Nur weil es alles Kampfhunde sind, kann man nicht jede Rasse, die darunter fällt, gleich stellen.
 
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Sadie
30. Aug. 14:02
Rechts ist ein englischer Staffordshire Bull Terrier, kein American Staffordshire Terrier! AmStaffs sind in der Größenordnung des linken Hundes zu finden.
Sorry ich wollte hier nicht vom eigentlichen Thema ablenken oder Diskussionen auslösen.🫤 ich finde es wirklich sehr nett von euch das ihr auf meine Frage so intensiv eingegangen seid, Dankeschön ❤️
Ich habe auch schon angefangen mich selbst in das Thema einzulesen, hab sehr gute rassebücher hier und googeln kann ich ja auch noch. ❤️❤️❤️❤️🤓
 
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Sabine
30. Aug. 16:25
Alle Steffs die ich kenne die sind soziale Hunde ich kenne viel mehr kleine Hunde die richtig unsozial sind und die Besitzer finden das ok 🙈das erlebe ich fast täglich aber da redet keiner von Jeder Hund ist so was sein Besitzer aus ihm macht
 
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Sonja
30. Aug. 16:55
Bin ich voll deiner Meinung das andere Ende der Leine ist auch für mich immer entscheidend.
Es ist ja auch so das die sogenannten "Kampfhunde" vor der Zeit der "Rasselisten" viele Jahre/Jahrzehnte lang zu sehr hohen Prozentsatz bei "Zwielichtigen Personen" beliebt waren also z.b. Zuhälter, Geldeintreiber (klein)- Ganoven etc... und zum größten Teil sind/waren diese Personen ja auch männlich. Wiean so schön sagt : "ein schlechter Ruf ist schnell da..." und das trifft nicht nur auf Menschen zu ...🤗 (Wahrscheinlich wollten einige von ihnen mit einem "gefährlichen Hund" etwas "kompensieren"..).🤗 Meist sind diese Personen ja auch nicht gerade zimperlich/rücksichtsvoll gegenüber anderen lebewesen. Eine entsprechende Haltung kann nunmal besonders bei sensiblen Hunden und welche "die von Natur aus eher nach vorne gehen" , eben nach Hinten losgehen. Man darf auch nicht vergessen, das vor Einführung der Rasselisten ( besonders in den frühen 80ern) sehr viele beissereien durch/von "Listenhunden" gab, eben weil sich auch jeder welcher in den genannten Personenkreisen verkehrte einen "Kampfhund" legal anschaffen könnte. Durch die Rassenlisten und Auflagen ging die Anzahl von "Kampfhunde" nachweislich zurück. Ich spreche hier von "legaler Anschaffung" , wer einen "Kampfhund" haben will kann sich kann sich natürlich einen "illegal" Beschaffen . Aber durch die Rassenlisten, Auflagen erhöhte steuern etc. Scheuen doch einige Menschen zurück die diese Hunde einfach nur "cool" finden aber keine Ahnung haben was da auf die zukommen könnte und dann überfordert sind anzuschaffen ... (Das trifft natürlich nicht nur auf "Kampfhunde" zu, sondern leider auch auf viele Rassen die etwas "anders Ticken" dazu zähle ich auch Malinois, Husky, Wolfhunde und einige andere die leider "Potential zur Moderasse " haben...)
 
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Dogorama-Mitglied
30. Aug. 18:04
Schau doch mal in die Verhaltensbiologie und die Genetik - es lassen sich nur körperliche Merkmale vererben bzw. züchten, kein Verhalten. Ich habe seit langem einen anderen Ansatz zu aggressiven Hunden: Welche Art vom Menschen legen sich denn einen "Kampfhund" (gibt's nicht, ich weiß) zu? Meine These: Entweder die, die einen gefährlich aussehenden Begleiter suchen und ihn aggressiv erziehen (und so Vorurteile uns Klischees schüren) oder die, die diese Hunde mögen, sozialvertäglich erziehen und sich andauernd gegen die Vorurteile wehren müssen. Das Tierheim Duisburg z.B. ist voll von aggressiven Hunden (die dann natürlich auch Rocky, Rambo, etc. heissen), in Wesel und Bocholt sieht das ganz anders aus - das Publikum ist dementsprechend! Vielleicht eine steile These, aber meine (natürlich sehr beschränkte) Beobachtung. (P.S. Meine Hündin war als aggressiver Hund im TH Duisburg und seit Jahren sozialisiert, mit amtlicher Maulkorb- und Leinenbefreiung.) Ich bin der festen Ansicht, daß die Erzieher, also Halter, die Hunde aggressiv machen. Und zwar völlig inabhängig von der Rasse! (P.S. Die Rassekunde für Menschen wurde in Deutschland aus gutem Grund 1945 abgeschafft. Warum halten so viele Menschen sie für Hunde aufrecht?)
Sorry, ich möchte dir nicht zu nah treten, aber das man nur optische Merkmale und keine Gebrauchs- und Wesensmerkmale gezielt selektieren und züchten kann ist schlichtweg Mumpitz.

Wenn das so wäre, könnte ja jeder Hund mit dem Jäger arbeiten, jeder Hund in Sibirien die Schlitten ziehen, jeder Hund in Wallachei in Rumänien den Hof beschützen, und gleichzeitig wäre auch wieder jeder total freundlich mit jedem oder eben genau das Gegenteil.

Genau das ist früher, bevor Hunde als "nur Haustiere" gehalten wurden, getan wurden. Damals hatten Hunde eigentlich immer einen Job und es wurde wenig bis gar nicht nach Optik selektiert, sondern nach den Wesenstechnischen Anlagen. So sind Hunderassen nämlich überhaupt erst entstanden.