Ich bin 20 Jahre für meine Hunderasse eingestanden. Ich war auf über 10 Demonstrationen. War aktiv im Tierschutz für diese Rasse, hatte 2 Listenhunde aus dem Tierschutz. Ich habe unzähligen anderen Listenhundhaltern geholfen. Meine Hunde sind und waren immer 1a erzogen. Die ersten Jahre habe ich auch versucht die Menschen aufzuklären, ihre Denke zu ändern.
Aber die Menschen wollen nicht überzeugt oder eines besseren belehrt werden. Sie wollen bei ihrer Meinung bleiben.
Also war mein Ziel immer nur dass meine Hunde besser erzogen sind als die breite Masse.
Ich weiß nicht was du daran Schade findest. Lieber opfere ich meine Zeit und Kraft für meine Hunde, als für ignorante Bildzeitungsleser.
Achja, meine Wahl für diese Hunde, fiel bevor es die Gesetze und Auflagen gab. Ebenso bei meinem Mann. Wir haben also nicht gewusst was da auf uns zu kommt.
Und nochmal, man schafft sich keinen Hund an um dann Aufklärungsarbeit zu leisten. Warum auch?
Darf ein Listenhundhalter nicht einfach nur ein anständiger Hundehalter sein, der sein Leben mit Hund genauso gestaltet wie andere Hundehalter auch....?
Im Prinzip kann es einem total Wumpe sein was andere vom eigenen Hund denken.
Mittlerweile habe ich RR und die mag auch nicht jeder. Treffe ich auf solche Menschen, so ignoriere ich sie gekonnt!
Hmh. Genau so kommt man leider nicht weiter. Gerade die Fans der diskutierten Rassen müssen mit den für die Öffentlichkeit völlig bekloppt wirkenden Versuchen aufhören, ihren Hunden Heiligenscheine aufsetzen zu wollen. Und werden den Tatsachen ins Augen sehen und Zugeständnisse machen müssen.
Tatsache ist: Dass die Rasselisten aus wissenschaftlicher Sicht falsch sind.
Tatsache ist aber auch, dass Listenhunde auf den Unbedarften furchteinflößend wirken können. Weshalb die Mehrheit der Bevölkerung sich mit einem gewissen Recht fragt, warum man bei über 350 registrierten FCI-Rassen ausgerechnet "einen solchen Hund" halten muss. Tatsache ist auch, dass Lsitenhinde bestimmte angezüchtete Eigenschaften haben, die dafür sorgen, dass (insgesamt seltene) Beißvorfälle mit ihnen in der Regel deutlich übler ausgehen als mit anderen Rassen. die Politiker können sich schon aus diesem Grund sicher sein, dass sie mit einer restriktiven Gesetzgebung den Willen der Mehrheit umsetzt.
Tatsache ist leider auch, dass Listenhunde auf für ihre Haltung ganz und gar ungeeignete Menschen besonders attraktiv wirken.
Derber ausgedrückt: Gerade Leute mit zu wenig Grips, unterdurchschnittlicher Charakterstärke oder was weiß ich.. brauchen ganz dringend einen Pittbull zur Kompensation irgendeinem Mangel. Das war vor der Einführung von Rasselisten übrigens geradezu ein gewaltiges Problem und genau genommen sogar der Grund für ihre Einführung. Denn Ginny und Zeus bspw, die den kleinen Volkan getötet hatten, waren im Besitz eines hochgradig asozialen und polizeibekannten Vollpfostens. Der alles dafür getan hat, sie Hunde maximal gefährlich zu machen.
Aber auch zum jetzigen Zeitpunkt, circa 15 Jahre später, kommt dieser Typ Mensch leider immer noch zu einfach an solche Hunde. Der-einmal auf den falschen Weg gebracht- aufgrund seiner genetisch determinieren Eigenschaften sehr wohl ein anderes Gefahrenpotential hat als ein Labrador.
Die immer wieder geäußerte Forderung nach bspw Streichung der Listen, is in meinen Augen zB auch schlicht bescheuert. Politiker hätten dadurch in den Augen der Öffentlichkeit nämlich nichts, wirklich gar nichts zu gewinnen. Im Gegenteil. Und jedes Posting, das versucht Pittbulls, Staffordshires oder Rottis als völlig harmlose Teddybären darzustellen, die ach so ungerecht und bösartig diskriminiert ind ausgegrenzt werden, und jedes Posting, das ein Hundeleben weit höher einschätzt als jede noch so schlimme Verletzung eines Kleinkindes, bestätigt diese Politiker und eine Mehrheit der Bevölkerung in ihrem Urteil. Dass alle diese Besitzer*innen ziemlich neben der Spur sind.
Meiner Meinung nach wird nur ein Zugeständnis der Hundehalter dazu führen, dass Rasselisten komplett verschwinden. Bspw wie in Nrw, die bekannte 20/40-Regelung, die easy auf alle Hunderasse zur Anwendung kommt -> Hinweis: Dass Demos etc sehr wohl fruchten ^^
Ohne ein großes allgemeines Umdenken in der "Hundeszene" wird sich auch am Status Quo der Listenhunde-Problematik sowieso nichts ändern. Bei allem verständlichen Unmut und Trotz angesichts von Diskriminierung und Ausgrenzung, werden dabei die Halter solcher Listenhunden den ersten Schritt machen müssen. nicht zuletzt dadurch dass sie bspw aufhören, ihre Hunde permanent als putzige "Listi-Mäuschen"^^ oä stilisieren und damit alle anderen für blöd verkaufen wollen.