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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 5. Apr.

radikale Gewichtsabnahme

Hallo, mein Dackelmix (3,5jahre) hat nach einer missglückten Futterumstellung 4kg Gewicht verloren (von 13,5kg auf 9,5kg) Wir haben alles erdenkliche checken lassen, Würmer und Giardien negativ, großes Blutbild unauffällig und alles in der Norm, Diabetes negativ. Er hat seit knapp 4 Monaten Durchfall und erbricht sich gelegentlich. Durch den extremen Gewichtsverlust hat er auch extrem Hunger. Unser TA sagt "Nahrungsmittel Unverträglichkeit" aktuell füttern wir wir Nassfutter extra für sensible Hunde. Die häufchen sind zu 85 Prozent "griffig" und "geformt" allerdings nicht fest. Zudem sind bei jedem. 2. Häufchen kleine weiße Punkte sichtbar. Kann das nur unverdautes fett sein oder evtl doch Würmer? Was kann man füttern das er zunimmt? Sobald ich Trofu beifütter(selbst bei 10 Körnchen am Tag) hat er direkt wässrigen Durchfall. Anbei ein Foto vor der Futterumstellung und ein kurzes Video von seinem aktuellen Stand. Ich hoffe dass Sie mir helfen können!
 
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Nora
5. Apr. 19:39
Hallo Svenja, Eine radikaler Gewichtverlust verbunden mit Durchfall bei erhaltenem Appetit kann leider eine Vielzahl von möglichen Ursachen haben. Hierzu zählen unter anderem chronische Darmentzündungen, Futtermittelallergie/-unverträglichkeiten oder Veränderungen im Mage-Darm-Bereich. Auch kann natürlich ein starker Parasitenbefall einen möglichen Auslöser darstellen. Weiße Punkte, die etwa Reiskorn-groß sind, können Anzeichen für einen Wurmbefall sein. Sammelt am besten etwas Kot auf und lasst diesen nochmals auf Würmer untersuchen. Es ist sehr gut, dass ihr euren Hund zunächst einmal komplett habt durchchecken lassen, denn um der Sache auf den Grund zu gehen müssen alle möglichen Ursachen leider mühselig nacheinander ausgeschlossen werden. Vermutet euer Tierarzt eine Futtermittelunverträglichkeit, ist diese leider nicht einfach durch die Umstellung auf ein „Futter für sensible Hunde“ gelöst. Um eine Futtermittelunverträglichkeit festzustellen, beziehungsweise ausschließen zu können, muss euer Hund über mehrere Wochen hinweg eine strenge Diät vollziehen, in der Stück für Stück die möglichen Allergene eingekreist werden. Lasst euch hierfür am besten nochmals ausführlich von eurem Tierarzt beraten, er kann euch einen genauen Futterplan zusammenstellen beziehungsweise euch spezielle veterinärmedizinische Futter verschreiben, die für diese sogenannte „Ausschlussdiät“ genutzt werden können. Sollte sich nach der Ausschlussdiät herausstellen, dass es sich nicht um eine Futtermittelunverträglichkeit handelt, müssen weitere Ursachen abgeklärt werden. Hierbei kommen dann weitere diagnostische Maßnahmen wie Röntgen, Ultraschalluntersuchung und eine Endoskopie, also eine Inspektion des Magen-Darm-Traktes mittels einer kleinen Kamera, zum Einsatz. Leider ist bei einer Problematik, wie euer kleiner Dackelmix sie zeigt, viel Durchhaltevermögen gefragt. Aber es lohnt sich – ist die Ursache gefunden, kann in den meisten Fällen dem Hund schnell geholfen und wieder ein unbeschwertes Leben ermöglicht werden. Haltet durch – ich wünsche euch viel Erfolg!