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Carola
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zuletzt 30. Apr.

Zahnstein

Meine 3jährige Labradorhündin bekommt Barffutter und als Leckerlies getrocknete Rinderhaut und getrockneten Pansen. Sie hat vor allem an den Fangzähnen Zahnstein. Wie bekomme ich den runter ohne Tierarztbesuch?
 
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Nora
30. Apr. 08:38
Hallo Carola, Zahnstein entsteht durch die Mineralisierung von weichem Zahnbelag. Weicher Zahnbelag bildet sich nach jeder Mahlzeit und liegt dem Zahn lose auf. Wird der Zahnbelag nicht entfernt, lagern sich Mineralien, die zu einer Verfestigung des Zahnbelags führen - es entsteht Zahnstein. Im Gegensatz zum weichen Zahnbelag ist der Zahnstein fest mit dem Zahn verbunden. Zahnstein kann im Maul zu verschiedenen Problemen führen. Im Vordergrund steht hierbei vor allem die Anlagerung von Bakterien, die durch den Zahnstein begünstigt wird. Die angelagerten Keime stören die Schutzfunktion des Zahnfleisches und beginnen, den Zahn anzugreifen. Es kommt zu Entzündungsreaktionen von Zahnfleisch und des Zahnhalteapparat, wodurch die Gesundheit und Verankerung des Zahns schwer beeinträchtigt wird. Zudem können die angelagerten Bakterien vom Maul aus in den restlichen Körper geschwemmt werden und hier zu Erkrankungen weiterer Organe, wie der Nieren oder des Herzens führen. Zahnstein führt also nicht nur zu einer Erkrankung der Zähne, sondern kann auch im restlichen Körper große Schäden anrichten. Eine gründliche und vollständige Entfernung eines Zahnsteinbelags ist somit für die Gesunderhaltung des Hundes von großer Bedeutung. Leider ist Zahnstein nicht selbstständig zu beseitigen. Ist ein Zahnsteinbelag erst einmal entstanden, kann dieser nur durch eine tierärztliche, ultraschallgestützte Zahnreinigung wieder entfernt werden. Anschließend solltest du darauf achten, einem erneuten Zahnsteinbefall vorzubeugen. Das beste Mittel zur Prophylaxe der Zahnsteinbildung ist das Zähneputzen. Dies solltest du einmal täglich bei deinem Hund durchführen. Im Fachhandel, im Internet und in deiner Tierarztpraxis findest du für Hunde geeignete Zahnbürsten und Zahnpasten. Im Internet gibt es eine ganze Reihe an Anleitungen und Videos, wie du das Zähneputzen richtig durchführst und deinen Hund langsam daran gewöhnst. Neben dem täglichen Zähneputzen kannst du die Kautätigkeit deines Hundes fördern, um einer erneuten Zahnsteinbildung vorzubeugen. Im Fachhandel findest du eine ganze Reihe an geeigneten Kauartikeln zur Zahnreinigung. Achte bei der Auswahl darauf, auf wissenschaftlich geprüfte Produkte zurückzugreifen, um einen guten Erfolg zu erzielen. Zudem besteht die Möglichkeit, mithilfe spezieller Futtermittel die Zahnsteinentstehung zu verlangsamen. Futtermittel wie Dental Care® von Royal Canin oder t/d® von Hills sind hierfür gut geeignet. Zum einen fördern sie die Kautätigkeit, zum Anderen verlangsamen sie die Mineralisierung des weichen Zahnbelags und verzögern somit die Entstehung von Zahnstein. Mit einer guten Prophylaxe kannst du so die Zähne und das Zahnfleisch deiner Vierbeinerin langfristig gesund erhalten. Viel Erfolg euch beiden 🐾