Hallo Lucie,
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass das Alter an sich kein Grund ist, von einer notwendigen Narkose abzusehen. Zusätzlich muss bedacht werden, dass die Wucherung an der Lefze (auch, wenn sie gutartig ist) größer werden kann, sodass sie gegebenenfalls inoperabel groß wird. Um endgültig herausfinden zu können, worum es sich bei der Wucherung handelt, muss diese nach Entfernung eingeschickt werden.
Man kann versuchen (vor einer OP) unter lokaler Betäubung eine Biopsieprobe zu nehmen und diese in einem entsprechenden Labor untersuchen zu lassen . Hierbei kann es allerdings zu schwer stillbaren Blutungen kommen, sodass davon eher abgeraten wird.
Vor einer möglichen Narkose sollte deine Seniorhündin eingehend untersucht werden. Es sollte eine sogenannte geriatrische Blutuntersuchung erfolgen. Die Lunge muss geröntgt werden, um mögliche Lungenmetastasen (Streuungen der Wucherung) ausfindig zu machen. Das Herz sollte eingehend untersucht werden und gegebenenfalls bei vorliegendem Herzproblem zuvor behandelt werden.
Alle bekannten Vorerkrankungen sollten bei der Auswahl des Narkosemittels berücksichtigt werden.
Außerdem sollte eine per Spritze eingeleitete Narkose mittels Narkosegas fortgesetzt werden. Dies erfolgt über einen sogenannten Endotrachealtubus, über welchen die Atmung kontrolliert und gegebenenfalls gesteuert werden kann.
Ein Venenzugang muss gelegt werden, sodass jederzeit Notfallmedikamente gegeben werden können.
Es sollte ein entsprechendes Monitoring zur Überwachung des Patienten vorhanden sein. All dies kann beim Tierarzt erfragt werden.
Dennoch birgt natürlich jede Narkose ein gewisses Risiko. Durch ausgiebige Voruntersuchungen, schonender, bedacht ausgewählter Narkosemittel, die entsprechend Narkoseüberwachung, sowie die Überwachung während der Aufwachphase kann das Risiko allerdings um ein Vielfaches reduziert werden.