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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 1. Juli

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung

Hallo,meine kleine französische Bulldogge hat seit einigen Wochen (ca 3 Wochen ) eine Bindeentzündung. Ich war 3 mal beim Tierarzt und habe jeweils für eine Woche verschiedene Tropfen bekommen. Die Augen sind nicht mehr gerötet, aber nur wenn ich Tropfen benutze. Gestern war der letzte Tag der Tropfen mal wieder und heute hat er wieder Ausfluss und rote Augen.
 
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Nora
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30. Juni 18:09
Hallo Isabelle, Junge Hunde leiden häufig unter einer "Konjunktivitis follikularis". Hierbei handelt es sich um eine Bindehautentzündung, die aufgrund einer Reaktion des Immunsystems entsteht. Das Immunsystem des jungen Hundes ist noch nicht vollständig ausgereift und muss all die Umweltreize, die es umgibt, erst kennenlernen. Hierbei kann das Immunsystem zunächst in überschießendem Maße reagieren. Im Auge findet eine Reaktion des Immunsystems v.a. im Bereich der Nickhaut (drittes Augenlid) statt. Hier befinden sich kleine Lymphfollikel, die durch die überschießende Immunreaktion anschwellen. Dadurch wird die Innenfläche der Nickhaut rau und führt zu einer Reizung des Auges. Die Konjunktivitis follikularis entsteht also aufgrund angebildeter Lymphfollikel auf der Innenseite der Nickhaut, die eine ständige Reizung des Auges bedingen. Bei der Untersuchung deines Hundes hat dein Tierarzt sich die Nickhaut genauer angeschaut. Die Schwellung, die hierbei festgestellt wurde, deutet auch eine solche Konjunktivitis follikularis hin. Therapeutisch gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, um eine Konjunktivitis follikularis zu lindern. Je nach Ausmaß der Symptomatik werden die Lymphfollikel mit einem scharfen Löffel kürretiert (ausgescharbt), um die Reizung zu lindern. Außerdem erhält der Hund Augensalbe, die das Auge befeuchtet und die Immunreaktion mindet. Das Gute ist: Mit etwas Zeit verschwindet die Konjunktivitis follikularis von ganz allein. Das Immunsystem des Hundes lernt mit den Umweltreizen umzugehen, und die überschießende Immunantwort klingt ab. Bis dahin kann eine Konjunktivitis follikularis zumeist gut mit Medikamenten kontrolliert werden. Neben der Konjunktivitis follikularis kommen aber auch noch andere Ursachen, wie ein Entropium (eingerollte Augenlider), eine zu große Lidspalte oder Dystichien (ins Auge hineinragende Häärchen) als Reizungsursache infrage. Es lohnt sich also, das Auge deines Hundes einmal eingehend untersuchen zu lassen. Finden sich außer den angebildeten Lymphfollikeln keinerlei Auffälligkeiten, sollte die Therapie der Konjunktivitis follikularis fortgeführt werden, bis dein Hund keine Symptome mehr zeigt. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Nora
28. Juni 20:07
Hallo Isabella, Französische Bulldoggen leiden häufig an Augenproblemen, die eine chronische Reizung und somit immer wiederkehrende Bindehautentzündungen bedingen. Ursächlich sind hier beispielsweise ein unzureichender Lidschluss oder Dystichien (feine Häärchen am Lidrand, die das Auge reizen). Und auch eine unzureichende Tränenproduktion im Form einer Konjunktivitis sicca kann zu immer wiederkehrenden Bindehautentzündungen führen. Wurden die Augen deines Hundes beim Tierarzt schon einmal gründlich mithilfe einer Spaltlampe, eines Tränentests und einer Lupe untersucht?
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 20:12
Hallo Isabella, Französische Bulldoggen leiden häufig an Augenproblemen, die eine chronische Reizung und somit immer wiederkehrende Bindehautentzündungen bedingen. Ursächlich sind hier beispielsweise ein unzureichender Lidschluss oder Dystichien (feine Häärchen am Lidrand, die das Auge reizen). Und auch eine unzureichende Tränenproduktion im Form einer Konjunktivitis sicca kann zu immer wiederkehrenden Bindehautentzündungen führen. Wurden die Augen deines Hundes beim Tierarzt schon einmal gründlich mithilfe einer Spaltlampe, eines Tränentests und einer Lupe untersucht?
Hallo vielen Dank für die Antwort! Letztes Mal ( vor ca 1 1/2 Wochen wurden betäubende Augentropfen ihm reingemacht und mit einer Pinzette hinter die Hornhaut geschaut. Sie wäre leicht geschwollen und ich solle meine Tropfen bis zum Ende nehmen, dies hab ich getan. Tag für Tag habe ich das Gefühl das es stärker mit dem Ausfluss ( Eiter ) wird
 
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Nora
30. Juni 18:09
Hallo Isabelle, Junge Hunde leiden häufig unter einer "Konjunktivitis follikularis". Hierbei handelt es sich um eine Bindehautentzündung, die aufgrund einer Reaktion des Immunsystems entsteht. Das Immunsystem des jungen Hundes ist noch nicht vollständig ausgereift und muss all die Umweltreize, die es umgibt, erst kennenlernen. Hierbei kann das Immunsystem zunächst in überschießendem Maße reagieren. Im Auge findet eine Reaktion des Immunsystems v.a. im Bereich der Nickhaut (drittes Augenlid) statt. Hier befinden sich kleine Lymphfollikel, die durch die überschießende Immunreaktion anschwellen. Dadurch wird die Innenfläche der Nickhaut rau und führt zu einer Reizung des Auges. Die Konjunktivitis follikularis entsteht also aufgrund angebildeter Lymphfollikel auf der Innenseite der Nickhaut, die eine ständige Reizung des Auges bedingen. Bei der Untersuchung deines Hundes hat dein Tierarzt sich die Nickhaut genauer angeschaut. Die Schwellung, die hierbei festgestellt wurde, deutet auch eine solche Konjunktivitis follikularis hin. Therapeutisch gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, um eine Konjunktivitis follikularis zu lindern. Je nach Ausmaß der Symptomatik werden die Lymphfollikel mit einem scharfen Löffel kürretiert (ausgescharbt), um die Reizung zu lindern. Außerdem erhält der Hund Augensalbe, die das Auge befeuchtet und die Immunreaktion mindet. Das Gute ist: Mit etwas Zeit verschwindet die Konjunktivitis follikularis von ganz allein. Das Immunsystem des Hundes lernt mit den Umweltreizen umzugehen, und die überschießende Immunantwort klingt ab. Bis dahin kann eine Konjunktivitis follikularis zumeist gut mit Medikamenten kontrolliert werden. Neben der Konjunktivitis follikularis kommen aber auch noch andere Ursachen, wie ein Entropium (eingerollte Augenlider), eine zu große Lidspalte oder Dystichien (ins Auge hineinragende Häärchen) als Reizungsursache infrage. Es lohnt sich also, das Auge deines Hundes einmal eingehend untersuchen zu lassen. Finden sich außer den angebildeten Lymphfollikeln keinerlei Auffälligkeiten, sollte die Therapie der Konjunktivitis follikularis fortgeführt werden, bis dein Hund keine Symptome mehr zeigt. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Dogorama-Mitglied
1. Juli 21:17
Hallo Isabelle, Junge Hunde leiden häufig unter einer "Konjunktivitis follikularis". Hierbei handelt es sich um eine Bindehautentzündung, die aufgrund einer Reaktion des Immunsystems entsteht. Das Immunsystem des jungen Hundes ist noch nicht vollständig ausgereift und muss all die Umweltreize, die es umgibt, erst kennenlernen. Hierbei kann das Immunsystem zunächst in überschießendem Maße reagieren. Im Auge findet eine Reaktion des Immunsystems v.a. im Bereich der Nickhaut (drittes Augenlid) statt. Hier befinden sich kleine Lymphfollikel, die durch die überschießende Immunreaktion anschwellen. Dadurch wird die Innenfläche der Nickhaut rau und führt zu einer Reizung des Auges. Die Konjunktivitis follikularis entsteht also aufgrund angebildeter Lymphfollikel auf der Innenseite der Nickhaut, die eine ständige Reizung des Auges bedingen. Bei der Untersuchung deines Hundes hat dein Tierarzt sich die Nickhaut genauer angeschaut. Die Schwellung, die hierbei festgestellt wurde, deutet auch eine solche Konjunktivitis follikularis hin. Therapeutisch gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, um eine Konjunktivitis follikularis zu lindern. Je nach Ausmaß der Symptomatik werden die Lymphfollikel mit einem scharfen Löffel kürretiert (ausgescharbt), um die Reizung zu lindern. Außerdem erhält der Hund Augensalbe, die das Auge befeuchtet und die Immunreaktion mindet. Das Gute ist: Mit etwas Zeit verschwindet die Konjunktivitis follikularis von ganz allein. Das Immunsystem des Hundes lernt mit den Umweltreizen umzugehen, und die überschießende Immunantwort klingt ab. Bis dahin kann eine Konjunktivitis follikularis zumeist gut mit Medikamenten kontrolliert werden. Neben der Konjunktivitis follikularis kommen aber auch noch andere Ursachen, wie ein Entropium (eingerollte Augenlider), eine zu große Lidspalte oder Dystichien (ins Auge hineinragende Häärchen) als Reizungsursache infrage. Es lohnt sich also, das Auge deines Hundes einmal eingehend untersuchen zu lassen. Finden sich außer den angebildeten Lymphfollikeln keinerlei Auffälligkeiten, sollte die Therapie der Konjunktivitis follikularis fortgeführt werden, bis dein Hund keine Symptome mehr zeigt. Alles Gute euch beiden 🐾
Vielen lieben Dank für die Mühe der Antwort ☺️