Hallo Katrin,
Einfach so Tabletten ohne jegliche Untersuchungen, wirst du höchstwahrscheinlich nicht bekommen. Da jedes Medikament auch seine Nebenwirkungen haben kann, ist insbesondere bei Hunden im fortgeschrittenen Alter eine eingehende Untersuchung notwendig.
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass das Alter an sich kein Grund ist, von einer notwendigen Narkose abzusehen.
Ich gebe dir aber Recht, dass eine Zahnsanierung VOR einer eingehenden Herzuntersuchung nicht sinnvoll ist. Eher sollte deine Seniorhündin vor einer Narkose eingehend untersucht werden. Das Herz sollte zumindest auskultiert (mit einem Stethoskop) abgehört und gegebenenfalls geschallt werden. Bei vorliegendem Herzproblem sollte deine Hündin zuvor behandelt werden. Es ist ratsam eine sogenannte geriatrische Blutuntersuchung einzuleiten.
Alle bekannten Vorerkrankungen sollten bei der Auswahl des Narkosemittels berücksichtigt werden.
Außerdem sollte, eine per Spritze eingeleitete Narkose, mittels Narkosegas fortgesetzt werden. Dies erfolgt über einen sogenannten Endotrachealtubus, über welchen die Atmung kontrolliert und bei Bedarf gesteuert werden kann.
Ein Venenzugang muss gelegt werden, sodass jederzeit Notfallmedikamente gegeben werden können.
Es sollte ein entsprechendes Monitoring zur Überwachung des Patienten vorhanden sein. All dies kann beim Tierarzt erfragt werden.
Dennoch birgt natürlich jede Narkose ein gewisses Risiko. Durch ausgiebige Voruntersuchungen, schonender und bedacht ausgewählter Narkosemittel, die entsprechende Narkoseüberwachung, sowie die Überwachung während der Aufwachphase kann das Risiko allerdings um ein Vielfaches reduziert werden.
Je nach Zahnstatus/ Zahnsteinbefall sollte unbedingt über eine Zahnsanierung nachgedacht werden! Die Keime der Maulhöhle, insbesondere Bakterien und deren Toxine (Gifte), können über kleine Zahnfleischläsionen in die Blutbahn gelangen. So können sie nicht nur zu Blutvergiftungen führen, sondern auch schwere Herzprobleme verursachen!
Es gibt ein Medikament, welches bei älteren Hunden mit Demenzerscheinungen gerne verwendet wird. Karsivan fördert die Durchblutung, insbesondere auch im Gehirn.
Jedoch sollte es nicht bei bestehenden Nierenerkrankungen gegeben werden. Außerdem sollten spezifische Organerkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz) zunächst behandelt werden!